Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Klettersteig gehen


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
7 Antworten in diesem Thema

#1 mad-race

mad-race
  • 31 Beiträge

Geschrieben 20. Januar 2011 - 20:23

So, der Urlaub ist gebucht :)
Dieses Jahr gehts am 22.8 los Richtung Gardasee, dort 5 Tage, auf dem Programm steht der Monte Baldo, Sightseeing in Verona (für meine bessere Hälfte :D),
wandern, und falls das Wetter gut ist baden im Tennosee. Danach gehts nochmal für 5 tage in die Dolomiten auf die Seiser Alm. Programm ist wandern und "PREMIERE"
KLETTERSTEIG gehen...
Da ich auf diesem Gebiet (bis auf 2 x Hochseilgarten) relativ neu bin, habe ich ein paar Fragen.
Brauche ich wirklich besondere Schuhe ?
z.B.: MAMMUT MT. CLIFF GTX men anthracite 2011 Größe 43 bei eBay.de: Outdoor (endet 19.02.11 10:18:04 MEZ)
oder tun es auch meine Raichle/Mammut Sierra Wanderstiefel ?
Raichle / Mammut Sierra GTX Men - Outdoor-Works der gnstige Online-Shop fr Outdoorbedarf

Was für ein Klettersteigset ist für Anfänger empfehlenswert (Leichte Klettersteige mit Tagesrucksack weniger als 8 Kilo ) ?
Hüftgurt oder Kombigurt ?

Falls es erfahrene Klettersteiggeher gibt würde ich mich über Antworten freuen, vielleicht hat ja auch noch jemand ein gebrauchtes Klettersteigset abzugeben...?

#2 Fuchs

Fuchs
  • 105 Beiträge

Geschrieben 20. Januar 2011 - 21:53

Hey!
Ich war letztes Jahr am Gardasee und hatte dort auch das erste mal Kontakt mit Klettersteigen.
Welche Schuhe du brauchst hängt in erster Linie vom Schwierigkeitsgrad des Klettersteiges ab. Wir sind recht einfache gegangen und hatten dabei normale Straßenschuhe an, die keine Probleme verursachten. Man musste natürlich aufpassen, das sie recht rutschig sind (besonders bei nassen Stellen). Ich denke mal, dass es mit Wanderschuhen auch gehen wird, man aber nicht so einen direkten Kontakt zum Untergrund hat. Ich muss dazu sagen, dass ich recht viel Klettere und es dort gewohnt bin, immer im direkten Kontakt zu sein und sich auf die Schuhe zu verlassen. Von daher war es etwas seltsam ;) Wenn man aber noch föllig unerfahren ist, sehen ich in Wanderschuhen keine Probleme. Deine sind ja auch nicht die üblesten Klopper.

Welche Arte Gurt hast du beim Hochseilgarten verwendet? Wenn du dich mit einem Hüftgurt sicher fühlst, ist dieser ausreichend. Aber nur, wenn der Rucksack nicht allzu schwer ist! Mit Rucksack kann man bei Stürzen leicht nach hinten weggerissen werden! Falls du einen Gurt vor Ort leihen wirst, kannst du dich dort auch noch informieren.
Ansonsten würde ich dir raten, sich am Anfang des Klettersteiges irgendwo einzuhängen und einmal die "Sitzposition" zu testen. Nur so für's Gefühl. Dann kann man ein bisschen testen, wie sich das mit Rucksack so verhält. Ein zusätzlicher Brustgurt schränkt natürlich auch die Bewegungsfreiheit etwas ein.

Ich wünsch dir auf jedenfall eine Menge Spaß! Klettersteige machen unheimlich viel Laune (wenn auch nicht so viel wie richtiges Sportklettern ;) )!
Und keine Angst, Verona ist ebenfalls wirklich schön und sehenswert! ;)

Liebe Grüße,

der Fuchs!

#3 M-chen

M-chen
  • 69 Beiträge

Geschrieben 20. Januar 2011 - 23:08

Hab auch vor, demnächst mal Klettersteige zu gehen.
In den Schuhen seh ich kein Problem aber mir stellt sich die Frage, welches Klettersteigset ich kaufe.
Die gibt es einmal mit so einer Banfallbremse, bei der im Falle eines Falles durch Aufreißen der Nähte gebremst wird. Oder eine Bremse, bei der ein Seil durch eine Lochplatte geführt ist. Bremswirkung ähnlich wie beim Abseilachter.
Ich hab mal gelesen, dass man nach einem Sturz beide Systeme ersetzen soll. Bei dem einen leuchtet mir das auch ein, da die Nähte gerissen sind. Aber das System mit der Lochplatte müsste doch einen Sturz abkönnen und mehrmals verwendbar sein oder? Aus diesem Grund würde ich eher zu diesem tendieren. Ein Abseilachter wird ja auch nicht gleich weggeschmissen, wenn man mal etwas härter reinfällt.
Ich bin zwar noch nicht mit einem Rucksack geklettert, aber vom Gefühl her glaub ich, dass bei einem nicht all zu schwehrem Gewicht kein Brustgurt nötig ist. Wenn du nen Gurt daheim hast, dann häng dich doch einfach mal im Speicher oder so mit Rucksack auf.

