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Wasser nach Filterung auf Keime etc. prüfen


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25 Antworten in diesem Thema

#11 SxTx

SxTx
  • 108 Beiträge

Geschrieben 05. August 2012 - 18:39

eigentlich nicht, da um die Flüsse herum genug Städte sind - aber grundsätzlich in Extremsituationen JA - Filtern, evtl ne Tablette noch rein, 30min bis 4 Stunden warten- dann trinken ! Fische sind nur dort, wo es einigermaßen sauber ist...

#12 Serienchiller

Serienchiller
  • 141 Beiträge

Geschrieben 05. August 2012 - 20:58

Wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, ja. Vor 30 Jahren hätte ich das vielleicht nicht gemacht, aber heute steht es um unsere Flüsse doch schon etwas besser. Was jetzt noch an chemischen Verunreinigungen drin ist, haut einen wohl auch nicht um, wenn man nicht jeden Tag davon trinkt. Allerdings würde ich wahrscheinlich noch mit Chlor nachbehandeln, weil ich da eher mit Virenbelastung rechnen würde als in kleineren, zivilisationsfernen Flüssen.

#13 Maledictum

Maledictum
  • 235 Beiträge
  • Sport:Bogensport, Camping, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 05. August 2012 - 21:20

Es gibt Test, die wir auf der Arbeite benutzen. Sind praktisch kleine Röhrchen mit Nährboden drin. Nur ist die Anwendung für eine Tour SINNFREI. Diese Tests brauchen wie JEDER Bakterientest eine gewissen Zeit zum Kultivieren. Bei unserem sind es drei Tage, bei 25°C.
Ergo, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, würde ich dir eine Kombi aus Wasserfilter mit Aktivkohle und einem Steripen empfelen.

Gruß
Marcel

Bearbeitet von Maledictum, 05. August 2012 - 21:20.


#14 AndreasR

AndreasR
  • 212 Beiträge
  • Wohnort39576 Stendal, Altmark, Sachsen-Anhalt

Geschrieben 05. August 2012 - 21:25

Ok also aus den großen Flüssen Wasser zu filtern ist ein Risiko. Tja wo kann man denn Wasser filtern und dann risikolos trinken? An Kieslöchern und künstlich angelegten Seen oder an natürlichen Seen? Nur an Gewässern ohne Motorsportnutzung? Wo traut ihr euch euren Wasserfilter einzusetzen und dann auch zu trinken?

#15 robster

robster
  • 297 Beiträge
  • WohnortNRW
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 05. August 2012 - 21:37

So nun ich.
Zuerst einmal, das Thema finde ich hochinteressant und hoffe, dass sich hier noch einige mit Ihrem Wissen und/oder Erfahrung dazu gesellen.

Als erstes: Kaliumpermanganat gehört bei mit mit ins Reisegepäck, aber nur um Feuer zumachen, gut aber das ist ein anderes Thema hier gehts ja um Wasser.
Als ich mir damals meinen Katadyn Pocket gekauft habe, habe ich hier bei uns direkt mal den Schlauch in das Flüsschen gehalten, wir sprechen hier zwar von keinem Schiffbaren Fluss aber einen der durch mehrere Ortschaften mit je ca. 20.000 - 50.000 Menschen und ansässiger Industrie geht. Habe das Wasser anschliessend noch durch Aktivkohle geleitet und getrunken, hatte anschliessend weder Bauchschmerzen, Scheisserei oder erbrechen. Daher traue ich dem ganzen einfach mal blind. Zum Thema Leitungswasser ergiesse ich mich jetzt mal einfach nicht, weil das den Rahmen sprengen würde. Nur soviel, ich habe daheim eine Umkehr-Osmoseanlage, da Leitungswasser das allerletzte ist, schade nur das unsere Hochtechnische Zivilisation keine besseren Möglichkeiten kennt bzw. diese nicht anwendet.

