30 Antworten in diesem Thema

[Polarfuchs]

Ich schließe mich meinem Vorredner an.

Bin ebenfalls Lehramtsstudent und war schon oft vor der Klasse gestanden.

1. Falsches Tier (Fische, Hühner oder beim Besuch eines Schlachthofs sogar Schwein oder Rind wäre angemessen)

2. Falsches Alter. Wer schonmal unterrichtet hat, weiß daß es gewisse Themenin der 5. Klasse einfach nicht gibt, weil das echte Babys sind. Schüchtern, kindlich und einfach noch nicht abgehärtet genug für "die Realität". Ich hätte das vielleicht in der 7. Klasse gemacht.

3. Die Reaktion von Medien und Eltern ist zum kotzen. Da bin ich doch mal froh, daß Lehrer oft noch Beamte sind und sich wegen solcher Eltern nicht Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen müssen. In anderen Bundesländern mit angestellten Lehrern würde wahrscheinlich in der Situation mit vorauseilendem Gehorsam erstmal gekündigt.

[retn]

Über das falsche Alter lässt sich meiner Meinung nach streiten.
Was ist den das perfekte Alter? Zu dieser Zeit behaupte ich mal können Kinder sowas noch leichter verarbeiten.
Hätten wir damals in der 7ten Klasse einen Hasen oder sonst was geschlachtet hätten das glaub ich viele nicht so gut verarbeiten können.
Ein Kind macht sich in dem Alter noch nicht allzuviele Gedanken über so etwas, die Umsetzung ist zwar absolut zweifelhaft. Je früher ein Kind so etwas mitbekommt desto normaler und damit auch realer ist es dann für das Kind.
Mal ehrlich, wer von euch ist Vater/Mutter und wann habt ihr selbst das erste mal gesehen wie ein Tier geschlachtet wird?
War das wirklich so schlimm? Habt ihr davon Albträume oder dergleichen bekommen? Seit ihr heute alles Amokläufer? - Oh falsches Thema... -

Manche Eltern sind bei solchen Themen im allgemeinen nicht leicht, weil sie einfach übertreiben.
Und ich glaub ich weiß wo von ich rede, bin seit nicht allzu langer Zeit aus der Schule und wie manche Eltern manchmal schwachsinnig reagieren...

[Freund der Sonne]

Die Aktion an sich ist super.
Ich habe auch als Kind mit angesehen wie geschlachtet wird und es hat mir kein lebenslanges Trauma eingebracht.

Äh, ja und? Ich hab mir vor kurzem den Arm gebrochen, habe vermutlich kein lebenslanges Trauma und würde das dennoch NICHT weiterempfehlen.

Ansonsten sehe ich das ähnlich wie die Lehramstfraktion vor mir (hab selbst jahrelang Kinder- und Jugendarbeit gemacht). Die Idee zu vermitteln, dass Schnitzel nicht aus dem Schnitzelhahn kommen ist ja nicht schlecht.
Aber die Umsetzung per Schocker-Methode ist doch geradezu grotesk schwachsinnig. Und dann noch mit erst alle streicheln lassen und alles..das werden die meisten vermutlich ganz gut verkraften, aber eben nicht unbedingt alle. Und ganz ehrlich, in dem Beruf MUSS einem das doch klar sein.

Nächstes Wochenende: "Die Babys bringt NICHT der Klapperstorch, schaut mal her Kinder, das geht so..." ???

Nur weil (wie zu erwarten) einige Eltern und einige Medienberichte mit ihrer Reaktion auf die ganze Aktion über ein Normalmaß an berechtigter Kritik hinausschießen und sich teilweise inakzeptabel äußern rechtfertigt das nicht die Aktion an sich.

[retn]

Woher habt ihr den eure Information, dass die Kinder den Hasen gestreichelt haben?
Ich hab das bisher nirgends gelesen...
Ab gesehen davon das keiner gezwungen wurde das mit anzusehen verstehe ich nicht wo die Schlachtung eines Tieres die Schocker-Methode ist?
Das ist etwas alltägliches und das muss jeder von uns irgendwann verstehen und lernen.

Allein der Satz aus der eMail einer Mutter, ganz am Ende des Spiegel-Artikels, ist ein Witz.
Sind wir inzwischen nicht mehr in der Lage die Wahrheit Kindern zusagen über normale Dinge?

