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Totaler Outdoor-Anfänger will 14 Tage raus...


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94 Antworten in diesem Thema

#1 studio-kiel

studio-kiel
  • 32 Beiträge
  • WohnortKiel
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 12:28

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich in den letzten Tagen ordentlich im Netz mit dem Thema Trekking und Outdoor befasst, bin aber - als totaler Anfänger - immer noch in einigen Sachen unsicher, was die Ausrüstung und Tourenplanung angeht.

Zum anderen bin ich natürlich schon mal etwas gewandert und habe im Allgäu auch schon mal etwas gekrackselt und war auf dem Falkenstein, etc. - aber halt alles Tagesauflüge.

Was ich vorhabe:
14 Tage einfach mal raus in die Natur, total abschalten, viele Kilometer ablaufen und an schönen Plätzen vielleicht mal 1-2 Tage verweilen. Rucksack auf die Schulter los gehts...zumindest stellt man es sich immer so einfach vor ;) Alternativ vielleicht auch einfach in den Harz, dort ein Hostel suchen und von dort aus Tagestouren starten...für den Anfang. Zudem wäre dies vielleicht besser als die Übernachtung im Zelt, da ich an Apnoe leide - sprich Atemaussetzer habe und nachts eigentlich Strom für meine Schlafmaske benötige. Es geht auch mal ohne, aber dann schnarche ich alles im Umkreis von 5km zusammen ;)

Gestern war ich in einem Outdoor-Fachgeschäft und war ziemlich platt, was mich eine minimal Basisausrüstung so kostet - und ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles wirklich brauche...

Das Wichtigste sind sicher gut eingelaufene Schuhe - denke Kategorie "B" ist richtig für mich - mit hohem Knöchel und soweit wasserfest, dass Regen und mal ein Tritt in einen Bach kein Drama sind. Diese werde ich mir morgen kaufen und bis zum Urlaubsbeginn tragen, da dieser schon in 14 Tagen beginnt. Zudem zähle ich weiterhin zu den wichtigen Utensilien:

- 2 Paar Wandersocken
- selbstreinigende Unterwäsche, die Hose mindestens Knielang zur Wolfvorbeugung
- Gore-Tex Wind- & Regenjacke
- ca. 65+10 Rucksack
- dicke, aber platzsparende Isomatte
- leichter, kleiner Microfaserschlafsack
- 1-Mann-Zelt oder regensicherer Schlafsack-Bag
- Kocher mit Gas
- diverse Schokoriegel und Trockennudeln
- mindestens 2 Liter Wasser im/am Rucksack (oder muss es mehr sein? ich trinke normal schon so drei Liter)
- 2 kurze, 1 lange Hose
- erste hilfe set
- mückengel
- taschenlampe
- streichhölzer
- Kompass und Karte der Strecke (ist das auf bekannten, ausgeschilderte Strecken dennoch ratsam?)

Aber allein mit dieser Ausstattung liege ich schon weiter über 1000 Euro. Und dann will man ja vielleicht auch mal irgendwo einkehren oder braucht unterwegs einfach etwas Geld.

Wo kann ich ggf. Geld einsparen? Muss es wirklich die teure Unterwäsche sein? Wenn ich die Hostelvariante mit Tagestouren mache, sicher nicht, da ich dann ja auch mehr Gepäck mitnehmen und dort lagern kann. Wobei ich schon eher Lust auf Abenteuer mit Aussenübernachtung hätte. Reicht auch ein Bundeswehr-Esbit-Kocher für eine erste Erfahrungstour - die guten, kleinen Gaskocher-Sets kosten ja schnell 80-150 Euro! Klar - das sind einmalige Anschaffungen...aber auf die schnelle und für meinen Geldbeutel doch recht teuer.

Bin für jeden Tip dankbar. Vielleicht habt ihr ja auch ein paar Tourempfehlungen für mich...

Bearbeitet von studio-kiel, 24. Juli 2011 - 12:38.


