Für viele andere werde ich jetzt, zum Glück, nichts neues schreiben.
Als ich vorhin gelesen habe, dass wieder jemand in den Wald gezogen ist, und selbstgebaute Fallen aufgestellt hat, fing es an in meinen Fingern zu brennen und glaubt mir, dabei ging es nicht nur ums schreiben!!!!!
!!! Ich habe einen Text "kopiert" und möchte Euch bitten diesen zu lesen, bevor Ihr raus rennt um Dinge zu tun, die Ihr aus mir unerklärlichen Gründen nicht versteht !!!.
Ich habe das Wort Waldläufer durch das Wort Naturmensch ersetzt....
Merkwürdig ist das Gefühl, wieder zurück in der "Zivilisation" zu sein. Menschen unmenschlich, hetzen, ungeduldig, lieblos, unzufrieden, unglücklich gar. Ungesund, konsumierend. Auf der Flucht vor der Stille.
"Stillstand ist der Tod" singt Herbert Grönemeyer. Ja, das ist Stille. Tod bedeutet aber auch Leben. Das ist ein Kreis. In unserer heutigen, westlichen Gesellschaft flüchten wir vor ihm, ignorieren wir den Tod. Leider ignorieren wir dabei auch das Leben.
Lebensfreude und Menschlichkeit bleiben auf der Strecke. Liebe.
Menschen, die die Stille suchen und finden, dort draußen in den einsamen Wäldern, Bergen und Wüsten dieser Erde, können nur entsetzt dem Treiben der heutigen Lebewesen, die früher einmal Menschen waren, zuschauen.
Strom kommt aus der Steckdose, Wasser aus dem Wasserhahn, Milch aus der Tüte, Bekleidung aus dem Superstore, Essen kommt aus dem Supermarkt. Der Tag fängt mit dem Wecker an, die Sonne auf Knopfdruck erscheint. Der Tag endet per Knopfdruck. Glück ist käuflich. Das Individium ist alles, andere Menschen Feinde. Unsere Zeit wird bestimmt von der mechanischen Uhr. Arbeit ist alles, der Weg zum Glück. "Urlaub" ist stressiger als die Arbeit selbst. Alkohol und andere Drogen letzte Flucht.
"Seht doch hin! Wacht doch endlich auf!" Schütteln möchte ich die Menschheit am liebsten!!!
Als Naturmensch, beobachtet man den Wandel in der Natur. Auch er ist ein Kreis, aber er ist nie derselbe. Wenn man aber die echte Zeit nicht beobachtet, dann kann man sie nicht wahrnehmen. Mechanische Zeit kann sie nie ersetzen. Wie schön wäre ein Tag, wenn Du mit der Sonne aufstehen und mit ihr zu Bett gehen würdest. Wie würde dein Körper sich durch Winterzeiten und Sommerzeiten ausruhen können in den kalten Tagen, loslegen in den warmen Tagen. Es würde Wechsel geben. Wechsel zwischen Ausruhen und Arbeiten. Eine gesunde, natürliche Mischung. Wechsel würde spürbar sein, Takt geben, Zeit geben.
Das eigene Glück steht heute im Vordergrund. Dabei ist das, was sich wirklich zu lohnen tut, das, was wir für Andere machen. Konsum, Konsum. Kurze Glücksstöße. Super, ein neues Auto. Einen Monat später wieder langweilig. Oh toll, ein Kinofilm. Schon ist er vorbei. Oh, schönes Geburtstagsgeschenk. Schon steht es in der Ecke. Der Holzlöffel aber, den man sich als Junge schnitzte und heute einen Ehrenplatz in der Küche hat; das selbstgemachte Buch eines Freundes; die lustigen Erzählungen in einer schönen Runde - das sind Dinge, an die man sich erinnern wird. Arbeit ist nämlich Liebe sichtbar gemacht. Alles, was mit Geld gekauft wird, ist niemals so wertvoll, wie ein mit eigener Liebe und Arbeit erstelltes Produkt. Der Apfel aus dem Garten schmeckt in jedem Fall besser als der aus dem Supermarkt. Ich habe ihn gegossen, den Apfelbaum. Habe die Äpfel gepflückt. Am besten noch mit Freunden zusammen. Dann Apfelwein gegoren. Indem wir andere eine kleine Freude bereiten, und wenn es nur ein "Guten Tag" mit einem Augenzwinkern ist, machen wir uns glücklich. Geld macht nur glücklich, wenn wir es teilen.
Wo ist denn die ganze Menschlichkeit geblieben, all die Liebe. Sie sind untergegangen. Auf der Flucht vor dem Leben.
Alles schön und gut, wird man mir jetzt sagen: aber können wir etwas ändern an dieser Welt?! Können wir zurück?! Zurück zur Natur?! Ja, aber nicht mit dem Auto. Wir müssen bei uns selber anfangen. Wenn Du etwas ändern willst, beginne bei Dir. Beginne die Stille zu suchen, finde sie, akzeptiere sie. Genieße sie. Beginne zu beobachten. Bemerke kleine Dinge in deinem Leben. Alles weitere wird von alleine kommen. Glücklich wirst Du von dem Tag an sein, an dem Du die Stille entdeckst und halten kannst. Gehe einfach raus zu den "anderen Menschen", den Tieren und Pflanzen. Sternen und Mond. Der Wind und das Feuer. Sie zeigen Dir die Stille. Wir gehören dazu.Oft bekommen wir Anfragen, was Waldläufer sind und wie man Naturmensch wird. Ja, was sind eigentlich Naturmensch?!
