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Luxfere

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Von mir verfasste Beiträge

Im Thema: AITOR Jungle King II gut?

26. April 2012 - 11:02

Zu der Armee: Militärausrüstung soll meistens einen gewissen Zweck zu einem möglichst niedrigen Preis erfüllen. Und weil jedes EU Land und sonstige so viel Geld im Überfluss haben, kannst du sicher sein, dass nur das Beste für die Soldaten gekauft wird Nur weil eine Armee etwas benutzt, hat es nicht zwingend mit der Qualität des Produktes zu tun.

Kleine Fehleinschätzung würde ich mal sagen.
Es gibt bei allen Armeen in Sachen Ausrüstung immer eine gewissen Mindeststandard, der erfüllt werden muß um angemessen zu funktionieren.
Eine Waffe z.B. muß nun mal so und so funktioniren und dies und jenes aushalten können um auch in einer realen Gefechtssituation weitestgehend zuverlässig zu funktionieren.
Bei bestimmten Einheiten der U.S. Army müssen z.B. Armbanduhren die Spezifikationen nach MIL SPEC MIL-PRF46374G erfüllen um als Dienstuhr Verwendung zu finden. Also bestimmte Gangenauigkeit, bestimmte Wasserdichtheit, bestimmte Leuchtanzeigen bei Dunkelheit etc...
Es gibt hier also gewisse Richtlinien und auf die muß man sich verlassen können.
Militärisch genutze Gegenstände müssen daher immer höheren Anforderungen gewachsen sein als deren zivile Gegenstücke.
Ein militärisch genutztes Messer muß daher in der Lage sein nach dem Stechen, Schneiden oder Hauen weiterhin als Messer nutzbar zu sein für den Angriffs- oder Verteidigungsfall. Herkömmliche zivile Messer müssen dies eben nicht garantieren. Was aber nicht heißt zivile Messer seien jetzt schlechter. Im Gegenteil, viele zivile Messer sind teilweise effizienter als militärische, aber das weiß man meist immer erst nach dem Gebrauch. Wobei bei militärischen bereits im Vorfeld feststeht das man es mindestens so und so stark beanspruchen kann. Noch oben raus ist da immer noch Luft, aber die kann teilweise eben recht dünn sein.
Fazit:
Militärzulieferer erfüllen einen Mindeststandard. Nicht Mehr und nicht weniger.

Die Nagelprobe habe ich ja noch nie gehört. Üblicherweise wird die Härte eines Stahls durch Härteprüfverfahren nach Rockwell/Brinell/Vickers geprüft. Dabei wird ein Prüfkörper(Diamantkegel oder Hartmetallkugel) mit einer Kraft beaufschlagt, sodass er in das Prüfobjekt eindringt. Die Verformungen durch das Eindringen lassen Rückschlüsse auf die Härte zu.

Komisch, Du hast aber sofort verstanden was ich damit meinte und es auch noch gut erklärt.
Tut mir sehr leid das ich mich bewusst etwas laienhaft ausgedrückt habe und es dreister Weise gewagt habe es "Nagelprobe" zu nennen.
Ich ging nun mal davon aus das es auch Leser geben könnte welche mit den Testverfahren zur Härtebestimmung nicht vertraut sind. Ich wusste ja nicht das es hier im Forum Plicht ist diplomierter Waffenschmied/Büchsenmacher/Metallurge und was weiß ich noch alles in einem zu sein um hier mitlesen, geschweige, mitschreiben zu dürfen.
Ich werde mich in Zukunft fachlich und sachlich korrekt ausdrücken, auch auf die Gefahr hin das einige Leser mangels fachlichem oder sachlichem Verständniss weiterhin unaufgeklärt bleiben.

Wie Howardt schon schrieb, dass Aitor ist ein Kompromiss.

Gegenteiliges habe ich nie behauptet...
Ich habe es lediglich mit anderen Messer seiner Klasse verglichen. Also Messern mit Hohlgriff wie dem bekannten "Rambo" Messer oder dem Izhmash HB-1-01 welche 100,- und mehr kosten.
Dieses Messer mit andere FullTang Messern zu vergleichen ist wie Birnen mit Mandarinen zu vergleichen.
Es steht nicht außer Frage das ein FullTang im mittleren Preissegment bei guter Verarbeitung des Stahls weitaus stabiler als das Aitor ist. Ich habe auch nie behauptet das Aitor sein unkaputtbar.
Ich habe lediglich dargelegt das es weit aus stabiler ist als es vermuten ließe. Und das nur innerhalb im Rahmen seiner Bauweise.
Natürlich ist das Aitor ein Kopromiss, aber zugegebener Maßen ein doch noch recht guter mit dem es sich Leben und überleben lässt. Und das ist doch der Kern der Geschichte. Es ist ein Überlebensmesser welches mir in extremeren Situationen das Überleben bedingt ermöglichen soll.
Und genau das macht es. Nicht mehr und nicht weniger.

