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Ultralight Wandern


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25 Antworten in diesem Thema

#11 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 10. Oktober 2011 - 18:14

mal abgesehen, davon, dass ich auch gerne mit leichtem gepäck unterwegs bin, werde ich wohl nie ultraleicht unterwegs sein, weil es aber auch nicht will! ich habe ja schließlich noch urlaub und da gönn ich mir dann doch den komfort, den ich brauche und dann sinds halt doch mal so 7kg für ne wochentour.

die sache mit dem toilettenpapier solltet ihr aber auch mal unter dem hintergrund der ökologie betrachten. wenn man keines nutzt, wird die umwelt auch nicht unnötig belastet. alternativ kann man das papier auch kontrolliert verbrennen oder in einem (nicht durchsichtigen) ziplockbeutel bis zum nächten mülleimer mitnehmen.


Toilettenpapier ist doch, sofern ohne Zusätze bzw. parfumiert - reine Zellulose. Falls man sich nicht in Wüsten bzw. sehr trockenen Regionen bewegt- sondern in feuchten, bewaldeten Gebieten recht schnell zersetzt werden. Also etwas erde drüber und gut ist.

7kg für alles? Mit Zelt/Tarp, Schlafsack, Wasser/essen? Damit würdest du wohl schon viele Ultralight Wanderer unterbieten.

#12 HolgerD

HolgerD
  • 202 Beiträge
  • WohnortMadrid
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 10. Oktober 2011 - 20:39

Ich wollte auch noch einen Tipp für Ultraleichttrekker beisteuern:

Der berühmte Gletschermann Ötzi war bereits im Jahr 3300 v.Chr. optimal und wintertauglich für seine Wanderungen in den Alpen ausgerüstet.

  • Er trug keine Hosen, sondern halblange Beinröhren, die oben mit Strapsen am Gürtel befestigt wurden. Dazu statt Unterwäsche nur einen ledernen Lendenschurz. So gekleidet, spart man sicher noch einmal um die 400 Gramm Gewicht.
  • Sein Umhang war aus langen Seegräsern geflochten und diente nachts als Matratze. Leider wird uns nicht mitgeteilt, wieviel ein Grasmantel wiegt. Ist aber auf jeden Fall ökologisch abbaubar (also einfach wegschmeissen sobald das Wetter wärmer wird). Ausserdem hatte er einen Mantel aus Fellstreifen (das Gewicht dieser universellen Softshellbekleidung habe ich nicht herausgefunden) und eine Fellmütze.
  • Die Lederschuhe waren ultraleicht und und mit Heu ausgepolstert. Unter den Schuh waren Lederstreifen genäht (die älteste Profilsohle) und Schnürsenkel sorgten für sicheren Halt.
  • Sein Steinmesser hatte eine Klinge in der Länge eines Streichholzes. So etwas wiegt sicher nicht mehr als 50 Gramm.
  • Seine sonstige Ausrüstung wog etwa 2,5 kg (Bogen, Köcher, Pfeile, Kupferaxt, Rückentrage, zwei Behälter aus Birkenrinde, Holzkohle).
  • Dazu hatte er noch eine kleine Ledertasche (sein EDC-Pack mit Feuersteinen, Knochennadel, Zunderschwamm, Reparaturfellriemen, ein paar Trockenfrüchten, ein Netz und ein Erste-Hilfe-Set mit blutstillenden und antibiotischen Birkenporlingen).
Insgesamt wahrscheinlich so unter 7 Kilo inklusive Kleidung aber ohne Trekkingnahrung, Feldflasche und Titanbecher.

Bearbeitet von HolgerD, 10. Oktober 2011 - 21:08.


#13 juergen2

juergen2
  • 18 Beiträge

Geschrieben 10. Oktober 2011 - 21:38

Hallo Leute,

es kommt ein wenig so rüber, als hätte Stefan Dapprich in seinem Buch geschrieben, man dürfe kein Klopapier benützen, sollte ein Rasierklingen-Messer benutzen, die Zahnbürste aus Gewichtsgründen absägen, und so weiter...
Das stimmt wirklich nicht !!

