EDC-geeignetes Bushcraftmesser
#1
Geschrieben 01. April 2012 - 20:23
ich bin auf der Suche nach einem EDC-geeigneten Bushcraft-Messer. Eigentlich entspricht das Fällkniven F1 meinen Vorstellungen, leider habe ich sehr viele negative Bewertungen dazu gelesen. u.A. auch, dass der VG1-Stahl eigentlich ungeeignet ist (Mittellage zu hart). Im großen un Ganzen ist die Kernaussage, dass das F1 in den 90er noch aus ATS34 gefertigt wurde und der "Ruhm" des Messers noch aus dieser Zeit stammt.
Hier mal in kürze was ich mir vorstelle:
Klingenlänge/-dicke:
sollte idealerweise edc-tauglich sein (also unter 12cm) und sich für leichtes Batoning eignen. Jedoch nicht kürzer als die des F1.
Material von Griff und Klinge:
-Griff: Micarta, G10, GFK, etc. eigentlich alles außer Holz
-Klinge: bin für eure Empfehlungen offen. Bei D2 scheiden sich die Geister, Kohlenstoffstähle die träge rostend sind wären für mich vermutlich am besten geeignet. Bitte kein Tanto oder Wellenschliff. Wenn möglich DropPoint. Optimal wäre ohne Beschichtung.
Grifflänge/-dicke:
Habe mittelgroße Hände. Empfinde aber den Griff des F1 als etwas zu schmal. Dürfte also etwas dicker sein.
Gewicht:
Solange es einigermaßen edc-tauglich ist, ist das Gewicht zweitrangig
Scheidensystem:
Ich bin ein Fan von Kydex. Zumal ich gerne eine Tasche (Pouch) für Feuerstahl usw. anbringen würde, sollte die Bauweise möglichst viele Haltemöglichkeiten haben. Kann aber im Zweifelsfall auch selbst hergestellt werden.
Leder ist nicht so mein Fall.
Trageoptionen:
Normalerweise am Gürtel, wird aber sicherlich auch mal am MOLLE des Falcon getragen.
Im allgemeinen geht meine Vorstellung eher in richtung "taktisch". Das hat aber weniger mit dem aussehen zu tun, als dem, meiner Meinung nach, größeren Nutzwert (Befestigungsmöglichkeiten, robustere Scheiden, usw...)
Einsatzbereich:
Ich mache häufig mit Freunden Orientierungsläufe, wo wohl "normale" Tätigkeiten anfallen wie Lebensmittel schneiden, schnitzen, etc.
Ein bis 2 Mal im Jahr gehen wir aber auch Kanu fahren, bzw machen mehrtägige Trekking-Touren (Schweden, Rumänien Karpaten, Norwegen...), wo auch etwas härtere Tätigkeiten anfallen, wie leichtes Batoning für Klein-Feuerholz usw.
Habe aber auch ein Victorinox Trailmaster dabei, mit dem die feinen Tätigkeiten erledigt werden können.
Aufgrund der Tatsache, dass ich das Messer bei Touren jeden Tag trage, aber dass das Messer auch mal 2 Wochen im Schrank liegen kann, sind rostende Stähle für mich eher ungeeignet, sehe ich das Richtig?
Somit fallen ESEE (leider) weg. Wobei mir die Messer von ESEE sehr gut gefallen.
Das Ka-Bar Becker BK2 Campanion wäre auch meinen Vorstellungen entsprechend, leider aber über 12cm Klinge.
Welches Messer würdet ihr mir empfehlen?
Preislich liegt die Schmerzgrenze bei 150 €. Aber wenns 151 € kostet darf es trotzdem vorgeschlagen werden .
Ich danke euch schonmal für eure Vorschläge.
Grüße
Jan
#2
Geschrieben 01. April 2012 - 20:34
- Gründlich abwischst und
- für längere "Lagerung" die Schneide einölst
Jetzt bitte die üblichen Vorschläge posten.