Für meine Osmoseanlage gibt es einen Test: http://www.aquasafe....ester::961.html

Das ist mit Sicherheit nicht das was hier gefragt wird, allerdings eine simple Methode um unterwegs zu testen wieviele Fremdstoffe vorher bzw. Nachher im Wasser sind. Aber wie gesagt, zeigt einem das Gerät nicht an was sich im Wasser befindet, da solche Tests wie schon erwähnt aufwendig und teuer sind!

Ich denke wichtig ist es sich mit der gesamten Materie einmal gezielt zu beschäftigen um ein gewisses Hintergrund Wissen zu haben um im Notfall für sich selbst eine Anwendbare Möglichkeit zu haben Wasser in akzeptabler Qualität zu beschaffen. Selbstverständlich ist es auch ratsam seinen Wasserfilter hin und wieder zu überprüfen, ob sich risse gebildet haben ob er verdreckt ist oder oder oder.

Ps.: Was spricht eigentlich bei dem Thread ersteller gegen abkochen???

Bearbeitet von robster, 05. August 2012 - 21:40.


#16 Serienchiller

Serienchiller
  • 141 Beiträge

Geschrieben 05. August 2012 - 22:32

Also ich sags mal so: Wenn das Wasser sowieso einwandfrei ist, brauche ich keinen Filter. Man sollte sich halt nur klarmachen, was der filtert und was nicht. Chemie wird zum Teil auch durch Aktivkohle adsorbiert, abgesehen davon bleibe ich bei der Meinung, dass kaum ein "natürliches" Gewässer hier in Mitteleuropa so stark belastet sein dürfte, dass man von den paar Tagen, an denen man daraus trinkt, wirklich gesundheitliche Probleme bekommt. Wo am Ufer tote Fische mit drei Augen und zwei Schwänzen liegen, da sollte man natürlich nichts rausholen.

Die andere Schwäche der üblichen Filter sind Viren. Da die sich nicht selbständig vermehren, findet man die vor allem in der Nähe der Zivilisation. Mit etwas Chlor bekommt man die aber auch in den Griff.

Ich mache es so, dass ich mir das Gewässer einfach mal anschaue. Ölpfützen auf dem Wasser? Tote Fische am Ufer? Komischer Geruch? Größe? Durchfluss? Übertriebenes Algenwachstum? Und wenn ich dann nichts finde, was mich ernsthaft an der Wasserqualität zweifeln lässt, dann filtere ich mein Wasser daraus. In Zivilisationsnähe kommt noch Chlor dazu. Und wenn Motorboote unterwegs sind, ziehe ich den Schwimmer am Schlauch etwas höher, sodass ich aus tieferen Wasserschichten filtere (Benzin schwimmt ja oben). Ich habe selbst an der Müggelspree zwischen Dämeritz- und Müggelsee schon Wasser rausgezogen und ich glaube es gibt kaum eine Wasserstraße in Deutschland, die von so vielen Motorbooten befahren wird.

Bearbeitet von Serienchiller, 05. August 2012 - 22:38.


#17 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 05. August 2012 - 22:46

Ok also aus den großen Flüssen Wasser zu filtern ist ein Risiko. Tja wo kann man denn Wasser filtern und dann risikolos trinken?


Auf deine Fragen gibt es keine pauschale Antwort. Die Qualität des Wassers kann selbst innerhalb eines Flusses stark schwanken.