Naturmenschen sind eine gemischte Gruppe von Leuten, die sich aus verschiedenen Interessen mit dem Leben in der Natur beschäftigen. Der eine macht es aus Freude an der Biologie, der andere aus Abenteuer. Allen gemeinsam ist die Freude am Draußenleben. Die Sehnsucht, wieder raus zu kommen, einen Ausgleich zu dieser schnellen Welt zu bekommen.
Dabei entwickelt der Naturmensch mit der Zeit Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen draußen zu leben. Nicht nur zu Überleben, sondern zu leben. Einer der wichtigsten Fähigkeiten ist das Beobachten. Die Beobachtung fördert das tiefe Verständnis. Danach folgt das technische Geschick.
Naturmensch zu sein, bedeutet unabhängig durch die Wälder streifen zu können. Ein Stück Freiheit. Es bedeutet auch, einen Schritt zurück gehen zu können. Verzichten. Zu sehen, daß Kleidung aus den Läden Menschen in armen Ländern Leid zufügt. Zu sehen, daß der konventionelle Anbau von Lebensmitteln die natürlichen Lebensräume zerstört.
Und nicht nur zu sehen - sondern auch verantwortlich zu handeln: Auf zuviel Verpackung zu achten. Und sich täglich entscheiden.
Aber auch aktiv den Müll zu entfernen, der in die Gegend gekippt wird. Zu retten, was es noch zu retten gibt. Pflanzen umzusiedeln und vermehren - dadurch zu retten.
Das Verständnis für die Kreisläufe der Natur zu entwickeln ist Voraussetzung für ein harmonisches Leben mit und in der Natur. Wie schon gesagt kommt am Anfang die Beobachtung. Doch wie beobachte ich, was beobachte ich?!
Das Anziehen von Pflanzen auf der Fensterbank ist so ein erster Kontakt. So banal diese Beobachtung klingen mag, sie wird einem Augen öffnen. Versucht mal, eine kleine Wildnis aufzuziehen - am besten mit essbaren Pflanzen. Warum nicht mit gekauftem Saatgut - aber bitte nicht von herkömmlichen Saatgutfirmen aus dem Supermarkt. Diese Firmen lassen ihr Saatgut in ganzjährig warmen Ländern wie Afrika anziehen. Mit chemikalischem, gentechnischem Einsatz, mit Vertreibung von Kleinbauern von ihrem Land. Wendet euch an Vereine zu Erhaltung von altem Saatgut. Zum Beispiel Dreschflegel.. Auch kann Saatgut gesammelt werden und selbst die Weitervermehrung betrieben werden. Versucht, unfruchtbaren Boden in ein Boden mit möglichst viel Leben zu schaffen.
Das Leben in der Natur ist bestimmt durch die Nahrungssuche. Naturmenschen sind daher auch Nahrungssucher. Bestehende Bestände an Pflanzen und Tieren werden genutzt, oder aber eigener Anbau betrieben. Dieser Anbau unterscheidet sich aber gewaltig von dem "Schrebergarten-Anbau" oder der modernen landwirtschaftlichen Variante.
Im Prinzip sind Naturmenschen Menschen, die einfaches Leben genießen können und eine Menge Wissen über die Vorgänge draußen haben. Sie sind in der Hinsicht weise, daß ihre Erfahrungen nicht auf Bücher beruhen, sondern auf Beobachtung und eigenen Versuchen. Allen angehenden Naturmenschen sei also geraten, sehr viel selbst zu probieren. Auch zuhause! Wer zuhause kein Brot backen kann, der kann es auch draußen nicht. Wer zuhause frische Rohnahrung nicht verarbeiten kann, kann es draußen auch nicht. Wer zuhause die Wirkung von Wildpflanzen nicht gewohnt ist, wird an den Wochenenden überrascht werden.
Manch einem mag das zu "schwer" sein, so nach dem Motto: Das kapiere ich jetzt nicht ( die sollen bitte nur das lesen, was im nächsten Absatz steht).....manch einem ist es jedoch zum Glück klar.
Mir ist sowas einfach nur wichtig.
Es geht mir darum, manchen Menschen mal kurz den Kopf gerade zu rücken, die vor lauter Langeweile anfangen schwachsinnige Dinge zu tun.
Es gibt keinen Grund sinnlos Tiere im Wald zu töten!!!!!
Genauso wenig wie es notwendig ist, wahrlos mit dem Messer um sich hackend, oder aus Wildbadewannen saufend durchs Unterholz zu tapern.
Wo issn Euer Hirn geblieben???
Wahrscheinlich mit in eine Fangschlinge geflochten, oder es ist einfach beim saufen in irgend eine Pfütze geplumst
Gib dem Menschen einen Hammer und für ihn fängt alles andere an auszusehen wie ein Nagel.
Survival hat seinen Ursprung, seinen Sinn und auch seinen Zweck.
Nur wer derartig verantwortungslos handelt, beweist wiedermal wie dumm der Mensch sein kann.
Sollte irgendjemandem hierzu etwas nicht passen, ich stehe in jeder Pause in der Raucherecke.....
Eure Meinung interessiert mich trotzdem sehr und wenn dieses Thema wenigstens ne Woche auf der Startseite überlebt, ist das doch ein gutes Zeichen
in diesem Sinne.....Jorenjo
Bearbeitet von Jorenjo, 27. Juli 2011 - 21:21.