#3
Geschrieben 01. April 2012 - 20:48
Ich wollte hier nicht den Eindruck entstehen lassen, ich hätte mich nicht informiert oder ins Thema eingelesen. Das habe ich sehr ausgiebig getan. Ich habe aber keine Empfehlung gelesen, die meinen Anforderungen EDC-Tauglich und in die taktische Richtung gehend entspricht.
So, und jetzt bitte die üblichen Vorschläge, für meine Anforderungen :-)
- Kampfpudding gefällt das
#4
Geschrieben 01. April 2012 - 21:00
ich bin auf der Suche nach einem EDC-geeigneten Bushcraft-Messer. Eigentlich entspricht das Fällkniven F1 meinen Vorstellungen, leider habe ich sehr viele negative Bewertungen dazu gelesen. u.A. auch, dass der VG1-Stahl eigentlich ungeeignet ist (Mittellage zu hart). Im großen un Ganzen ist die Kernaussage, dass das F1 in den 90er noch aus ATS34 gefertigt wurde und der "Ruhm" des Messers noch aus dieser Zeit stammt.
Solche "Meinungen" sind immer etwas differenzierter zu betrachten. Nehmen wir an es gibt 10000 F1 Besitzer in Deutschland. Von denen haben 100 ein Problem mit dem Stahl bezüglich Ausbrüchen( also 1%). Von denen 100 Menschen schicken es 70 einfach zu Fällkniven ein und bekommen ein Neues. Sind zufrieden und verlieren kein Wort darüber. Dann bleiben noch 30 die sich in einem Forum dazu äußern ohne dem Hersteller eine Chance auf Reperatur zu geben. Und diese 30 schaukeln sich dann noch in einem Thread hoch. Willkommen im Internet.
Der VG-10 Stahl ist dafür sehr geeignet, da er leicht auf Rasierschärfe zu bringen ist und auch in Kombination mit dem Konvexen Anschliff sehr gut Batoned. Die Mittellage ist mit 59HRC anständig gehärtet. Das F1 aus den 90ern wurde von Linder gefertigt und wie ich vermute hat der ATS-34( der dem VG-10 gar nicht unähnlich ist) 61HRC spendiert bekommen wie die heutigen Super Edge Modelle.
Ich schone mein F1 auch nicht. Klar es ist kein niedriglegierter Kohlenstoffstahl, aber dafür hat er andere Qualitäten. Was dieser Stahl gar nicht mag ist Kontakt mit dem Boden. Aber an Holz hat er seine Freude. Und wenn du dir mal anschaust was die beliebtesten Empfehlungen für ein Bushcraft/Outdoormesser unter 12cm Klinge sind, dann wirst du das F1 kaum übersehen können.
Also nimm das F1. Werde glücklich und benutze es hoffentlich oft und hart. Das würde ich jedenfalls jedem ESEE vorziehen, gerade wenn du gerne im Norden Urlaub machst(hat so ein Heimatfeeling auch wenn das F1 aus Japan kommt).
Edit: Ich trage mein F1 übrigens mit einer Kydexscheide als EDC. Und das sehr dezent und hoch am Gürtel sitzend auch in der FH. Also durchaus EDC und Outdoortauglich das F1.
Gruß
Stefan
Bearbeitet von northmansquest, 01. April 2012 - 21:01.
#5
Geschrieben 01. April 2012 - 21:32
zum Thema F1 sage ich mal nichts und halte mich kurz...
Rostende Kohlenstoffstähle kann man problemlos lagern. Einfach trocken halten und vielleicht alle paar Monate mal mit etwas Ballistol drüber - fertig. Im Prinzip ist einfetten bei trockenem Umfeld nicht mal so wichtig. Im Einsatz einfach nach dem Benutzen abwischen und zu Hause dann reinigen. Das ist alles. Die rosten einem schon nicht in der Hand weg. Dafür sind sie meist robuster, nehmen eine gute Schärfe an und sind leicht nachzuschärfen.