Ich habe das Buch (allerdings die 3. und nicht die 4.Auflage). Und Stefan Dapprich beschreibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie man Gewicht sparen kann, und sagt ganz klar: Wenn du Gewicht sparen willst, fange bei den schweren Dingen an, nämlich Zelt, Rucksack, Schlafsack... Und eben nicht bei der Zahnbürste. Selbst S.D. kürzt seine Zahnbürste nicht aus Gewichtsgründen, sondern nur deshalb, weil er sie so besser verstauen kann. Und ob anstatt eines "50cm-Boliden" (ich weiß, ist bischen übertrieben) nicht auch ein kleines Taschenmesser reicht, um eine schöne Zeit in der Natur zu verbringen, darf doch mal hinterfragt werden.

Man sollte das nicht gleich so ins Lächerliche ziehen...

Man muss ja nicht jeden Gedanken/Idee aus S.D.'s Buch umsetzen... V.a. hat jeder einen Kopf zum Denken bekommen, und kann sich ja selbst entscheiden, was man machen möchte und was nicht.

Ich habe bei den letzten 2 Wanderungen einige Ideen des Buches umgesetzt, und mein Gepäck war echt leichter als das meiner Freunde, ohne dass ich etwas vermisst hätte.

Mir hats geholfen,
Gruß, Jürgen

#14 Ove

Ove
  • 85 Beiträge

Geschrieben 10. Oktober 2011 - 21:39

Toilettenpapier ist doch, sofern ohne Zusätze bzw. parfumiert - reine Zellulose. Falls man sich nicht in Wüsten bzw. sehr trockenen Regionen bewegt- sondern in feuchten, bewaldeten Gebieten recht schnell zersetzt werden. Also etwas erde drüber und gut ist.

7kg für alles? Mit Zelt/Tarp, Schlafsack, Wasser/essen? Damit würdest du wohl schon viele Ultralight Wanderer unterbieten.



heyy
ja es geht "verhältnismäßig schnell", aber man muss halt nicht. grade in beispielsweise skandinavien gibt es viel wasser, das gleich auch für die generelle körperhygiene genutzt werden kann. aber natürlich gehören da auch persönliche vorlieben zu. muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er/sie das "handhaben" will.

nein, nicht komplett, natürlich ohne wasser und essen. aber mit richtigem zelt, schlafsack, isomatten, wechsel- & regenkleidung, wasserfilter, richtiger küche undundund. dazu kommen dann pro tag etwa 500g nahrung und je nach klima 2 bis 4 L wasser. so bin ich dann zu beginn der tour auch bei ~12 bis 14kg.

die ULer unterscheiden aber ja auch zwischen basisgewicht und verbrauchsgütern.

die ötzi-tipps finde ich etwas "hart" verdeutlicht aber, dass es auch ohne die neusten high-tech-dinge geht =)

Gruß

#15 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 10. Oktober 2011 - 22:14

Der berühmte Gletschermann Ötzi war bereits im Jahr 3300 v.Chr. optimal und wintertauglich für seine Wanderungen in den Alpen ausgerüstet.


OT: Der Vergleich hinkt aber sehr. ^^ Ötzi war ja nicht auf einer Trekkingtour unterwegs, sondern wurde gejagt und mit einem Pfeilschuss getötet. Was er anhatte und was er bei sich führte war wohl eher so minimalistisch, um seinen Verfolgern eventuell noch entkommen zu können. :yikes: :rocketwhore:


#16 HolgerD

HolgerD
  • 202 Beiträge
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  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 10. Oktober 2011 - 22:37

OT: Der Vergleich hinkt aber sehr. ^^ Ötzi war ja nicht auf einer Trekkingtour unterwegs, sondern wurde gejagt und mit einem Pfeilschuss getötet. W. :yikes: :rocketwhore:


War auch nicht ganz ernst gemeint :D . Ich habe nur an Ötzi gedacht, weil ich gestern in einem Geo-Heft zum Thema geblättert hatte und ich mir dachte "Der Ötzi war ja richtig modern und leicht ausgestattet". Ich nehme immer Klopapier, Messer und sonstige hochwertige (nicht-minimalistische) Ausrüstung mit, um auch unterwegs komfortabel ausgestattet zu sein, ordentlich schlafen zu können und vor den Elementen geschützt zu sein.

Extreme Ultraleicht-Ausrüstung wäre nichts für mich und erscheint mir zu fanatisch. Höchstens als Experiment interessant.

