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Gaskartuschen bei Minusgraden


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26 Antworten in diesem Thema

#1 Mc Kay

Mc Kay
  • 45 Beiträge
  • WohnortFlensburg
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Klettern, Wandern

Geschrieben 21. Januar 2013 - 23:27

Hey Leute.

Es ist kalt draußen, und ich bin selbstverständlich nicht im Geringsten bereit, vor dem warmen Kamin auf dem weichen Sofa zu bleiben.

Ganz im Gegnteil möchte ich aber auf warmen Kaffee und weiche Nudeln nicht verzichten.

Bei den letzten Touren musste ich stets mit den Händen die Kartusche wärmen oder Kochpausen in der Innentasche einlegen, damit mein Kocher überhaupt in der Lage ist, Wasser zum kochen zu bringen. (Soto OD-1R, Jetboil Sol Al, Primus Eta Pack Lite)

Da ich mich selbst gut kenne, möchte ich jetzt gerne irgendwie verhindern, mir einen Benzinkocher zu besorgen (Ich liebäugel ja schon mit dem Optimus Nova+ ^^ )

Ich suche also nach einer technischen Lösung zum Wärmen von Gaskartuschen.

Ich rechne und experimentiere den ganzen Tag schon mit einem Heizdraht herum:

Hier ein Prototyp ohne Isolation
Angehängte Datei  DSCI6581 640x480.JPG   124,95K   34 Mal heruntergeladen


Ich habe es noch nicht in der Praxis getestet (Nur in der Gefriertruhe)
Irgendwie funktioniert es noch nicht so richtig.

Der Draht saugt grenzwertige 4 Ampere aus den zwei Eneloops, wird aber mit den Händen kaum merklich warm.
(Die Akkus und das billige Batteriefach hingegen schon)

Mehr Akkus möchte ich aus Gewichtsgründen nicht nehmen.

Hat jemand Erfahrung mit irgend einer Art von Kartuschenheizung? (Innentasche und Hände ausgenommen.)

Ich habe doch ein Wenig Schiss, die Kartusche auf ein Teelicht zu stellen.

Wie macht ihr das?

Danke schonmal und liebe Grüße
Steffen

#2 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
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Geschrieben 21. Januar 2013 - 23:37

Da geht es dir mit dem Kaffee wie mir am Samstag! Da hatte ich nur meinen Gaskocher eingepackt- das war bequem aber keine weise Entscheidung.
Erstmal werde ich die SnowPeak Kartuschen ausprobieren ob deren 4 Seasons Mix besser ist als von Primus.

Für so kleine Touren wäre doch ein Hobo oder Esbitkocher gut, Für den Kaffee unterwegs reicht das doch allemal.
Einen Bezinkocher habe ich hier auch noch rumliegen, aber den nutze ich eher ungern, ich mag das Handling nicht, er ist eher groß und unhandlich, man muss jedes mal die Pumpe ein- und ausschrauben-mit kalten Fingern ist das auch keine Freunde, ein paar Gramm kommen da auch schnell zusammen, das Volumen ist nicht berauschend und für ein paar Tassen Kaffee lohnt sich das nicht . Hinzu kommen die Anschaffungskosten und Wartung.

Hinsichtlich deiner Konstruktion- die sieht ehrlich gesagt nicht so vertrauenserweckend aus. Wenn du auf obige Lösung verzichten willst, dann würde ich ein Stück Neopren nehmen (ggf. ein Stück einer Isomatte- das zylindrisch um die Kartusche wickeln) und dann mit einem Handwärmekissen von unten wärmen. Alternativ gibt es elektrische Schuhwärmer z.B. bei Frankonia, die kann man sicher auch noch umbauen- aber wirklich überzeugend finde ich die Variante so oder so nicht.

#3 Mc Kay

Mc Kay
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Geschrieben 22. Januar 2013 - 00:12

Erstmal werde ich die SnowPeak Kartuschen ausprobieren ob deren 4 Seasons Mix besser ist als von Primus.

