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Review - Robens Trailstar 2


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5 Antworten in diesem Thema

#1 papamorpheus

papamorpheus
  • 37 Beiträge

Geschrieben 12. Juni 2011 - 15:01

Review Robens Trailstar2

Hallo zusammen,

für die neue Saison 2011 hatte ich geplant, einige Solotouren zu unternehmen.
Was mir dafür noch fehlte, war ein geeignetes Zelt.
Auf der Wunschliste standen:

- mehr Platz als die meisten 1-Personen Leichtzelte bieten
- von Gewicht her in der Region um die 2 kg
- kein einwandiges Zelt
- gute Lüftung
- Innen- und Außenzelt gekoppelt und in einem aufstellbar
- Preis 100 bis 150 Euro.

Nach einigem hin und her ist es das Trailstar2 aus der Adventure Line von Robens geworden. Im Frühjahrwar es beim Händler meines Vertrauens – Kuhnshop.de – für 100€ zu haben.

Im Folgenden möchte ich euch dieses Zelt in einem kleinen Review vorstellen.


Hersteller
Auf der Webside von Robens sind unter anderem folgende Bilder zu finden, welche einen ersten Eindruck vermitteln:

Eingefügtes BildEingefügtes Bild
* Bilder von der Robens Website (www.robens.de)
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* Bilder von der Robens Website (www.robens.de)



1. Allgemeine Informationen

1.1 Typ des Zeltes (Geodät, Tunnelzelt, Kuppelzelt, etc.)
Beim Trailstar2 handelt es sich um eine Tunnelkontruktion mit nur einem bogen in der Mitte.

1.2 Anzahl Personen (1-x Personen, Familienzelt, Gruppenzelt)
Robens bietet das Trailstar2 als 2 Personen Zelt an.

1.3 Gewicht des Zeltes
incl. Packsack & Heringen liegt das Gewicht bei 2,4 kg

1.4 Zubehör (mitgeliefert, optional)
Mitgeliefert werden ein angenehm großer Packsack mit Komprimierungsriemen, eine Reparaturhälse, Ein großer, selbstklebender Reparaturflicken zum zurechtschneiden
und sechs einfache Aluminiumheringe.

1.5 Preis
Das Trailstar2 ist je nach Anbieter zwischen 100 bis 120 Euro zu bekommen.

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* Lieferumfang


2.Aufbau
2.1 Dauer
Mit etwas Übung ist der Aufbau in knapp 4 Min. zu machen.
An den vier Ecken des Zeltes sind vier kurze Alu-Stäbe bereits mit diesem verbunden. Über ein Dreieck aus Gurtmaterial werden sie mit je einem Hering aufgestellt und fixieren somit die
unteren Ecken des Zeltes und sorgen gleichzeitig für mehr Raum im Kopf und Foßbereich.
Das Aluminiumgestänge besteht aus nur einem Bogen und wird am unteren Ende in je zwei Ösen gesteckt. Danach wird der Gestängebogen mit fünf Klipsen mit dem Außenzelt verbunden.
Ecken nochmal nachspannen - fertig!
Bei Bedarf gibt es auf beiden Längsseiten noch je eine Leine um dem Zelt mehr Windstabilität zu verleihen.

2.2 Anzahl Personen
Das Trailstar2 ist für zwei Personen gedacht. Ob der verfügbare Platz hierfür reicht, muss jeder selber beurteilen. Die Innenfläche beträgt 210 cm mal 100cm. Diese lässt sich durch die
Stäbe an den Zeltecken auch problemlos auf ganzer Fläche nutzen.
Die Apsis bietet allerdings nur noch die Schuhe und event. einen Kocher.

2.3 Handling (einfach, mittel, schwer)
Der Aufbau ist einfach, durch die Art der Abspannung der Eckstäbe mit den Gurtdreiecken und ohne Hering direkt an der Zeltecke zunächst aber etwas gewöhnungsbedürftig.

2.4 Anleitung (vorhanden,deutschsprachig)
Eine Anleitung ist im Packsack des Zeltes zwar eingenäht – verdient die Bezeichnung Anleitung aber nicht wirklich. Nötig ist sie allerdings auch nicht.

