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Blutgruppe per Schnelltest bestimmen

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42 Antworten in diesem Thema

#31 Saures

Saures
  • 10 Beiträge

Geschrieben 17. Januar 2013 - 21:19

Der Patch NKDA bzw. "ich weiß von keinen Allergien" führt in Notfällen dazu, dass Standardmedikamente verwendet werden. Auf ein Medikament mit einem allergischen Schock zu reagieren, ohne dieses vorher bekommen zu haben ist zwar theoretisch vorstellbar (Kreuzallergie), allerdings äußerst selten. Die meisten Allergien sind vom Immunsystem "erlernte", benötigen also der vorherigen Benutzung. Viele Menschen haben in ihrem Leben schon mal Antibiose erhalten (meistens vermutlich Penicillin-Analoga) so dass davon auszugehen ist, dass sie gegen die meist verwendeten Breitspektrumantibiotika vom Cephalosporintyp keine Allergie/Kreuzallergie aufweisen. Natürlich ist richtig, dass wenn keine Informationen über den Patienten vorliegen, trotzdem die Standardmedikamente verwendet werden. Ein Allergietest entfällt im Notfall und schlimmstenfalls muss der allergische Schock therapiert werden. So schafft NKDA zumindest den behandelnden Medizinern etwas mehr Ruhe, in der effektiven Therapie zu Patienten ohne diesen Patch wird sich in zivilem Bereich (in Kriegsfällen war ich nicht dabei) nichts ändern. Aber wie gesagt, alle Beteiligten sind etwas ruhiger!
Ein Patch auf dem Allergien aufgelistet werden ist natürlich demnach aussagekräftiger und in Notfällen würden die meisten Mediziner wahrscheinlich dieser Information Glauben schenken und bei "NOPEN" entsprechend auf Alternativen umsteigen.

Liebe Grüße

#32 semaphore

semaphore
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Geschrieben 17. Januar 2013 - 21:56

Ich habe so gewisse Zweifel, dass es hier irgendeinen Sanitäter oder Notarzt interessiert ob da ein "NKDA" oder ein "NOPEN" Patch auf dem Maxpedition Jumbo prangt.
Kopie des Impfpass, Blutspendeausweis, Allergiepass, Kontakt zum Hausarzt und ggf. Angehörigen sind da sicher sinnvoller.

#33 Arthur

Arthur

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Geschrieben 18. Januar 2013 - 00:28

Kopie des Impfpass, Blutspendeausweis, Allergiepass, Kontakt zum Hausarzt und ggf. Angehörigen sind da sicher sinnvoller.


Klar, aber wenn das eben nicht zur Verfügung steht? ^^

#34 anelan

anelan
  • 33 Beiträge

Geschrieben 18. Januar 2013 - 07:43

Dann heißt das nur, daß ich von keinen Allergien weiß - nicht daß ich keine habe! (Wir drehen uns im Kreis.) ^^

#35 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

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Geschrieben 18. Januar 2013 - 08:27

Dann heißt das nur, daß ich von keinen Allergien weiß - nicht daß ich keine habe! (Wir drehen uns im Kreis.) ^^


Irrtum, eigentlich reden wir über zwei unterschiedliche Sachen. ^^

Zum einen geht es darum, daß ein Hinweis auf medizinische Eckdaten wie Blutgruppe oder Allergien nie schaden, aber eventuell mal nützen kann, vor allem, je weiter weg man von unserer westlichen Welt ist.

Zum anderen wird über die Aussagekraft eines Hinweises auf Allergien gesprochen, vor dem Hintergrund, daß man diese im Gegensatz zur Blutgruppe nie vollständig bestimmen kann.

Gerade letzteren Diskussionstrang würde ich aber jetzt auch gerne ad acta legen, da es hier ja eigentlich um Blutgruppen und deren Bestimmung mittels Schnelltests geht und nicht um Allergien.

#36 semaphore

semaphore
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Geschrieben 18. Januar 2013 - 09:01

Natürlich können nicht alle eventuellen Allergien bestimmt werden. Aber bei NKDA geht man ja ohnehin davon aus, dass es keine bekannten Allergien auf Wirkstoffe gibt. Sollte es "KDA" geben wäre natürlich das wichtige zu wissen welche dies sind!
Wenn kein Impfpass, Allergiepass etc. vorhanden ist? Dann habe ich als Outdoorer was falsch gemacht, denn einen Impfpass sollte wirklich jeder haben- und zu wissen wann die letzte Tetanus- oder FSME Impfung war hilft wohl mehr als die restlichen 20KG "Escape Pack".
Und nur mal so aus eigener Erfahrung und der des direkten Familienumfelds, ein Arzt in China, Burma, Peru, Botswana oder Indien wird sich um so einen NKDA Patch nicht kümmern- abgesehen davon, dass in wirklich abgelegenen Regionen häufig keine alternativen Medikamente bereitstehen- und auch hier (internationale) medizinische Dokumente hilfreicher wären, aber in jedem Fall das Wissen der Mitreisenden wo diese sind und welche Allergien vorhanden sind.
So ein Patch mag ja ein den Rucksack "tacticool" aufhübschen- aber dann würde ich nicht gerade etwas wählen das besagt "Wenn ich schwerverletzt bin gibt mir ruhig alle Medikamente, ich vertrage ohnehin alles". Solche Patches sind doch nur in einer Armee sinnvoll wo entsprechendes Personal auch darauf ausgebildet ist diese Patches zu kennnen und gehalten sind diese ernst zu nehmen.

