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Notfallgepäck


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122 Antworten in diesem Thema

#1 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2009 - 12:18

Hier kommt ein, wie ich finde nettes, Thema, das nicht ins Survival gehört, nicht in die Ausrüstung und nicht ins EDC. Ein munteres Mischthema mit Hang dazu abzugleiten, darum gleich mal die Bitte: Macht keine Trollhochburg draus, habe das bei dem Thema zu oft erlebt. Es geht um Bail-out-Bags.

Wers nicht kennt:

Bail.out bags (BOB, manche schreiben Bug out bags), sind nicht etwa eine Tasche, sondern ein Konzept. Und eine Tasche ;-) Googlet ihr Bail out bags werdet ihr auf viele Taschen stoßen, in so fern ist der Bag tatsächlich die Tasche, allerdings sind die Taschen die Antwort des Marktes auf das Konzept Bail Out Bag. Nachdem der Begriff in den USA bekannt war haben die Hersteller Taschen gebaut, und so bezeichnet, daher die Verwirrung. Ich hoffe das wird in diesem Thread klarer.

So, das KONZEPT BOB ist einfach:
DIe Amis haben damit in den 50er Jahren begonnen, als die Atomkriegsangst und Kommunistenparanoia groß war. Es ging ums überleben im postatomaren Fallout, und die Lösung waren Bunker mit Vorrat an Wasser, Nahrung und Werkzeugen. Wenig Mobil so ein Bunker, aber wo hätte man in einem total verstrahlten Land auch hin sollen. Mit sinkender Angst verblasst die erste Welle der Bunkerausrüstung, doch sie war der Vorläufer der BOB Idee.

Mit den Terroranschlägen vom 11 September, der Anthrax-Angst und den Naturkatastrophen in den USA (Hurricans, Flut) kam dann die aktuelle BOB Idee. Sie geht nicht mehr, wie in den 50ern) von landesweiten Katastrophen aus, sondern von lokalen Katastrophen, denen man entkommen kann. Der BOB ist daher, recht simpel, die "Fluchttasche".

Auf der Flucht vor Atombombe oder Terroranthrax, Flutwelle oder sonstwas muss man nicht für Jahre planen, wie in den 50ern, sondern für Tage oder Wochen. Es muss aber schnell gehen. Die Lösung: Die raus-und-weg Tasche. Man packt also eine Tasche mit all dem, was man für eine Flucht braucht. Nicht fürs streifen durch den Wald (Abgrenzung zum Survival), sondern zum Flüchten mit dem KFZ oder wie immer man sich fortbewegt.
BOB sind keine leichten Survivalkits. Ein BOB kann für eine Einzelperson sein, oder für die Familie. Manche Amis packen BOB für jedes Familienmitglied und lagern die im Schrank. Vom Baby BOB mit Brei und Windeln bis zum Opa BOB mit Doppelherz und Correga Tabs ist alles denkbar (sorry, soll nur ein bildlicher Vergleich sein).

Hier geht es um EURE BOB Ideen. und zwar:

- Wie findet ihr die Idee? Was meint ihr zum BOB Konzept?

- Wie sollte die Tasche aussehen (Aufbau, was würdet ihr nehmen. Ruchsack, Messengerbag, Koffer, Pelicases, Seesäcke, Kisten, oder durchgestylte BOB-Bags wie die von Maxpedition und Co?

- Was soll rein, was ist euer BOB Bedarf? Spinnen wir Ideen dazu!

- Werdet ihr (habt ihr) ein BOB machen?


Gefahren dieses Threads: Aus unzähligen BOB Thread anderer Foren weiß ich, dass BOB Threads zu esklaieren drohen wenn es um Waffen und SV geht. Ja, eine Waffe KANN im BOB sinnvoll sein, schreibt es rein, kein Thema. Wenn es zu alzu plastischen Ideen zur Nutzung improvisierter Waffen, Selbstbauwaffenalneitungen und Co kommt schrei ich mal laut, das kippt die Threads oft. Nur als Hinweis, bitte nicht zum "how to kill terrorists" Thread machen.

