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Notsituation in abgelegenen Gebieten

satellitentelefon notfunkbake plb personal locator beacon notfall

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11 Antworten in diesem Thema

#1 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 23. Dezember 2012 - 16:31

Ich habe nun zwei Huskytouren in Nordnorwegen gemacht die sich im Expeditionscharakter auf sich gestellt fortbewegen. Also keine dieser mit Schneemobilen begleitete "Touristentour" ^^
Wir führen natürlich ein sehr gut ausgestattetes First (and second ^^ ) Aid kit mit und haben, auf Grund der Teilnehmer, immer einen Arzt dabei.
Ebenfalls ist Satelitentelefon sowie ein Notfallpeilsender vorhanden.
Bisher ist auf keiner der Touren bisher ein so schwerer Unfall passiert das es nötig gewesen wäre den Peilsender zu benutzen.
Die nächste Tour wird im März, quer durch die östliche Finnmark, von Kirkenes auf die Varanger- Halbinsel nach Vardø gehen.

Jetzt durfte ich vor einer Woche die Erfahrung machen das sich ein Nierenstein sehr plötzlich und unerwartet, äusserst unangenehm bemerkbar macht.
Ich habe mir schonmal ein Bein gebrochen und das war schon sehr fies, aber diese "Organschmerzen" haben mich regelrecht umgehauen.
Krankenhausprozedere und so weiter ...
Ich bin froh darüber das es mir jetzt passiert ist da ich mir vorgestellt habe das ich dieses Problem auch ohne weiteres in 3 Monaten auf der Tour hätte haben können.

Mich würde interessieren was im Falle dessen auf einen zukommen würde. Vermutlich würde die "in der Nähe stationierte" Nordbrigade mit einem Hubschrauber anrücken. Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall enorme Kosten auf einen zukommen würden.

Ich kenne mich dahingehend einfach auch nicht genug aus.

Beste Grüße ... und hütet euch vor Nierensteinen ^^

Johannes

#2 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 23. Dezember 2012 - 19:52

Mich würde interessieren was im Falle dessen auf einen zukommen würde. Vermutlich würde die "in der Nähe stationierte" Nordbrigade mit einem Hubschrauber anrücken. Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall enorme Kosten auf einen zukommen würden.


Kommt darauf an was für ne Versicherung du hast.
Normalerweise ist der Krankentransport im entsprechenden Land inbegriffen.
Ohne AuslandsKV kanns extrem teuer werden. Das ist bei adequater medizinischer Versorgung immer so. Da kommen schnell ein paar zig Tausende zusammen. Mehrere 100.000 sind aber auch nicht außergewöhnlich.

Deshalb:
Versichern und vorher das Kleingedruckte lesen!

#3 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 24. Dezember 2012 - 00:52

Grundsätzlich sollte man vor Reiseantritt klären, wer die Kosten für eine Bergung und einen Rücktransport ins Heimatland bezahlt. Es gibt Krankenkassen, bei denen ist so etwas schon im Preis enthalten. Auch kann das Reiseziel hier entscheidend sein. So etwa werden Reisen innerhalb der EU anders behandelt als Reisen ins außereuropäische Ausland. Wenn die Kasse das nicht übernimmt, gibt es drei Möglichkeiten:
  • Eine Zusatzversicherung von der eigenen Kasse
  • Eine Zusatzversicherung über einen Automobilclub wie etwa den ADAC
  • Und eine Zusatzversicherung über einen kostenpflichtigen Alarmierungsdienst wie etwa Spot
Letzteres hat den Vorteil, daß man hier auch gleich geklärt hat, wie man denn die Retter alarmiert. Dies ist nämlich das zweite Problem, das man vor Reiseantritt klären sollte. Wenn du öfters in Nordnorwegen unterwegs bist, weiß du ja, daß man mit einem normalen Handy da nicht weit kommt. Daher sollte man zurückgreifen auf Dinge wie:
  • Satellitentelefon
  • Funkgeräte im Bereich Amateurfunk oder Seefunk
  • kostenpflichtige Notfunkbaken wie Spot/Globalstar
  • kostenlose Notfunkbaken via COSPAS/SARSAT


#4 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 24. Dezember 2012 - 10:04

Ne mit Handyempfang ist es da nicht weit her. Aber daher haben wir ja Satelitentelefon sowie Notpeilsender dabei. Der Sender arbeitet über eine internationale Frequenz von dem Besitzer der Huskyfarm angemeldet und registriert.