Hier ein paar Vorschläge, die dir gefallen könnten:
Enzo Trapper
Cold Steel Master Hunter
Linder Super Edge 2
Fox Pro Hunter
KIZLYAR SUPREME Santi
Mit ESEE oder F1 machst aber sicher auch nichts falsch.
Ich würde den Kauf eines Messers auch nicht von der Scheide abhängig machen. Die kann man nachträglich nach eigenen Vorstellungen machen (lassen).
Bearbeitet von BiBaButzeBen, 01. April 2012 - 21:34.
#6
Geschrieben 01. April 2012 - 21:55
Das Problem mit Chips und dents wird überbewertet und hat nur begrenzt mit dem Stahl zu tun. Jedes Messer das fein ausgeschliffen wird, ist dafür anfällig- insbesondere wenn das Messer dann für grobe Arbeiten wie batoning verwendet wird wo u.U. die Schneide auch mal auf dem Boden landet.
Wenn du Lebensmittel verarbeiten willst würde ich keine rostende Klinge verwenden und auch keine mit Beschichtung. Für Lebensmittel sind ohnehin dünnere Klingen sinnvoll (daher sind Küchenmesser nunml auch dünn) und für Batoning ist eine dicke Klinge vorteilhaft. Also entweder du nimmst zwei Messer oder wählst einen Kompromiss. Zudem sind die Ansprüche für ein EDC Messer für meinen Geschmack komplett andere als an ein Messer mit dem ich irgendwo im hintersten Wald auf einer Tour Holz zerkloppen will. Klar kann ich ein F1 oder Esee 4 auch in der City tragen aber du wirst es kaum nehmen um in der S-Bahn einen Apfel zu schälen oder im Meeting den berühmten Faden an der Hose abzuschneiden, von daher wird es EDC Anforderungen wohl nur ernsthaft gerecht wenn du Förster oder dergleichen bist.
Wenn es günstig sein soll- nimm ein Mora 2010, du hast vernünftigen 12C27 Stahl, die Dinger rosten nicht, sind zäh und sauscharf. Dazu noch eine Custom-Kydex oder Cordura Scheide und du bist immer noch im zweistelligen Bereich.
Für ein Tourenmesser ist das Tops TSK recht gut, vernünftig gehärteter 440C Stahl, die Beschichtung läßt sich bei Bedarf gut entfernen, die Schiede ist gut gemacht.
CS Master Hunter ist einfach grandios überteuert für das was es bietet- dann lieber ein Linder Superedge, Böker Arbolito, das neue Böker Bushcraft wird sicher auch nicht zu verachten sein.
#7
Geschrieben 01. April 2012 - 22:25
#8
Geschrieben 01. April 2012 - 22:50
Ich hab inzwischen 3 Stück
#9
Geschrieben 01. April 2012 - 22:55
Da ging man in einen Laden (egal ob Globetrotter oder sonstwo... und JA die führten damals Fällknivens)... man nahm ein Messer in die Hand, kaufte es, und wurde über Jahre glücklich damit.
Seit es das Internet gibt, fühlt sich jeder berufen seinen Senf zu einem Messer dazuzugeben. Ob er sich die Schneide beim Misshandeln oder beim "Blöd-Anstellen" ruiniert hat, kann man in einem Forum prima verschweigen.
Du willst ein Fällkniven. Kauf Dir ein Fällkniven! Der Service ist top und die Messer sinds auch. Hab selbst jahrelang eins gehabt, habs abgegeben weil ich "vereinfachen" wollte. Aber die Messer sind spitze und machen fast alles mit.
- Obelix, Kampfpudding und gefällt das
#10
Geschrieben 02. April 2012 - 01:50
Ich denke seit geraumer Zeit über das Boddington als EDC Alternative zu meinem Haller nach.
Besucher die dieses Thema lesen: 1
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0