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Biwaksack, möglichst leicht?


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11 Antworten zu diesem Thema

#1 SimonB

SimonB
  • 14 Beiträge

Geschrieben: 09. April 2008 - 17:18

Hallo Forum,

könnt ihr mir ein paar Tipps bezgl. Biwaksäcke geben? Ich suche ein möglichst leichtes Modell für Sommermonate.
Gibt es Biwaksäcke mit Moskitoschutz?

Auf was muss ich beim Erwerb allgemein achten?

#2 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

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Geschrieben: 10. April 2008 - 12:59

Wichtig bei Biwacksäcke ist das Material. Ist es nicht atmungsaktiv, dann bildet sich sehr viel Kondeswasser. Dies ist gerade bei Daunenschlafsäcken ein großes Problem.

Die einfachsten Biwaksäcke kosten so bis 30 Euro. Da braucht man dann aber eine Taucherausrüstung um nachts nicht im Kondeswasser zu ertrinken. Atmungsaktive gibt es so ab 50 Euro auswärts. Die besten sind aus Gore-Tex, kosten dann aber schon 150 Euro aufwärts.

Einige Biwaksäcke haben ein Fliegengitter, die meisten aber nicht. Das sollte aber kein Hindernis für den Kauf sein. Falls kein Fliegengitter vorhanden ist, gibt es Fliegengitter, die man über den Kopf ziehen kann.

#3 thomas

thomas
  • 14 Beiträge

Geschrieben: 11. April 2008 - 16:52

als Erweiterung zu Arthurs Erklärungen:

Wenn du schon mehr als 100 Euro für einen Biwaksack ausgeben möchtest, dann bitte nicht für eine Gore-Tex Sack. Die Polyurethan-Schicht auf jeder Gore-Membran verhindert den direkten Durchlass des Wasserdampfs durch die Membran, weshalb du auch in Gore-Biwacksäcken ein echtes Kondenswasser-Problem hast. Membranen wie Event oder Dermizax sind da wesentlich besser als Gore, nicht nur bei der Bekleidung.

Spitzenmodelle gibt es z.B. von der Schweizer Firma Exped, dürften aber dann schon weit über 200 Euro kosten, Bergans hatte mal einen Dermizax-Biwaksack für unter 200 Euro.

Wenn du allerdings den Biwacksack nur für Notfälle benötigst, reichen günstigere Alternativen allemal. Von Salewa etwa gibt es einen bedingt atmungsaktiven Sack für rund 50 Euro.

tschö
thomas

#4 Arthur

Arthur

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Geschrieben: 11. April 2008 - 17:30

Die Polyurethan-Schicht auf jeder Gore-Membran verhindert den direkten Durchlass des Wasserdampfs durch die Membran, weshalb du auch in Gore-Biwacksäcken ein echtes Kondenswasser-Problem hast.


Das ist so nicht ganz richtig. Entscheidend für den Transport des Wasserdampfes durch die Gore-Tex Schicht ist der Temperaturunterschied. Dieser muss mindestens 15°C betragen. Damit ein Gore-Tex Biwaksack funktioniert, muss es draußen so etwa 10°C haben. Wir etwa haben den Carinthia Biwaksack draußen bei -2° C getestet und hatten nahezu kein Kondenswasser im Sack, nur eine ganz schwache, feuchte Schicht am Fußende.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch eine verbesserte Gore-Tex Variante, die noch atmungsaktiver ist als das herkömmliche. Kostet aber natürlich auch wieder mehr... :huh:

Event habe ich selber noch nicht getestet. Es soll ja wirklich hervorragend sein, ich meine ich hätte aber auch mal was gelesen im Zusammenhang mit Feuerempfindlichkeit von Event.

#5 thomas

thomas
  • 14 Beiträge

Geschrieben: 11. April 2008 - 18:42

Sicherlich braucht es ein Temperaturgefälle, damit Gore funktioniert. Anders als Event, welche ebenso wie Gore-Tex eine mikroporöse Membran ist, hat Gore aber über die Membran eine PU-Schicht gelegt, welche die Zusetzung der mikroporösen Löcher durch Schmutz oder Salzkristalle aus dem Schweiß verhindern soll. Dies hat aber zur Folge, dass Wasserdampf erst an der PU-Schicht kondensieren MUSS, bevor das hydrophobe PU es an die eigentliche Membran weitergeben kann.

