Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Westkarpaten März 2011


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
11 Antworten in diesem Thema

#1 HolgerD

HolgerD
  • 202 Beiträge
  • WohnortMadrid
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 07. April 2011 - 22:24

Ich bin gerade von einem 12-Tage Kurzurlaub mit meinem Sohn aus Rumänien zurück. Ich war zum ersten Mal in den Karpaten und bin begeistert. Mir kam es wie eine Zeitreise und eine Reise in den Wilden Westen vor. Gleichzeitig war es eine Reise in eine atemberaubende Natur. Mit dem Wetter hatten wir Glück und teuer ist Rumänien auch nicht (ein Tagesmenü 2-3 Euros, ein Glas Wein 50 Cents, Übernachtung in einer Pension so um die EUR 10 pro Person, Busse und Bahn sehr billig).

Wir haben zunächst drei Tagestouren in Begleitung eines einheimischen Führers im Nationalpark Piatra Craiului in den Südkarpaten unternommen und dabei viel über Naturbeobachtung und Spurenlesen gelernt. Dort wurde auch der Film Cold Mountain und das Video Rosenrot von Rammstein gedreht. Anbei ein Link zum Video von Rammstein ( ROSENROT ) und zum Spurenleser/Naturkundler ( TRANSYLVANIENWOLF ). Besonders beeindruckt hat uns dass viele Stalltüren von innen mit langen Nägeln beschlagen waren, um zu verhindern dass Bären sie einschlagen und das Vieh herausholen (dazu weiter unten ein Foto). Auch an den Bäumen gab es viele Kratzspuren von Bären, die versuchen an das Baumharz zu kommen.

Dann ging es in die Westkarpaten, in den Apuseni Nationalpark, den wir von Garda du Sul im Südosten in nordwestlicher Richtung an der grossen Eishöhle Scarisoara vorbei durchquert haben, wobei wir teilweise durch hohen Schnee mussten und wo uns wegen frischer Bärenspuren auf dem Pfad teilweise etwas mulmig war. Begegnet sind wir Menschen nur am Rande der Parks: Holzfällern, Schäfern, Froschsammlern etc.

Die letzten zwei Tage verbrachten wir in der mittelalterlichen Stadt Sighisoara (Schässburg) im Zentrum Siebenbürgens/Transylvaniens. Ich war von Rumänien, Transylvanien und vor allem von den dunklen, kalten, dschungelartigen Wäldern sehr beeindruckt. Sicherheitsprobleme hatten wir nicht und gelegentliches Wild Campen war auch kein Problem. Ich möchte dort sobald wie möglich wieder Urlaub machen.

Anbei ein paar Fotos:

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Eingefügtes Bild

Bearbeitet von HolgerD, 07. April 2011 - 22:51.


#2 sierrasix

sierrasix
  • 42 Beiträge
  • WohnortGronau
  • Sport:Geocaching, Survival

Geschrieben 07. April 2011 - 22:59

Diese Einmannzelte sind Interessant. Woher hast Du sie ??

Sind die gut ??

#3 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 08. April 2011 - 00:14

Sehr gelungene Bilder. Danke hierfür. Scheint ein wirklich lohnenswertes Reiseziel zu sein.

#4 couchcamper

couchcamper
  • 480 Beiträge
  • Wohnortzwischen Moor und Geest bei Bremen :-)
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 08. April 2011 - 12:22

Moin HolgerD,

Baeren, Woelfe und Vampire, was will man mehr :-) Tolle Bilder haste da gemacht, allein die nagelgespickte Tuer ^^
Den Nationalpark kenn ich selbst nur von youtube-Videos, nimm mich naechstesmal bitte mit, da ist es echt noch wild.

@ sierrasix: sieht aus wie Carinthia Explorer oder zumindest sehr aehnlich. Die sind gut, aber teuer und irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Ein normaler Bivi plus Poncho als Tarp schuetzt z.B. auch die Ausruestung gleich mit. Und ein kleines Einmannzelt auch, leicht auch fuer kleineres Geld. Aber HolgerD scheints zu moegen, darauf kommts an :-)

gruss couchcamper

#5 Avesjünger

Avesjünger
  • 28 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 08. April 2011 - 12:52

Hallo!

Sehr schöne Bilder. Ein interessantes Reiseziel. Danke für die Eindrücke. Aber eine Frage hätte ich: Wie war es denn mit den wilden Tieren? Welchen begegnet? Habt ihr dafür Vorkehrungen getroffen?

Gut Pfad

Avesjünger

#6 HolgerD

HolgerD
  • 202 Beiträge
  • WohnortMadrid
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 08. April 2011 - 13:52

Hallo!

Sehr schöne Bilder. Ein interessantes Reiseziel. Danke für die Eindrücke. Aber eine Frage hätte ich: Wie war es denn mit den wilden Tieren? Welchen begegnet? Habt ihr dafür Vorkehrungen getroffen?

Gut Pfad

Avesjünger


Die Einmannzelte sind Carinthia x-tour Protector und werden auch in einem Video auf odoo.tv vorgestellt (wodurch ich sie auch erst entdeckt habe, link: X-Tour Protector). Es gibt in der Tat leichtere Einmannzelte, aber ich finde diesen Biwaksack urgemütlich. Man hat im Kopfraum durch die zwei Stangen viel Platz (z.B. zum Lesen) und vorne ein Fenster (mit extra Moskitonetz) sodass man nachts auch mal rausschauen kann. Ich habe meinen Rucksack nachts in den Biwaksack hereingenommen, wodurch er etwas unbequemer wird. Mein Sohn hat den Rucksack draussen gelassen und mit einem Poncho abgedeckt.

