Früher war alles besser...
#1
Geschrieben 16. Februar 2011 - 18:48
Statt ein teuren modernen Luxusschlitten zu kaufen, kommt der Oldtimer in die Garage. Segelboote aus Holz werden immer beliebter, Schuhe sind wieder aus Leder, Uhren muss man wieder von Hand aufziehen und stadt PDA sind Notizblock und Beistift in der Tasche.
Genau...die gute alte Retrowelle, gab es in jedem Jahrzehnt und in jedem Bereich.
Nun bin ich heute zufällig drauf gestoßen, das gibt es auch im Outdoorbereich. Es nennt sich wohl "Primitive Camping and Trekking". Die Anhänger wollen Weg von syntetischen Hightechmaterialen bei Kleidung und Ausrüstung und wenden sich statt dessen Leder, Holz und gewachstem Canvas zu. Das GPS wird duch einen Kompas ersetzt usw. usw.
Es geht dabei wohl darum, das Leben der Entdecker, Forscher und Abenteurer aus den guten alten Zeiten, zumeinst 19. und frühes 20 Jhd., wieder nachzu(er)leben.
Was haltet ihr davon? Folgt jemand hier schon dieser Linie?
#2
Geschrieben 16. Februar 2011 - 20:32
was gps angeht: ich hab noch nie eins besessen und bisher bin ich mit karte + kompass bestens zurecht gekommen
#3
Geschrieben 16. Februar 2011 - 21:33
Allerdings haben wir diese Erfindungen gemacht, damit es dem Menschen besser geht.
Frag mal einen Menschen von damals ob er lieber nen modernen Tourenrucksack will oder seinen unbequemen nicht anatomisch geformten Rucksack aus Segeltuch etc. Glaube nicht, dass er den alten Ranzen will der auf sein Kreuz drückt.
Für mich ist Camping, Wandern etc.. Freizeit und damit ein wichtiges Gut. Das möchte ich mir so komfortabel wie möglich machen. Ich möchte wenn ich im Winter campe mir nicht meinen Ar*** abfrieren weil das damals auch so war.
Oder ich möchte wenn ich in einer schönen Landschaft wandere, auch die Landschaft genießen und mich nicht davon ablenken lassen, dass ich mir Blasen laufe und der Rücken weh tut.
Aber ich finde jeder soll das machen was er will. Ich halte niemanden auf und toleriere fast alles. Auch wenn ich es selbst nicht begreifen kann ;)
#4
Geschrieben 16. Februar 2011 - 21:36
für mich persönlich kommt des nich in Frage... außer mal nen mittelalterliches Zelt zu kaufen um darin auf irgendwelchen besonderen Veranstaltungen zu "campen". Seit dem es allerdings verboten ist an den Externsteinen zu Walpurgis oder Sommersonnenwende zu zelten macht die Anschaffung weniger Sinn. Würde aber wenn ich eins hätte auch schön auf Fellen gebettet und umwickelt schlafen...
#5
Geschrieben 16. Februar 2011 - 21:56
Es geht dabei wohl darum, das Leben der Entdecker, Forscher und Abenteurer aus den guten alten Zeiten, zumeinst 19. und frühes 20 Jhd., wieder nachzu(er)leben.
Oder ich möchte wenn ich in einer schönen Landschaft wandere, auch die Landschaft genießen und mich nicht davon ablenken lassen, dass ich mir Blasen laufe und der Rücken weh tut.
Jaja, das stimmt schon. Aber ich denke mal, dass es dabei so ist, wie bei Menschen, die irgendwohin unbedingt die 10 000 Stufentreppen laufen wollen, anstatt Seilbahn oder Lift zu nutzen. Einfach um nachzuempfinden, was die Menschen damals erlebt haben.
Ich würde auch moderne Dinge, die ich mir zu eigen mache nicht gegen was altes tauschen wollen...wobei es bei manchen Dingen vieleicht garnicht so verkehrt ist. Denn eins dürfen wir nicht vergessen, vieles haben wir nur, weil es uns von der Werbung suggeriert wird. Ein Beispiel, was mir sofort einfällt ist meine Fahrradfahrerei. Ich fahre auf beiden Rädern Sättel von Brooks, Leder auf einem Stahlgestell. Kein Carbon auf Titangestell oder Kunstfaser mit Geeleinlage auf Alugestell.
Einziger Nachteil des Brooks, man muss aufpassen, dass er nicht zu sehr durchnässt wird, er ist etwas schwerer und er muss während der erforderlichen EInfahrzeit ab und an mal Nachgestellt werden.
Ich wette, das könnte bei einigen anderen Dingen evtl. auch so sein.
Aber wie auch immer, bei dem von mir Angesprochenem geht es auch weniger um den tatsächlichen Nutzen, als vielmehr das Nacherleben. Vermutlich wie bei dem angesprochenem Reactment oder auch wie bei Archäologen und Anthropologen die wie Steinzeitmenschen leben, um ihre Theorien zu überprüfen.