Oh ja. Sag bitte mal bescheid. Laut Dieser Tabelle dürfte sich mein Problem ja fast in Luft auflösen.

Für so kleine Touren wäre doch ein Hobo oder Esbitkocher gut, Für den Kaffee unterwegs reicht das doch allemal.

Klar. Für solche Fälle habe ich einen Spirituskocher ähnlich dem Fancee Feast
Aber wenn man eben den Luxus eines Gaskochers gewohnt ist....

Es geht mir ja eher um's Prinzip ;) Meinen Kaffee bekomm ich schon irgendwie.

Hinsichtlich deiner Konstruktion- die sieht ehrlich gesagt nicht so vertrauenserweckend aus.

Hihi. Klar. Ich hab auch schon überlegt, dass ich das Ding so besser nicht an einem Bahnhof stehen lassen sollte.

Das ist ja auch nur ein "mal sehen, ob's warm wird"-Prototyp.
Da sollte ja noch Isolation für die Kontakte und eine reflektierende Isolation um die Kartusche kommen.(Damit nicht die Hälfte der Wärme nach Außen geht.)


(...) ein Stück Neopren nehmen (...) und dann mit einem Handwärmekissen von unten wärmen.

Diese Kissen hatte ich auch schon in Erwägung gezogen.
Ich bin aber eher der Mann für Laufen, Kaffee, laufen, Schnee schmelzen zum trinken, laufen, Mittagessen, laufen, Pudding, laufen.....

Die Kissen sind ja leider nicht ausschaltbar. Ich muss mich mal schlau machen, ob es die auch in ganz klein gibt.

Bearbeitet von Mc Kay, 22. Januar 2013 - 00:42.


#4 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

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  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 22. Januar 2013 - 08:38

Es gibt da einen Trick, den ich früher mal eine Zeit genutzt habe: Es gibt so kleine runde Pads, die eine Flüssigkeit und einen "Aktivierer" enthalten. Wenn man diesen Aktivierer drückt, kristallisiert die Flüssigkeit aus und wird warm. Die kann man dann unter die Kartusche legen. Ich hatte eine, die genau in die Wölbung reinpasste. Dann kocht man sein Essen. Ist man damit fertig, füllt man noch etwas Wasser in den Topf und bringt es zum Kochen. Dann nimmt man den Pad unter dem Kocher raus und schmeißt ihn in das heiße Wasser. So bildet sich das in 1-2 Minuten wieder zur Flüssigkeit zurück und man kann das Pad zum nächsten Kochen wieder nutzen.

Mittlerweile bin ich aber davon weg, da ich heute meist einen Benzinkocher auf Wintertouren nutze.

#5 sw686

sw686
  • 97 Beiträge

Geschrieben 22. Januar 2013 - 09:03

Hatte mal einen Gasheizer im Betrieb.....Der Spuckte wenn`s auf 0 Grad zuging. Da wurde aus Gas- Flüssigkeit:-)
http://www.ebay.de/i...=item589b259d17

Bei Minusgraden lief das Teil weder mit Butan noch mit Propan einwandfrei.

Habe dann das Teil wieder verkauft.

Bearbeitet von sw686, 22. Januar 2013 - 09:04.


#6 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 22. Januar 2013 - 09:25

Auf meine Tabelle mit den Gasgemischen hat Mac Kay ja schon hingewiesen. Das ist die erste Schraube, an der du drehen kannst.

Der zweite Ansatz ist meines Erachtens der Auswahl eines entsprechenden Kochers. Ich habe letztens mit dem Primus Eta Power recht problemlos gekocht. Der hat einen Generator, im Prinzip wird dabei das Gas in über den Brenner geführt und vorgeheizt. Dafür reicht es, wenn erstmal der Propan-Anteil verbrennt und das Butan vorheizt. Man sollte dafür die Kartusche umdrehen, damit das Gas flüssig in den Brenner bzw. Generator läuft.

