Bushcraft-Messer und Alternativen
#21
Geschrieben 04. November 2012 - 21:36
Und dann muss man entscheiden unter welchen Faktoren man das bewerten will, reine Funktionalität, Optik, Haptik, Wiederverkaufbarkeit etc.
Ich habe einige Messer für 200 Euro und darüber und mag diese und nutze sie auch- und trotzdme mag ich ebenso ein "billiges" Mora für gerademal 10 Euro. Alle haben ihre Berechtigung und letztlich können alle nur schneiden. Und manches 200 € Messer schneidet da auch schlechter ab als ein Mora, wenn ich da an mein altes Gerber LMF denke, das hat eine Klingengeometrie damit bekommt man keinen Apfel vernünftig durch. Und trotzdem mag ich das Teil wegen der Haptik und Optik!
Unlängst beim renovieren ist, oh Wunder mein Mora zum Einsatz gekommen und keines der tollen und hochwertigen 200€ Messer. Okay, aber wer will damit auch schon Putz abschaben oder mal eine Leiste abhebeln und mit Wandfarbe in der anderen Hand hantieren? Und mal ehrlich, ein CR, BRKT, Strider oder Busse kann das auch nicht Besser als ein Mora oder Hultafors.
Am Ende des Renovierens ist das Mora einfach in den Müll geflogen weil es (aufgrund mangelnder Pflege meinerseits) ordentlich Rost angesetzt hat. In anbetracht sonstiger Rechnungen die beim Renovieren angefallen sind macht so ein Mora nichtmal 1% der Kosten aus- hätte ich da mein BRKT oder ein CR geopfert wäre ich sicher nicht stolz über mein Tagewerk gewesen, sondern häte einem ziemlich tollen Messer nachgetrauert.
Andererseits wenn ich mit Freunden abends auf der Terasse sitze, grille oder mal 3 Feathersticks fürs Feuerchen schabe, dann will ich keinen billigen Plastikklotz in der Hand haben- nicht weil es den Zweck nicht erfüllen würde, sondern weil mir die Zweckerfüllung alleine nicht reicht. Von daher haben für mich alle Kategorien von "Billigmesser" bis "Edelmesser" ihre Berechtigung, Sinn und Zweck.
Ich finde die Autovergleiche gut wenn man versteht was Abstraktion heißt- denn die Kategorien wie Funktionalität, Verarbeitung, Materialauswahl, Wiederverkaufswert, Designstück etc. findet man ja da genauso wieder. Man muss es eben nur als Abstraktion bzw. Analogie begreifen und nicht versuchen das wörtlich und 1:1 umzusetzen.
- BiBaButzeBen, northmansquest und Fukurai gefällt das
#22
Geschrieben 04. November 2012 - 21:50
Was deine E-Mail angeht - keine Ahnung - vlt. im Spamordner gelandet.
Also bei Facebook hat sie noch geschrieben.
Ruf sie doch einfach an -
Telefon +49-2652-936376
Bearbeitet von outdoorfriend, 04. November 2012 - 21:51.
#23
Geschrieben 04. November 2012 - 22:17
Viel Spaß damit!
P.S.
semaphore hat absolut recht.
#24 Gast_Dragon-Nomad
Geschrieben 13. November 2012 - 11:30
Nun muss BRKT nur noch mit dem Versenden nach kommen. Jenni wartet ja quasi täglich auf das Paket.
Vielen Dank nochmal an alle, die hier tatkräftig mit-beraten haben.
#25
Geschrieben 19. November 2012 - 17:17
Daher - falls eine Alternative noch interessant erscheint - empfehle ich mein immer noch heiß gelibtes Becker BK2 von Ka-Bar.
Ich nutze es eigentlich für alles und bin von den Qualitäten dieses Messers komplett überzeugt.
Der Preis von 90 Euro erscheint für ein "Spitzenmesser" vielleicht etwas zu günstig, aber es bietet tatsächlich alles, was man von einem robusten Weggefährten erwartet: Guter Stahl, gute Verarbeitung, höchste Stabilität und hoher Praxisnutzen aufgrund des guten Designs von Ethan Becker.
Bearbeitet von diabolus78, 19. November 2012 - 17:46.