Danke.
Woz:cool:

#2 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2009 - 12:53

Und hier gleich meine BOB Idee.

Ich finde das Konzept faszinierend, habe selber aber noch kein BOB. Was ich sehr wohl habe sind Teile daraus.

Ich würde den BOB, so ich einen hätte, in große, aber gut sortierbare Taschen packen. Entweder in einen großen Rucksack den ich mit Organizer alá Maxpedition Neatfreak oder Monkey Pouch ergänze (um Kleinteile besser zu finden) oder mit großen Taschen die gut sortiert sind - Chaos im BOB wäre mir ein Gräuel. Der Vorteil wäre, dass so das BOB auch leicht tragbar ist, wenn das Auto liegen bleibt - sonst wären Kisten mein Favorit, ergänzt durch ein Minimal BOB in einem Gearslinger oder ähnlichem.

Hätte ich ein BOB so wären es 4 Hauptgruppen die es enthält:

- Medikamente: Das wichtigse imho. Vergesst NIE die Medikamente. Wer regelmäßig welche nimmt sollte die sowieso als Reserve bunkern, (zB Insulin). Ich selber muss gottlob nichts immer nehmen, würde aber Schmerztabletten, Brandsalbe, Verbandszeug und Pflaster, Desinfektionsmittel und Co mitnehmen. Wir sind hier im Auto, daher darf es ruhig mehr sein, das nötigste aber extra Verpackt damit ich im Falle dass das Auto liegenbleibt die Minimalvariante einfach mitnehmen kann.

- Nahrung: Wasser (2L / Person minimum), Wasserreinigungstabletten oder Wasserfilter, Konserven (vergesst nicht: AUTO, muss nicht UL sein.), aber auch dehydrierte Sachen und BP5 wenn das Auto liegen bleibt. Dazu Teebeutel und Kaffesticks. Traubenzucker und Koffeinhaltige Bonbons.
Topf (oder Edelstahltasse) und Spork!

- Kleidung: Warme Sachen, Unterwäsche, Decke. Bei Nutzung des Autos tut das nicht weh, und wenns ohne Auto sein muss lässt man wie immer was zurück. Ein Pulli, ne Decke etc sollten schon dabei sein. ist aber nicht Priorität.

- Werkzeug: Die 2 Hauptgruppe nach Medikamenten in meiner BOB Auswahl.
Ich würde mitnehmen (ohne Markenfestlegung, die genannten Produkte habe ich da und nenne sie als Beispiel. Sollte ich echt ein BOB machen kann ich mich anders Entscheiden)

- Multitool (Vic Spirit)
-Fixed (Fällkniven F1)
-Folder (Spyderco Tenacious oder BM Griptilian)

- Beil (Fiskars)
- Säge (Klappsäge)
- Klappspaten

- Pfefferspray
- Paracord, ca 25-40 Meter als Survivalbug oder Armband
- Draht (Auspuffreparatur zB, 100 andere Nutzen)

-Taschenlampen (minimal 2, jedenfalls mit LiIon Akkus oder Primärzellen wegen der Lagerfähigkeit)
- Batterien! Lithium, da die Selbstentladung minimalst ist
- Glow Stick als Notsignal

- Feuerzeug (mini Bic und Peanut Lighter, Imco)
- Feuerzeugbenzin, Docht, Steine (macht das Imco immer wieder fit, und lagert ewig)
- zur Sicherheit Feuerstahl
- Brennpaste als Notkocher (Notkocher 71)
- Zunder (Tampons, Mayasticks, etc)

Handy (am besten 2 Handy) und Radio (Warnungen!!!)
Ich würde versuchen ein Handy zu finden, das noch optional mit AA oder AAA betrieben werden kann - gab es bei alten Alcatel zB - so hats sicher Strom). Sonst: KFZ Lader!

Geld! Bargeld ist in der Notsituation jeder Karte überlegen! Münzen nicht vergessen (Automaten oder Telefonzellen)

Trotzdem die Karten und immer AUSWEIS!!