Das Vorheizen ist der dritte Weg, da ist die Methode mit den Heizpads (die es in verschiedener Bauweise gibt) ne gute Idee. Evtl. ist es nicht dumm, die Kartusche von vornherein nicht ganz abkühlen zu lassen. Also isolierende Hülle drumherum und z.B. ein Heatpack oder einen Taschenofen dazulegen. Wir hatten da diesen Thread zum Thema. Wenn dir das gewicht egal ist, kannst ud evtl. auch Mit Heißem Wasser in ner Thermoskanne arbeiten. Oder du füllst es in deine Nalgene und steckst diese zusammen mit der Gaskartusche in eine Styroporbox. Wasser ist ein extrem gute Wärmespeicher. Von der elektrischen Lösung würde ich absehen, Ich glaube nicht, dass du da mit ein paar AA-Akkus viel machen kannst. 2,5 Ah x 1,5 V = 3,75 Wh pro Akku. Damit könntest du, wenn es dir gelingt, die Energie zu 100% in die Kartusche zu bringen 1l Wasser um 3,2 K erwärmen. Rechne das mal mit Verlusten auf deine Gasmenge um. Ich glaube dann schleppst du viele Battereien mit dir rum. :-) Vor offenem Feuer unter der Kartusche schrecke ich aus Sicherheitsgründen zurück.

In letzter Instanz ist Arthurs Vorschlag mit dem Benzinkocher nicht von der Hand zu weisen.

Bearbeitet von Vennwanderer, 22. Januar 2013 - 09:27.


#7 Freund der Sonne

Freund der Sonne
  • 257 Beiträge

Geschrieben 22. Januar 2013 - 10:35

Wie kalt ist es denn bei dir?

Der Soto Gaskocher sollte ja mit niedrigeren Temperaturen vergleichsweise gut klarkommen - weiß nicht, welches Gas du hast, versuch mal MSR oder SnowPeak Kartuschen. Vielleicht reicht das schon aus.

Noch besser wäre sicherlich ein Gaskocher mit Vorglühkralle.

Dann kannst du natürlich in angewärmten Zustand starten (Jackentasche o.ä.) oder mach dir doch eine Art Cozy für eine Gaskartusche aus Neopren?

Oder Gaskartusche in warmes Wasser stellen (das man natürlich erstmal wärmen müsste..). Kartusche auf Teelicht würde ich auch nicht machen. Dann eher noch das mit dem Knickhandwärmer..

#8 Mc Kay

Mc Kay
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Geschrieben 22. Januar 2013 - 13:47

Danke für die vielen prompten und nützlichen Antworten!

Es gibt so kleine runde Pads, die eine Flüssigkeit und einen "Aktivierer" enthalten. Wenn man diesen Aktivierer drückt, kristallisiert die Flüssigkeit aus und wird warm. Die kann man dann unter die Kartusche legen. Ich hatte eine, die genau in die Wölbung reinpasste.

Wenn es die in einer passenden Größe gibt, wäre ich wunschlos glücklich.

Ich habe noch keine gefunden... Und die großen Handwärmer müssen viel zu lange kochen, um wieder flüssig zu werden.

Kennt da jemand eine Bezugsquelle?


Der zweite Ansatz ist meines Erachtens der Auswahl eines entsprechenden Kochers. (...) Der hat einen Generator, (...)

Stimmt. Ich habe auch das Primus Eta Pack Lite.
Der Brenner ist fast identisch mit dem Express Spider und dem Eta Power.

Aber für eine 1-2-Tagestour zu Fuß ist mir das gute Stück zu schwer. (Aber immernoch leichter als ein Multifuel)

Da habe ich gerne den Soto OD-1R oder den Jetboil Sol dabei.

Beide haben ein Regelventil, Aber wenn der Innendruck in der Flasche gleich groß ist, wie der Umgebungsdruck kann auch das Ventil nichts mehr ausrichten.
Bisher habe ich nur die Primus und Optimus-Gemische, (Die erfahrungsgemäß ab -1° schlapp machen.. Also eher 3-Season) probiert.