#26
Geschrieben 22. November 2012 - 10:08
Mit dem BK2 lässt sich, wenn auch alles, nur nichts richtig machen. Das ist mehr Spaltkeil als Messer. Der Praxisnutzen liegt als Allrounder oder auch bei einfachen Holzarbeiten imho unter jedem Mora, ich sehe das BK2 und das ESEE-5 viel mehr als Kompromiss wenn auf Effizienz weniger wert gelegt wird.Sicherlich eine gute Wahl, wenn ich mir auch für meine persönlichen "Bushcraft"-Aktivitäten eher ein etwas schwereres und größeres Messer zugelegt hätte. Denn ich nutze so ein Werkzeug zuallererst zum Zerkleinern von Holz, dazu gehört zum einen die feinere Arbeit, wie das Anspitzen von Stöcken, aber auch das Abtrennen von Ästen und gelegentlich das spalten von Holzstücken. Ein Aurora wäre mir dafür eindeutig zu leicht.
Daher - falls eine Alternative noch interessant erscheint - empfehle ich mein immer noch heiß gelibtes Becker BK2 von Ka-Bar.
Ich nutze es eigentlich für alles und bin von den Qualitäten dieses Messers komplett überzeugt.
Der Preis von 90 Euro erscheint für ein "Spitzenmesser" vielleicht etwas zu günstig, aber es bietet tatsächlich alles, was man von einem robusten Weggefährten erwartet: Guter Stahl, gute Verarbeitung, höchste Stabilität und hoher Praxisnutzen aufgrund des guten Designs von Ethan Becker.
#27
Geschrieben 22. November 2012 - 13:18
Mit dem BK2 kann man, wenn man es denn schon öfters benutzt hat und gewisse Handhaltungen ausprobiert hat, auch allerfeinste Arbeiten erledigen. Gerade weil der Klingenrücken so fett aber an den Kanten abgerundet ist, kann man es sogar ganz vorne halten oder enorm Druck mit dem Daumen ausüben. Selbst feinste Späne lassen sich damit herstellen. Es kommt eben nur auf die Technik und den Anschliff an.
Klar ist es kein filligranes Messer, aber für allerfeinste Arbeiten hat man ja eh ein Victorinox oder Wenger dabei.
Meinem BK2 hab ich eine heftige Schärfe verpasst und eine konvexe Schneide - selbst nach Holzhackarbeiten kann man damit noch dünnes Papier schneiden, als wäre es nichts.
Die Bezeichnung "Spaltkeil" ist völliger Quatsch. Daran erkennt man, dass man dieses Messer nur vom Hörensagen und von Bildern her kennt.
- BiBaButzeBen gefällt das
#28
Geschrieben 22. November 2012 - 15:50
Das sehe ich wiederum anders. Gerade für Bushcraft-relevante Tätigkeiten (einen Stock anspitzen, Kerben und Haken ins Holz schnitzen, Nahrung zubereiten etc.) ist der Scandi-Schliff sehr gut geeignet. Gerade im Vergleich zur Spaltkeil-Geometrie eines BK-2 oder ESEE-5. Er beißt tiefer ins Holz bei weniger Kraftaufwand.nö, sehe ich anders - gerade die Moras mit ihrem Skandi-Schliff sind m.E. für fast garnichts geeignet - zumindest für meine Zwecke. Selbst einen Apfel kann man damit nicht schälen, da die Schneide eine furchtbare Geometrie besitzt.
Wenn ein effizientes Bushcraft-Messer bereits nur ein Viertel bis die Hälfte von so einem BK-2 oder einem ESEE-5 wiegt, macht sich das bereits in deutlich geringeren Ermüdungserscheinungen während dem arbeiten bemerkbar.
Zugegeben, einen Apfel zu schälen ist mit einem Scandi Anschliff etwas schwieriger und erfordert die richtige bzw. eine gute Technik aber das ist auch nicht maßgeblich für die Performance in Bushcraft-relevanten Tätigkeiten und einen Apfel esse ich sowieso mit Schale.
Das halte ich für Unfug. Entweder handelt es sich bei der Aussage um eine kindliche Trotzreaktion weil sich jemand bzgl. seines Lieblingsmessers auf den Schlips getreten fühlt oder um einen schlichten Anwendungsfehler.Zudem reicht ja schon das Schnitzen von weichem Tannenholz, dass die Klinge Schaden nimmt - sowohl beim rostenden Triflex, als auch beim rostfreien Modell hatte ich durch allereinfachste Schnitzarbeiten ohne jede Gewalt schon Beschädigungen in der Schneide. Das liegt einfach an dem viel zu spitzen Winkel des Anschliffs
Dass gleich mehrere Moras bei "allereinfachsten Schnitzarbeiten ohne jede Gewalt schon Beschädigungen in der Schneide" bekommen, das kann ich durch meine eigenen Erfahrungen und sicher auch tausende anderer Mora-Nutzer, inklusive der Koryphäen im Bushcraft-Bereich (z.B. Mors Kochanski, Lars Fält, Ray Mears und Cody Lundin) aufgrund ihrer Erfahrungen nicht nachvollziehen oder bestätigen.