#2 David

David
  • 208 Beiträge
  • WohnortSüd-West Niedersachsen, Deutschland

Geschrieben 24. Juli 2011 - 12:51

Hallo,
zuerstmal brauchst du nicht auf einmal 1000 Euro ausgeben, meist hat man irgendwelche "Ausrüstung" scon zu Hause, die tuts fürs erste...
Wo ich nicht sparen würde: bei der Stiefeln (müssen gut passen), bei der Jacke und später beim Rucksack...

In den diversen Fachgeschäften sollte man auch eine gute Beratung bekommen.

Ich hoffe du hast schon mal draußen geschlafen ? Deine Idee nachts in Häusern zu übernachten ist gut. Erst mal klein anfagen mit tagestouren.

Du solltest vorher wissen wo du deine vorräte ergänzen kannst.

#3 Vandrer

Vandrer
  • 39 Beiträge
  • WohnortMarburg

Geschrieben 24. Juli 2011 - 13:04

Aber allein mit dieser Ausstattung liege ich schon weiter über 1000 Euro.


Du kannst ja mal auflisten, an was du konkret gedacht hast. Persönlich würd ich meinen, dass es deutlich günstiger geht, wobei man natürlich schnell auf das klassische Problem trifft: Probiere ich das Ganze erstmal aus oder investiere ich gleich richtig. Diese Entscheidung kann dir natürlich niemand abnehmen. Ansonsten kann man immer wieder mal Schnäppchen machen, wenn man den "Markt" über eine längere Zeit mal im Auge behält, aber das kommt ja bei deinen zwei Wochen nun nicht mehr wirklich in Frage. Daher vielleicht mal ein paar kurzfristig umsetzbare Tipps:

- Informier dich mal über Dosen-/Spiritus-Kocher (Zweck: Wasser zum Kochen bringen).
- Nimm statt teurem Goretex-Zeug einfach einen Poncho.
- Das Zelt dürfte dein teuerster Posten sein: Welches schwebt dir vor? Eventuell wäre ein Tarp eine günstige Alternative (bin selbst mit dem System aber noch nicht ganz warm geworden) oder ein günstiges Festivalzelt (da gibt es manchmal auch einigermaßen leichte Dinge - immer in Relation zum Preis betrachtet!). An anderer Stelle wurde ein Ein-Mann-Zelt von Decathlon vorgestellt, was eventuell ebenfalls eine Überlegung wert wäre.
- Der Rucksack muss nicht zwangsläufig von Deuter und Co. sein, allerdings gibt's Kriterien auf die du achten solltest wie z.B.: gescheites Tragesystem, stabile Nähte, stabiler Hüftgurt, Anpassbarkeit auf die eigene Größe/Statur.
- Unabhängig von klassischen Fragen wie "Goretex - ja oder nein?" würde ich bei den Schuhen ganz allgemein raten, am wenigsten zu sparen, da du beim Wandern fast alles irgendwie ertragen kannst, schmerzende oder kaputte Füße aber wirklich jeden Spaß verhindern.

Soviel in aller Kürze von mir. Hier kommen bestimmt noch weitere Tips. Mach, wie gesagt, mal 'ne Liste von der anvisierten Ausrüstung!

#4 lexa

lexa
  • 1.137 Beiträge

Geschrieben 24. Juli 2011 - 13:08

Hmm tja, von 0 auf 100 ist tatsächlich ein finanzielles Problem. Das Problem beim Trekking oder Radwandern ist, dass man erst mal an einen gewissen Fundus an Ausrüstung kommen muss um was zu machen. Im Idealfall greift man erstmal auf gebrauchte Ausrüstung zurück oder leiht bzw. reißt mit gut ausgerüsteten Freunden. Hat man Gefallen gefunden, kann man sich dann selbst ausrüsten, wenn nicht hat man nicht soviel Geld umsonst ausgegeben. Hat man erst mal einen Grundstock an Ausrüstung ist es dafür relativ günstig, da man kaum laufende kosten hat.

