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Früher war alles besser...


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30 Antworten in diesem Thema

#1 Draussen

Draussen
  • 152 Beiträge
  • WohnortBerlin
  • Sport:Fahrradfahren

Geschrieben 16. Februar 2011 - 18:48

Es gibt sie in vielen Bereichen unseres Modernen Lebens, die Rückbesinnung auf das Einfache.

Statt ein teuren modernen Luxusschlitten zu kaufen, kommt der Oldtimer in die Garage. Segelboote aus Holz werden immer beliebter, Schuhe sind wieder aus Leder, Uhren muss man wieder von Hand aufziehen und stadt PDA sind Notizblock und Beistift in der Tasche.

Genau...die gute alte Retrowelle, gab es in jedem Jahrzehnt und in jedem Bereich.

Nun bin ich heute zufällig drauf gestoßen, das gibt es auch im Outdoorbereich. Es nennt sich wohl "Primitive Camping and Trekking". Die Anhänger wollen Weg von syntetischen Hightechmaterialen bei Kleidung und Ausrüstung und wenden sich statt dessen Leder, Holz und gewachstem Canvas zu. Das GPS wird duch einen Kompas ersetzt usw. usw.

Es geht dabei wohl darum, das Leben der Entdecker, Forscher und Abenteurer aus den guten alten Zeiten, zumeinst 19. und frühes 20 Jhd., wieder nachzu(er)leben.

Was haltet ihr davon? Folgt jemand hier schon dieser Linie?

#2 gabrielo

gabrielo
  • 429 Beiträge
  • Sport:Camping, Kanusport, Skifahren, Wandern

Geschrieben 16. Februar 2011 - 20:32

hm naja prinzipiell bin ich ne mischung aus dem modernen und dem traditionellen typ was den outdoorbereich angeht. mir ist freilich leder und holz als material für z.b. messer lieber, aber ich mach da auch ausnahmen, wie z.b. mora und so. hab mir erst letztens auf ebay einen leder rucksack im vintage stil für tagesausflüge geschossen, aber für touren kommt natürlich ein modernen rucksack in frage, da auf dem gebiet kunststoffe einfach unschlagbar sind. ist also alles eine frage des einsatzzweckes. aber ich werde mir demnächst eine oilskin jacke zulegen, also aus dem gewachsten stoff, von dem du schreibst. ansonsten trage ich draußen auch keine high tech kleidung (bis auf die 1. schicht), sondern viel lieber pullover aus reiner schurwolle. trägt sich besser auf der haut, stinkt nicht und wärmt auch bei nässe. natürlich sind high tech produkte auch spitze draußen, aber da is mir der preis im vergleich zum nutzen einfach viel zu hoch...
was gps angeht: ich hab noch nie eins besessen und bisher bin ich mit karte + kompass bestens zurecht gekommen ;-)

#3 Wishmaster

Wishmaster
  • 183 Beiträge

Geschrieben 16. Februar 2011 - 21:33

Ich finde diesen Pioniergeist ja gut und schön.

Allerdings haben wir diese Erfindungen gemacht, damit es dem Menschen besser geht.

Frag mal einen Menschen von damals ob er lieber nen modernen Tourenrucksack will oder seinen unbequemen nicht anatomisch geformten Rucksack aus Segeltuch etc. Glaube nicht, dass er den alten Ranzen will der auf sein Kreuz drückt.

Für mich ist Camping, Wandern etc.. Freizeit und damit ein wichtiges Gut. Das möchte ich mir so komfortabel wie möglich machen. Ich möchte wenn ich im Winter campe mir nicht meinen Ar*** abfrieren weil das damals auch so war.

Oder ich möchte wenn ich in einer schönen Landschaft wandere, auch die Landschaft genießen und mich nicht davon ablenken lassen, dass ich mir Blasen laufe und der Rücken weh tut.