Meine Krankenkasse unterstützt den Rücktransport aber zählt ein "Rettungsflug" aus der Pampa auch darunter?
Da rückt ja vermutlich nicht irgenteine Organisation a´la DGzRS an sondern vermutlich wirklich die Army.

#5 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 24. Dezember 2012 - 12:23

Meine Krankenkasse unterstützt den Rücktransport aber zählt ein "Rettungsflug" aus der Pampa auch darunter?
Da rückt ja vermutlich nicht irgenteine Organisation a´la DGzRS an sondern vermutlich wirklich die Army.


Ich kenne einen Fall wo jemand im Outback ne Blinddarmentzündung hatte.
Da ist ein 3 Mann Team mit nem Flugzeug mehrere 100km angeflogen gekommen und hat den Patienten zum nächsten Flughafen in der Nähe ner Stadt gebracht. Von dort mit nem Krankentransport weiter in die Klinik.
Ist alles gut ausgegangen und wurde von der KV bezahlt.

Ob da die Navy, die Flying Doctors oder sie Seenotrettung ausrückt, dürfte für die Erstattung der Kosten keine Rolle spielen.
Dafür sind die schließlich da. Ansonsten wäre jeder, der im Berg, auf See oder sonstwo in der Pampa in eine Notsituation gerät, nach seiner Rettung finanziell ruiniert.
Ein technisch gut ausgerüsteter, polartauglicher Hubschrauber mit 4 Mann Besatzung kostet pro Stunde inkl. Treibstoff wahrscheinlich mehr als die Meisten im ganzen Monat verdienen. Da will man ja lieber gar nicht gerettet werden.... :D

#6 markbeu

markbeu
  • 668 Beiträge
  • Wohnort10369, Berlin
  • Sport:Camping, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 24. Dezember 2012 - 12:55

Ich weiss nur, dass beim Fjallraven Classic im August 2010 in Nordisch Lappland 2 Mitwanderer auf halber Strecke mit dem Heli ins Krankenhaus geflogen worden, weil sie mit Sandalen wanderten und abstürzten ;-)

Sie mussten jeder 170 Eur für den Flug hinlegen, sollten das aber von der Krankenkasse wieder bekommen.

#7 Vennwanderer

Vennwanderer
  • 664 Beiträge
  • WohnortHohes Venn
  • Sport:Angeln, Camping, Kanusport, Wandern

Geschrieben 29. Dezember 2012 - 12:52

Meine Krankenkasse unterstützt den Rücktransport aber zählt ein "Rettungsflug" aus der Pampa auch darunter?
Da rückt ja vermutlich nicht irgenteine Organisation a´la DGzRS an sondern vermutlich wirklich die Army.


Der Seerettungsdienst in deutschen Gewässern wurde von der Bundesregierung an die DGzRS übertragen, von dieser Übertragung ausgeschlossen ist die Seerettung aus der Luft. Diese liegt im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Marine, genau genommen beim Marinefliegergeschwader 5 (bis vor kurzem in Kiel-Holtenau, mittlerweile Nordholz), dass dazu Helos vom Typ "Sea King" einsetzt, die auch mit orangefarbener SAR-Kennzeichnung versehen sind.

Wer da die Kosten übernimmt weiß ich allerdings nicht. Ich weiß, dass die DGzRS sich aus Spenden finanziert, die Marine aus Steuermitteln. Rettungseinsätze werden wohl aber vermutlich auch zumindest z.T. über Versicherungen (Haftpflicht, Kranlenversicherung etc.) abgedeckt. Das sich jemand mit Forderungen konfrontiert sah, habe ich noch nie gehört, zumindest bei nicht grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Verhalten sollte das auch nicht passieren. Im Ausland kann das allerdings ganz anders sein. Da wird einem wohl nichts anderes übrig beliben, als sich vorher schlau zu machen, im Zweifelsfall über die jeweiligen Konsulate/Botschaften.

#8 begemann

begemann
  • 9 Beiträge

Geschrieben 30. Dezember 2012 - 01:09

  • Satellitentelefon
  • Funkgeräte im Bereich Amateurfunk oder Seefunk
  • kostenpflichtige Notfunkbaken wie Spot/Globalstar
  • kostenlose Notfunkbaken via COSPAS/SARSAT



Das ist ein sehr interessantes Thema. Bisher habe ich Solotouren in Schweden und Norwegen gemacht - auch dort kann etwas passieren aber bisher habe ich immer darauf gebaut, dass ich entweder Handyempfang hätte oder es zur nächsten Fjällstation von alleine schaffe.