Papier und Stift! Als Stift sind Bleistifte oder Gasdruckstifte(Fisher, oder weit billiger und ebenso gut UniBall) zu empfehlen, da die immer schreiben. Dazu MARKER, also Edding und Co.

RESERVESPRIT/ÖL/WASSER - das Auto ist hier die Burg!

Die Liste kann immer ergänzt werden, da fehlt wohl noch viel. Darum, lasset das diskutieren beginnen!

Ich zB würde in der TASCHE zum mitnehmen wenn das Auto liegenbleibt nur Messer, Tool, Feuermacher, Medikamente, Paracord und Minimalnahrung mitnehmen - der Rest ist Autosache, aber da imho sinnvoll.


Ich denke nicht dass ein BOB hier in Europa Pflicht ist, ein paar Dinge habe ich aber übernommen.

-Ein Tool ist immer im Rucksack oder der Arbeitstasche. Ein 2 will ich ins Auto legen, vergesse das aber immer.

- Ein Messer trage ist immer als EDC

- EDC Lampe

- Stift!

-ein paar Münzen

-im Sommer Wasserflasche

- wenn mit Rucksack oder Tasche unterwegs Mini FAK (First Aid Kit)

dazu immer im Auto:

- Traubenzucker
- Wasser
- Teebeutel, Kaffeesticks, Notkocher 71 (und KFZ Tauchsieder), Edelstahltasse - steht im Winter mal 2 oder mehr Stunden im Stau, ihr wisst dann warum ^^
- Gewebeband
- Lampe
- 2 CR123a Batterien (beide Lampen, EDC und Auto sind CR123a wegen der Lithiumvorteile)
-Spork
- Decke!

Draht und Handbeil kommen noch rein


Ich bin sicher ich hab trotzdem ich hier fast nen Roman schreibe was vergessen - wird im Verlauf der Diskussion ergänzt.

lg Woz

#3 Arne

Arne
  • 246 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 17. Januar 2009 - 13:13

- Wie findet ihr die Idee? Was meint ihr zum BOB Konzept?


Ich halte das Konzept für sinnvoll. Da ich aber kein Geld habe alles zweimal zu kaufen, kann ich mir nichts seperates zusammenstellen. Ich muss mit dem planen, was ich habe, oder was ich noch ergänzen kann.

- Wie sollte die Tasche aussehen (Aufbau, was würdet ihr nehmen. Ruchsack, Messengerbag, Koffer, Pelicases, Seesäcke, Kisten, oder durchgestylte BOB-Bags wie die von Maxpedition und Co?


Die Tasche sollte möglichst unauffällig sein. Wer wie tactical Graf Koks durch die Lande zieht, zieht Aufmerksamkeit auf sich. Dann ist die Tasche vielleicht futsch. Statt Molle-Rucksack mit "Molon labe!"-, "1*"- oder "Peace through superior firepower"-Aufnähern, ziehe ich dann doch meinen Vaude Shoshone vor. Da steht kein fettes Logo drauf und der hat nen eingebauten Regenschutz. Dies ist auch mein Alltagsrucksack, in dem ich schon so immer Ersatzlampen, Tools usw. habe.

- Was soll rein, was ist euer BOB Bedarf? Spinnen wir Ideen dazu!


Essen für 2-3 Tage, Katadyn Filterflasche, Esbit-Kocher, kleiner Stahltopf (ca. 400-500ml), Cereisen ("Feuerstahl"), Lampe, GPS+Kompass (ich fliehe ja nicht einfach irgendwohin, sondern hab verschiedene Unterkünfte in Deutschland), Messer/Tool, Verbandszeug, eventuell ein Beil (fliegt raus wenns zu schwer wird) und ne Abdeckplane.
Hab bestimmt noch was vergessen.

Im Auto ein Faltrad (nicht zu unterschätzen!), 2l Wasser, Spaten, Decke usw.