Mittlerweile ist es schon so weit, dass einige Leute aus der Branche einfache Beschichtungen wie Texapore von Jack Wolfskin oder HyVent von The North Face in der Wasserdampfdurchlässigkeit besser als Gore bewerten. Es wurde gar schon gemunkelt, selbst Vertreter von Gore hätten zugegeben, die Gore-Membran als solche sei nicht mehr weiterentwickelbar :)

Gore hat natürlich noch Daseinsberechtigung, da es enorm stabil ist. Auch mag es sein, dass der von dir getestete Biwacksack super ist. Ich riet dem Fragesteller ja auch nur, wenn er denn mehr Geld investieren möchte, dann doch bitte in einen mit einer atmungsaktiveren Membran, wie sie Dermizax oder Event meiner Meinung nach einfach sind... :p

viele Grüße
thomas

#6 SimonB

SimonB
  • 14 Beiträge

Geschrieben: 11. April 2008 - 19:20

Cool. Vielen Dank für eure Antworten! Echt super!


Ich riet dem Fragesteller ja auch nur, wenn er denn mehr Geld investieren möchte, dann doch bitte in einen mit einer atmungsaktiveren Membran, wie sie Dermizax oder Event meiner Meinung nach einfach sind... :p


Ich möchte in den heißen Sommermonaten den Jakobsweg in Spanien gehen und suche, eigentlich nur als "Notnagel" einen Biwaksack, der mich "mal" die ein oder andere Nacht draußen schlafen lässt, wenn es in den Herbergen wie im Taubenschlag zugeht.
Für mich sind also zwei Kategorien entscheidend:
-Gewicht
-Preis


Beste Grüße!

#7 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

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  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben: 11. April 2008 - 22:27

Mittlerweile ist es schon so weit, dass einige Leute aus der Branche einfache Beschichtungen wie Texapore von Jack Wolfskin


Ich muss zugeben, ich bin selbst vor 2 oder 3 Jahren von Gore-Tex auf Texapore gewechselt. :) Danke auf jeden Fall nochmal für die Erläuterung mit der PU Schicht. Ich habe mich jetzt selbst mal mehr eingelesen und ich glaube, daß diese Schicht für genau diese leicht beschlagene Innenseite des Carinthia verantwortlich war.

Naja, so oder so, ich denke für Simon kommt weder ein GoreTex noch ein eVent Biwacksack in Frage. Bei deinen Anforderungen reicht ein einfacher Biwaksack. Optimal sicher mit einem Kunstfaserschlafsack. Bei Daune solltest du Zeit zum Trocknen einplanen.

#8 Tom A.

Tom A.
  • 40 Beiträge

Geschrieben: 11. November 2008 - 12:19

Hallo,
ich habe mir Anfang des Jahre den Biwaksack von Salewa, Biwak 2 gekauft. Da ich sowohl meinen Schlafsack, Isomatte als auch Biwaksack auf ihre Tauglichkeit bei niedrigen Temperaturen testen wollte, habe ich mich bei etwa -7° C in den Garten gelegt und die Nacht im Freien verbracht. Der Biwaksack ist aus einem atmungsaktiven Powertex Gewebe und ich muss sagen, die Atmungsaktivität kann ich bestätigen. Ich hatte kein Kondenswasser im Biwaksack und der Schlafsack fühlte sich trocken an.

Gruß
Tom

#9 Bjoern

Bjoern
  • 2,022 Beiträge

Geschrieben: 11. November 2008 - 16:54

Hallo

Wie wärs mit einem von diesen?

Jack Wolfskin Texapore Bivy Bag; dieser hat auch ein Moskitonetz.

Oder die Beiden von Salewa:
PTX BIWI BAG 1-PERSON
BIVIBAG STORM II

#10 gerhardg

gerhardg
  • 6 Beiträge

Geschrieben: 11. November 2008 - 18:10

ich habe meinen biwak sack nur noch für ungeplante not-biwaks mit. sollange es nicht regnet bin ich mit der schlafsach beschichtung des me glaciers ausgekommen.

Bearbeitet von gerhardg, 11. November 2008 - 18:13,





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