OT: Und ich könnte mir vorstellen das ein Legionär ebenfalls wert auf gutes Equipment legt

Und genau da landen wir wieder bei Punkt 1...
Würde das Aitor JK I + II nicht den Anforderungen genügen wäre es sicherlich nicht zum Gebrauch bei der Fremdenlegion zugelassen. Daraus folgere ich das es für sein Aufgabengebiet ausreichende Qualität und Zuverlässigkeit bietet.
Kein Soldat der Welt (ob Legionär, US Marine oder S.E.A.L. etc...) würde sein Leben einem Messer anvertrauen das bei der geringsten überdurchschnittlichen Belastung sofort den Geist aufgeben würde.

Wenn wir also über das Aitor JK II reden und Vergleiche ziehen wollen, dann doch bitte in einem angemessenen Rahmen innerhalb seiner Klasse. Und da beziehe ich Bauart, Material und Preis mit ein.
Wenn man also bei diesen Faktoren bleibt, ist das JK II in seiner Klasse eines der besten Messer die es gibt.
Verglichen mit anderen Messer in FullTang Bauweise, womöglich noch handgeschmiedet und mehrfach gefaltet usw., ist es völlig klar das ein JK II da nicht mithalten kann und im direkten Vergleich lediglich maximal Mittelklasse erreichen würde.
Also bitte immer darauf achten das ich meine Bewertung innerhalb der dem Aitor JK II entsprechenden Klasse gemacht habe.

Im Thema: Outdoormesser: Vorstellung & Entscheidungshilfe für neue User

26. April 2012 - 09:58

Ich habe ja auch nur meine eigene und damit subjektive Meinung zu dem Messer abgegeben.
Sicher gibt es wohl wesentlich bessere Messer in Punkto Stahl, Griffmaterial und Verarbeitung, aber eben auch in dieser Preisklasse? Die meisten lassen hier wohl die Relation außer Acht.

Nehmen wir doch zum Vergleich das mittlerweile recht beliebte Mora 2000...
Ich habe das Messer auch und nur weil ich es mal als Prämie für ein Abo bekommen habe.
Für seine 20,- bis 25,- € was es hätte eigentlich kosten sollen, ein doch recht gutes Messer.
Odoo.tv hat ja auch einen Review zu dem Messer gemacht und dieses Messer mit eine relativ guten Fazit abgeschlossen.
Zweifelsohne ist das Mora 2000 im Verhältnis zu Preis/Leistung eine gute Wahl wenn man nicht all zu grobe oder extreme Arbeiten damit verrichten will.

Und genau hier kommt bei mir das Walther APK ins Spiel.
Im unteren Preissegment hat, meiner Meinung nach, das Walther APK die Nase noch um einiges weiter vorne als das Mora 2000. Das liegt vor allem daran, dass das APK auch bei gröberen Arbeiten zuverlässig seinen Dienst verrichtet hat.
Das Höhere Gewicht und die wesentlich dickere Klinge machen doch einiges mehr mit als beim Mora 2000.
Und das eben in der günstigen Preisklasse von 25,- bis 30,- €.

Also bitte verfallt nicht immer alle in den "Wahn" das Walther APK mit einem Böker Integral II oder einem Puma Hunters Pal für um die 180,- € zu vergleichen.
Wobei ich ja sagen muß das bei meinem vorher im Gebrauch befindlichem Puma IP Outdoor Palmwood nach einiger Zeit des gröberen Arbeitens die Griffschalen gelitten haben. Soll heißen, auf einer Seite kam diese ab weil wohl die Vernietung nicht wirklich 100%ig war. Was mich bei diesem Messer für rund 70,- € doch etwas enttäuscht hatte.

Aber bitte bleiben wir mit der Kirche im Dorf.
Also nicht die guten und preisgünstigen Messer mit den excellenten teuren Messer vergleichen, sondern einfach Vergleiche innerhalb der Preisklasse anbieten, dann finde ich es einen fairen Vergleich.

Im Thema: Outdoormesser: Vorstellung & Entscheidungshilfe für neue User

25. April 2012 - 22:06

Hi,
ich kann dir(psycho gurke) nur zustimmen. :)
Ich hatte selbst mal das Walther Black Tac Tanto. Ich glaube ich hatte bisher noch nie ein schlechteres Messer in der Hand. Die Verarbeitung war bescheiden, der Stahl lies sich nicht mal richtig schärfen(und ich habe schon andere Messer mit verschiedenen Stählen zum rasieren gebracht), gut in der Hand lag das Messer auch nicht wirklich. Ich traue mich jetzt fast schon zu sagen, da ist ja jedes Herbertz Messer besser.