Aber ich finde jeder soll das machen was er will. Ich halte niemanden auf und toleriere fast alles. Auch wenn ich es selbst nicht begreifen kann ;)

#4 Irish Stew

Irish Stew
  • 321 Beiträge
  • WohnortResidenzstadt Detmold im Fürstentum zu Lippe
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 16. Februar 2011 - 21:36

Na das geht ja schon ein wenig Richtung Reeactment....

für mich persönlich kommt des nich in Frage... außer mal nen mittelalterliches Zelt zu kaufen um darin auf irgendwelchen besonderen Veranstaltungen zu "campen". Seit dem es allerdings verboten ist an den Externsteinen zu Walpurgis oder Sommersonnenwende zu zelten macht die Anschaffung weniger Sinn. Würde aber wenn ich eins hätte auch schön auf Fellen gebettet und umwickelt schlafen... ^^

#5 Draussen

Draussen
  • 152 Beiträge
  • WohnortBerlin
  • Sport:Fahrradfahren

Geschrieben 16. Februar 2011 - 21:56

Es geht dabei wohl darum, das Leben der Entdecker, Forscher und Abenteurer aus den guten alten Zeiten, zumeinst 19. und frühes 20 Jhd., wieder nachzu(er)leben.


Oder ich möchte wenn ich in einer schönen Landschaft wandere, auch die Landschaft genießen und mich nicht davon ablenken lassen, dass ich mir Blasen laufe und der Rücken weh tut.


Jaja, das stimmt schon. Aber ich denke mal, dass es dabei so ist, wie bei Menschen, die irgendwohin unbedingt die 10 000 Stufentreppen laufen wollen, anstatt Seilbahn oder Lift zu nutzen. Einfach um nachzuempfinden, was die Menschen damals erlebt haben.

Ich würde auch moderne Dinge, die ich mir zu eigen mache nicht gegen was altes tauschen wollen...wobei es bei manchen Dingen vieleicht garnicht so verkehrt ist. Denn eins dürfen wir nicht vergessen, vieles haben wir nur, weil es uns von der Werbung suggeriert wird. Ein Beispiel, was mir sofort einfällt ist meine Fahrradfahrerei. Ich fahre auf beiden Rädern Sättel von Brooks, Leder auf einem Stahlgestell. Kein Carbon auf Titangestell oder Kunstfaser mit Geeleinlage auf Alugestell.

Einziger Nachteil des Brooks, man muss aufpassen, dass er nicht zu sehr durchnässt wird, er ist etwas schwerer und er muss während der erforderlichen EInfahrzeit ab und an mal Nachgestellt werden.

Ich wette, das könnte bei einigen anderen Dingen evtl. auch so sein.

Aber wie auch immer, bei dem von mir Angesprochenem geht es auch weniger um den tatsächlichen Nutzen, als vielmehr das Nacherleben. Vermutlich wie bei dem angesprochenem Reactment oder auch wie bei Archäologen und Anthropologen die wie Steinzeitmenschen leben, um ihre Theorien zu überprüfen.

#6 gabrielo

gabrielo
  • 429 Beiträge
  • Sport:Camping, Kanusport, Skifahren, Wandern

Geschrieben 16. Februar 2011 - 22:36

naja, für mich geht es da weniger drum, nachzuempfinden, was andere vor uns dabei empfunden haben, sondern, weil ich mich mit "natürlichen" materialien einfach "wohler" in der natur fühle, als wenn ich nur "plastikkleidung" (ich übertreibe ;-)) anhab. wie schon gesagt, high tech kleidung hat natürlich ihre berechtigung, vor allem, wenn es um expeditionen unter extremen bedingungen usw. geht. aber dafür sind sie meistens nicht so robust wie z.b. leder und auch recht empfindlich gegenüber feuer, was für mich einen großen nachteil der kunststoffe darstellt.
wieso sollen traditionelle materialien gleich modernen stoffen unterlegen sein? die sami beispielsweise verwenden noch heute selbst hergestellte stiefel aus rentierleder mit stroh zur isolation, und das bei temperaturen von weit unter -30° im winter. das soll angeblich wärmer und bequemer als moderne stiefel sein, weil man darin den fuß besser bewegen kann, und er so besser durchblutet wird.

#7 retn

retn
  • 218 Beiträge

Geschrieben 16. Februar 2011 - 22:51

Wow, da denkt man schon seit langem darüber nach wie es wohl ist wieder mehr mit natürlicheren Klamotten/Dingen unterwegs zu sein und dann hat das Kind sogar einen Namen. Sehr schön.

Mir persönlich liegt dieses Thema schon sehr am Herzen, einfach aus dem Grund der Gemütlichkeit der Dinge und dem Gedanken "Weniger ist mehr!".

