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Bushcraft in der Schule - "Tschüss liebes Kaninchen" (Spiegel-Online)


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30 Antworten in diesem Thema

#1 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 31. März 2011 - 21:18

Dieser Spiegel-Online-Artikel hat meine Aufmerksamkeit geweckt:
http://www.spiegel.d...,754257,00.html

Zusammenfassung: Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Steinzeit wurde vor Fünftklässern ein Kaninchen geschlachtet, anschießend wurde es gegrillt und verzehrt. Die Lehrer wollten damit den Kindern verdeutlichen wo Fleisch damals wie heute herkommt. Darauf gab es eine große Protestwelle von Eltern gegen diese "Barbarei".

Was ist eure Meinung zu diesem Vorfall?


Mein Senf:
Eine pädagogisch sehr wertvolle Maßnahme, die den Kindern noch vor der Pubertät eine wichtige Erfahrung aufzeigt. Nämlich was es bedeutet Fleisch zu essen. So etwas kann man eigentlich nur live rüberbringen. Es ist sicherlich grausam, aber gerade das ist ebenfalls eine wertvolle Erfahrung. In Film und Fernsehen wird dem Kind andauerd Gewalt gezeigt, nur die grausamen Konsequenzen werden aus Jugendschutzgründen weggeschnitten. Ich glaube auch nicht, dass die Kinder gezwungen wurden es sich anzusehen.
Mir sind auch militante Vegetarier dreimal lieber als solche Leute die meinen man müsse sich moralisch nicht damit befassen wo Fleisch eigentlich herkommt.
Auch die Vorgehensweise zur Presse zu rennen, die es Aufbauscht, anstatt es erstmal direkt mit dem Lehrer zu klären, die Aussagen des Bildungsministeriums, und das alles obwohl ein Teil der Eltern die Aktion befürwortet spricht Bände über die heutige Gesellschaft. Das aber nur am Rande.

#2 gabrielo

gabrielo
  • 429 Beiträge
  • Sport:Camping, Kanusport, Skifahren, Wandern

Geschrieben 31. März 2011 - 22:01

ich finde, das ist echt mal ein unterrichtsprogramm, das wirklich einen sinnvollen inhalt vermittelt. ich glaube auch, dass manche der eltern nur deshalb eine negative einstellung zu dieser aktion haben, weil sie die wahrheit selbst nicht wahrhaben wollen bzw. verdrängen. ich schätze ein kind vom land, das von kleinauf beigebracht bekommt, dass das schnitzel vorher ein schwein war und geschlachtet wurde, hat mit diesem unterrichtsprogramm eher weniger probleme. aber ich sehe es auch als eine bereicherung für diejenigen kinder, die denken, dass fleisch aus der tiefkühltruhe kommt. vielleicht wissen sie dadurch den wert von fleisch bzw. nahrung allgemein mehr zu schätzen, als wenn ihnen nur die bunte werbungswelt der bärchenwurst vorgehalten wird.

#3 retn

retn
  • 218 Beiträge

Geschrieben 31. März 2011 - 22:14

Das ist echt ein Witz oder?
Die Idee ist echt super und zeigt den Kindern woher das essen kommt.
Wir verspeisen täglich einiges an Fleisch, warum ist das nicht barbarisch?
Ich finde es übertrieben wie die Eltern einiger Kinder reagieren, manche haben in diesem Alter noch nicht mal ein Messer/Taschenmesser in der Hand gehalten ohne das die Eltern überheblich um sie herumgeschwirrt sind...
Wen Kinder das zu diesem Zeitpunkt nicht lernen, wann dann?

Ich bin voll pro dieser Aktion.

#4 SH4Rp

SH4Rp
  • 46 Beiträge
  • WohnortBremen
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Skifahren, Wandern

Geschrieben 31. März 2011 - 23:12

Erstmal vorneweg: Die Aktion an sich ist super. Kinder sollten lernen wo das Essen herkommt, je früher desto besser und desto geringer der Schock der Erkenntnis.