Bearbeitet von HolgerD, 10. Oktober 2011 - 23:17.


#17 Freund der Sonne

Freund der Sonne
  • 257 Beiträge

Geschrieben 11. Oktober 2011 - 09:25

nein, nicht komplett, natürlich ohne wasser und essen. aber mit richtigem zelt, schlafsack, isomatten, wechsel- & regenkleidung, wasserfilter, richtiger küche undundund. dazu kommen dann pro tag etwa 500g nahrung und je nach klima 2 bis 4 L wasser. so bin ich dann zu beginn der tour auch bei ~12 bis 14kg.

die ULer unterscheiden aber ja auch zwischen basisgewicht und verbrauchsgütern.


Und genau dieses "Ohne Wasser und Essen" wäre für mich wohl der Knackpunkt, der die ganze Reise noch auf einen kleinen Abstecher nach Absurdum führt..Meinem Rücken ist ziemlich wurscht, ob er Ausrüstung oder Essen trägt.
Specke ich jetzt total ab und starte mit effektiv 8-12 kg (Ist mit Vorräten denke ich schon ziemlich leicht) kann ich vielleicht immer noch sagen: "Ich bin UL, mein Zeug wiegt nur 10 Pfund."

Naja, jeder wie er´s mag, manche ziehen ja auch mit 30kg los und sagen, das geht gut.. Der mainstream dieses FOrums ist wohl ganz gut zufrieden mit ca.15kg Startgewicht für 1-2Wochen und noch gewissem Restkomfort.

#18 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 11. Oktober 2011 - 09:32

@juergen2
Hier gehts nicht um eine Buchbesprechung sondern um den Artikel aus spiegel online. Da wird das "Rasierklingen"-Messer erwähnt. Andere "extreme" Beispiele sind in der UL Szene auch nicht unüblich- warum sollte man die nicht erwähnen? Es sagte ja niemand das diese von Dapprich stammen.

An UL stören mich eigentlich 2 Sachen:
1. Man ist gezwungen mehr oder weniger sich ganz oder garnich auf UL einzulassen und die Reihenfolge wie man in UL einsteigt ist auch nicht beliebig (UL Rucksack kaufen, den Rest so belassen funktioniert zb. nicht).

2. Man will etwas weg von dem "Gear-Wahn", sich aufs wesentliche reduzieren. Trotzdem werden so viele neue Gadgets, Gear und Bedürfnisse geschaffen das häufig letztlich mehr Gear gekauft wird und auch mehr Geld ausgegeben wird.

#19 retn

retn
  • 218 Beiträge

Geschrieben 11. Oktober 2011 - 14:43

An UL stören mich eigentlich 2 Sachen:
1. Man ist gezwungen mehr oder weniger sich ganz oder garnich auf UL einzulassen und die Reihenfolge wie man in UL einsteigt ist auch nicht beliebig (UL Rucksack kaufen, den Rest so belassen funktioniert zb. nicht).

2. Man will etwas weg von dem "Gear-Wahn", sich aufs wesentliche reduzieren. Trotzdem werden so viele neue Gadgets, Gear und Bedürfnisse geschaffen das häufig letztlich mehr Gear gekauft wird und auch mehr Geld ausgegeben wird.


Kann man beim ersten nicht so sagen, man kann z.B. bei der Entscheidung eines neuen Zeltes schon mal auf das Gewicht achten und nach und nach leichter werden.
Und weg vom Gear-Wahn kommt man bei UL wirklich nicht, es gibt immer was neues interessanteres usw. ob man es kauft oder nicht ist auch dort wieder eigene Entscheidung...

#20 Ove

Ove
  • 85 Beiträge

Geschrieben 12. Oktober 2011 - 18:36

ja das "problem" sehe ich bei mir auch immer wieder...
"eigentlich biste doch mit den stöcken/schuhen/regenjacke....zufrieden, aber da gibts was, was 100gramm leichter ist, kostet aber 100€..." das sind dann 1g erparnis für 1€...wenns mal mau aussieht, dann sind das aber genau die 100€ die ich für den schwedenurlaub brauche, statt hier in der eifel zu laufen.
dann doch lieber 100ml weniger wasser mitnehmen :-X




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