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Tactical- Ausrüstung im Bushcraft Sinnvoll?


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28 Antworten in diesem Thema

#1 Phadfinder

Phadfinder
  • 528 Beiträge
  • Sport:Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 30. Mai 2011 - 19:50

Hallo Zusammen,

was haltet ihr von der immer größer werdenen Sypatie für das ganze Tactical Zeugs?
Messer, Rucksäcke, Kleidung usw. aus dem Tacticalbereich findet man immer öfter bei Bushcraftern, Survival und weitern Outdooraktivitäten.
Macht das Sinn? Bei den Rucksäcken vielleicht, und der Kleidung evtl. aber das ganze andere Zeugs!?
Ich glaube da nutzt der ein oder andere die Bushcraft und Survivalzene für seine Soldatenspiele und seinen Militarywahn.
Oder was meint ihr?
Da ist nicht mehr viel mit Natur genießen.

#2 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 30. Mai 2011 - 19:58

Naja ich finde das geht schon etwas von der falschen Perspektive aus. Denn es gibt ja erstmal keine allgemeingültige Definition von Tactical und auch nicht von Bushcraft (respektive Outdoor, Survival). Zudem betreibt auch keiner das jeweils in "reinkultur". Die Produkte die als "taktisch" beschrieben werden gibts qualitativ wie preislich über die gesamte Bandbreite (von Top bis "ab auf den Müll").
Andersrum, wenn du einen Rucksack oder Messer kaufst, warum achtest du darauf ob da Bushcraft oder Tactical davorsteht? Es geht darum was du mit dem Messer machen willst, welche Vorlieben du dafür hast, was du bereit bist auszugeben, aus welcher Produktlinie das kommt ist dann eigentlich egal. Ich kaufe "tactical" Produkte nicht für die coolness oder dergleichen sondern weil ich für mich herausgefunden habe das manches einfach super ist von Preis und Qualität. Als Beispiel hierfür nenne ich einfach mal die Tasmanian Tiger Rucksäcke, Hosen und Hemden von 5.11, Handschuhe von Mechanix, Messer von SOG, Camelbak Trinkblasen... Ob und was man braucht muss jeder für sich selbst herausfinden, dafür sind die Bedürfnisse und Vorlieben zu unterschiedlich.

Bearbeitet von semaphore, 30. Mai 2011 - 19:58.


#3 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 30. Mai 2011 - 20:03

Kurz: NEIN

Ich kann mit Tacticool nix anfangen, mag keine Discoblitzlichter an Lampen, und muss nicht als Mallninja rumlaufen. Mir ist was freundliches wie der Elkline Elch am Shirt lieber als ein Tarnmuster, ich verstehe nicht was an Rucksäcken "taktisch" sein muss, und ich habe wenig Freude damit wenn man alles als "Bedrohung" sieht.

Aber der Trend ist da, der Markt auch, was solls. Jeder wie er will.

#4 PsychoGurke

PsychoGurke
  • 91 Beiträge

Geschrieben 30. Mai 2011 - 20:08

Hi Phadfinder,

interessantes Thema, was Du da ansprichst. Ich bin was den ganzen Tactical-Kram angeht eigentlich sehr ambivalent eingestellt, auf der einen Seite versuche ich für mich passende Sachen herauszuziehen, andererseits belächel ich aber auch die Full-Camo-Träger, die teilweise besser ausgerüstet sind als so mancher KSK-Soldat :D

Aber wo beginnt "tactical"?? Beispiel Hose: Ist die schon tactical wenn sie mehrere Taschen hat, oder ist sie es erst wenn sie ein Tarnmuster hat? Ich trage gerne die einfachen BW-Hosen aus Moleskin, weil sie sehr robust und außerdem recht günstig sind. Ich käme aber nicht auf die Idee mir eine Super-Sondereinheits-Hose in irgendnem dollen Tarnmuster zu holen.... Die gute alte M65-Jacke.. Tactical oder nicht? Und was kann so ein "Smock" besser, nur weil er noch mehr Taschen für unnötigen Krimskrams hat?

Als Jugendliche sind wir auch auf den ganzen Militärquatsch abgefahren, aber man wird ja reifer :p Wenns billige und robuste Ausrüstung sein soll, kann man ja zwischendurch mal beim Militärausrüster zuschlagen, aber die Sachen sind dann eben auch "nur" robust, und nicht unbedingt praktisch. Wenn ich in den Wald gehe, möchte ich nicht herumlaufen wie ein Papagei, aber ich muss auch nicht in Multi-Pulti-Cam bis zum Waldrand laufen! Ich trage beispielsweise gerne ein Messer am Gürtel, in "zivilerer" Kluft wird man dann weniger blöd angeschaut als wenn ich mich in Manöverklamotten schmeiße.