Du befindest dich gerade in der Testphase: Du willst es mal ausprobieren, weißt aber noch nicht ob du daran Spaß finden wirst. Kaufst du dir jetzt viel neues Zeug, hast du im schlimmsten Fall später keinen Verwendungzweck mehr dafür. Kaufst du dir nur billiges Zeug hast du erstens weniger Spaß und bist du nach den ersten Erfahrungen so begeistert, dass du mehr machen willst kaufst du dir die meisten Sachen eh noch mal ein zweites mal in Besser.

Vielleicht wären ausgiebige Wanderungen von einem Hostel aus erst mal besser. So sparst du dir schon mal einen großen Kostenfaktor (Zelt, Schlafsack, Isomatte). Der Rucksack kann auch kleiner und nicht so aufwenig ausfallen. Gewicht der Ausrüstung spielt auch keine so große Rolle.

Als Einstieg empfehle ich:
  • Gute Schuhe sind nie verkehrt. Es hängt aber auch ein bisschen von der Person ab. Mancher bekommt sehr schnell blasen wärend andere auch ohne Probleme 20 Kilometer mit Gummistiefel laufen könnten. Das ist genetisch bedingt.
  • Socken aus einem Kunstfaser (verschleißfest, trockenen schnell) wollgemisch (Fußklima, Gestank wird unterdrückt) sind schon zu empfehlen. Baumwolle wird sehr schnell nass, zur Not geht es aber.
  • Von selbstreinigender Unterwäsche hab ich noch nicht gehört. Ich denke aber am Anfang und vor allem im Sommer sollte es auch die normale Wäsche tun. Bei Baumwollhemden sollte man immer ein zweites trocknes dabei haben.
  • So ne Goretex Jacke ist schon sehr teuer. Etwas gegen Wind sollte man aber schon dabei haben. Günstiger gegen Regen helfen Ponscho oder Regenschirm (kein Witz).
  • Wieviel Wasser kommt darauf an, wieoft man auffüllen kann. Lass dir bloß keine dieser überteuerten sinnlosen Outdoorflaschen ala Nalgene andrehen: Eine oder mehrere PET-Flaschen reichen völlig aus!
  • Je nachdem was der KLeiderschrank her gibt, sollten für den Anfang auch normale Hosen ausreichend sein.
  • Ein paar Pflaster können schon hilfreich sein.
  • Mückengel: KOmmt drauf an wo man ist
  • Licht ist nie verkehrt
  • Meiner Meinung nach braucht man in Deuschtland keinen Kompass. Erst recht, wenn man damit nicht umgehen kann. Eine Karte von Wandergebiet ist aber auf alle Fälle zu empfehlen.

Willst du doch übernachten wird es etwas teurer:
  • Größerer Rucksack min 100€
  • Zelt min 100€
  • Sommerschlafsack ab 80€
  • Kochset ca. 50€
  • Isomatte EVA: gut günstig aber unbequem

Schau dir doch mal die Packlisten hier im Forum an

#5 studio-kiel

studio-kiel
  • 32 Beiträge
  • WohnortKiel
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 13:21

Oh, das ging ja schnell mit den Antworten - vielen Dank schon mal!

An einen Poncho hatte ich auch schon gedacht - allerdings ist es mir schon ziemlich wichtig darunter nicht zu doll ins Schwitzen zu geraten. Wenns klebt, wirds eklig und ich mag mich nicht mehr bewegen ;) Auf der anderen Seite...habe ich die Tage Glück mit dem Wetter, sind 250 Euro für eine Jacke umsonst ausgegeben, wobei man diese natürlich auch privat tragen kann und damit etwas Ordentliches hat.

Ich denke, ich werde tatsächlich die Hostel-Variante mit Tagetouren testen und spare mir damit erstmal einen Großteil der Ausrüstung, die ich mir dann immer noch kaufen kann, wenn mich die Sucht packt ;) Dann könnte ich mir sogar eine der folgenden Wanderreisen mit Übernachtungen leisten:

http://www.wanderwun...ebe.3584.0.html

oder

http://www.wanderwun...eig.3586.0.html

Mit Blasen hatte ich bisher nicht so die Probleme und kam auch mit den 30km Märschen beim Bund gut zurecht. Somit traue ich mir eine der o.g. Touren schon zu.