Es gibt in Deutschland für Normalbürger keine wirklich adäquaten Waffen für den Zweck. Wer was auf WBK hat, muss damit rechnen, dass die Sachen eingezogen werden bevor sich überhaupt jemand um echte Probleme kümmert. So kann man vortäuschen alles unter Kontrolle zu haben und den Menschen eine Scheinsicherheit vorgaukeln, während gefährliche "Subjekte" dann immernoch bewaffnet sind.
Ich setze also eher auf improvisierte Waffen, also Alltagswerkzeuge die ich unterwegs wirklich brauche, die aber zweckentfremdet werden können. Um Menschen mache ich eh nen weiten Bogen.
Wenn ich die Möglichkeit hätte, käm definitiv eine GK-Pistole mit. Da könnte mir dann auch keiner reinquatschen, also moralinsaure Zeigefinger bitter wieder runter. Die Möglichkeit habe ich aber nicht. Juhuu das Abendland ist gerettet...

#4 Church

Church
  • 109 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2009 - 16:19

Hallo,

Arne's Überlegungen decken sich mit meinen in Bezug auf meinen sogenannten Fluchtrucksack (was anderes sind diese "Bail Out Bags" doch nicht, oder?!?). Ich kann es auch nur noch einmal wiederholen: unauffällig und meinen Bedürfnissen entsprechend.
Ich pack mal meinen Fluchtrucksack aus. Also, da wären:

- 1 Satz Wechselsachen (u. a. dunkel eingefärbte BW-Sachen, weil wegen Taschen und Paßform für mich ideal)
- Poncho als Regenbekleidung und Notunterkunft
- Werkzeug und Zubehör (Camping-/Trekkingbeil, Klappspaten, Gaffaband, etwas stärkerer Blumendraht, Kabelbinder, sogenannte Pionierschnur/Paracord, Karabinerhaken)
- Erste Hilfe Sachen (2 St. BW-Dreiecktücher, 3 BW-Verbandpäckchen klein, Wundpflaster in verschiedenen Größen, Desinfektionstücher, kleine Tube "Betaisodona"-Jodsalbe, Schmerztabletten, "Micropur"-Wasserentkeimungstabletten - alles z. T. in einer kleineren "Lock & Lock"-Frischhaltedose verstaut, Packmaß entsprechend einer Außentasche vom Rucksack)
- Wasserflasche
- Hobo-Taschenofen (Jaaa, ich habe mir das Luxusteil bei L & M gegönnt und bin begeistert!!! :D)
- Edelstahl Food-Container 0,75 l + Griffzange (als Topfersatz) von L & M
- 1 EPa von der BW
- BW-Isomatte und Poncholiner samt "Meraklon"-Schlafsackinliner
- Kompaß
- Sturmstreichhölzer, zusätzliches Einwegfeuerzeug (in der Frischhaltedose bei den Erste Hilfe Sachen, die nicht naß werden sollen)
- Toilettenpapier (nicht nur für die Notdurft, auch für Reinigungs- und andere Zwecke)

Mein Fluchtrucksack ist ein gebrauchter ALICE-Rucksack medium in Oliv samt Tragegestell, irgendwann in einem Berliner Armeeladen günstig erworben. :cool: Ich finde ihn trotz seiner offensichtlichen Herkunft (sprich Militär/"tactical") und vor allem wegen seines Alters eher unauffällig, zumal die US-Streitkräfte ihn bestimmt schon durch andere/modernere ersetzt hat.

Ansonsten habe ich so oder so noch meine EDC-Sachen am Mann (feststehendes Messer, Tool, TaLa, Feuerzeug).
Anregungen für diesen Fluchtrucksack habe ich der Internetseite survival4u.org entnommen, ist m. E. eine empfehlenswerte Seite, auch wenn man nicht unbedingt so "krisenmäßig" drauf ist (aber die dort geäußerten Gedanken geben schon Anstoß zum Nachdenken :wondering:).