Ich habe auch als Kind mit angesehen wie geschlachtet wird und es hat mir kein lebenslanges Trauma eingebracht.
Ja man hätte die Eltern wohl besser informieren sollen aber dann hätten wahrscheinlich einige versucht die Schlachtung mit Polizei/Gericht/Presse zu verhindern.
Vielleicht hätte man auch ein Tier mit geringerem Kuschelfaktor aussuchen können welches nicht bei einigen Kindern als Haustier im Kinderzimmer wohnt.
Andererseits wäre der Schrecken wohl größer gewesen wenn auf einmal ein kopfloses Huhn über den Schulhof gelaufen wäre, oder ein ausgenommener Aal noch versucht wegzukriechen.
Die mir persönlich bekannten Vegetarier und Tierrechtler haben fast durchgehend kein Problem mit Hausschlachtungen sondern hauptsächlich mit industriell übersteigerter Haltung und Tötung von Nutzvieh. Einer ist sogar Angler weil er da selbst kontrollieren kann, dass der Fisch nicht unnötig leidet.

Schlimm ist aber was da alles im Forum des verlinkten Artikels zu lesen ist. Da wird zu Gewalt gegen den Bauern und die Lehrer aufgerufen und jeder Fleischessende als zurückgebliebener Barbar bezeichnet.

Gruß Sh4rp

#5 DaBeppo

DaBeppo
  • 461 Beiträge
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 31. März 2011 - 23:24

Tja, da kann man sehn wie Lebens und Weltfremd die Eltern sind.
Selbst aufgewachsen in einer Wattewelt hat der Tot halt einfach keinen Platz mehr im Leben.
Statt mit den Kinder ganz normal darüber zu reden und diskutieren wird gleich voll auf die Moralkacke gehauen.
Mir graust vor diesen Helikoptereltern die über Ihren Kindern kreisen und ja schaun das die Blagen doof bleiben.

Ich hoffe dass das Karnickel vorher noch auf Radioaktivität getestet wurde! Nicht das Fukushima da noch mit reinspielt!

Bearbeitet von DaBeppo, 31. März 2011 - 23:26.


#6 supikoira

supikoira
  • 63 Beiträge

Geschrieben 01. April 2011 - 00:11

Das ist ja wohl nicht wirklich euer Ernst oder?
Sagt mal wie alt seid ihr und habt ihr selbst Kinder in dem Alter?

Um es einmal sehr freundlich auszudrücken: Den Herren Lehrerern und diesem möchtegern Sozpäd würde ich als Elternteil das Fell über die Ohren ziehen und dann zum auslüften an den ... aufhängen. Wenn Sozialpädagogen und Lehrer zusammenkommen kann es ja nur in die Hose gehen. :bang:

Versteht mich nicht falsch, ich bin gelernter Gärtner (Hauptberuf) und Landwirt (Nebenberuf), ich angle und der Jagtschein ist auch nicht in allzuweiter Ferne. Ich weiss wahescheinlich besser als viele andere woher die Wurst und das Schnitzel kommen.

Ein Huhn ist ein Huhn, das streichelt man nicht, mit dem schmusst man nicht, es gibt es nicht als Kuscheltier und es ist kein Sympathieträger. Eine Hase aber schon.
Aus welchen Familien kommen wohl die meissten Kinder? Garantiert nicht aus landwirtschaftlichen Familien wo das zum Alltag gehört.

Gegen die Aktion/Projekt an und für sich ist nichts einzuwenden, allerdings sollten die Kids ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel haben.
In dem Alter sind die zwar rotzfrech, das war es dann aber auch, da steckt noch keine gefestigte Substanz dahinter, die haben noch nichtmal nen Kamm in der Tasche, und noch lange keinen Arsch in der Hose.
Dann auch noch diese Schwachsinnsaktion von im Kreis stehen und sich einzeln zu "verabschieden"... (SELBST ZENSIERT)
Mit dem Hammer muss man das bei der Vorführung auch nicht unbedingt machen, da gibt es bessere Methoden.
Bei so einem Mist ist ja die nächtliche Ruhestörung und das Theater beim Essen vorprogrammiert. Wie gesagt, Lehrer und Sozpäd auf einem Haufen bringt Unglück.

Die Aktion für Kinder in dem Alter hat nur eins verdient: Prügel!

#7 Wasserarbeiter

Wasserarbeiter
  • 7 Beiträge
  • WohnortGrevenbroich

Geschrieben 01. April 2011 - 00:22

Naja,

ich bin mir da nicht so sicher ob die Nummer pädagogisch wertvoll ist. Den Kindern wird beigebracht, daß es normal und damit gut ist, das Kuscheltier umzubringen um es auf den Grill zu werfen. Kinder werden damit nicht aufgeweckt sondern abgehärtet. Was kommt danach? Wie erklären wir den Kindern Afghanistan auf dem Schulhof? Ich halte die Sache für extrem kontraproduktiv.