Dann kommt ja noch hinzu: Nicht alles was "tactical" aussieht, ist es auch. Vieles ist einfach nur "tacticool", sieht also mehr toll aus als das es nützlich ist. Das gilt sowohl für Paracordverseuchte Tantoschlitzer als auch für dieses ganze Maxpedition-Zeugs (aber davon schrieb ich schon an anderer Stelle).

Ich meine: Schaut Euch doch mal die einschlägigen Experten an, egal ob Nehberg, Lennartz, Vogel, oder im TV: Stroud, Grylls, Lundin/Canterbury, trägt irgendeiner von denen "tactical"? Nö. Je nachdem wo man unterwegs ist gibts dann nämlich auch mal schnell dämliche Fragen von Ordnungsbehörden.

Da sitze ich lieber in meinen "Ottonormalklamotten" am Lagerfeuer und brat mir am Stock nen Fisch, als taktisch über dem Titankocher der gerade mein MRE warmköchelt :lol:

Aber andersrum: Gibt ja auch viele Hobbyüberschneidungen, viele Airsoftspieler entdecken ihr Survivalgen, dann ist die Tarnklamotte ja schon einmal da. Für die anderen, tja, Männerphantasien??

#5 Avesjünger

Avesjünger
  • 28 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 30. Mai 2011 - 21:34

Hey ho!

Ein wirklich interessantes Thema. Kann man aber auch schnell zum Punkt bringen: Selten ist das drin, was draufsteht. Wie meine Vorredner: Wo fängt tactical an, wo hört "praktisch-im-alltag" (zB viele Taschen an einer Hose) auf. Eben solche Hosen hießen doch irgendwann mal "Cargo", oder nicht? :lol:

Nehmen wir ein Beispiel aus dem Alltag. Wenn ich mir ein Auto kaufe, macht ein "Sportpaket" aus einem Pampersbomber auch keinen Porsche. Es hat halt Vorzüge, wie stabilere Sitzpositionen, härteres Fahrwerk, (coolerer Look,) etc..

Wenn mir etwas sinnvoll erscheint, kaufe ich es, egal was draufsteht. Was zB. die Kleidung angeht, so habe ich als Pfadi mal gelernt: Trage unauffälliges, sei kein Signalfeuer im Wald. Verschmelze soweit mit der Umwelt, dass sich weder Mensch noch Tier gestört fühlt. Braucht man dafür Tarnmuster?

So long

Avesjünger

#6 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 30. Mai 2011 - 21:55

Wenn mir etwas sinnvoll erscheint, kaufe ich es, egal was draufsteht. Was zB. die Kleidung angeht, so habe ich als Pfadi mal gelernt: Trage unauffälliges, sei kein Signalfeuer im Wald. Verschmelze soweit mit der Umwelt, dass sich weder Mensch noch Tier gestört fühlt. Braucht man dafür Tarnmuster?

Avesjünger


Und genau da scheiden sich die Geister. Die "klassische" Fraktion ist deiner Meinung. Und teilt sich in die Lodenfreunde, die Tarnfraktion und die "normal, aber optisch unauffällig" Gruppe.

Die andere Seite, und die nimmt meiner Wahrnehmung nach zu, ist die "sei sichtbar" Philosophie. Outdoorklamotten sind farbig, hell, manchmal schrill. Man schaue sich nur mal den Globikatalog an, je "technischer" die Klamotten werden, desto eher sind sie knallig. Klar, man will sich vom Gelände abheben um im Notfall leichter gefunden werden zu können.

Ich habe beides, meine "Unterwegs" Jacken zb sind eine dunkelgraue Wolfskin und eine knallorange Northland. Auch bei "kleinen" Spaziergängen im Gelände trage ich gern gelb, orange oder rot. Einfach weil man sichtbar ist. Ob sich eine Wildsau an der Optik stört is mir ehrlich gesagt egal (die rennt eh wenn sie mich hört), und welcher andere Wanderer ist "gestört" wegen bunter Klamotten?

Beides hat seine Berechtigung, aber wenn ich echt mal weiter in der Pampa bin, dann hell und auffällig. Quasi anti-tactical

#7 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 30. Mai 2011 - 21:55

Ich würde "taktisch" und "militärisch" bzw. Camo ein bischen voneinander abgrenzen. Schaut mal ins Sortiment von 5.11, Blackhawk, Tasmanian Tiger und dergleichen da sind die wenigsten Klamotten mit Tarnmuster versehen, von einigen Anbietern gibts garnichts mit Tarnmuster. Ansonsten sind viele Hosen von North Face, Jack Wolfskin und dergleichen von Material, Schnitt und taschen den "taktischen" Hosen von 5.11 oder Blackhawk zum verwechseln ähnlich. Kurzum damit fällst du auch nicht mehr auf als mit einer x-beliebigen Outdoorhose.
Sogesehen kann man mit den oliven, schwarzen, coyote farbenen "tactical Hosen" auch besser mit der Umwelt verschmelzen als mit inzwischen so vielen Neongelb, -grün, -rottönen vieler Outdoorhersteller.

