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Stahl: 1.2552


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18 Antworten in diesem Thema

#11 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 24. März 2013 - 23:42

Stefan hat eher korrigierend bzw. aufklärend eingegriffen. Das ist immer nützlich. Die 14% habe ich aus einem Steel-Know-How eines amer. Messerherstellers ;-)

Aber in einem stimme ich zu 100% zu: Die einfache Nachschärfbarkeit der Carbonstähle. Während meine hochlegierten Messer sich am besten mit Diamanten schärfen lassen, genügen beim C100-Mora wenige Züge mit dem 600er und mit dem 1000er-Stein (Lansky). Das schnell zu erreichende Ergebnis ist verblüffend.

#12 Shuya

Shuya
  • 402 Beiträge
  • Sport:Camping, Klettern

Geschrieben 25. März 2013 - 20:14

Die 13,5-14% sind ein Richtwert, den du für eine gute Korrosionsbeständigkeit haben solltest.
In der Tat sind deutlich weniger Chromanteile ausreichend, solange sie in der Matrix gelöst sind. Chrom nutzt dir nix, wenn er in Carbiden oder Carbo-Nitriten gebunden ist. Dann kann er nicht zur Passivierung beitragen.

#13 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 25. März 2013 - 21:24

In der Praxis merkt niemand ob sein Messerstahl jetzt 13 oder 14% Cr Anteil hat. Ehrlich, das ist völlig unerheblich.
Mit einem Keramik- oder Diamantstab und einem Abziehleder bekomme ich eh alles schnell scharf- warum sollte ich mich da nur auf "Kohlenstoffstahl" fixieren. Inzwischen halte ich die Stahlfrage für Messer im Outdoorbereich für ziemlich überbewertet. Sowas ist mehr Messerliebhaberei aber hat mit der reinen Anwendung wenig zu tun.

#14 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 25. März 2013 - 22:42

Russische Outdoorfreunde berichten hier und da, dass hochlegierte "Top-Stähle" wie z.B. CPM S30V beim sibirischen Frost zum brechen neigen. Nein, nicht von selbst - nur bei Belastung ;-) Der Kohlenstoffstahl zeigt sich davon jedoch unbeeindruckt. Es heißt weiterhin, dass er mech. Belastungen besser wegstecken kann als seine hochlegierten Konkurrenten.

Wer sich für Titan-Griffschalen begeistert, der soll sie bei -45°C benutzen. Viel Spaß! Nicht umsonst haben viele skandinavische Messer Handgriffe aus Holz oder (wie viele Moras) aus Gummi.

Es kommt, wie immer, darauf an... :)

#15 northmansquest

northmansquest
  • 313 Beiträge
  • WohnortKönigstein im Taunus
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 25. März 2013 - 23:14

In der Praxis merkt niemand ob sein Messerstahl jetzt 13 oder 14% Cr Anteil hat. Ehrlich, das ist völlig unerheblich.
Mit einem Keramik- oder Diamantstab und einem Abziehleder bekomme ich eh alles schnell scharf- warum sollte ich mich da nur auf "Kohlenstoffstahl" fixieren. Inzwischen halte ich die Stahlfrage für Messer im Outdoorbereich für ziemlich überbewertet. Sowas ist mehr Messerliebhaberei aber hat mit der reinen Anwendung wenig zu tun.


Es geht nicht um die Eigenschaft des Stahls schnell scharf zu werden. Ich weiß was du sagen möchtest. Es gibt nunmal aber Fakten was Stahl angeht. Ein Fakt ist einfach, dass ein Stahl zäher ist, wenn kein Chrom oder sonstige Sonderkarbidbildner hinzulegiert sind. Das mag beim Sonntagspaziergang nicht sehr ins Gewicht fallen. Was maku aber schreibt ist ein Anwendungsgebiet, wo die Stahlfrage nicht überbewertet sondern ausschlaggebend ist.

Gruß
Stefan

#16 Vennwanderer

Vennwanderer
  • 664 Beiträge
  • WohnortHohes Venn
  • Sport:Angeln, Camping, Kanusport, Wandern

Geschrieben 26. März 2013 - 14:04

Mal eine Zwischenfrage eines weiteren Messerlaien: Wie sieht das mit der Nachschleifbarkeit aus? Ist HRC60 nicht schon etwas hart, um unterwegs gut von Hand nachgeschliffen zu werden? Oder gleichen andere Materialeigenschaften des 1.2552er Stahls das wieder aus?

#17 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 26. März 2013 - 14:29

Wie sieht das mit der Nachschleifbarkeit aus? Ist HRC60 nicht schon etwas hart, um unterwegs gut von Hand nachgeschliffen zu werden?


