Zum Thema nächtliche Gefahren im Wald:
Ich glaube die größte Gefahr geht davon aus, in unbekanntem Gelände im Dunkeln in eine Felsspalte oder einen Abhang runter zu stürzen.
Dafür gibt es aber Taschenlampen und Karten.
Ich bin da allerdings der Meinung: Sich im Dunkeln durch den Wald zu bewegen ist schon etwas für "Fortgeschrittene".
Ich kenne viele, die nicht mal in der Lage sind, sich am hellichten Tag im Wald zu bewegen!
Was Wildtiere angeht:
Ich bin in den letzten 20 Jahren schon sicher mehr als hundert mal Nachts im Wald unterwegs gewesen und hatte grade zweimal (!) Kontakt mit Wildschweinen. Jedes mal haben sie zur Warnung gegrunzt und ich wusste: Ok! Bis hierher und keinen Schritt weiter!
Dann habe ich mich rückwärts gehend zurückgezogen und beruhigend auf die Tiere eingeredet. (Genau so wie man es nach Meinung der Experten auch mit Bären tun sollte.)
Das war aber auch in einem Gebiet, in dem die Tiere an Menschen gewöhnt waren. In anderen Gebieten ergreifen sie lieber die Flucht.
Gefährlich wird es, wenn man zwischen die Bache (Wildschweinmama) und ihre Frischlinge (Wildschweinkinder) gerät. Dann wird die Gute richtig sauer und geht zum Angriff über.
In 99 % der Fälle werden die Schwarzkittel allerdings die Flucht ergreifen.
Was den Beschuss durch Jäger angeht, so halte ich diese Gefahr doch für ziemlich überzogen. Es wurde hier im Thread auch schon erwähnt warum.
Ein Jäger der noch einigermaßen bei Sinnen ist, wird niemals auf etwas schießen von dem er nicht weiß, was es ist.
Außerdem ist die Jagd bei Nacht nur auf Wildschweine erlaubt und wird auch nur bei Vollmond durchgeführt und dann auch nur auf Lichtungen, Feldern und Waldwiesen, nicht aber im dunkeln Wald.
Natürlich hat es Fälle gegeben (und wird es wohl immer geben) bei denen Jäger Wanderer oder Waldläufer an- oder gar erschossen haben. Aber die Wahrscheinlichkeit das einem so ein Schicksal wiederfährt ist, schätze ich mal, in etwa so hoch, wie die Wahrscheinlichkeit, dass einem Mitten im Wald ein Flugzeug auf den Kopf fällt.
Mit anderen Worten: Vernachlässigbar.
Jemand erwähnte hier, dass er lieber in einer Schutzhütte übernachten würde, als im dichten Wald.
Ich würde allerdings lieber im dichten Wald übernachten, als in einer Schutzhütte.
Man weiß eben nie, wer Nachts noch so alles im Wald unterwegs ist und dann schlafend in einer Hütte ohne Fluchtmöglichkeit angetroffen zu werden ist nicht wirklich schön.
Ich kenne da eine wirklich üble Geschichte zu.
Ich persönlich ziehe mich immer möglichst weit ab von Wegen zurück und achte darauf, dass mich niemand beobachtet.
Letzendlich bitte ich Euch noch darauf zu achten, dass in Naturschutzgebieten und Nationalparks das Betreten außerhalb der Wege verboten ist.
Wenn Ihr dann von Jägern, Förstern oder Rangern erwischt werdet kann das böse Folgen haben.