2.5 Variationen (IZ zuerst, AZ zuerst, AZ & IZ gleichzeitig)
Innen- und Außenzelt sind durch kleine Stoffschlaufen und Knebel miteinander verbunden und werden gleichzeitig aufgestellt. Es ist allerdings grundsätzlich möglich, das Innenzelt gänzlich auszuhängen. Da die unteren Längskanten des Trailstar2 aber nicht über zusätzliche Abspannpunkte verfügen flattern sie leicht und lassen sich nicht bis ganz an den Boden herunterziehen. Aus meiner Sicht macht der Solo-Einsatz des Außenzeltes daher nicht wirklich Sinn.

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3. Ausstattung Außenzelt
3.1 Eingänge (Anzahl, Fliegengitter)
Das Trailstar2 hat nur einen Eingang auf der Längsseite des Zeltes. Hierzu lässt sich die Längsseite des Außenzeltes per Reisverschluss teilen und die rechte Hälfte hochklappen bzw. bei Bedarf auch aufrollen und befestigen. Der Reisverschluss ist mit einer Leiste abgedeckt und recht leichtgängig – allerdings vom Hersteller NoName.
Direkt dahinter befindet sich nochmals die gleiche Konstruktion in der Wand des Innenzeltes

3.2 Apsiden
Die Apside ist beim Trailstar2 sehr klein ausgefallen und bietet mit ihren gut 30 cm nur Platz für Schuhe und event. einen Kocher.
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3.3 Lüfter
Die Lüfter sind sicher das auffälligste Merkmal des Robens Trailstar. In Summe sind es 4.
Zwei befinden sich am obersten Punkt des Zeltes zu beiden Seiten des Gestängebogens und lassen sich mit jeweils zwei verstärkten Stoffstreifen aufstellen.
Zusätzlich lassen sich an den beiden Schmalseiten jeweils zwei riesige Lüfter in der Zeltwand öffnen. (auch von innen bedienbar)
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3.4 Abspannpunkte
…sind eher Mangelware. Ich würde mir auf den Längsseiten noch mindestens jeweils einen zusätzlichen Abspannpunkt wünschen – ebenso an den Ecken direkt am Zelt und nicht nur über die Gurtdreiecke an den Eckstangen.

3.5 Beschichtung (Polyurethan, Silikon)
75D Polyester / PU-beschichtet

3.6 Fenster
…hat das Trailstar2 keine.


4 Ausstattung Innenzelt
4.1 Eingänge (Anzahl, Fliegengitter)
Analog dem Außenzelt gibt es auch im Innenzelt nur einen Eingang der ähnlich dem im Außenzelt aufgebaut ist. Am oberen Ende des Eingangs lässt sich noch ein kleines, mit Moskitonetz abgedecktes Dreieck für zusätzliche Belüftung öffnen.
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4.2 Taschen
Ungefähr in Zeltmitte befinden sich auf beiden Längsseiten jeweils zwei recht kleine Netztaschen.
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4.3 Haken an der Decke
für Taschenlampe und Co befinden sich an der Decke auf Höhe des Gestängebogens 3 kleine Stoffschlaufen.

4.4 Wäscheleine
…macht bei nur einem Gestängebogen keinen Sinn und ist auch nicht vorhanden.

4.5 Lüfter
Neben dem kleinen Dreieck in der Innentür gibt es passend zu den großen Lüftern in den Schmalseiten des Zeltes die entsprechenden Gegenstücke auf der Innenseite.
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5 Materialien
5.1 Außenzelt
Das Aussenzelt besteht aus HydroTex 5000 mit getapeten Nähte (75D 100% Polyester PU-beschichtet)

5.2 Innenzelt
100% Polyester, atmungsaktiv (angeblich laut Hersteller – ist aber ein recht dichtes Material)

5.3 Bodenplane
185T 100% Polyester PU-beschichtet, Nähte getapet, 5000 mm

5.4 Nähte (Verarbeitung, Versiegelung)
Die Nate machen alles in allem einen guten Eindruck. Sie sind getapet und sauber genäht.
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5.5 Reißverschlüsse
Die Reisverschlüsse sind zumindest bis jetzt alle relativ leichtgängig – stammen aber vom Hersteller NoName.
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5.6 Stangen
Das Gestänge ist ein 8,5mm Aluminiumgestänge DAC #7001, T6, 8,5 mm, golgen eloxiert

5.7 Schnallen
Ähnlich den Reißverschlüssen handelt es sich hier um NoName Produkte. Insbesondere
die eigenwillige Befestigung des Außenzeltes an den oberen Ecken des abgewinkelten Gestängebogens legt die Frage nach der dauerhaften Stabilität nahe. Das ist aber zum momentanen Zeitpunkt nur ein Gefühl.