An Tieren haben wir vor allem Rotwild gesehen. Bären, Wölfe und Luchse sind halt sehr scheu (ich habe aber Fotos von Spuren, Wolfsexrementen etc). In der Stadt Brasov kommen bis zu acht Bären täglich von den Bergen runter, um in Müllcontainern zu wühlen, aber dort haben wir nicht vorbeigeschaut, weil das kein sehr natürliches Spektakel ist. Beim Überqueren der Berge in Apuseni gab es um uns herum frische Spuren einer Bärin und eines Jungtiers auf dem Pfad auf mehr als einem Kilometer. Statt zu versuchen, sie aufzuspüren und zu beobachten, haben wir aber absichtlich laut gesprochen und die neue CD von Avril Lavigne auf dem Mobiltelefon-Lautsprecher abgespielt, um die Begegnung mit wilden Tieren zu vermeiden. Die Menschen vor Ort haben vor den Bären viel Respekt und betrachten sie als 500-Kilo-Killermaschinen und wir waren auch lieber vorsichtig. Der erwähnte Naturkundler ist an verschiedenen Forschungsprojekten über "Mensch-Tier-Interaktion" beteiligt und laut Statistik sterben im Nationalpark in einer Saison vier Schafe pro Herde durch Bären- und Wolfsangriffe. Nur alle 2-3 Jahre kommt es vor dass ein Tourist von einem Bären krankenhausreif geschlagen wird.

Vorkehrungen haben wir keine getroffen. Ein paar Holzpfähle oder Messer helfen gegen einen wilden Bären sowieso nicht und die Wölfe sind sehr scheu. Wir haben beim Biwakieren einfach auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung vertraut (in der Hoffnung dass nicht gerade in unserer Nähe ein verhaltensgestörter Bär herumläuft) und Essenreste und Kochgeschirr etwa 80 Meter entfernt gelagert. In der Nacht haben wir 2-3 Mal mit der Taschenlampe geleuchtet wenn es sehr geraschelt hat. Die modernen Taschenlampen sind ja quasi Flakscheinwerfer. Ob Bären durch Taschenlampen erschreckt werden, weiss ich aber auch nicht.

Ach ja, ein Bild wollte ich unbedingt noch zeigen: die rumänische Version eines Ultraleichtzeltes. Die Schäfer bauen Holzkisten mit Dach und Fenster, die sie im Sommer auf die alpinen Wiesen schleppen, um bei den Herden zu schlafen. Wird die Wiese gewechselt, werden zwei Stangen unter die Kisten geschoben sodass zwei kräftige Leute sie wie eine Sänfte zum nächsten Schlafort tragen können. Ein kleines lokales Touristikprojekt besteht darin, Reisenden anzubieten auf den alpinen Wiesen in diesen Kisten zu schlafen und auf Wunsch an den Aktivitäten der Schäfer teilzunehmen (dreimal täglich melken, Tiere zur Wasserstelle begleiten, Käse produzieren, Wölfe abwehren etc). Die Schäfer verdienen nur etwa 150-200 Euros im Monat (+ Melkrechte, Verkauf eigener Schafe etc) und könnten die Extraeinnahmen ganz gut gebrauchen. Das Schlafkisten-Exemplar auf dem Foto ist umgefallen und etwas kaputt (die neuen Kisten werden erst im Mai auf die Wiesen getragen), aber man erkennt die Struktur ganz gut:
Eingefügtes Bild

Bearbeitet von HolgerD, 08. April 2011 - 16:14.


#7 Phadfinder

Phadfinder
  • 528 Beiträge
  • Sport:Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 08. April 2011 - 18:01

Eine sehr schöne Tour habt ihr da gemacht!
Prima Fotos gemacht die sich sicherlich immer wieder Anschauen lassen.
Tolle Landschaft, ein bischen Abenteuer mit dabei und das alles zusammen mit dem Sohn, was bracht man(n) mehr!

#8 Herr Stapf

Herr Stapf
  • 29 Beiträge

Geschrieben 04. Mai 2011 - 17:51

Genial! Ich war 1995 da und hab mich sehr gefreut, diese Eishöhle wiederzusehen. Ich glaube ich muss da wieder hin!

#9 1Martin1

1Martin1
  • 39 Beiträge
  • Wohnortin der Vulkan eifel
  • Sport:Fahrradfahren, Kanusport, Klettern, Survival, Wandern

Geschrieben 04. Mai 2011 - 18:01

sieht sehr interessant aus, man muss aber keine angst vor Bären haben, bin mal einem in den Pyrenäen begegnet, der ist direkt abgehauen. Da bin ich den GR10 gegangen auch sehr zu empfehlen, war mein training für den GR20.

#10 lexa

lexa
  • 1.137 Beiträge

Geschrieben 04. Mai 2011 - 20:01

Ah Klasse. Endlich mal wieder ein Reisebericht und dann gleich aus so einer interessanten Ecke mit so schönen Bildern. Vielen Dank für deine Mühe.

Eine Frage hab ich aber noch: Wenn 12 Tage für dich ein Kurzurlaub ist, wie lange fährst du den dann normalerweise in den Urlaub?




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0