Zum Thema Waffen hat Arne alles eigentlich schon gesagt, aber ich möchte noch hinzufügen, daß auch Gas-/Signalwaffen (@Arne: die meintest Du doch bestimmt mit "GK-Waffen"?) einer Einschränkung (kleiner Waffenschein!) unterliegen. Ich hab schon die in finanzieller Hinsicht schmerzhafte Erfahrung machen dürfen, wenn man diesen kleinen Waffenschein nicht besitzt und trotzdem mit solchen Waffen angetroffen wird (keine Spekulationen darüber, ob eigene Dummheit oder nicht! :evil: War meine Ehrlichkeit und Unwissenheit zugleich, die mir zum Verhängnis wurden! :cry:) Ansonsten schließe ich mich Arne an und improvisiere, falls es notwendig wird. Macht sich bestimmt auch vorteilhafter, wenn man sich den einen oder anderen Kniff/Trick von einem Kampfsportler zeigen läßt, die nahezu 100%ig funktionieren. Auch der Besuch eines Bogenbauseminars ist empfehlenswert, und hinterher hat manche/r sogar ein neues Hobby... :rolleyes:

Soweit erst einmal meine Gedanken zu diesem sehr interessanten Thema. Ich werde meine Ausführungen wie auch meine Ausrüstung noch ergänzen. Danke Woz für die Eröffnung des Threads! :sbdanke: :first:

Grüße,
Church

Bearbeitet von Church, 17. Januar 2009 - 16:22.


#5 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 17. Januar 2009 - 16:34

Der BOB ist daher, recht simpel, die "Fluchttasche".


[winkmitdemzaunpfahl]Also eine Art Survivaltasche?[/winkmitdemzaunpfahl] ;-)

#6 Arne

Arne
  • 246 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 17. Januar 2009 - 17:04

So sehe ich das: Ein BOB ist zwar fast immer ein Survivalkit, aber ein Survivalkit ist nicht immer auch ein BOB. Nach meinem Verständnis ist es das Ziel eines BOB, einem zu helfen unter schwierigen Bedingungen von einem Ort zu einem anderen, sicheren Ort zu gelangen. Aber zum größten Teil ist beides deckungsgleich.


@Church: GK-Waffe = Großkaliber-Waffe

Zu Schreckschußwaffen habe ich gemischte Gefühle, weshalb ich keine führe/benutze. Wenn ich jedoch aus irgendeinem Grund eine Art Leuchtpistole dabeihaben möchte, kommt sowas schon eher in Betracht. Das Einsatzspektrum einer Schreckschußwaffe ist relativ weit gefächert, doch manches davon ist kontraproduktiv.
Mal so nebenbei gefragt: Kennt jemand z.B. einen Bergsportler, der eine Schreckschußwaffe für Hilferufe usw. führt? Manchmal werden diese Waffen ja so beworben, jedoch habe ich jenseits von der Werbung noch nie davon gehört.

#7 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2009 - 17:44

[winkmitdemzaunpfahl]Also eine Art Survivaltasche?[/winkmitdemzaunpfahl] ;-)


Ja. Und Nein!

Wie Eingangs geschrieben unterscheidet sich das BOB Konzept von Survival in so fern, als dass es beim Survival um eine MINIMALvariante fürs nackte überleben geht, eben die Regel der 3 usw, das BOB Konzept weiter gefasst ist. Du musst nicht unbedingt nur überleben, es geht darum was man im Katastrophenfall mitnimmt und braucht.

Zum besseren Verständnis:

Beim Survival sind Geld, Ausweis, Kreditkarte etc völlig nutzlos. Beim BOB sind sie elementar - denn man will ja in sichere zivilisierte Gebiete fliehen. Das kann, je nachdem wie weit man fliehen muss, eine Sache von ein paar Stunden sein, aber auch von ein paar Tagen.
Und: Man geht nicht davon aus auf einmal ohne dem nötigsten da zu stehen, man plant bewusst was man für eine Flucht braucht, und wieso. zB: Ich habe eine Almhütte in XY, dahin brauche ich 7 Stunden, im Fluchtfall sind die Straßen dicht, daher 21 Stunden und dort oben habe ich X und brauche noch Y um für Z Tage bequem leben zu können.

Die Faktoren Auto, sicheres Ziel (kein "verloren in der Wildnis") und Zivilisation als Ziel (wenn ich in der sicheren Stadt bin brauche ich...) unterscheiden BOB und Survival. Survival ist im BOB enthalten (Minimallösung wenn alles schiefgeht), aber BOB ist wesentlich breiter zu verstehen.