6 Wind und Wetter
Was den Wind angeht, so hatte ich ja schon angemerkt, dass ich mir
an den Längsseiten unten je noch einen weiteren Abspannpunkt wünschen würde.
Ansonsten steht das Trailstar - mit der Schmalseite in Windrichtung aufgebaut - stabil, flattert aber relativ stark. Wie lange das die Kunststoffverbinder am oberen Gestängebogen mitmachen...?
In Summe nicht der Hit, aber OK. Wirklich starke Böhen hatten wir schon zum testen, aber noch keinen wirklichen Sturm.

Was die Dichtigkeit angeht - einige Stunden Nieselregen und ein paar Gewitterschauer waren absolut kein Thema.
Ich habe weder eindringendes Wasser noch Kondenswasser bemerken können.
Die großen Lüfter leisten hier wirklich ganze Arbeit.


7 Fazit
Das Trailstar2 von Robens hat bei mir einen durchwachsenen Eindruck hinterlassen.

Die verwendeten Materialien (abgesehen von den Winkeln des Gestängebogens sowie den Befestigungsclips) und das verfolgte Konzept hinterlassen einen positiven Eindruck.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass es einige Details wie ein zusätzlichen Abspannpunkt auf der Längsseite oder Schlaufen für optionale Heringe direkt an den Zeltecken fehlen.
Hierdurch ließe sich das Trailstar sich deutlich stabiler und sauberer Aufstellen.

Mit ca. 2,4 kg ist es sicher kein Leichtgewicht, bietet aber mit seiner Grundfläche von 2,1 mal 1 m und einer Sitzhöhe von ebenfalls 1 m viel Raum. 100€ ist zudem ein wirklich guter Preis.

Abschließend sein noch erwähnt, dass es das Trailstar auch in einer echten Einpersonen-Variante gibt. Dann mit einer Grundfläche von 2,1 mal 0,6m bei 90cm Sitzhöhe und mit 1,7 kg Gewicht.


Soweit mein kleines Review des Trailstar2

Grüße
Volker

Bearbeitet von papamorpheus, 13. Juni 2011 - 20:34.


#2 skelettor

skelettor
  • 332 Beiträge
  • WohnortIn der ältesten Stadt Deutschlands!
  • Sport:Camping, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 12. Juni 2011 - 15:58

Super Review! Vielen Dank!

#3 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 12. Juni 2011 - 21:27

Vielen Dank!

Es wäre toll wenn du nochmal nach der "Feuerprobe" (müsste in dem Fall eigentlich Wasserprobe heißen) nochmal was dazu schreibst. Also vor allem ob es bei Regen dicht gehalten hat und ein bisschen Wind abkann. Weil wenn dies nicht der Fall ist sind selbst die 100 € zu teuer.

#4 papamorpheus

papamorpheus
  • 37 Beiträge

Geschrieben 13. Juni 2011 - 20:32

Vielen Dank!

Es wäre toll wenn du nochmal nach der "Feuerprobe" (müsste in dem Fall eigentlich Wasserprobe heißen) nochmal was dazu schreibst. Also vor allem ob es bei Regen dicht gehalten hat und ein bisschen Wind abkann. Weil wenn dies nicht der Fall ist sind selbst die 100 € zu teuer.


Hallo Boerger,
da hast du natürlich recht - dazu hätte ich noch was sagen sollen.

Wind und Wetter:

Was den Wind angeht, so hatte ich ja schon angemerkt, dass ich mir
an den Längsseiten unten noch einen weiteren Abspannpunkt wünschen würde.
Ansonsten steht das Trailstar - mit der Schmalseite in Windrichtung aufgebaut - stabil, flattert aber recht stark. Wie lange das die Kunststoffverbinder am oberen Gestängebogen mitmachen...?
In Summe nicht der Hit, aber OK. Wirklich starke Böhen hatten wir schon zum Testen, aber noch keinen wirklichen Sturm.

Was die Dichtigkeit angeht - Einige Stunden Nieselregen und ein paar Gewitterschauer waren absolut kein Thema.
Ich habe weder eindringendes Wasser noch Kondenswasser bemerken können.
Die großen Lüfter leisten hier wirklich ganze Arbeit.

Diese Infos werde ich auch im Review noch ergänzen.


