Wasser nach Filterung auf Keime etc. prüfen
#1
Geschrieben 05. August 2012 - 10:23
Die eigentliche Frage ist: gibt es Teststreifen um das Wasser auf ALLE Erreger und Bakterien zu überprüfen? Hat wer eine Empfehlung oder sogar Erfahrung?
Trübung ist für mich kein Problem. Nur will ich definitiv verhindern, mir draußen irgend etwas einzufangen. Micropur oder abkochen will ich ebenfalls vermeiden. Zumindest während einer Wanderung. Und so ein paar Teststreifen geben Sicherheit und wiegen bestimmt kaum etwas.
#2
Geschrieben 05. August 2012 - 11:34
Die allermeisten Filter entfernen den größten Teil aller Bakterien, Viren und Keime aus dem Wasser. Warum willst du das testen wenn du keine Verdauungsprobleme beim trinken von gefiltertem Wasser bekommst? Solange du nicht krank wirst, ist doch alles gut.
Traust du den Herstellerangaben nicht?
Bei gekauftem Wasser (bzw. allen Lebensmitteln) testest du die Keimbelastung ja auch nicht und verlässt dich auf die Ehrlichkeit der Hersteller.
Angenommen du findest wirklich so einen Teststreifen (was ich nicht glaube) und der zeigt irgendeine Belastung des Wassers an, was machst du dann? Verdursten?
Es ist fast unmöglich komplett "sauberes" Wasser zu bekommen. Irgendwas ist immer drinn und das ist auch gut so. Geringe Mengen an Bakterien und Viren sind nicht schädlich, sondern stärken das Immunsystem.
Auf Dauer schädlich sind eher die chemischen Verunreinigungen, die sich praktisch nicht rausfiltern lassen. Die können aber so vielfältig sein, dass es mit Sicherheit keine Tests für ALLE gibt. Da empfiehlt es sich, einen Blick auf die Umgebung der Wasserquelle zu werfen. Ist keine Industrie oder intensive Landwirtschaft in der Nähe, dürfte das schon klar gehen.
Wenn du trotz filterns Durchfall oder sowas bekommst, wäre ein Test interessant. Solange du gesund bleibst, ist alles ganz normal gelaufen und es gibt keinen Grund an dem genutzten Filter zu zweifeln.
Wenn du so misstrauisch bist, wirf eben noch ne Reinigungstablette rein. Wo ist das Problem? Auf der halben Welt wird das Trinkwasser gechlort und die sterben auch nicht daran. Da wird dir der vereinzelte Einsatz von Micropur schon nicht schaden...
Ich persönlich traue nem Filter aber mehr zu als der chemischen Reinigung.
Ich habe schon Wasser mit Micropur Forte behandelt und trotzdem waren winzige Tiere drinn, die man sogar mit dem blosen Auge erkennen konnte. Bei nem Filter passiert das nicht.
Ben
P.S.
Wenn du den Filterherstellern nicht traust, warum solltest du dann den Teststreifenprduzenten trauen?
#3
Geschrieben 05. August 2012 - 12:29
Die eigentliche Frage ist: gibt es Teststreifen um das Wasser auf ALLE Erreger und Bakterien zu überprüfen? Hat wer eine Empfehlung oder sogar Erfahrung?
Es gibt Tests, die Proben auf bestimmte Bakterien prüfen können. Der ein oder andere kennt das vielleicht vom Arztbesuch. Da wird eine Speichelprobe genommen, über den Test gestrichen und wenn sich der Test verfärbt, dann hat man dieses Bakterium. Aber ein solcher Test weist nur 1 Bakterium nach. Unterm Strich dürfte diese Lösung daher zu teuer sein. Selbst wenn ein Test nur 4 Euro kostet, dann ist man jedesmal 20 Euro los, wenn man mal auf 5 Bakterien testen will.
Viren nachzuweisen ist noch schwieriger, da diese ja quasi nicht leben. Daher müßte man hier wohl nach der DNA des Virus suchen. Das dürfte nicht mit einem Teststreifen gehen. Aber ich bin auf dem Gebiet Laie und kann es daher nicht genau sagen.
#4
Geschrieben 05. August 2012 - 12:47
Wasser aus einem Gebirgsbach in der Nähe der Quelle zu filtern ist sicher kein Problem und warscheinlich auch ohne Filterung trinkbar. Aber wie sieht es aus wenn aus der Quelle oder Rinnsal ein Bach oder gar ein Fluss geworden ist? Ich spreche jetzt mal von Rhein, Main, Elbe? Das sind Flüsse auf denen Schiffe fahren und sicher auch Dreck und Öl verlieren. Dazu kommt die eine oder andere Industrie die vermeintlich geklärte Abwasser in den Fluss leitet. Reicht es das wirklich einen Filter von MSR oder Katadyn zu benutzen? Wenn es dann einen Schnelltest geben würde.... ich würde ihn mir auch besorgen.