#6
Geschrieben 16. Februar 2011 - 22:36
wieso sollen traditionelle materialien gleich modernen stoffen unterlegen sein? die sami beispielsweise verwenden noch heute selbst hergestellte stiefel aus rentierleder mit stroh zur isolation, und das bei temperaturen von weit unter -30° im winter. das soll angeblich wärmer und bequemer als moderne stiefel sein, weil man darin den fuß besser bewegen kann, und er so besser durchblutet wird.
#7
Geschrieben 16. Februar 2011 - 22:51
Mir persönlich liegt dieses Thema schon sehr am Herzen, einfach aus dem Grund der Gemütlichkeit der Dinge und dem Gedanken "Weniger ist mehr!".
Meine Pfadfinder-Kluft is z.B. aus 100% Baumwolle - sowohl im Sommer wie auch im Winter einfach immer Perfekt. Sie wärmt und kühlt auch gut. Liegt absolut gut auf der Haut, ist bequem und stabil!
Thema Rucksack, ich werde aktuell wirklich das Gefühl nicht los das früher die Menschen nur halb soviel wie wir heute dabei hatten. Das ganze dabei noch aus den alten, "schweren" Materialien, gewichtsmäßig und vom Komfort her trotzdem besser dran waren als wir heute.
#8
Geschrieben 16. Februar 2011 - 22:55
Wenn jemand einen 3tausender besteigt und dies mit seinen Ultraleichtplastikhighfunktiongedöns tut verdient er Respekt.
Wenn ich aber daneben den 60ig jährigen südtiroler Bauernopi seh, der da in Laufschritt, Trachtenjanka und den Stiefeln die er noch von seinem Vater geerbt hat hochgemst, bleibt mir die Spucke weg UND meine Augen werden nicht so schlimm beleidigt, wie von der hellorangenen UL-Wanderjacke.
Was ich damit sagen will, ist nicht, dass ich sämtliche UL und Hightechtüten verteufle aber mir persönlich sind auch Baumwolle, Leder und Canvas schon allein von der Haptik lieber. (also beim Wandern ) Beim Biken siehts schon wieder anders aus, da mag ich elastische Stoffe in krachigen Farben, schon allein damit die Chance besteht, wieder aus der Böschung rausgezogen zu werden. ;)
Ich persönlich steh beim Wandern und Zelten auf Jeans, Moleskin und G1000 am Beinkleid, obenrum auf Flanell, Wolle, seltsamerweise aber auch voll auf diese Hemdchen mit Zip aus Kunstfaser.
Schuhe zum Wandern kommen mir nur noch meine Zwiehgenähten aus kernigem Leder an den Fuß
Beim Zelt ist das dann halt wirklich eine Gewichtsfrage und auch Angebotsabhängig. Ich kenn z.B. kein 1 Personenzelt aus Baumwolle (Dackelgarage mal abgesehn)
Bei gewissen Sachen ist Hightech für mich fast unausweichlich (isomatte, Zelt, Rucksack), bei anderen Sachen gibt es gute traditionelle Materialien (Kleidung, Schuhe).
Wenns aber KuFa sein muss, dann aber nicht in Neonpink oder so ne andre Visualkrebsfarbe.
Liebe Grüße,
Fizzy
( der sämtliche Gegenstände und brauchbare Kleidungsstücke seines Großvaters abgreift ;) )
#9
Geschrieben 16. Februar 2011 - 23:25
Genau meine Meinung, ich will geniessen und mich nicht quälen (also nich so arg).Für mich ist Camping, Wandern etc.. Freizeit und damit ein wichtiges Gut. Das möchte ich mir so komfortabel wie möglich machen.
Was für ein geiler Ort Da ist das Bärenfell natürlicher Pflicht ;) die TAR wäre ja eine Beleidung für diese NaturSeit dem es allerdings verboten ist an den Externsteinen zu Walpurgis oder Sommersonnenwende zu zelten macht die Anschaffung weniger Sinn. Würde aber wenn ich eins hätte auch schön auf Fellen gebettet und umwickelt schlafen...
Die hatten wirklich weniger dabei. Meine Oma Hat beim Campen für 5! Mann auf Esbit gekocht. Ansonsten gabs für die Famillie Trocken Brot und Haddwuascht.Meine Pfadfinder-Kluft is z.B. aus 100% Baumwolle - sowohl im Sommer wie auch im Winter einfach immer Perfekt.
Thema Rucksack, ich werde aktuell wirklich das Gefühl nicht los das früher die Menschen nur halb soviel wie wir heute dabei hatten.
Und alles wurde gemeinsam geschultert.
#10
Geschrieben 16. Februar 2011 - 23:29
YouTube - Historic Trekking Mt. Man
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