Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Knoten - Welche sind wichtig (Abgetrennt: Serie: Knotenkunde)


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
15 Antworten in diesem Thema

#1 OxKing

OxKing
  • 348 Beiträge
  • WohnortBremen
  • Sport:Geocaching, Wandern

Geschrieben 30. November 2010 - 06:03

Ich hab den Thread "Serie: Knotenkunde" bisschen aufgeräumt und das OT hierher verschoben. Leider ließ es sich nicht ganz sauber trennen, aber ich habs versucht. :embarrest: Also nicht wundern, wenn Lücken auftauchen...

Jan

---------------------------------------


König der Knoten? ^^
Naja, ich weiß ja nicht....
Gehört aber zu der handvoll Knoten die man beherrschen sollte.
Ich wollte so ein Viedo auch schon lange mal gemacht haben,
mir fehlt aber seit dem Verkauf meiner Kamera leider das Equipment dazu.

Dabei wollte ich gerade mal die 3 wichtigsten Knoten zum Tarpaufbau mal Zeigen:
Den Siberian Hitch (oder Evenk knot) zum Befestigen der Hauptleine am Baum,
den Seilspanner um diese am anderen Baum fest zu machen und dabei richtig stramm zu bekommen,
und den Topsegelschotstek um die Abspannpunkte verstellbar mit den Heringen zu verbinden.
(Leider hat ja jeder Knoten mindestens drei Namen, je nachdem ob man einen Bergsteiger,
einen Segler oder einen englischsprechenden Gesellen fragt. :-/ )


Außerdem sollte man noch unbedingt die Prusik und den Kreutzknoten beherrschen.
Damit kann man dann nämlich mit einem kleinen Stück Schnur prima das Tarp vor dem Verrutschen auf der Hauptleine sichern.
(Natürlich eignen sie sich auch für vieles andere, aber das ist doch immer noch mein Hauptanwendungsfall. ;) )

Bearbeitet von zukka, 10. Dezember 2010 - 18:13.


#2 Draussen

Draussen
  • 152 Beiträge
  • WohnortBerlin
  • Sport:Fahrradfahren

Geschrieben 30. November 2010 - 06:35

Als gutes DDR-Kind habe ich in der GST Seesportmehrkampf betrieben und dabei war das Knoten machen eine der Disziplinen.

Die dort abverlangeten 10 Knoten sind relativ leicht zu erlenen. Als damals 11jähriger habe ich dafür einen Nachmittag gebraucht, lediglich für die Geschwindigkeit braucht es dann einiges an Training.

Einige der Knoten sind im Alltag heute noch nützlich. Sowie auch das Spleißen und sowas.

Also fleißig üben.

Ach so...der Sinn dieser Knoten zeigt sich am besten, je stärker das Tau und je schwerer die verbundene Last wird. Die Knoten sollen sich ja auch noch machen lassen, wenn bei -20° die Titanik dran hängt;-)

#3 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 30. November 2010 - 12:29

@ OxKing: Die Bezeichnung König der Knoten ist ja nicht von Arthur oder mir der wird halt von manchen so bezeichnen. Darüber zu streiten ob es der Knoten der Knoten ist wäre müßig. Den einen Knoten den man für alles gebrauchen kann gibt es ja eh nicht. Eins muß man dem Palstek aber lassen wenn es einen Knoten gibt der in jeden Knotenbuch enthalten ist dann ist es der Palstek. Wie du auch schon bemerkt hast gibt es für Knoten oft mehr als einen Namen. Hier macht es aus zweierler Gründen Sinn nach Möglichkeit die Seemänische Bezeichnung zu benutzen. Zum einen sind diese am gebräuchligsten und zum anderen gibt es recht wenig Knoten für die es keine Seemännische Bezeichnung gibt.
Die ursprüngliche Planung von Arthur sah vor einen Film mit 5-6 Knoten zu machen. Da musten wir uns schon sehr einschränken. Da sind dann einige recht nützliche aber nicht elementare Knoten der Kürzung zum Opfer gefallen. So der Seilspanner/Fuhrmannsstek weil er dann doch schon eher ein Knoten für Fortgeschrittene ist. Der sibirische Knoten wird meiner Meinung gerade im englischspachigen Bereich zu sehr gehypt. Es gibt Knoten für den gleichen Zweck die besser halten, universeler verwendbar und sich bei Bedarf auch mit Aufziehschlaufe binden lassen. Die Möglichkeit ein Lager fluchtartig abbrechen zu können wird gerade in den USA wo alles "taktisch" sein muß überbewertet. Je nach dem wie hier so die Resonanz ist könnte man Serie ja ausweiten.
Beim Kreuzknoten muß man sagen das er nicht ungefährlich ist wenn er für den falschen Zweck benutzt wird was leider in den wenigsten Büchern erwähnt wird.

@ Draussen: Der Knackpunkt bei Knoten ist das man die wenn man sie nicht regelmässig benutzt man sie auch schnell wieder verlernt.