Mal sehen, ob ich die MSR,SnowPeak und Jetboil-Kartuschen irgendwo her bekomme.

(...)3,75 Wh pro Akku. Damit könntest du, wenn es dir gelingt, die Energie zu 100% in die Kartusche zu bringen 1l Wasser um 3,2 K erwärmen. Rechne das mal mit Verlusten auf deine Gasmenge um.


Jaein. Ich muss ja nur 2-3 mal 30g Gas (welches einen deutlich geringeren cp-Wert hat, als Wasser) um 3-4K (°C) erwärmen.
Aber die Verluste sind in der tat gar nicht mal so gering.

Mir fällt gerade ein, dass ich auch die Kühlleistung durch den Phasenübergang nicht berücksichtigt habe..... Du hast schon Recht. :-)


Wie kalt ist es denn bei dir?


Ich war in letzter Zeit zwischen -2° und -5°C unterwegs. (Wenn's kälter wird, nehme ich den Eta mit dem Gasgenerator)

Allerdings kühlt die Kartusche durch die Gasexpansion/Phasenübergang Flüssig-->Gas schnell nochmal um 4-5° herunter...


(...)oder mach dir doch eine Art Cozy für eine Gaskartusche aus Neopren?

Auch schon überlegt... Da bleibt das gleiche Problem mit der Abkühlung durch die Expansion.

Ich muss mal testen, wie lange ich mit so einem Kartuschen-Cozy kochen kann, wenn ich die Kartusche vorher in der Innentasche auf ca.25° erwärmt habe.


Ich hoffe gerade auf eine Kombination aus den Wärmekissen und einem Cozy.

#9 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

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Geschrieben 22. Januar 2013 - 18:39

Hatte mal einen Gasheizer im Betrieb.....Der Spuckte wenn`s auf 0 Grad zuging. Da wurde aus Gas- Flüssigkeit:-)


Das liegt aber nicht am Gerät sondern am Gas. Dieses ist immer ein Gemisch aus verschiedenen Gasen mit unterschiedlichen Siedepunkten. So liegt zum Beispiel der Siedepunkt von Butan bei -0,5°C. Ist es kälter so bleibt Butan flüssig. Ähnlich sieht es mit Isobutan aus, dessen Siedepunkt bei -11,7°C liegt. Nur das Propan in den Kartuschen kann bis -42°C genutzt werden.

Wenn es die in einer passenden Größe gibt, wäre ich wunschlos glücklich.
Ich habe noch keine gefunden... Und die großen Handwärmer müssen viel zu lange kochen, um wieder flüssig zu werden.
Kennt da jemand eine Bezugsquelle?


Nein, tut mir leid. Du wirst lachen, aber meins hatte ich auf einem Karnevalszug gefangen. ^^ War ein Werbeaufdruck drauf und ich wollte es erst eigentlich verschenken. Erst als ich es in den Keller gelegt hab, stellte ich fest, daß es fast genau unter eine 220gr Kartusche passt.

#10 Mc Kay

Mc Kay
  • 45 Beiträge
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  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Klettern, Wandern

Geschrieben 22. Januar 2013 - 19:18

Danke!

Neuer Plan:

Ich werde morgen mal so einen Einweg-Handwärmer besorgen.

Laut Beschreibung hält so ein Kollege für 8-9 Stunden.

Großer Vorteil:
Wenn man ihn luftdicht verpackt kühlt er ab, bis er wieder Sauerstoff bekommt.

So dürfte ein Handwärmer in verbindung mit einem Ziploc-Beutel eine günstige und leichte Lösung sein.

Wenn das "abschalten per Ziploc" wirklich funktioniert, dürften ein oder zwei dieser 2€ teuren Wärmer locker für eine komplette Wintersaison reichen.

Dazu noch ein kleiner "Kartuschen-Cozy" und die Nudeln werden kochen vor Wut.

Ich melde mich nach dem Praxistest natürlich hier.




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