Nächstes Jahr plane ich nun eine Solotour durch Alaska (2 Wochen ohne Hütte und Ortschaft) und deshalb überlege ich welches Kommunikationsmittel am sinnvollsten wäre.

Ich habe den tollen Film über mit dem SPOT-Test gesehen.
@Arthur: Hast du inzwischen Langzeiterfahrungen mit dem SPOT? In Foren habe ich schon viel schlechtes gelesen (Zuverlässigkeit von Globalstar, etc.). Aber wenn das System funktoniert, dann wäre es exakt das was ich suche. Denn bei einem normalen PLB fehlt mir die Möglichkeit zur Kommunikation mit meinen Freunden ("mir geht´s gut") und ein Satelitentelefon finde ich schon sehr teuer (auch wenn man es nur mietet).

Habt ihr Erfahrungen mit den Systemen? Was würdet ihr mir empfehlen?

#9 Mc Kay

Mc Kay
  • 45 Beiträge
  • WohnortFlensburg
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Klettern, Wandern

Geschrieben 30. Dezember 2012 - 23:46

Ich habe den tollen Film über mit dem SPOT-Test gesehen.

Habt ihr Erfahrungen mit den Systemen? Was würdet ihr mir empfehlen?


Ich habe den SPOT satellite GPS Messenger seit einem halben Jahr in regem Betrieb.

Stichwort Zuverlässigkeit von Globalstar:

Mittels der OK- und Message-Funktion kann man sehr gut testen, wie zuverlässig das gute Stück arbeitet.

Wenn mich mich an den Grundsatz "Freier Blick zum Großteil des Himmels" gehalten habe, ist noch nie eine Nachricht stecken geblieben.
Das zählt meiner Erfahrung nach (ca. 10 Nachrichten) auch in den hellgelben Bereichen (In meinem Fall der Norden von Laos).

Im Wald oder in tiefen Alpentälern hatte ich ebenfalls nie Probleme. (Dort dauert ggf. die GPS-Ortung etwas länger.. Nachricht wird aber trotzdem gesendet.)

(Wenn man allerdings voraussichtlich durch viele Höhlen, Bunker, Tunnels, etc geht, lohnt es sich, den Tracking-Service dazuzubuchen... Dann kann die Verwandschaft zu Hause Hilfe zur letzten bekannten Position schicken, wenn der Track zu lange nicht weiter geht, bzw. nicht in besprochenen Abständen die OK-Meldung kommt. )


Den roten Knopf musste ich zum Glück noch nicht drücken... Aber bei diesem sollte das System noch sicherer sein, da der SPOT bei "normalen" Nachrichten nach wenigen Minuten ohne GPS-Empfang aufgibt.

Beim Drücken des SOS-Knopfes gibt er erst dann auf, wenn die Batterien leer sind... Und noch dazu wird ebenfalls nach wenigen Minuten ohne GPS-Empfang der Notruf auch ohne GPS-Koordinaten gesendet.

#10 begemann

begemann
  • 9 Beiträge

Geschrieben 31. Dezember 2012 - 19:59

Vielen Dank für deine Antwort, Mc Kay!
Das beruhigt mich doch, dass es auch Leute gibt die das System empfehlen :o)

Das hört sich ja sehr gut an. Im "Outdoorseiten" Forum habe ich eben schon viel schlechtes gelesen (8 Tage wurde keine Nachricht zugestellt obwohl das Brief-Symbol geblinkt hat und der Himmel war frei in Alaska, etc.). Es wäre eben schon gut wenn das System relativ sicher wäre. Denn wenn man so ein Gerät dabei hat, dann "erwarten" die daheim gebliebenen ja auch eine Nachricht. Wenn dann 8 Tage keine "mir geht´s ok" Meldung kommt, dann würde doch sehr schnell Verunsicherung aufkommen und es ggf. zu einer Suchaktion führen obwohl eigendlich alles in Ordnung ist. Wenn das System also nicht gut funktioniert, wäre es unbrauchbarer als gar kein Kommunikations-System dabei zu haben. Dann wären die Erwartungen auf Nachricht auch nicht da :o)




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