Die Qualität der deutschen Flüsse wie Rhein, Main, Donau, Elbe, usw. hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Bis in die 70er Jahre hinein haben viele Firmen ihre Abwässer einfach in den nächsten Fluss gleitet. Nach dem Unfall bei Sandoz 1986 war der Rhein praktisch klinisch tot. Heute leben dort wieder dutzende Fischarten (im Rhein, nicht bei Sandoz ^^). Trotzdem ist bei großen Gewässern immer noch eine gewisse Vorsicht geboten. Aus drei Gründen:

  • Große Flüsse fließen langsam, so daß weniger Sauerstoff ins Wasser kommt und weniger Keime abgetötet werden.
  • Große Flüsse sind auch große Schifffahrtsstraßen. Wenn man die Wahl hat zwischen Erdbeeren vom Straßenrand einer Autobahn oder Erdbeeren mitten aus dem Wald, dann fällt die Entscheidung leicht.
  • Firmen leiten immer noch mit diversen Tricks Dinge in große Flüsse. So etwa wird der Rhein immer wärmer, weil die Franzosen das Kühlwasser ihr grenznahen Atomkraftwerke in den Fluss leiten. Wärme bedeutet aber auch bessere Vermerungsbedingungen für Keime.

Mein Tip: Nur im Notfall direkt aus einem großen Fluss filtern. Auf jeden Fall einen Filter mit Keramik (Bakterien, Schwebstoffe) und Aktivkohle (Chemie) verwenden und hinterher Viren mit Mirkopur forte oder SteriPen abtöten. Oder aber Wasservorräte in der Zivilisation wie etwa Gasthäusern, Campingplätzen oder auch bei Privatleuten (einfach fragen!) auffüllen.

#18 SxTx

SxTx
  • 108 Beiträge

Geschrieben 05. August 2012 - 22:46

Ich würde alles, ausser stehende, städtische Abwässer trinken nach dem (vor)filtern und MIOXen... Waldpfützen mit toten Tieren drin muss auch nicht sein... ansonsten vertraue ich bislang meinem MSR MIOX mit Überdosierung und paar Stunden warten - Südafrikawasser war kein Problem, wo noch nichtmal die Einwohner getrunken haben...

#19 mamamotorola

mamamotorola
  • 114 Beiträge
  • Wohnort91541 Rothenburg
  • Sport:Camping, Kanusport, Survival, Wandern

Geschrieben 06. August 2012 - 19:38

Ich kann erkennen, dass sich wohl doch der ein oder andere mit dem Thema "Wassertest" auseinandersetzt. Grundsätzlich vertraue ich der Technik. Filter ist sicher eine geniale Sache und außerdem bin ich zum Glück mit einem "Saumagen" ausgestattet - ich hab schon öfter Wasser gezogen und hatte definitiv nicht einmal ein Problem - außer im Kopf! :yikes:

Meine Zeit ist leider immer sehr begrenzt, und ich möchte nicht durch eine "kleine" Infektion einen Trip abbrechen müssen. Gerne bin ich eben auch mit sehr leichtem Equipment unterwegs - da ist der Steripen ganz angenehm. Auf den Kathadyn Vario würde ich sehr gerne aus Platz und Gewichtsgründen verzichten. Abkochen ist am Abend im Lager sicher eine Lösung, auf dem Weg zu (Zeit-) aufwendig.

Mich würde auch ein Test interessieren, der zumindest die gröbsten Fehler verhindert. Aus den vorgenannten Gründen, hab ich das ein oder andere Mal sicher auch aus "Dummheit" zu wenig getrunken. Das Maximum an Wasser was ich beim mir tragen will ist ein Liter! Also kommt das auffüllen oft zur Geltung... :yield:

#20 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 07. August 2012 - 15:35

Habe gerade etwas gelesen, das hier eigentlich sehr gut reinpasst.
Vielleicht interessiert ja den einen oder anderen:

Quelle: Spiegel online

Forscher haben Gewässer an deutschen Äckern auf Insektizide geprüft - und melden erschreckende Befunde. Die Giftbelastung liegt teilweise um ein Vielfaches über den vorausberechneten Werten. Dabei wurde das Zulassungsverfahren erst vor drei Jahren eingeführt.