#4 lexa

lexa
  • 1.137 Beiträge

Geschrieben 20. Januar 2011 - 23:16

Auf der Seiser Alm und am Plattkofel war ich schon mal. Ist sehr schön dort.

Wir waren dort auch auf diversen Klettersteigen und hat auch eine Menge Spaß gemacht. Da ich Höhenangst habe darf man halt manchmal nicht runterschauen.

Klettersteige sind ja im Prinzip immer noch Wanderwege. Man begeht sie also mit normalen Wanderschuhen. Hierbei gilt auch, dass der Fuß gestützt werden soll um umknicken zu verhindern. Für den Tritt auf Eisenstege und Felskanten sind harte Sohlen von Vorteil.

Die Ausrüstung hab ich mir beim Alpenverein ausgeliehen, ich bin dort Mitglied. Man sollte dabei haben:

-Helm
-Hüft und Brustgurt, wobei viele auf letzten verzichten
-Y-Gurt, am besten mit diesen Karabinern die man von hinten bedienen kann.

Bei Wikipedia ist das alles recht gut erklärt.

Sehr sinnvoll finde ich zudem Handschuhe, weil das laufen an den Stahlkabel ziemlich auf die Hände geht.

Zum Thema Wiederverwendbarkeit:
Ich glaube darüber sollte man sich nicht so viele Gedanken machen. Bei einem richtigen Sturz mit einem Klettersteigset bei dem die Bremse rein geht hast du eh erst andere Sorgen als das Teil ersetzen zu müssen. Aufgrund der Seillänge, die man zum einhängen braucht, fällt man ja schon ein paar Meter und da wird mit Sicherheit auch einiges andere zu Bruch gehen. Kann gut sein, dass dich da eh die Bergrettung raus holen muss. Ist natürlich immer noch besser als richtig abzuschmieren, dann wars das nämlich meistens, aber ohne Blessuren geht so ein Sturz mit Klettersteigset in der Regel nicht vonstatten.

Bearbeitet von lexa, 20. Januar 2011 - 23:26.


#5 mad-race

mad-race
  • 31 Beiträge

Geschrieben 21. Januar 2011 - 08:00

Wenn du nen Gurt daheim hast, dann häng dich doch einfach mal im Speicher oder so mit Rucksack auf.


Ich hoffe das ist anders gemeint als es sich anhört...:yikes:

#6 Fuchs

Fuchs
  • 105 Beiträge

Geschrieben 23. Januar 2011 - 19:06

Handschuhe sind wirklich zu empfehlen, das hab ich vergessen zu erwähnen ;)

Ich würde Klettersteige nur bedingt als Wanderwege bezeichnen. Man ist wirklich mehr mit Klettern (an Leitern) beschäftigt und nur zwischen den einzelnen Kletterpassagen zu Fuß unterwegs. Feste Schuhe sind natürlich trotzdem ok, wie schin gesagt. Für schwerere Steige (noch Kletterlastiger) lohnt es sich dann bestimmt, diese speziellen Klettersteigschuhe zukaufen, die ja so eine Mischung aus leichtem Wanderschuh und Kletterschuh sind.

zum Thema Gurt:
klar, beim Klettersteig hat mein kein langes dynamisches Seil, dass einen Sturz abbremsen kann. Man könnte also schon bis zu 3 m ungebremst in den Gurt fallen. Dieses Risiko ist zwar da, aber meiner Meinung nach bei leichten Steigen äußerst gering. Wie dolle so ein Gurt was nützt, der auf ein paar Zentimetern aufreist, weiß ich nicht. Es kann aber nicht so viel sein. Zudem kann man auch mal nur leicht stürzen, wobei die Sollbruchstelle nicht ganz reist, aber unbemerkt etwas "Leistung" verlieren kann. Ich würde an meiner stelle zum "normalen" Sicherungsgurt tendieren.