Ich würde jetzt nicht mit Volltarn durch die Gegend rennen- aber die ganzen Militärjacken und Hosen waren schon vor 20 Jahren bei vielen Anglern und Fernreisenden im Standardsortiment und sind somit sicher kein neuer Trend oder dergleichen. Eine alte, olive BW Hose wie es früher einige bei den Pfadis hatten finde ich auch besser als heute manche mit Designerjeans ins Zeltlager fahren und angst haben diese schmutzig zu machen.

Die Verwendung des Begriffs tactical hier und wie sich manche dran stoßen finde ich schon recht belustigend.

Bearbeitet von semaphore, 30. Mai 2011 - 21:57.


#8 couchcamper

couchcamper
  • 480 Beiträge
  • Wohnortzwischen Moor und Geest bei Bremen :-)
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 31. Mai 2011 - 00:36

ja wie sich manche daran stossen is am Besten *g* :popcorn:

Ich empfinde den Begriff tactical als Modewort. Genau wie Survival wird da viel mehr reininterpretiert als vorhanden ist - verkauft sich halt gut. Sag ich jemandem, er soll sich kein Rambomesser kaufen, sondern lieber ein Tactical Bowie, ich wette der nimmt das, klingt doch wichtig und viel weniger peinlich :-)
Wenn fuer viele Leute der Unterschied zwischen Camping und Survival nicht ganz klar ist, (Camping will man, Survival muss man, wenn ich dann lese "ich mach gern survival" moecht ich das manchmal direkt ausprobieren, leider fehlen mir die Mittel, nachts solche Leute zwecks Selbsterkenntnis nackt im Wald auszusetzen) dann erwarte ich auch keine klare Abgrenzung von tactical und tacticool. Ist doch eh alles nur Marketing. Man will Militaerangehoerigen vermutlich ueberteuert irgendwelchen Zivilkram andrehen und Militaerfans die Gear der Specops…

Ich bin nicht tactical weil ich Camo mag, soweit kommts noch. Ich bin nur ein Kind der 80er (Bj. 73 genauer) und alles was mich an Neonstirnbaender erinnert muss sofort aus meinem Umfeld entfernt werden :-) Dann lieber Oliv und Braun, das ist doch nich tactical, das ist reiner Selbstschutz *g*

gruss
couchcamper

#9 HolgerD

HolgerD
  • 202 Beiträge
  • WohnortMadrid
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 31. Mai 2011 - 08:32

Meiner Meinung nach soll jeder nach seiner Facon selig werden. Man muss nur die Extreme vermeiden. Politisch korrekt und extrem praktisch wäre sicher, alle Outdoorkleidung in grellen Signalfarben und alle Ausräustung mit reflektierenden Neonstreifen zu wählen. Auf der anderen Seite gibt es Leute, die die Ausrüstung und Kleidung so taktisch wählen, dass man den Eindruck einer Reservistenübung bekommt. Ich mag taktische Ausrüstung, weil sie oft sehr robust und vielseitig verwendbar ist, gut aussieht (Geschmacksfrage) und auch mal schmutzig oder strapaziert werden darf (z.B. billige, robuste Armeehosen). Ich passe aber immer auf, dass die Grenze zur Uniform nicht überschritten wird, also keine Tarnmuster, taktischer Rucksack nicht zusammen mit Jacke aus Armeebeständen etc. Die meisten Produkten von Maxpedition und auch viele von 5.11, Tasmanian Tiger, Eberlestock etc finde ich aber toll (wie gesagt, unter Vermeidung von Tarnmustern und in Kombination mit zivilerer Ausrüstung) und sehr outdoortauglich. Ich mag zum Beispiel auch das Military Utility Tool von Leatherman und taktische Taschenlampen, würde aber niemals ein militärisches Kampfmesser in die Natur mitnehmen.

Sofern man gelegentlich mal in der Natur übernachtet, hat das taktische Zeug auch den Vorteil unauffälliger, nicht-reflektierender Farben.

#10 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 31. Mai 2011 - 08:46

Politisch korrekt und extrem praktisch wäre sicher, alle Outdoorkleidung in grellen Signalfarben und alle Ausräustung mit reflektierenden Neonstreifen zu wählen.


Warum es politisch korrekt ist in der Natur grelle Farben zu verwenden leuchtet mir nicht ein. Extrem praktisch ist es auch nur wenn du gesucht wirst, ansonsten bringen dir grelle Farben rein garnichts.




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