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Arne

Registriert seit 26. Apr. 2008
Offline Letzte Aktivität 30. Nov. 2013 16:16
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#2256 Kienspan, Maya Wood, Fatwood - Eine Anleitung

Geschrieben von Arne am 22. August 2008 - 19:55

Da ich diesen Zunder in Kombination mit Feuerstahl für einen Feuer-Garant halte, habe ich mir folgendes Set als Minimal-Survivalkit zusammengestellt:
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Die Idee mit dem Kienspan-Anhänger kommt nicht von mir, hier habe ich bei amerikanischen Enthusiasten abgeschaut.

Falls noch irgendwelche Unklarheiten bestehen, stehe ich für Fragen gerne zur Verfügung.

Ich hoffe die Bilder und Beschreibungen sind aussagekräftig genug um euch bei eurer eigenen Suche zu helfen.


#2255 Kienspan, Maya Wood, Fatwood - Eine Anleitung

Geschrieben von Arne am 22. August 2008 - 19:53

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Das ist aber kein Grund den Kopf hängen zu lassen, denn gerade bei umgekippten Stümpfen - nach denen ich als erstes schauen würde - kann man mit einem Messer in die freien Wurzeln und Wurzelansätze schnitzen um zu prüfen, ob hier nicht schon Kienspan vorliegt. Ich hatte mit dieser Methode bis jetzt den meisten Erfolg. Zu erkennen ist Kienspan besonders an seiner auffälligen Transluzenz, seiner rötlichen Farbe und der fast schon speckigen Maserung.
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Diese Methode erlaubt es vor allem auch mit minimaler Ausrüstung an diesen Zunder heranzukommen. Ein Taschenmesser mit Säge, oder ein feststehendes Messer das man mit einem Ast ins Holz "knüppeln" kann, reichen schon völlig aus. Für das Thema Survival ist diese Information bestimmt interessant.

Am schnellsten geht es mit einem scharfen Beil. Mit meinem messerscharf geschliffenen Fiskars habe ich hier sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit dem Beil lässt sich das Wurzelholz auch am schnellsten entrinden. Einfach kürzer greifen, schon hat man viel Kraft und gleichzeitig ein Höchstmaß an Kontrolle.
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In diesem Fall war das gesamte Wurzelstück aus solidem Kienspan. Manchmal weisen Wurzeln auch Einschlüsse von Erde auf, hier war die Ausbeute jedoch recht groß.
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Dieses Holz ist praktisch identisch mit dem als Maya-Sticks verkauften Grillanzünder. Der "Maya-Dust" lässt sich mit einem Messer oder einer Säge selbst herstellen und ist sehr leicht mit einem Feuerstahl zu entzünden. Dies ist auch in Arthurs Video Survival Feuerstarter zu sehen.


#2254 Kienspan, Maya Wood, Fatwood - Eine Anleitung

Geschrieben von Arne am 22. August 2008 - 19:53

Vorwort:
Da es im Internet, vor allem im Deutschsprachigen keine mir bekannten, konkreten Anleitungen zu diesem Thema gibt, teile ich mit jedem der interessiert ist gerne meine persönlichen Erfahrungen, die ich auf eigene Faust durch selbstständiges Suchen und Probieren im Wald gemacht habe. Diese Anleitung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder 100%ige Korrektheit! Ich berichte lediglich, was für mich funktioniert hat.
Falls hier also ein Forstwirtschaftler reinschaut und Fehler entdeckt, darf er mich gerne korrigieren.


Anleitung:
Kienspan, auch "Fatwood" genannt, ein fast in Vergessenheit geratenes Material, kann in den meisten Wäldern Europas gefunden werden. Es ist umsonst, natürlich, verrottet nicht und stellt einen der besten Zunder dar, die man sich vorstellen kann.

Was ist Kienspan denn nun und wo finde ich ihn?
Kienspan ist Kiefernholz, welches sich mit Harz vollgesogen hat und damit regelrecht gesättigt ist. Dies passiert, wenn eine Kiefer abbricht oder abgesägt wird und der Baumstumpf mit Wurzeln im Boden bleibt. So wie ich es verstanden habe, zieht das Holz in diesem Stumpf nun das Harz aus der Peripherie. Dieser Vorgang dauert aber einige Zeit. Bei einem frisch gefällten Baum wird man also nicht so schnell fündig.

Man sucht sich im Wald nun den Stumpf einer Kiefer, welcher meist gut an der restlichen Rinde zu erkennen ist.
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Das Holz ist von aussen meist schon weich und verrottet.
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Wenn man mit einem Messer hineinsticht, kommt man einige cm tief, bis man auf etwas hartes stößt. Dies ist meist schon das harzhaltige Holz. Von aussen lässt sich das weiche Holz meist schon mit blossen Händen oder einem Messer entfernen. Ein Schnitzer in die harte Schicht sieht dann schon so aus wie hier im Bild rechts:
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Dieses Holz ist aber ohne größeren Aufwand nur schlecht zu entfernen. Ich habe es zu Demonstrationszwecken mit einem Fiskars Beil und einem Mora Messer probiert, doch beim Stamm an sich kommt man mit einer Kettensäge oder einer Kombination aus Axt und Brechstange schon eher weiter. Es lassen sich so also nur kleinere (Bruch)Stücke entnehmen.
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