Mit einem Keramik- oder Diamantstab und einem Abziehleder bekomme ich eh alles schnell scharf- warum sollte ich mich da nur auf "Kohlenstoffstahl" fixieren.


Ist doch schon alles gesagt worden.
Nachschärfbarkeit ist das mit Abstand schwächste Argument für oder gegen einen Stahl. Auch "Pulverstähle", die von der Verschleissfestigkeit her in einer ganz anderen Liga spielen, sind absolut problemlos nachschärfbar.
Wer was anderes behauptet, macht irgendwas falsch.
S30V von stumpf zu rasierscharf = max. 5 Min. Ich bin kein Schärfguru, aber das bekomme ich mit Leichtigkeit hin. Mit Keramik schärfe ich sogar S90V. Geht auch.
Mit Diamant ist es sogar noch einfacher.

Wer also auf Eigenschaften wie Schnitthaltigkeit zugunsten der "Nachschärfbarkeit" verzichtet, sollte es mal selbst ausprobieren.
Es wird viel geschrieben um "weiche" und wenig schnitthaltige Stähle zu rechtfertigen. Nach meiner Erfahrung hat das mit der Realität wenig zu tun.
Der große Vorteil von niedrig legierten Stählen ist die Zähigkeit, die bei großen Messern Sinn macht.
Wer einen besonders kleinen Anschliffwinkel will, kann ja auch auf C-Stahl zurückgreifen. Ist die Klingengeometrie gut durchdacht hat der eigentliche Winkel an der Schneide aber nur relativ wenig Einfluss auf die Schneideleistung.

Der von allen (zu recht) so hoch gelobte SB1 kommt doch auch fast immer sehr hart daher. Da beschwert sich komischerweise niemand.

Für das Messer, von dem hier die Rede ist, ist 1.2552 bei ner anständigen Härte eine sehr gute Wahl.

Russische Outdoorfreunde berichten hier und da, dass hochlegierte "Top-Stähle" wie z.B. CPM S30V beim sibirischen Frost zum brechen neigen.


Die russischen Outdoorfreunde könnten auch ein paar Tropfen Wodka auf die Klinge streichen. Das wärmt.... :D

#18 northmansquest

northmansquest
  • 313 Beiträge
  • WohnortKönigstein im Taunus
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 26. März 2013 - 15:03

Wie sieht das mit der Nachschleifbarkeit aus? Ist HRC60 nicht schon etwas hart, um unterwegs gut von Hand nachgeschliffen zu werden? Oder gleichen andere Materialeigenschaften des 1.2552er Stahls das wieder aus?


Wie Ben schon sagte: Es hängt von den verwendeten Schleifmaterialien und Skills des Benutzers ab. Die Härte ist nicht gleichzusetzen mit der Schnitthaltigkeit. Jedoch ist ein 1.2552 mit 55HRC nicht so schnitthaltig wie ein 1.2552 mit 60HRC, dafür aber zäher. Zum Thema Schärfe. C-Stähle werden schärfer als die meisten PM-Stähle und können feine Schneidenwinkel auch besser halten(Stichwort Schneidkantenstabilität).

Ansonsten verstehe ich die ganzen Abneigungen gegen niedrig legierte Stähle nicht. Wer denkt es muss viel wichtig wichtig Karbidbildner immer drin sein, der hat das Thema mit dem Stahl leider nicht verstanden. Es gibt auch keinen schlechten Stahl, sondern mehr oder weniger geeignete Stähle für das jeweilige Anwendungsgebiet. Fürs EDC oder Kartonagen kleinmachen von mir aus gerne S Drölfzich V. Nur manchmal passt ein C-Stahl besser ins Anwendungsgebiet.

Es ist aber wie immer im Leben. Es kommt halt drauf an was man möchte. Es gibt auf jeden Fall für die meisten Anwendungsgebiete einen passenden Stahl der in diesem Bereich Hochleistungen erzielen wird. Beim gelegentlichen Wochenends Ausflug in den Wald speiel aber Emotionen die größere Rolle finde ich.

Gruß
Stefan

#19 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 27. März 2013 - 14:30

Die russischen Outdoorfreunde könnten auch ein paar Tropfen Wodka auf die Klinge streichen. Das wärmt.... :D


Falsch! Wodka erst trinken und dann die Klinge anhauchen. DAS wärmt :D

Zum Thema Härte und Nachschärfbarkeit:
Mein C100-Mora liegt bei 60 HRC, das CPM S30V des Spyderco liegt lt. Sal bei 58 HRC. Das Mora lässt sich deutlich leichter nachschärfen als das Spydie, was jedoch nicht bedeutet, dass das Schärfen des S30V Probleme bereitet.




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