Insektenvernichtungsmittel sind in der Landwirtschaft weit verbreitet - und äußerst toxisch. Gelangen größere Mengen zum Beispiel durch Regen in Flüsse und Seen, können sie Tiere absterben lassen und auch für Menschen zur Gefahr werden. Erst 2009 haben die EU und Deutschland eine neue Vorschrift erlassen, wie und in welcher Dosierung neue Insektizide aufgebracht werden müssen. Vor der Markteinführung werden Laborergebnisse und Freilanderhebungen mit Hilfe eines mathematischen Modells verrechnet; am Ende steht eine Prognose über die erwartete Insektizidbelastung.

Doch jetzt stellt sich heraus, dass das Verfahren möglicherweise nichts taugt. Das zumindest legt eine aktuelle Studie der Universität Koblenz-Landau nahe, die demnächst in der Fachzeitschrift "Environmental Science & Technology" erscheint.

Das Forscherteam um den Umweltwissenschaftler Ralf Schulz verglich in 122 Fällen die Insektizid-Menge, die in Gewässern um die Äcker herum tatsächlich gemessen wurde, mit den Werten, die im Zulassungsverfahren vorhergesagt worden waren. "Das Ergebnis ist besorgniserregend", sagt Schulz zu SPIEGEL ONLINE. "In bis zu vier von zehn Fällen ist die tatsächliche Belastung der Gewässer höher als vorausberechnet. Bei neuen Insektiziden liegt diese Quote sogar darüber."

Die Messwerte hätten in manchen Fällen die prognostizierten Mengen um das Zehn- bis Tausendfache überschritten. "Das Modell hat nichts mit der Realität zu tun", sagt Schulz. "Die bisherigen Validierungen sind nicht imstande, das Ganze richtig zu bewerten." Wie groß die Gesundheitsgefahr genau ist, lässt sich allerdings nur schwierig sagen. Denn anders als für Trinkwasser gibt es für Oberflächengewässer laut Schulz keine Insektizid-Grenzwerte.

Keine ausreichenden Kontrollen

Die überhöhten Konzentrationen, die jetzt in der Umwelt gemessen wurden, könnten neben fehlerhaften Berechnungen noch andere Gründe haben, vermuten die Landauer Umweltwissenschaftler: Landwirte halten möglicherweise die Vorschriften beim Ausbringen nicht ein, oder die Gebrauchsanweisungen der Hersteller sind zu ungenau. Würden die Bauern etwa durch Hecken gezwungen, breite Randstreifen um die Felder herum vom Anbau und damit auch von Spritzmitteln freizuhalten, könnte das die giftigen Substanzen von den Gewässern fernhalten. "Derzeit kann aber so gut wie nicht kontrolliert werden, ob der Landwirt die Gewässerschutzvorgaben tatsächlich einhält", meint Schulz.

Höhere Konzentrationen als vorhergesagt haben die Landauer Forscher etwa bei den Insektiziden Chlorpyrifos, Cypermethrin und Fenvalerate gefunden. "Die Industrie muss ihrer Verantwortung für einen vorsorgenden Umweltschutz gerecht werden", fordert Schulz. "In jedem Fall brauchen wir auch in Deutschland mehr unabhängig gewonnene Daten zur Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln."

Bis die Ursachen eindeutig geklärt sind, sollten beim Zulassungsverfahren die derzeit gültigen Werte für die vorhergesagten Insektizid-Konzentrationen vorsichtshalber um das Zehnfache erhöht werden, um bei den Prognosen einen Sicherheitspuffer nach oben zu haben und um damit die Gewässer zu schützen, schlagen Schulz und seine Kollegen vor. Außerdem könne man einen nicht landwirtschaftlich genutzten Randstreifen von fünf bis zehn Metern Breite zwischen Ackerfläche und Gewässer vorschreiben.

Damit machen sich die Wissenschaftler genau für das stark, worauf man in Deutschland bei der Überarbeitung des Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2011 verzichtet hatte.


Originalbericht auf spon:
http://www.spiegel.d...25.html#ref=rss




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