Ein BOB ist daher auch NIE ein Survivalkit, aber der BOB sollte IMMER ein Survivalkit enthalten. Jetzt klarer?

Woz

#8 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 17. Januar 2009 - 18:19

Ich denke das ist eine Frage wie man Survival definiert. Bisher wird hier ja eher über Bushcraft und nicht über Survival gesprochen. Survival umfaßt ja eigentlich das Überleben in allen Situationen. Also nicht nur im Wald (Bushcraft) sondern auch bei Katastrophen oder Kriegen. Von daher ist das Thema im Survivalforum sicher besser aufgehoben als hier im Smalltalk Forum. :rip:

#9 Church

Church
  • 109 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2009 - 20:38

Meiner Meinung nach hat BOB sehr wohl etwas mit Survival zu tun, und nicht nur bedingt. Wenn man sich Krisenszenarien wie Bürgerkrieg, "Peak-Oil-crash", größere Naturkatastrophen, usw. wirklich vor Augen führt, wird man unweigerlich feststellen, daß in solchen Fällen Dinge wie Kreditkarten, Geld und/oder Autos nur bedingt oder gar nichts nützen. Ich erinnere da mal an eine Filmszene aus "Krieg der Welten" mit Tom Cruise: T.C. versucht mit einem Auto, sich und seine Kinder zu seiner Ex in eine andere Großstadt in Sicherheit zu bringen und geraten dabei auf einer Straße in eine riesige Menge von Leuten, die ihnen schließlich das Auto unter Androhung von Gewalt abnehmen... Andere Szene: Was wird passieren, wenn es wirklich eines Tages zum sogenannten "Peak-Oil-Crash" kommt? Schon mal drüber nachgedacht, daß das Öl das Lebenselixier der heutigen Welt ist? Ohne Öl bricht alles zusammen: Kein Sprit für die gesamte Logistik-Branche = Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung = Plünderungen, Raub, Mord & Totschlag sind die Folge. In größeren Ortschaften bist Du als Einzelner dann nicht mehr sicher. Aber Du hast vorgesorgt, hast Dir verschiedene Ausweichmöglichkeiten geschaffen, wo Du unter Umständen nach der Katastrophe für längere Zeit verweilen kannst. Dann versuchst Du an eben diese vorbereitete Fluchtstätten, die nur Du allein kennst, zu gelangen, weil Du dort sicher bist und dort auch für einen solchen Fall vorgesorgt hast. Aber wie weit kommst Du mit Deinem Auto? Soweit Dein Sprit reicht oder - wie oben als Beispiel genannt - andere Dir es wegnehmen, die wie Du den Gedanken einer schnellen Flucht hatten? Was nützt Dir dann die Kreditkarte, wenn die Automaten nicht mehr funktionieren? Wenn Du Dir von Deinem Geld nichts mehr zu essen kaufen kannst, weil es nichts mehr zu kaufen gibt (Plünderungen)?
Diese Gedanken kann man weiter verfolgen; es gibt Leute, die nennen sich selbst Survivalisten und sehen genau darin das eigentliche Survival. Sie bereiten sich auf genau diese Situationen vor. Links findet man zu diesem Thema unter der schon vom mir genannten Internetseite (www.survival4u.org).

An der Auslegung von Survival scheiden sich die Geister. Für viele ist es mehr oder weniger nur "Bushcraft" oder die Kunst des "nackten" Überlebens, für andere das Vorbereitetsein auf oben genannte "worst cases".
Ich gehöre eher zu den Letzteren...

Grüße,
Church

#10 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2009 - 20:46

Da ist viel Wahres dran, und auch wenn ich da immer noch einen Unterschied sehe landet der Thread mal eben im Survival. Trotzdem die Warnung:

Ja, die Katastrophen Szenarien mit Plünderung und Co sind bekannt und bedrohlich, da aber genau da die Selbstbauwaffenthreads oft abgleiten bitte ich nochmal um Vorsicht wie man was formuliert.

Woz

Bearbeitet von Woz, 17. Januar 2009 - 20:58.





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