Worauf man auf jedenfall achten sollte, ist die länge dieser beiden Seile, mit denen man sich im Führungsseil einhängt. Es ist extrem nervig, wenn sie zu kurz sind und man sie ständig umhängen muss, oder etwas längere Strecken nicht überbrücken kann. Außerdem nervet es, wenn sie zu lang sind und sie sich überall vertüdeln. Es gibt ja diese Teile mit Gummizug, die ich auch empfehlen kann. Man kann bei denen nur nicht gut einschätzen, wann die Dehnung zu ende ist und man "Boden unter den Füßen hat" (z.B. wenn man sich mal in den Gurt setzten möchte). Oder man nimmt eben ein normales Seil und eine spezielle Lochplatte oder Abseilachter, womit man vor jeder Tour die richtige länge einstellen kann. Hierbei hat man dann natürlich meist mehr seil mit, als man benötigt. Das baumelt einem dann am Hintern rum. Also wie immer: Geschmackssache ;)

#7 absolut82

absolut82
  • 149 Beiträge
  • WohnortMünchen
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Klettern, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 23. Januar 2011 - 23:12

"Ins Seil setzen" geht meiner Meinung bei einem Klettersteigset nicht. Ich habe einen Bandfalldämpfer und hätte dann immer Bammel, dass er gleich aufreist. Bei einer Lochplatte wird es sicher ähnlich sein. Wenn man diese Sicherheitspause möchte, dann sollte man auf eine Bandschlinge mit Karabiner, welche man in den Sicherungspunkt am Gurt einbindet, zurückgreifen.
Sport Ossi Praxenthaler - Ihr Outdoor-Spezialist aus Bayern - Salewa Klettersteigset mit Helm und Gurt Salewa Via Ferrata Premium Attac G4 Klettersteigset Modell 201 Set03f
Ich habe so ein Set, mit einem anderen Gurt und nem Helm. Das Set hat flexible "Gummizüge?" und die schon erwähnten Karabiner.
Handschuhe finde ich auch sehr wichtig, weil das Stahlseil so schon den Händen zusetzt und es öfter auch mal aufgedröselt ist, woran man sich dann schön schneiden oder stechen kann.
Bei den Schwierigkeiten gibt es ja eine fünfstufige Skala und da du für nen Anfänger max. bis Stufe drei gehst, ist das auch mit Bergstiefeln (oder Turnschuhen:tape:) machbar.

#8 Tod

Tod
  • 98 Beiträge

Geschrieben 26. Mai 2011 - 12:31

So, ist vllt. schon zu spät, aber jetzt muss ich mich hier auch mal äußern.
Was Lexa gesagt hat ist wirklich alles must have. Inclusive Brustgurt!. Wie schon einige festgestellt haben, sind die Stürze beim Klettersteig gehen etwas härter. Außerdem trägt man ja meist einen Rucksack. Beides Argumente für Brustgurt.
Steinschlaghelm ist auch Pflicht. Bei viel begangenen Klettersteigen (wie die am Gardasee) kommen häufig ein paar Steine von oben.
Zum Klettersteigset. Ich würde dir etwas in Richtung Petzl Scorpio empfehlen. Da sind die beiden Glieder dehnbar. Das man nicht sieht, wie lang die sich noch dehnen können ist Quark. Reinsetzen ist grundsätzlich auch nicht erlaubt. Reinstürzen auch nur im äußerstem Notfall (verletzung sind sehr wahrscheinlich). Bei den meisten Sets löst die Bremsvorrichtung schon bei 2,5kN aus. Rumfädeln bei einer Lochplatte ist auch streng verboten. Die ein oder andere These von Fuchs ist sowieso wieder der allgemeinen Lehrmeinung wie ich sie kenne. (Straßenschuhe + Alpine Gelände => Verstauchte Knöchel)
In Sachen Schuhe. Ich benutze meine Alpinstiefel. Reichen tun aber auch knöchelhohe Trekkingschuhe. Wenns wirklich schwer wird (was bei dir wohl kaum der Fall sein wird) bevorzuge ich meine richtigen Kletterschuhe.
Handschuhe finde ich persönlich nicht so wichtig. Das Drahtseil soll ja nicht dazu dienen sich dran hoch zu ziehen. Wenn du häufiger in den Fels greifst erlernst du die Klettertechnik viel besser. Dann bekommst du auch keine Blasen an den Handinnenseiten.

Ich würde dir außerdem einen Einführungskurs empfehlen. Der DAV bietet da für wenige Euronen welche an. Es ist zwar nicht viel falsch zu machen beim Klettersteiggehen, aber wenn man was falsch macht, dann ist das häufig endgültig. Da lernst du dann auch solche Details, wie dass du die Karabiner immer entgegengesetzt einhengen solltest.

Auf Dauer würde ich dir sowieso empfehlen das frei Klettern zu erlernen. Meines Erachtens ist das deutlich sicherer und macht mehr Spaß. Ist natürlich für den Einstieg sehr viel teurer.

Bearbeitet von MaPeTh, 26. Mai 2011 - 12:37.





Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0