Das soll natürlich nicht beleidigend gegebüber Luxfere sein. Wenn er mit diesem Messer gut zurecht kommt soll mir das recht sein. Aber dieses Messer als gutes oder gar das beste Allzweckmesser zu bezeichnen...

MfG René


Dann bin ich ja froh einer der wenigen Käufer dieses Messers zu sein, dem das Glück hold war...
Jeder mag seine Meinung haben, klar, aber ich habe das Walther bzw. mehrere Walther Messer in Gebrauch auch für die Arbeit als Dachdecker und so.
Bis jetzt hat mich keines davon im Stich gelassen oder hat Schwächen gezeigt.
Und auch mit dem schärfen und der Standzeit der Schärfe gibt es keine Probleme. Ich habe lediglich mit paar Steinen einmal den Grundschliff gesetzt und seither reicht es mir einem billigen Hartmetall Schärfer mit leichtem Druck 4-5 mal drüber zu gehen und es kann wieder rasiert werden.
Und der Griff macht auch keine Probleme. Ist mir noch nie abgerutscht oder etwas abgeplatzt (wie bei manch anderen guten Messern schon passiert). Bis auf das abgewetzte Logo am Griff sieht es sogar noch fast wie neu aus nach all dem Schneiden, Schnitzen und hacken.
Ehrlich, ich kann nicht klagen und wegen meiner durchweg guten Erfahrung mit diesem Messer habe ich das einfach mal so erwähnt.
Und wenn das Walther mich nicht da im Stich gelassen hat wo z.B. eines der teureren von Puma oder Buck versagt hat, kann das nicht so schlecht sein wie es hier gemacht wird.
Sorry, aber ich kann es nicht verstehen das diese Messer von Walther so mieß sein sollen.
Mich hat seit den paar Jahren noch keines davon enttäuscht.

Im Thema: Outdoormesser: Vorstellung & Entscheidungshilfe für neue User

25. April 2012 - 10:46

Ich hätte da noch ein günstiges Allround Messer von dem ich persönlich sehr überzeugt bin:

Messername und Hersteller: Walther APK - All Purose Knife
Klingenlänge/-dicke: 12cm / 5mm
Material von Griff und Klinge: Griff Polymer / Klinge 440SS
Gewicht: 197g
Trageoptionen: Gürtelmesser
Preis: 25,- bis 30,- Euro / je nach Anbieter/Shop
Erhältlich bei 4komma5.de, frankonia.de, amazon.de... und vielen weiteren shops

Bilder:

Eingefügtes Bild

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Ich halte dieses Messer für eines der momentan besten Allzweckmesser auf dem Markt.
Es ist sehr stabil, ausreichend schwer für gröbere Arbeiten, sehr gut kontrollierbar bei feineren Arbeiten und liegt erstaunlich gut in der Hand.
Gerade das Handling machte mir zuerst einige Sorgen als ich das erste mal auf dem Foto den Griff sah.
Aber allen Bedenken zum Trotz ist es sehr griffig und gut zu handhaben. Auch im Unterhandgriff, also mit der Klinge nach unten gehalten.
Und im schlimmsten Fall ist es sogar ein sehr brauchbares Kampfmesser...

Ich würde odoo.tv gerne mal bitten über dieses Messer einen Review zu machen, ich glaube das würde sich lohnen.

Ebenso kann ich guten Gewissens auch die anderen Messer aus der Walther Tactical Serie empfehlen wie z.B. das Black Tac Knife, Silver Tac Knife, Black Tanto Knife, Back Up Knife, Multi Tac Knife und das Sub Companion Knife.

All diese Messer überzeugen durch gute Verarbeitung, gute Funktionalität und einem sehr günstigen Preis.
Deutsche Wertarbeit eben...

Im Thema: AITOR Jungle King II gut?

25. April 2012 - 10:10

Aitor ist offizieller Ausrüster/Zulieferer der spanischen, französischen, deutschen, holländischen, indonesischen und estländischen Armee. Ebenso für die spanische und französische Polizei, der spanischen und französischen Fremdenlegion, sowie Ausrüster/Zulieferer für die U.N.O. und U.N.E.S.C.O.

Das Jungle King II durfte von angehörigen der französischen Fremdenlegion z.B. offiziell als alternatives "Kampf- und Überlebensmesser" in den Waffengattungen Heer/Pioniere und Fallschirmjäger getragen werden.
Innerhalb der Fremdenlegion konnte man das JK II für ca. 45,- € erwerben.
Im öffentlichen Handel ist es für 120,- bis 150,- € zu bekommen.