#37 rauhaarteckel

rauhaarteckel
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Geschrieben 11. März 2013 - 18:40

Für den (deutschen) taktischen Bereich ist klar vorgeschrieben, dass vor Gabe einer Blutkonserve die Blutgruppe durch das Krankenhaus/Feldlazarett bestimmt werden muss. Das Risiko, dass man aufgrund irgendeines (selbstbeschafften) Patches eine falsche Konserve verabreicht, weil der Verletzte
a.) den Test falsch gemacht hat oder
b.) vielleicht nur die Mütze/ den Rucksack eines Kameraden getragen hat oder
c.) einen Kumpel hat, der gemäß seinem Patch "ganz sicher" die passende Spenderblutgruppe hat,
ist viel zu groß. Der Film hat doch gezeigt, dass der Blutgruppentest echt schnell geht. Und die medizinische Einrichtung, die Blutkonserven verabreicht, die kriegt ohne Probleme auch einen solchen Schnelltest hin.
Was ist aber im Gefecht oder in einer Notsituation?
Die Antwort ist relativ einfach: Da wird kein Blut gegeben. Der Bravo/Medic oder wie auch immer genannte spezialisierte Helfer verabreicht zunächst Ringer-Laktatlösung um den Blutverlust durch Erhöhung des Flüssigkeitsvolumens zu kompensieren. Die tatsächliche Blutkonserve wird erst im Krankenhaus/ähnlicher Einrichtung verabreicht.
Von daher sind auch entsprechende Patches der deutschen ISAF-Truppen unter "trench art" abzuhaken...

Ach ja, für Medikamentenallergien und -unverträglichkeiten gilt das Gleiche. Wenn solche bekannt sind, bekommt der Betreffende eine zusätzliche Plakette als Zusatz an seine Erkennungsmarke gehängt (komme nicht auf den Namen für das Ding :-( )
Ansonsten gilt:Kein Hinweis auf Unverträglichkeit= Es werden alle Medikamente zur Behandlung in Betracht gezogen.
Rein vom Sinn her ist das mit den "NKDA"-Patches nach meinem dafürhalten auch unzweckmäßig.
Ich gehe in der Kantine ja auch nicht zum Koch und sage ihm, dass ich generell erstmal alles essen kann, was die Küche anbietet... Nein, erst wenn ich beispielsweise eine Laktoseintoleranz habe oder vegetarisch essen möchte, dann ist ein Hinweis auf spezielle Kost notwendig.

Bearbeitet von rauhaarteckel, 11. März 2013 - 20:39.


#38 Floyd

Floyd
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Geschrieben 11. März 2013 - 20:44

Der Bravo/Medic oder wie auch immer genannte spezialisierte Helfer verabreicht zunächst Ringer-Laktatlösung um den Blutverlust durch Erhöhung des Flüssigkeitsvolumens zu kompensieren.


Dafür nimmt man aber keine kristalloide Lösungen wie Ringer, Ringer-Lactat oder NaCl. Die sind bei einem Volumenmangelschock nicht sehr wirksam da sie sehr schnell in den Extrazellularraum übergehen. Mittel der Wahl sind hier kolloidale Lösungen.

#39 rauhaarteckel

rauhaarteckel
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Geschrieben 11. März 2013 - 22:36

Kristalloide Lösungen sind in solchen Fällen nicht per se falsch.
Die verabreichte Menge muss halt entsprechend höher angesetzt werden. Abgesehen davon können kolloidale Lösungen ebenso unerwünschte Nebeneffekte haben (insbes. auf die Blutgerinnung). Ich denke im Notfall (Gefecht/Notsituation) wird der Fachmann das Mittel wählen, welches zum Verletzungsbild passt.
War ja aber auch nicht Thema...

#40 Saures

Saures
  • 10 Beiträge

Geschrieben 12. März 2013 - 10:40

Die Patches haben in der amerikanischen Armee durchaus einen Sinn, wie ich neulich lesen musste. Insbesondere die Blutgruppenpatches werden dafür verwendet, in Kampfsituationen eine 1:1 Transfusion zwischen blutgruppengleichen Soldaten durchzuführen. Das hat mich auch erstaunt, aber das amerikanische Militär ist scheinbar nicht so zimperlich wie das unsere. Der verwundete Soldat bekommt also direkt das ungefilterte, unbehandelte Vollblut seines Kameraden.
Über die NKDA Patches in der amerikanischen Armee weiß ich recht wenig, es ist aber durchaus denkbar, dass alle Soldaten die ein NKDA tragen entsprechend Penicillinanaloga verabreicht bekommen, die anderen ein alternatives Antibiotikum.

Beste Grüße




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