#4 OxKing

OxKing
  • 348 Beiträge
  • WohnortBremen
  • Sport:Geocaching, Wandern

Geschrieben 30. November 2010 - 17:48

@Floyd:
Den Siberian Hitch finde ich vorallem deshalb so genial weil er irre einfach ist.
Einmal ins Muskelgedächtnis aufgenommen vergisst du den nie wieder. Wie Fahrradfahren. ;)

#5 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 30. November 2010 - 20:06

@ OxKing: Der sibirische Knoten ist auch nicht schwerer oder einfacher als andere Knoten. Das sich ein Knoten so einprägt das man ihn ohne groß nachdenken binden kann so wie man sich die Schuhe zubindet gilt im Prinzip für jeden Knoten wenn man in oft genug übt. Ich persönlich breche mir beim Altweiberknoten einen ab. Den führe ich einmal im Jahr bei uns in der Ausbildung vor um zu demonstrieren das er nich sicher hält, na das ist dann immer ein Akt weil meistens im Eifer des Gefechts ein Kreuzknoten draus wird. Ich muß mich dann immer dazu zwingen diesen Knoten der keinen praktischen Nutzen ausser einem abschreckenden Beispiel hat zu binden. Auch weiß ich aus der Praxis das gerade die einfachen Knoten so ihre Tücken haben. So ist der halbe Schlag so ziemlich der primitivste Knoten den es gibt aber mit dem tuen sich die meisten am schwersten und das ist von den Knoten die wir bei der Feuerwehr benutzen mit Abstand der, der am schnellsten verlernt wird.

@ToTo: Soweit ich weiß sind erstmal nur die allerwichtigsten Knoten geplant. Wenn diese Serie gut ankommt könnte man sich das überlegen ob man nicht noch erweitert. Das ist dann aber eine Entscheidung die Arthur trifft. Wobei reine Zierknoten von der priorität niedrig einzustufen sind.

So der einhändige Palstek geht so: Das lange Ende der Leine zeigt von einem weg. Man fast das kurze Ende zwischen Zeige uns Mittelfinger und legt gegen den Uhrzeigersinn ein Auge was etwas größer ist als das was der fertige Palstek bilden soll. Man kreuzt das lange Ende so das das kurze oben ist. Dann führt man die beiden Finger mit dem kurzen Ende von unten in das Auge und macht eine drehende Bewegung im Uhrzeigersinn so das sich das erste Stück Leine im Auge welches von langen Ende kommt um die Finger und das kurzen Ende wickelt. Das ist die Stelle der Eselsbrücke "der Fuchs kommt aus dem Bau" . Nun führt man die Fingermit dem kurzen Ende hinten um das lange Ende rum ergreift das kurze Ende mit Daumen und Ringfinge, Zeige und Mittelfinger lassen los . Die Hand wird aus dem kleinen Auge heraus gezogen, fertig

#6 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 08. Dezember 2010 - 22:19

Mir fällt bei den ganzen Knoten eins auf:
Jeder hier kennt ein paar Knoten, die für irgendwas (besonders) gut sind. Somit gibt es genau 489965337 Knoten die gut sind. ;-)

Ein Tip von mir für jeden, der "seine" Knoten noch nicht gefunden:
Sucht euch ne Hand voll Knoten aus, die euch praktisch erscheinen und eure Anwendungen unterstützen/benötigen. Mehr braucht man eigentlich nicht, man sollte aber genau diese dann auch können. Wenn Ihr viel mehr Knoten lernt vergesst ihr diese oder macht sie falsch. Wählt dazu aus jeder Rubrik einen oder so...

Ein Knoten, der uns Allen helfen könnte:
Ein Flaschenzug, mit dem man Zelt, Tarp oder Wäscheleinen abspannen kann.
(Ich mach morgen mal Bilder und stell ne Anleitung hier mit rein... oder Arthur macht nen Film draus)

#7 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 09. Dezember 2010 - 05:21

Alle Knoten die es gibt zu lernen ist ein Unterfangen das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Allein im Ashley Buch der Knoten stehen über 2000! (Das Standardwerk für diejenigen die sich wirklich intensiv mit dem Thema befassen wollen.) Welche Knoten braucht man den wirklich? Ich würde sagen ein guter Ansatz sind die Knoten die in den Dienstvorschriften der Feuerwehr und THW vorkommen sowie diejenigen die bei einem Bootsführerschein geprüft werden. Damit hat kommt man schon ganz gut über die Runden. Das sind sozusagen die Basics die für jeden sinnvoll sind. Das umfast so grob ein Dutzend Knoten. Die sollte man auch erstmal sicher beherrschen bevor man sich daran macht weitere Knoten zu lernen. Es gibt dann von wichtige Knoten zum Angeln oder Klettern. Die zu lernen macht aber wenig Sinn wenn man diese Tätigkeiten nicht ausübt. Angelknoten lassen sich schwer bis gar nicht mehr lösen. Da Angelschnüre sehr glatt sind würden "normale" Knoten nicht halten. Beim Klettern sieht es so aus das da ein kleiner Fehler oft tödliche Folgen hat.