Jeder der die Möglichkeit hat, soll einfach mal den erforderliche Kraftaufwand vergleichen um mit einem BK-2/ESEE-5 im Vergleich zu einem Mora (Robust, Triflex, Classic etc.) bspw. durch einen Fingerdicken Stock im 30-45 Grad Winkel durchzuschneiden. Dann achtet man noch darauf wie der Säbelschliff des BK-2/ESEE-5 mit entsprechend viel Material hinter der Schneide/Sekundärfase gegen einen arbeitet und sich die über 400g Messergewicht auf das eigene Handgelenk auswirken und stellt sich dann mal vor, man arbeitet mal seine 30 Minuten mit so einem Messer. Das ist weder hocheffizient noch ermüdungsfrei.Mit dem BK2 kann man, wenn man es denn schon öfters benutzt hat und gewisse Handhaltungen ausprobiert hat, auch allerfeinste Arbeiten erledigen. Gerade weil der Klingenrücken so fett aber an den Kanten abgerundet ist, kann man es sogar ganz vorne halten oder enorm Druck mit dem Daumen ausüben. Selbst feinste Späne lassen sich damit herstellen. Es kommt eben nur auf die Technik und den Anschliff an.
Ich nicht. Stattdessen bevorzuge ich ein Messer, dass ein entsprechend guter Allrounder ist. Wenn es danach geht könnte ich zum Apfel, Kartoffel-whatever schälen ja auch einfach einen Obst & Gemüseschäler mitnehmen.Klar ist es kein filligranes Messer, aber für allerfeinste Arbeiten hat man ja eh ein Victorinox oder Wenger dabei.
Dass "dünnes Papier" schneiden als wäre es nichts, nicht mit der Effizienz in Holzarbeiten zu vergleichen ist, darüber brauchen wir sicher nicht diskutieren. Ich kann den ganzen lieben Tag mit meinem 511er Mora Feuerholz aufbereiten, ein Schlagholz als adäquates Hilfsmittel verwenden, dazu z.B. noch einen Bowdrill und einen Topfständer fertigen, also sowohl mit hartem, trockenem Totholz als auch "weicherem" Grünholz ganz praxisnah arbeiten und am Ende vom Tag noch immer die Haare vom Arm rasieren, mit einer völlig intakten Schneide, ohne jegliche Beschädigung.Meinem BK2 hab ich eine heftige Schärfe verpasst und eine konvexe Schneide - selbst nach Holzhackarbeiten kann man damit noch dünnes Papier schneiden, als wäre es nichts.
Dieses bestimmte Messer wurde bis heute nur auf einem Leder-Hone mit grüner und schwarzer Schleifpaste abgezogen. Das reichte in dem letzten 3/4 Jahr regelmäßigem Gebrauch auch immer um das Messer wieder auf Rasurschärfe zu bringen wenn es mal an Schärfe eingebüßt hatte. Mein ehemaliges (weil mittlerweile verschenktes) Bushcraft Triflex wurde intensiv benutzt, es wurde in vielerlei Hinsicht auch mißhandelt (Beschädigungen in der Schneide/Ausbrüche sind z.B. beim versehentlichen aufschlagen der Schneide auf Stein entstanden) und durch die entsprechenden Schärfvorgänge (kreisende Bewegungen auf einem Stein- oder mit einem Schleifpuck) hatte es schon eine Art konvexen Scandi-Anschliff bekommen.
Ich habe mehrere Jahre lang ein ESEE-5 benutzt, ein "besseres" BK-2 sozusagen, div. Moras und noch einige andere Messer, also ich weiß ganz genau wovon ich rede und brauche nicht irgendwelche tumben Diffamierungen in den Raum werfen.Die Bezeichnung "Spaltkeil" ist völliger Quatsch. Daran erkennt man, dass man dieses Messer nur vom Hörensagen und von Bildern her kennt.
Bearbeitet von ED-E, 22. November 2012 - 16:05.
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#29 Gast_Dragon-Nomad
Geschrieben 15. Dezember 2012 - 10:49
Nachdem BRKT schon "etwas" lange mit dem Versand gebraucht hat, hat Jenni gestern Nachmittag ENDLICH das Paket vom netten UPS-Mann erhalten.
Und siehe da.... Klingenwelts Arbeitstempo ist umwerfend !
Heute erhalte ich die Mail mit der Sendungsnummer, und das Paket mit meinem Messer ist schon auf dem Weg zu mir.
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