Für seine Klasse (Hohlgriff) ist es sehr gut konstruiert und besitzt einen hohen Gebrauchswert.
Die Klinge ist eine Chrom/Molybdän/Vanadium Legierung und wird ab Werk einer "Nagelprobe" unterzogen um eine extrem gute Qualität zu gewährleisten. Dies erkennt man an einem kleinen Kreis auf der Klinge in dessen Mitte sich ein kleine Einkerbung befindet. Hierbei darf der "Nagel" beim Einschlag nicht über eine gewisse Tiefe hinaus ins Material eindringen. Also ein serienmäßiger Härte- und Qualitätstest.

Die Angel wird zum einem von innen im Griff verschraubt und von außen am Heft mit einem zur Welle gebogenen Federstahl ähnlich wie mit einer Niete gekontert. Im inneren des Griffs wird der Teil mit der Schraube mittels einem Polymer der Griff zur Klinge hin abgedichtet und gleichzeitig die Schraube fixiert (Verklebt) um ein unabsichtliches Lösen bei Erschütterung zu verhindern.

Soweit mal zur allgemeinen Bauweise...

Meine persönliche Erfahrung:

Das im Griff befindliche "Survivalkit" ist eben nur eine Notlösung für extreme Notfälle wenn mann wirklich all seine andere Ausrüstung verloren hat.
Wirklich Sinn machen da nur das Angelzubehör, der Feuerstein und das Skalpell.
Pinzette und Nähnadel gehen auch noch so in Ordnung.
Ich habe z.B. die Streichhölzer ausgetauscht gegen Wind- und Wasserfeste Sturmstreichhölzer, was mehr Sinn macht.
Aber wie gesagt, die Kapsel im Grigg ist wirklich nur die aller letzte Notlösung im Extremfall.

Der Kompass in der Griffkappe ist brauchbar aber auch anfällig.
Wer mit dem Messer grobe Arbeiten verrichtet wie z.B. Äste abschlagen oder kleinere Hackarbeiten, der sollte zuvor die Kappe abnehmen, da massive Erschütterungen den Kompass aus der Kappe lösen können oder dieser sogar komplett zerbröselt.

Weiteres Manko ist die integrierte Steinschleuder.
Diese ist zwar brauchbar, aber nur wenn man einige Kleinigkeiten beachtet.
Zum ersten, die hoch geklappten Wurfarme undbedingt mit der Beinschnur an der Scheide umwickeln und sichern!!
Zweitens, die Enden der Wurfarme müssen beim ausziehen des Schleudergummis zu einem hin weisen, da sonst der Gummi bei der Überdehnung dort reißt und einem ins Gesicht und in die Augen schnalzt.
Beachtet man diese Punkte ist einem das Kaninchen so gut wie sicher... wenn man nun auch trifft.

Nun noch einmal zur Klinge:
Die Klinge nimmt gut ausreichende Schärfe an (Mit Geduld auch eine Schärfe die zum Rasieren reicht) und hat eine gute Standzeit. Man muß schon viel und hart damit arbeiten um sie wirklich stumpf zu bekommen.
Der Sägerücken ist gut gefräst und macht zuverlässig seinen Job. Ok, Bäume fällen ist damit nicht drinn, aber Äste und Stämmchen die nicht mehr Durchmesser als 3/4 der Sägelange haben sind kein ernstes Problem.
Die Klinge ist massiv genug um auch kleinere Nägel um die 3mm Durchmesser einfach abzuschlagen ohne extreme Scharten zu hinterlassen.

Mein Fazit:
Das JK II ist ein robustes und nützliches Messer wenn es mal wirklich ernst wird.
Auch zur Verteidigung ist es dienlich, da es eine Art Hybrid zwischen Arbeits- und Kampfmesser ist.
Für mich persönlich in dieser Klasse und Ausführung eines der besten Messer die auf dem Markt sind, wenn nicht sogar das beste in diesem Segment überhaupt.

Und wer es noch wuchtiger braucht, der kann sich mal das Jungle King I anschauen.
Der Große Bruder des JK II, welches bei den Legionären gerade in urwäldlichen Gebieten sehr beliebt ist.
Das JK I ist derart groß und massiv das es auch als kleine Machete problemlos Anwendung findet.
Jedoch kann man das JK I kaum noch als Kampfmesser nutzen weil es doch sehr groß und schwer ist und damit im Kampf eher absolut untauglich.

Aber als Arbeitstiere und Notfallmesser das Beste was ich in der Klasse an Messern kenne.