#8 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 10. Dezember 2010 - 22:45

Wie angekündigt hier der Flaschenzug, leider hab ich es gestern nicht mehr geschafft. Er ist dazu gedacht, um zwischen zwei Gegenständen ein Seil zu spannen. Zum Beispiel wenn man ein Zelt oder Tarp an einem Baum oder Hering abspannen möchte.

Sicherheitshinweis:
Mit dem Flaschenzug wird das Seil wirklich „gespannt“, es ist auch möglich die Struktur zu wiederholen und höhere Kräfte auf das Seil auszuüben als es aushält. Achtet darauf, dass das Seil nicht reißt und keiner zu Schaden kommt!


Schritt 1: Die Schlaufe
Zunächst benötigt man eine Schlaufe, die im Seil (also nicht an den Enden) sitzt. Welche ihr nehmt ist wahrscheinlich egal, ich zeig hier mal die, die ich nehme.

Rechts ist das Zelt/Tarp, dort ist das Seil festgebunden.
Links geht es zum Hering/Baum, dort ist das Seil noch offen/lose.

Auge legen...
Eingefügtes Bild

...Bucht durch Auge ziehen...
Eingefügtes Bild

...festziehen.
Eingefügtes Bild


Schritt 2: legen des Flaschenzuges
Um den Gegenstand eurer Wahl wird das Seil herum und zur Schlaufe zurückgeführt. Dann wird das lose Ende durch die Schlaufe gesteckt.

Eingefügtes Bild

Wenn ihr nun an dem losen ende zieht (oben links) zieht, könnt ihr zwischen der linken und rechten Seite eine hohe Zugkraft aufbauen.

Eingefügtes Bild


Schritt 3: Sichern
Damit ihr das lose Ende nicht festhalten müsst, wird es gesichert. Dazu wird es einfach am Seil festgeknotet. Hier mit einem halben Schlag als Zugentlastung und dem Webeleinenstek zum Fixieren.

Eingefügtes Bild


Anmerkungen:
Da bei dieser Technik Seil auf Seil schleift, kommt es zu einer höheren Abnutzung des Seiles. Der Flaschenzug kann verfeinert werden, indem in die (unter Schritt 1) gelegte Schlaufe ein Karabiner (eventuell mit einer Umlenkrolle) eingehängt wird.

Auf der linken Seite ist es möglich, dass das Seil sich schlecht um den Baum ziehen lässt. Hier kann man aus einem zweiten Seil eine feste Schlaufe um den Gegenstand legen und den Flaschenzug durch diese führen. Ebenfalls ist es nun Möglich mit einem Karabiner (eventuell mit einer Umlenkrolle dort anzubringen.

#9 JoeHil

JoeHil
  • 5 Beiträge

Geschrieben 11. Dezember 2010 - 14:49

Hallo Zukka,

sehr schöne Bilderserie, die Du da gemacht hast.
Könntest Du auch noch mal zeigen, wie man die Zugkraft durch weitere Schlaufen noch erhöhen kann? Das ist mir noch nicht ganz klar.

#10 waldschrat

waldschrat
  • 107 Beiträge

Geschrieben 11. Dezember 2010 - 16:02

He all,
da ich von der bergsteeigenden zunft komme, hatten knoten fuer mich schon immer eine besondere bedeutung.
es kann schon mal ueberlebenswichtig sein, dass man einen knoten auch mit einer hand binden kann, auch wenn man nicht sehen kann was man da macht...
werden einige fuer uebertrieben halten, aber...
was ich fuer wichtig halte:
seilverbindungsknoten fuer gleich starke seile,
seilverbindungsknoten fuer unterschiedlich starke seile,
prusikknoten, als rettungsknoten u. fuer bewegliche sicherung am fixseil,
gefaedelte sackstiche u. achterknoten
sowie den bau von flaschenzuegen (einfach u. doppelt !!! kombiniert mit trittschlinge) wie hier bereits gezeigt, jedoch unter einsatz von karabinerhaken, da die hier vorgestelte version kaum zum heben von lasten (z.b. rettung aus gletscherspalten) geeignet sind, da die eingesetzte kraft in reibung vepufft.
wer es nicht glaubt, sollte mal versuchen 80 kg (bergsteiger mit ausruestung) mit dem hier vorgestellten flaschenzug 5m anzuheben, wenn dass noch ueber eine kante geht...alles zu spaet.
wir haben diese techniken regelmaessig geuebt.

oder aufstig am freien seil mit 2 prusikknoten.

und ganz wichtig:
wie binde ich einen verletzten ohne kletterguertel bergungssicher in ein seil ein.

das mal als anregung, bei bedarf koennte ich da auch mal ein paar fotos bereitstellen.

gruss
waldschrat




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0