Geschrieben 21. November 2012 - 13:06
Ich kann die Erfahrung bestätigen.
Es muss nicht immer das beste und teuerste sein. Zumindest nicht, wenn die Bedingungen nicht aus dem Rahmen fallen, sprich z.B. deutsche Mittelgebirge im Sommer. Man muss allerdings wissen, wo man sparen kann und wo nicht.
Es stellt sich aber grundsätzlich die Frage, wie viel Spaß mir etwas macht, wenn ich Probleme durch schlechte Ausrüstung habe. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten hier sich in der Natur bewegen, um Spaß zu haben. Wenn es jetzt beim nächsten Regen ins Zelt tropt, wenn die Klamotten nass sind und nicht mehr trocknen, wenn die Zubereitung des Essens nicht gelingt, weil der Kocher Zicken macht, wenn man sich Blasen läuft, weil die Schuhe und die Socken nix taugen oder wenn man Rückenschmerzen bekommt, weil der Rucksack nicht sitzt, ist das schon übel. Man wird derhalb nicht umkommen, aber schön ist was anderes und ich vermute, dass der ein oder andere deshalb schon ein an sich schönes Hobby vorzeitig an den Nagel gehangen hat.
Ich habe zum Beispiel schon meine 2. Outdoor-Jacke aus dem Lidl und bin recht zufrieden damit. Die erste habe ich irgendwann gewaschen, weil es nötig wurde, danach war die nicht mehr richtig dichtzukriegen auch mit Imprägnierung. Die nutze ich aber noch im Alltag, wo ich maximal 200 m zwischen Auto und Gebäude habe. Die andere habe ich noch nie gewaschen (nur sauber regnen lassen) und die ist nach wie vor dicht. Für 20 € kann man da überhaupt nix sagen. Allerdings würde ich eine solche Jacke niemals für ausgiebige Hochgebirgstouren oder Touren mit anhaltender Schlechtwettergefahr nutzen. Dafür ist mein Vertrauen dann doch etwas zu gering.