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Feuerzauber

Registriert seit 17. Feb. 2011
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#44697 Tactical- Ausrüstung im Bushcraft Sinnvoll?

Geschrieben von Feuerzauber am 31. Mai 2011 - 16:02

An der Stelle will ich mich mal einklinken, hallo zusammen.

EMein persönlicher Eindruck: Wir arbeiten und denken alle in viel zu festen Rastern. Da ist die Rede von "tactical", von "Outdoor", von "Kampfmesser", von "Bushcraft" - unser Problem ist, dass wir mit Wörtern arbeiten, die ohne Begriff dahinter sind und wenn, dann hat da jeder seinen eigenen Begriff geprägt.

Wenn ich allein schon die Wortkombination "politisch korrekt" in Zusammenhang mit Aktivitäten and er frischen Luft lese, runzel ich die Stirn. Es ist mir schlicht wurscht, was politisch korrekt ist. Diese ganzen gesellschaftlichen Konventionen entstanden zum Großteil aus Hollywood und Hören-Sagen. Aber viele glauben ja auch, dass Kugeln aus ner 9mm Menschen durch Häuserwände rückwärts fliegen lassen... :bang:

Angefangen hat der thread mit der Aussage "zunehmende Sypmathie"....Sympathie hab ich für Rentner, Kinder und Tiere, aber nicht für Klamotten und Werkzeuge.

ich sehe die Gefahr, dass man alles versucht in eine politische Schublade zu stopfen. Dabei wird der Wortsinn gar nicht hinterfragt. taktisch ist im Prinzip alles, das ich zur Hand habe, wenn ich es in dem Moment brauche. Es gibt demnach also auch taktische Kugelschreiber und Kondome :D

Ich trage gerne "taktische" Klamotten und wenn ich mitbekomme, dass etwas vom Militär benutzt wird, dann geh ich der Sache nach. Und warum? Nicht aus Sympathie oder weil ich nächstes Wochenende Russland erobern will nach der Sonntagskirche, sondern weil dieses zeug robust sein muss. Die Kassen der Beschaffungsämter sind leer, also muss das Zeug lange halten. Das klappt auch hier nicht immer und sicher übersteigen manche Einzelpreise die staatlichen Budgets.

Aber nach alle diesen Überlegungen: Ne Hose ist ne Hose und ein Messer ist ein MEsser. Ein Kocher ist ein Kocher und ein Zelt ein Zelt. So wenig wie ich jemandem vorschreiben will, welche Bücher er zu lesen hat, so wenig werd ich mir Gedanken machen, welche Farben oder Muster seine Hosen haben. Es ist mir schlicht egal, solange mir der Typ nicht seine Hosen anziehen will.
Wenn wir anfangen, alles zu bewerten dann lasst uns bei CHé Guevara Shirts anfangen oder beim Karomuster auf so manchen augenkrebserzeugend-grellgefärbten "Outdoor"-Jacken. Während der eine ein Freiheitskämpfer von ganz links war, so sind Karomuster ein Ausdruck schottischer Kultur gewesen und wurden von den Engländern zeitweilig verboten so "politisch unkorrekt" war das. Heute wirds einfach benutzt, weils gefällt.
Warum kann man das nicht einfach auch mit dem anderen Kram so machen?

Ich überlege mir schon seit längerem, ein Chest-Rigg für meine kurzen Touren draußen zuzulegen. Ich krieg alles unter, Gewicht ist perfekt verteilt, ich komm gut ran und es klappert nicht, was will ich mehr?
Wie ich damit aussehe ist mir ehrlich gesagt wurscht.

Zum Thema Bushcraften, ich denke, das macht doch eh jeder auf seine Art oder gibts da ein Patentrezept? ich dachte immer, es gibt eben keine Vorschriften und Ideen seien keine Grenzen gesetzt, man muss doch nutzen was man hat...

Dass wir immer etwas als äußeres Zeichen nehmen, um Leute in Schubladen zu stopfen...das ist auch gewissermaßen eine selffullfilling prophecy, ich mache eine Gruppe erst als Gruppe interessant, indem ich sie als Gruppe definiere. Und das geschieht in letzter Zeit selten von innen aus der Gruppe sondern mehr von außen.

Es gibt keine Verschwörung oder Vereinigung von Globetrotter-Besuchern einerseits und "Tacticools" (was für ein bescheuertes Wort, Goethe rotiert im Grab) andererseits.

Diese Gruppierungen existieren nur in unserem Kopf und es wird Zeit, den einzelnen Menschen und seine Qualitäten wieder mehr zu betrachten, als seine Kleidung und mitunter vllt merkwürdigen Hobbys.