Lieben Dank nochmal für eure Tips und Antworten!

Sunny

Bearbeitet von studio-kiel, 25. Juli 2011 - 01:22.


#6 Own-Lee

Own-Lee
  • 211 Beiträge
  • WohnortMünchen
  • Sport:Angeln, Jagd, Kanusport, Klettern, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 13:39

denke das das für dich die richtige entscheidung ist...aber wenn du dir was kaufst wie ne jacke oder sowas, dann nimm nicht was billiges nur weil du geld sparen willst. nimm das was dir gefällt und wo du weißt das du es auch noch in 2 jahren benutzt, sonst hast du alles doppelt und ärgerst dich, dass du unnötig geld ausgegeben hast, welches in andere hochwertigere produkte hätten fließen können.

#7 morph

morph
  • 130 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 14:44

nimm das was dir gefällt und wo du weißt das du es auch noch in 2 jahren benutzt, sonst hast du alles doppelt und ärgerst dich, dass du unnötig geld ausgegeben hast, welches in andere hochwertigere produkte hätten fließen können.



Dem kann ich mich nur anschließen. Wenn ich mir überlege, wieviel Geld ich schon für sinnloses Zeug ausgegeben habe, weil ich im ersten Moment dachte, Geld zu sparen und mir dann hinterher doch was Vernünftiges gekauft habe... Lieber einmal was Gescheites und das hält dann etliche Jahre!

#8 studio-kiel

studio-kiel
  • 32 Beiträge
  • WohnortKiel
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 17:43

Wie siehts eigentlich mit den Gaskartuschen aus - wie lang kommt man mit einer 250-300 Kartusche aus, wenn man sich täglich eine warme Mahlzeit und vielleicht nen Liter Wasser abkochen will?

#9 morph

morph
  • 130 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 18:15

Also, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen, benötigen Gaskocher so in etwa zwischen 10 und 20 Gramm Gas. Je nachdem ob es sich dabei um einen Standardgaskocher oder um ein verbrauchsoptimiertes Modell handelt. Anhand dieser Richtwerte kannst Du Dir ja in etwa ausrechnen, wie lange Du mit einer Gaskartusche auskommst.

Was allerdings das "abkochen" von Wasser angeht, darauf würde ich mich nicht verlassen. Durch Abkochen werden zwar viele Krankheitserreger, die sich möglicherweise im Wasser befinden, getötet, Schadstoffe werden dadurch allerdings zerstört. Insofern würde ich dringend davon abraten, Wasser aus einem Bach, dessen Wasserqualität Du nicht kennst, abzukochen und dann zu trinken oder zur Nahrungszubereitung zu verwenden. Wenn Du sowas vorhast, würde ich dringend zur Verwendung eines guten Wasserfilters raten. Da man innerhalb Deutschlands aber der Zivilisation ohnehin kaum entfliehen kann, bietet es sich für den Anfang vielleicht auch eher an, einfach stilles Mineralwasser im Supermarkt zu kaufen und für solche Zwecke zu verwenden.

#10 1Martin1

1Martin1
  • 39 Beiträge
  • Wohnortin der Vulkan eifel
  • Sport:Fahrradfahren, Kanusport, Klettern, Survival, Wandern

Geschrieben 24. Juli 2011 - 18:44

Hier kannst du dir auch mal direkt mal nen paar infos holen hat mir auch sehrrr geholfen.

http://www.outdoor-m...se.413799.3.htm

Bei Kleidung kann man sehr gut improvisieren, schau mal deinen Kleiderschrank und Garderrobe durch und nehm am besten was ohne Baumwolle (Kunstoff hat viele Vorteile), bei ner guten Gor Tex Jacke kannst du mal bei Militärshops schauen, ab und zu bekommst du auch eine ohne Flecktarn für 15-40 €.




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