#5
Geschrieben 05. August 2012 - 12:52
Da es bei dir ja nicht um einen quantitativen sondern nur um einen qualitativen Test geht, brauchst du auch keine Rücktitration oder ein Fotometer, da reicht es schon zu sehen, ob sich die Lösung entfärbt oder nicht. Natürlich bietet das auch keine absolute Sicherheit, es kann durchaus sein, dass du trotz negativem Test noch genug Krankheitserreger im Wasser hast, um richtig krank zu werden. Aber wenn du einen Sprung im Filterelement hast und das dreckige Tümpelwasser einfach so durchgeht, würdest du das mit so einem Test bemerken. Allerdings könntest du das wahrscheinlich auch schon mit bloßem Auge sehen.
Beim Steripen macht das natürlich keinen Sinn, denn das organische Material ist ja nach wie vor vorhanden und wird nur unschädlich gemacht.
Wenn du wissen willst, ob sich in dem Wasser lebende Bakterien befinden, müsstest du es auf verschiedenen Agarplatten ausstreichen und die teilweise mehrere Tage bebrüten. Das ist unterwegs wohl kaum zu schaffen.
Wie Arthur schon gesagt hat, ist es alles andere als einfach, Viren nachzuweisen. Die kann man im Grunde nur gezielt suchen und das auch nur mit aufwändiger Technik, die du erstens nicht bezahlen und zweitens nicht schleppen kannst.
Aus meiner Sicht bleibt dir nichts anderes, als den Filterherstellern zu vertrauen, so wie du es ja auch bei deinem Wasserversorger oder deinem Getränkehersteller machst.
#6
Geschrieben 05. August 2012 - 13:24
#7
Geschrieben 05. August 2012 - 13:50
#8
Geschrieben 05. August 2012 - 15:43
eine definierte Menge Kaliumpermanganat in eine Probe zu tropfen.
Das halte ich für keine sinnvolle Idee. Lösen sich nicht alle Kaliumpermanganat Kristalle restlos auf, kann es zu Verätzungen im Körperinneren kommen. Darüber hinaus ist Kaliumpermanganat geschmacksverändernd und man kann das Wasser daher kaum noch zum Kochen gebrauchen. Darüber hinaus ist die Beschaffung mit einem gewissen Aufwand verbunden und während des Transportes muss es absolut trocken gelagert werden, sonst wird es unbrauchbar. Auch wenn der ein oder andere das anders sehen mag, ich finde, daß Kaliumpermanganat nicht ins Outdoor- oder Survivalgepäck gehört.
#9
Geschrieben 05. August 2012 - 16:41
Das halte ich für keine sinnvolle Idee. Lösen sich nicht alle Kaliumpermanganat Kristalle restlos auf, kann es zu Verätzungen im Körperinneren kommen.
Um Himmels willen! Das hätte ich wohl noch deutlicher schreiben sollen: Natürlich nicht das Kaliumpermanganat in das Wasser, das man nachher trinken will. Ich dachte daran, dass man einen Teil abzwackt, testet und anschließend entsorgt.
Ansonsten dachte ich auch eher an eine verdünnte Lösung, die ist leichter zu besorgen, weil man damit nicht so leicht Unfug anstellen kann. Also z.B. sowas:
http://www.omikron-o...liumpermanganat
Und dann zuhause einfach mal testen, bei wie vielen Tropfen sich klares Leitungswasser so gerade nicht mehr entfärbt, leicht verunreinigtes Wasser aber schon. Am besten vor jeder Tour testen, weil sich das Kaliumpermanganat mit der Zeit zersetzt und sich so die Konzentration verändert.
Außerdem ist mir gerade noch aufgefallen, dass die Lösung etwas angesäuert werden muss und zwar mit einer Säure, die das Ergebnis nicht verfälscht. Da kommt z.B. verdünnte (!) Schwefelsäure in Frage:
http://www.omikron-o...he--Schwefelsäure
Alles in allem sind das aber nur theoretische Gedanken. Ob das in der Wildnis tatsächlich halbwegs zuverlässig funktioniert - keine Ahnung. Für überflüssig halte ich das sowieso.
#10
Geschrieben 05. August 2012 - 17:31
Aber würdet Ihr Wasser aus einem großen Fluss wie Rhein, Main oder Elbe entnehmen, filtern und dann gleich trinken???
Gruß Andreas
Besucher die dieses Thema lesen: 0
Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0