Kleine Fehleinschätzung würde ich mal sagen.Zu der Armee: Militärausrüstung soll meistens einen gewissen Zweck zu einem möglichst niedrigen Preis erfüllen. Und weil jedes EU Land und sonstige so viel Geld im Überfluss haben, kannst du sicher sein, dass nur das Beste für die Soldaten gekauft wird Nur weil eine Armee etwas benutzt, hat es nicht zwingend mit der Qualität des Produktes zu tun.
Es gibt bei allen Armeen in Sachen Ausrüstung immer eine gewissen Mindeststandard, der erfüllt werden muß um angemessen zu funktionieren.
Eine Waffe z.B. muß nun mal so und so funktioniren und dies und jenes aushalten können um auch in einer realen Gefechtssituation weitestgehend zuverlässig zu funktionieren.
Bei bestimmten Einheiten der U.S. Army müssen z.B. Armbanduhren die Spezifikationen nach MIL SPEC MIL-PRF46374G erfüllen um als Dienstuhr Verwendung zu finden. Also bestimmte Gangenauigkeit, bestimmte Wasserdichtheit, bestimmte Leuchtanzeigen bei Dunkelheit etc...
Es gibt hier also gewisse Richtlinien und auf die muß man sich verlassen können.
Militärisch genutze Gegenstände müssen daher immer höheren Anforderungen gewachsen sein als deren zivile Gegenstücke.
Ein militärisch genutztes Messer muß daher in der Lage sein nach dem Stechen, Schneiden oder Hauen weiterhin als Messer nutzbar zu sein für den Angriffs- oder Verteidigungsfall. Herkömmliche zivile Messer müssen dies eben nicht garantieren. Was aber nicht heißt zivile Messer seien jetzt schlechter. Im Gegenteil, viele zivile Messer sind teilweise effizienter als militärische, aber das weiß man meist immer erst nach dem Gebrauch. Wobei bei militärischen bereits im Vorfeld feststeht das man es mindestens so und so stark beanspruchen kann. Noch oben raus ist da immer noch Luft, aber die kann teilweise eben recht dünn sein.
Fazit:
Militärzulieferer erfüllen einen Mindeststandard. Nicht Mehr und nicht weniger.
Komisch, Du hast aber sofort verstanden was ich damit meinte und es auch noch gut erklärt.Die Nagelprobe habe ich ja noch nie gehört. Üblicherweise wird die Härte eines Stahls durch Härteprüfverfahren nach Rockwell/Brinell/Vickers geprüft. Dabei wird ein Prüfkörper(Diamantkegel oder Hartmetallkugel) mit einer Kraft beaufschlagt, sodass er in das Prüfobjekt eindringt. Die Verformungen durch das Eindringen lassen Rückschlüsse auf die Härte zu.
Tut mir sehr leid das ich mich bewusst etwas laienhaft ausgedrückt habe und es dreister Weise gewagt habe es "Nagelprobe" zu nennen.
Ich ging nun mal davon aus das es auch Leser geben könnte welche mit den Testverfahren zur Härtebestimmung nicht vertraut sind. Ich wusste ja nicht das es hier im Forum Plicht ist diplomierter Waffenschmied/Büchsenmacher/Metallurge und was weiß ich noch alles in einem zu sein um hier mitlesen, geschweige, mitschreiben zu dürfen.
Ich werde mich in Zukunft fachlich und sachlich korrekt ausdrücken, auch auf die Gefahr hin das einige Leser mangels fachlichem oder sachlichem Verständniss weiterhin unaufgeklärt bleiben.
Gegenteiliges habe ich nie behauptet...Wie Howardt schon schrieb, dass Aitor ist ein Kompromiss.
Ich habe es lediglich mit anderen Messer seiner Klasse verglichen. Also Messern mit Hohlgriff wie dem bekannten "Rambo" Messer oder dem Izhmash HB-1-01 welche 100,- und mehr kosten.
Dieses Messer mit andere FullTang Messern zu vergleichen ist wie Birnen mit Mandarinen zu vergleichen.
Es steht nicht außer Frage das ein FullTang im mittleren Preissegment bei guter Verarbeitung des Stahls weitaus stabiler als das Aitor ist. Ich habe auch nie behauptet das Aitor sein unkaputtbar.
Ich habe lediglich dargelegt das es weit aus stabiler ist als es vermuten ließe. Und das nur innerhalb im Rahmen seiner Bauweise.
Natürlich ist das Aitor ein Kopromiss, aber zugegebener Maßen ein doch noch recht guter mit dem es sich Leben und überleben lässt. Und das ist doch der Kern der Geschichte. Es ist ein Überlebensmesser welches mir in extremeren Situationen das Überleben bedingt ermöglichen soll.
Und genau das macht es. Nicht mehr und nicht weniger.
Und genau da landen wir wieder bei Punkt 1...OT: Und ich könnte mir vorstellen das ein Legionär ebenfalls wert auf gutes Equipment legt
Würde das Aitor JK I + II nicht den Anforderungen genügen wäre es sicherlich nicht zum Gebrauch bei der Fremdenlegion zugelassen. Daraus folgere ich das es für sein Aufgabengebiet ausreichende Qualität und Zuverlässigkeit bietet.
Kein Soldat der Welt (ob Legionär, US Marine oder S.E.A.L. etc...) würde sein Leben einem Messer anvertrauen das bei der geringsten überdurchschnittlichen Belastung sofort den Geist aufgeben würde.
Wenn wir also über das Aitor JK II reden und Vergleiche ziehen wollen, dann doch bitte in einem angemessenen Rahmen innerhalb seiner Klasse. Und da beziehe ich Bauart, Material und Preis mit ein.
Wenn man also bei diesen Faktoren bleibt, ist das JK II in seiner Klasse eines der besten Messer die es gibt.
Verglichen mit anderen Messer in FullTang Bauweise, womöglich noch handgeschmiedet und mehrfach gefaltet usw., ist es völlig klar das ein JK II da nicht mithalten kann und im direkten Vergleich lediglich maximal Mittelklasse erreichen würde.
Also bitte immer darauf achten das ich meine Bewertung innerhalb der dem Aitor JK II entsprechenden Klasse gemacht habe.