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Klassischer Hobokocher
Ein Hobokocher, auch Hobo-Ofen, ist ursprünglich ein vorwiegend mit Holz betriebener Behelfskocher, der aus einer Konservendose improvisiert wird. Er ist benannt nach den Hobos, nordamerikanischen Wanderarbeitern, vor allem während der Großen Depression, denen er als Herd und Heizung diente. Heute wird die Bezeichnung oft auch für industriell gefertigte Trekking-Holzkocher verwendet, die nach demselben Prinzip arbeiten.
Die althergebrachte Methode, einen Topf auf drei Steine zu stellen und dazwischen ein Feuer zu entfachen, ist ineffizient denn nur weniger als 5% der Wärme erhitzt den Topf. Der Hobokocher nutzt diese Energie effizienter.
Dieses Prinzip beruht schlicht darauf, soviel Wärmeenergie wie möglich auf den zu erhitzenden Gegenstand zu leiten.
Ich möchte zunächst aber nochmals in der Zeitgeschichte etwas zurückreisen.
Anders als heute hatten die Benutzer eines Hoboofens damals kaum die finanziellen Mittel sich für ihre „Reisen“ gut auszurüsten! Bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich um arme Menschen die sich in anderen Landesteilen, die sie mittels „Schwarzfahren“ auf Güterzügen erreichten, um Arbeit bemühten. Demnach war auch ihre Ausrüstung eher spärlich! Alles was sie bei sich trugen musste meist in eine Rolle die oft nur aus einer zerschlissenen Decke oder Plane bestand untergebracht werden. Diese Rolle trugen sie mit einer Schnur, welche die offenen Enden verschloss, über Schulter oder Rücken.
Der Hoboofen, ein Dosenofen wurde aus den Blechdosen dieser Zeit selbst hergestellt. Anmerken muss man jedoch folgendes: Die Bleche zu jener Zeit waren etwas dicker als die heutiger Dosen und deshalb sicher auch stabiler.
Ich habe mich, angeregt durch die Brennerdiskussion, mal für eine Stunde in meinen Bastelkeller zurückgezogen und einen Hoboofen der einfachen Art gebaut. Es gibt sehr gute und durchdachte Versionen im Internet und die bisher wohl beste ist die einer ehemaligen Edelstahlthermosflasche.
Diese wiederspricht aber ein wenig meiner Einstellung zu der Sache an sich, nämlich aus einfachsten Mitteln zu improvisieren wie es die armen Teufel damals ja der Not gehorchend mussten.
Deshalb nun meine Vorstellung eines Hoboofens a la Travelmad:
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2043
Hier war gestern nach Waldpilzgulasch drin. Jetzt sind es 11 Löcher! Hier GANZ WICHTIG: Der Deckel muss sauber abgetrennt werden und der Dosenrand darf nicht verletzt werden, da er sonst SEHR SCHNELL VERSCHLEISST! Dieses Bild zeigt auch einen Hinweis auf ein weiteres Projekt....
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2045
Weitere 11 Löcher später. Wichtig für mich: Die Löcher müsser sauber entgradet sein, ich will weder meine Ausrüstung von abstehenden Graden aufschlitzen lassen, noch mich selbst!
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2048
Hier brennt zu Testzwecken nur eine Esbittablette, jetzt könnte aber bereits Holz eingefüllt und auf Wirkbetrieb gearbeitet werden. (Ich habe mit dem Ofen noch etwas vor, deshalb habe ich es nicht gemacht)
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2049
Der Blick is innere....
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2050
So sieht dann eine mögliche Kochkonstruktion aus. Die Queerstreben bestehen in Ermangelung besseren Materials aus Kleiderbügeldraht, dienen auch nur der optischen Darstellung und werden zeitnach durch Hartmetallstäbe ersetzt.
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2051
Mal der Blick von oben....
http://forum.odoo.tv...&pictureid=2052
Die Kochdose nimmt die (gereinigten) Queerstreben auf und kann verdeckelt in den Ofen gestellt werden. Der Ofen wird auch verdeckelt und kommt dann in einen schwarzen Beutel um nicht die restlich Ausrüstung zu verschmutzen.
So, ich hoffe es wurde deutlich das auch bei den einfachsten Dingen ein paar wesentliche Punkte beachtet werden müssen!
Jetzt aber viel Spass beim Nachbau....
Gruß Travelmad
Bearbeitet von Travelmad, 12. February 2009 - 20:26,