Gruß
Markus

#8 Snolting

Snolting
  • 22 Beiträge
  • WohnortKarlsruhe
  • Sport:Angeln, Bogensport, Kanusport, Wandern

Geschrieben 01. April 2011 - 07:17

Ich glaube man sollte Kindern generell mehr zutrauen. Die können erstaunlich gut differenzieren.

Ich habe das gefühl das es heutzutage so ist das "schwierige" Themen von den Eltern gerne so lange wie möglich aufgeschoben wurden. Und das völlig unnötiger weise. Bei der Aufklährung isses ja genau so. Ich wusste schon vor der Einschulung sehr genau wo die Babys herkommen (Thaddeus Troll, Jeeehaa). Bin desswegen weder mit 12 Vater geworden noch hab ich mich zu nem Triebtäter entwickelt. Diese "Lügen für Kinder" sind einfach unnötig.

Die Kinder werden nicht anfangen ihre Haustiere umzubringen und zu essen. Eher werden sich einige weigern Fleisch zu essen, wenn auch nur für eine Weile. Das das die Eltern zwingt sich selber damit auseinanderzusetzen mag für viele unangenehm sein. Ist aber auch keine schlechte Sache :p

MFG
Jojo

#9 charmin

charmin
  • 19 Beiträge
  • WohnortKarlsruhe
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Klettern, Wandern

Geschrieben 01. April 2011 - 08:19

Ich finde, man hätte die Aktion auf freiwilliger Basis ablaufen lassen sollen. Als ich in der 5. Klasse war, haben wir auch Fische seziert - die waren zwar schon tot, aber noch komplett. Da wurde gesagt, wer das nicht machen will, muss nicht, aber es haben fast alle mitgemacht. War eine echt interessante Erfahrung.

Von daher finde ich die Idee an sich sehr gut, aber ich teile die Zweifel, ob man das mit einem Kaninchen und mit dem Hammer machen sollte.

Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn man mit der Klasse zusammen einen Bauernhof besucht hätte und dort ein Tier geschlachtet hätte, weil ich es problematisch finde sowas auf dem Schulhof zu machen.

Finde es sehr bedenklich, wie sich das Verhältnis der Eltern zu der Schule entwickelt hat. Bei einem Elternabend als ich in der 8. Klasse war, wollte die Eltern den Mathelehrer absetzen...weil das einer der wenigen niveauvollen Unterrichte war und der Lehrer sich wirklich engagiert hat - aber die Eltern der Ansicht sind, dass die Kinder nix tun müssen, um was zu lernen, sondern der Lehrer es ihnen eintrichtern muss. Oh mann jetzt reg ich mich schon wieder über damals auf :-D :-D

Gruß,

Charmin

#10 Ruebe

Ruebe
  • 748 Beiträge
  • WohnortPreetz
  • Sport:Camping, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 01. April 2011 - 08:31

Lehrer und Sozpäd auf einem Haufen bringt Unglück.


1€ ins Frasenschwein bitte. :lol: Nach meiner Erfahrung kommen dabei meistens gute Projekte raus, was sich bei Bedarf auch Zweifelsfrei beweisen ließe.

Ich bin ja selbst Lehramtsstudent zwar für Geschichte und Politik aber trotzdem auch Lehrer(anwärter). Ich denke das der Gedanke hinter der Schlachtung dieses Kaninchen gut ist, Essen kommt nun mal auch von niedlichen Haustieren. Allerdings würden meine Fachdidaktik Profs. diesem Landwirt und Sozialpädagoge eine glatte 5,0 erteilen. Ich selber finde es auch unangemessen umgesetzt. So wie ich das verstanden habe haben die Schüler eine Woche Zeit mit dem Tier verbracht und damit nicht nur eine persönliche Bindung aufgebaut sondern das Tier auch in einer unangemessenen und realitätsfremden Umgebung kennen gelernt und sterben sehen. Oder wer von euch kennt Schlachter die Tiere auf dem Schulhof schlachten? Über das Alter lässt sich sicherlich streiten aber ich denke das ein Besuch auf einem Schlachthof oder beim Landwirt selber die realistischere Darstellung gewesen wäre und auch die weitaus weniger emotionale. Zumal die Kinder in dem Tier ja eher ein Kuschel Haustier sehen, wie in einem Hund oder einer Katze und weniger wie eine Kuh oder ein Huhn.
Von daher Sage ich: Der Gedanke gut aber die Umsetzung mangelhaft. Setzen.

Gruß

Ruebe




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