@Jendreiek: Ich glaub das erste mal Sexualkunde Unterricht hatten wir in der 6ten Klasse. In dem Alter wissen einige schon dass das Kind nicht vom Klapperstorch kommt...

[Floyd]

Tja es gibt halt unbequeme Tatsachen und unschöne Wahrheiten mit dehnen man sich irgendwann mal aussernandersetzten sollte. Wenn man Fleisch isst muß dafür nun mal ein Tier sterben das ist nun mal so! Das sollte man kindern schon irgendwann mal erklären, es muß aber halt nicht unbedingt mit der Holzhammermetode sein. Ein schrittweises Vorgehen ist da sicherlich besser als ein plötzliches konfrontieren mit brutalen Tatsachen. Das Problem ist auch das die heute elterngenaration zu einem großen Teil auch von sollchen Dingen abgeschirmt wurde und sich sollcher Zusammenhänge nicht wirklich bewusst ist. Das man bei sollchen Eltern dann auf kein Verständnis stösst ist dann ja vorprobramiert.

[Arthur]

Tja es gibt halt unbequeme Tatsachen und unschöne Wahrheiten mit dehnen man sich irgendwann mal aussernandersetzten sollte.

Genau das ist der Punkt. Aber es ist natürlich einfacher für viele Eltern den Kopf in den Sand zu stecken und die Dinge nicht zu hinterfragen. Dann muss man nämlich auch keine unbequemen Antworten geben. Man kennt ja die Sprüche:

• Wozu brauchen wir Kraftwerke? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.
• Wozu brauchen wir Kühe? Bei uns kommt die Milch aus der Packung.
• etc..

Ich finde die Aktion richtig und wichtig. Allerdings hätte man hier durchaus sensibler sein können und ein anderes Tier gewählt. Zum einen weil der ein oder andere sicher ein Kaninchen als Haustier hat. Zum anderen aber, und das ist für mich eigentlicht das Hauptargument, stehen bei uns ganz andere Tiere auf dem Speiseplan. Da kann man sich nicht mit "Steinzeit" rausreden, wenn man gleichzeitig argumentiert, man möchte zeigen, daß unser Essen nicht aus der Tiefkühltruhe kommt.

So oder so empfehle ich jedem die wirklich sehr sehenswerte Dokumentation "Unser täglich Brot". Sie hat schon viele Preise eingeheimst und zeigt ganz ohne Sprache, dafür aber in tollen Bildern, wo unser Essen herkommt und in welche Dimension es produziert wird. Hier mal der erste Teil:

[survivalman]

Also ich sehe das so, die kinder mit dem tod eines hasen zu konfrontieren naja ehrlich gesagt das ist totaler schwachsinn.

Warum ganz einfach wenn die kinder lernen wollten wie man ein tier tötet dann gehen sie zum schlachter oder besuchen einen survivalkurs.

Von daher könnte man sowas in der schule lassen, den pädagogisch wertvoll ist es nicht

Das ist meine meinung

[OxKing]

Finde ich super.
Genau so lehrreich wie selbst Brot zu backen.
Prinzipiell kann ich nicht verstehen wie man sich darüber aufregen kann.
War bestimmt eine Klasse mit so Prenzlauer Berg Kindern von
ökologisch korrekten Körnervertilgern...

[Polarfuchs]

Ich glaube, daß genau diese Eltern, die sich hier aufregen, bei der nächsten Sitzung des Elternbeirats die Ersten wären, die sich dafür stark machen, dass die armen Muslime Halal-Fleisch in der Schulküche bekommen.

Von nix ne Ahnung haben, aber dann auch noch geschächtetes Fleisch gut finden. Das würde passen. Am Ende des Tages gut fühlen, weil man wieder was gegen die böse Welt getan hat ohne groß denken zu müssen.

Bearbeitet von Polarfuchs, 01. April 2011 - 22:27.

[Wasserarbeiter]

Ich habe nun alle 7 Teile des Films gesehen. Meine Meinung: Zu viele Menschen, zu viel Verschwendung, zu wenig Respekt vor natürlichen Ressourcen und insbesondere Tieren. Wir sollten alle mal einige Gänge zurückschalten und viel bewußter leben und konsumieren. Die Nummer mit dem Kaninchen in der Schule finde ich aber immer noch total daneben.

Gruß
Markus