Meine Pfadfinder-Kluft is z.B. aus 100% Baumwolle - sowohl im Sommer wie auch im Winter einfach immer Perfekt. Sie wärmt und kühlt auch gut. Liegt absolut gut auf der Haut, ist bequem und stabil!
Thema Rucksack, ich werde aktuell wirklich das Gefühl nicht los das früher die Menschen nur halb soviel wie wir heute dabei hatten. Das ganze dabei noch aus den alten, "schweren" Materialien, gewichtsmäßig und vom Komfort her trotzdem besser dran waren als wir heute.

#8 fizzy

fizzy
  • 82 Beiträge

Geschrieben 16. Februar 2011 - 22:55

Ich finde diesen Trend die logische Retourkutsche zm UL-Trekking.
Wenn jemand einen 3tausender besteigt und dies mit seinen Ultraleichtplastikhighfunktiongedöns tut verdient er Respekt.
Wenn ich aber daneben den 60ig jährigen südtiroler Bauernopi seh, der da in Laufschritt, Trachtenjanka und den Stiefeln die er noch von seinem Vater geerbt hat hochgemst, bleibt mir die Spucke weg UND meine Augen werden nicht so schlimm beleidigt, wie von der hellorangenen UL-Wanderjacke.
Was ich damit sagen will, ist nicht, dass ich sämtliche UL und Hightechtüten verteufle aber mir persönlich sind auch Baumwolle, Leder und Canvas schon allein von der Haptik lieber. (also beim Wandern :D) Beim Biken siehts schon wieder anders aus, da mag ich elastische Stoffe in krachigen Farben, schon allein damit die Chance besteht, wieder aus der Böschung rausgezogen zu werden. ;)

Ich persönlich steh beim Wandern und Zelten auf Jeans, Moleskin und G1000 am Beinkleid, obenrum auf Flanell, Wolle, seltsamerweise aber auch voll auf diese Hemdchen mit Zip aus Kunstfaser.
Schuhe zum Wandern kommen mir nur noch meine Zwiehgenähten aus kernigem Leder an den Fuß
Beim Zelt ist das dann halt wirklich eine Gewichtsfrage und auch Angebotsabhängig. Ich kenn z.B. kein 1 Personenzelt aus Baumwolle (Dackelgarage mal abgesehn)

Bei gewissen Sachen ist Hightech für mich fast unausweichlich (isomatte, Zelt, Rucksack), bei anderen Sachen gibt es gute traditionelle Materialien (Kleidung, Schuhe).
Wenns aber KuFa sein muss, dann aber nicht in Neonpink oder so ne andre Visualkrebsfarbe.

Liebe Grüße,
Fizzy
( der sämtliche Gegenstände und brauchbare Kleidungsstücke seines Großvaters abgreift ;) )

#9 fizzy

fizzy
  • 82 Beiträge

Geschrieben 16. Februar 2011 - 23:25

Für mich ist Camping, Wandern etc.. Freizeit und damit ein wichtiges Gut. Das möchte ich mir so komfortabel wie möglich machen.

Genau meine Meinung, ich will geniessen und mich nicht quälen (also nich so arg).

Seit dem es allerdings verboten ist an den Externsteinen zu Walpurgis oder Sommersonnenwende zu zelten macht die Anschaffung weniger Sinn. Würde aber wenn ich eins hätte auch schön auf Fellen gebettet und umwickelt schlafen... ^^

Was für ein geiler Ort :D Da ist das Bärenfell natürlicher Pflicht ;) die TAR wäre ja eine Beleidung für diese Natur

Meine Pfadfinder-Kluft is z.B. aus 100% Baumwolle - sowohl im Sommer wie auch im Winter einfach immer Perfekt.
Thema Rucksack, ich werde aktuell wirklich das Gefühl nicht los das früher die Menschen nur halb soviel wie wir heute dabei hatten.

Die hatten wirklich weniger dabei. Meine Oma Hat beim Campen für 5! Mann auf Esbit gekocht. Ansonsten gabs für die Famillie Trocken Brot und Haddwuascht.
Und alles wurde gemeinsam geschultert.
OT: Wo wir grad beim Thema Pfadis sind; Warum sind eure Khoten so sch...teuer? Da krig ich ja n 4Mann Hilleberg für :evil: sonst hätt ich schon lang eine


#10 gabrielo

gabrielo
  • 429 Beiträge
  • Sport:Camping, Kanusport, Skifahren, Wandern

Geschrieben 16. Februar 2011 - 23:29

hab hier grad noch ein video auf yt gefunden, dass zu dem von amadejin angesprochenen "reenactment" passt aber auch zum thema:
YouTube - Historic Trekking Mt. Man




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