Bin kommende Woche in Belgien unterwegs. Mal sehen ob es dann was neues gibt.
(...auch wenn ich eigentlich hoffe, dass es trocken bleibt)

Grüße
Volker

Bearbeitet von papamorpheus, 13. Juni 2011 - 20:35.


#5 papamorpheus

papamorpheus
  • 37 Beiträge

Geschrieben 29. Juni 2011 - 16:32

Wettertest - Robens Trailstar2

Hallo zusammen,

hier noch ein paar ganz konkrete Erfahrungen zum Thema Wetter als Ergänzung zu meinem Review.

In den vergangenen zwei Wochen waren wir in Belgien unterwegs. Mit im Gepäck waren mein Robens Trailstar2 und mein Quechua - T2 Ultralight Pro, da ich beide nochmal ausgiebig testen wollte.

Leider waren die Bedingungen für einen harten Test zwar optimal – aber entspannter Urlaub ist anders.

Es hat geregnet ohne Ende. Abwechslung bestand nur in der Art des Regens. Mäßiger Dauerregen oder übelste Gewitterschauer. Trockene Momente gab es zwar immer wieder, aber leider nur für jeweils max.15 bis 30 Minuten.

In den ersten Tagen wurde das Ganze noch von heftigen Sturmböhen begleitet.

Diesem Regen ist leider auch meine DigiCam zum Opfer gefallen. Daher gibt’s nur vier Bilder die ich direkt nach der Ankunft gemacht hatte.

Und bevor ihr fragt – keine Ahnung warum wir das nicht zwischendurch abgebrochen haben.

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Hier meine Erfahrungen mit dem Trailsstar2:

Setup
Genutzt habe ich das Trailstar so wie es geliefert wurde. Auf Grund des sehr sandigen Bodens und der extremen Windböhen habe ich nach ein paar Stunden die mitgelieferten Alu-Rundheringe gegen ein paar längere, V-förmige Exemplare aus meinem Fundus getauscht.

Zusätzlich war das Zelt anfangs auf einem selbstgenähten Groundsheet aus 65er Ripstop-Nylon aufgestellt


Regen
Eines kann ich nach diesen Tagen bestätigen. Dieses Zelt ist dicht. Sowohl das Außenzelt als auch der Boden. Zumindest im Normalfall…
Das Grundsheet habe ich am dritten Tag entfernt, da es durch den starken Wind immer wieder dazu geführt hat, dass Wasser vom Außenzelt unter der unterkannte hindurch aufs Groundsheet gedrückt wurde, wo es sich gesammelt hat. Nicht Sinn der Sache.


Wind
Wie schon befürchtet, ist Wind die große Schwachstelle des Trailstar.
Der Abstand zwischen Außen- und Innenzelt ist wirklich sehr klein und die im Review angemerkten, fehlenden Abspannpunkte an den unterkannten der Längsseiten machen sich äußerst unangenehm bemerkbar.
Erstens flattern diese Unterkannten stark im Wind was zu einer sehr deutlichen Geräuschentwicklung führt und zweitens kommen immer wieder Innen und Außenzelt aneinander. Kommt man dann versehens gegen die Zeltwand wird’s schnell feucht.


Lüftung /Kondenswasser
Die Lüftung ist sicherlich die große stärke des Trailstar. Die riesigen Lüfter haben es wirklich geschafft, dass selbst einige, durchgeschlagene Feuchtigkeit (siehe Wind) nicht wirklich zum Thema wurde.
Kondensbildung braucht hier niemand fürchten.


Fazit
Mein Bild des Robens Trailstar2 bleibt durchwachsen. Für geschützte Stellen und falls man nicht gerade in die schottischen Highlands will ein brauchbares und für den Preis akzeptables Zelt.

Insbesondere wenn einem – wie mir – das Raumangebot im Innenzelt wichtig ist, dann ist das Trailstar eine zu bedenkende Alternative. Als Dreingabe gibt’s noch eine top Lüftung.

In den kommenden Monaten werde ich versuchen, ob mit ein paar Modifikationen – insbesondere mit zusätzliche Abspannpunkten – eine Verbesserung zu erreichen ist. Mein nachträglicher Favourit bleibt aber das Quechua - T2 Ultralight Pro.

Grüße Volker


#6 Travelmad

Travelmad
  • 836 Beiträge
  • Sport:Bogensport, Camping, Jagd, Kanusport, Klettern, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 29. Juni 2011 - 20:00

Meinen Respekt! Ein Pre- und ein Afterview von ganz exorbitanter Güte.

Gruß Travelmad




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