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Frage Lauerjagd mit Messer


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55 Antworten in diesem Thema

#1 Semiramis

Semiramis
  • 7 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 06:04

Hallo alle miteinander,

diese Frage habe ich auch schon anderswo geschrieben, allerdings ist dort etwas wenig los und ich würde mich freuen, etwas mehr Antworten zu erhalten. Ich hoffe ihr könnt mir da helfen.

Mein Ehemann hat mir erzählt, dass sein Großvater zu Kriegszeiten nur mit einem Messer (ob Jagdmesser, oder Dolch einer militärischen Waffe, weiß ich nicht) ein Reh erlegt hat. Er hat sich offenbar auf die Lauer gelegt, gewartet bis ein Reh nahe genug heran kam und hat dieses dann erlegt. Nun brach in unserem Freundeskreis eine hitzige Diskussion aus, ob eine solche Jagd überhaupt von Erfolg gekrönt sein kann, ob irgendetwas falsch weitergegeben wurde, oder der Erfolg einfach nur Glück war. Wir sind alle keine Spezialisten und können deshalb keine endgültige Antwort für diese Frage finden. Deshalb die Frage an euch: Ist es möglich auf die genannte Weise auf die Jagd zu gehen? Ist ein positiver Ausgang mit dieser Methode eher möglich, unwahrscheinlich oder unmöglich? Wurde diese Methode, sofern jemand von euch dieses Hintergrundwissen besitzt, vor dem "Zeitalter der Gewehre" und dergleichen häufiger durchgeführt? Gemeint sind hier aber nicht nur Rehe, sondern auch Hasen und Fasane, meinetwegen.

Ich hoffe sehr, dass ihr mir bei der Frage helfen könnt

#2 Milchkuh

Milchkuh
  • 172 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 07:12

Hey,
also auf diese Art ein Reh zu erlegen ist IMHO eher unwarscheinleich. Man müsste das Reh anlocken, und man müsste ganz schön lange warten. Außerdem sind diese ganz schön scheu, womit ich denke, dass er ein krankes/schwaches Reh erlegt hat.

Auch andere Tiere mit einem Messer zu bejagen ist eher unwahrscheinlich, da sie ganz schön scheu sind. Man könnte IMHO es nur in Kombination mit der Falle machen, da dir sonst die Tiere einfach weglaufen. Ich glaube auch kaum, dass dies vor dem Zeitalter der Schusswaffen (Handfeuerwaffen) betrieben wurde, sondern eher mit einem Speer oder Pfeil und Bogen.

MfG
Fabian

#3 Shuya

Shuya
  • 402 Beiträge
  • Sport:Camping, Klettern

Geschrieben 20. Mai 2010 - 07:28

Meine bescheidene Meinung:
Für einen "Laien" oder Menschen, der sich wenig mit der Materie beschäftigt, eher unwahrscheinlich, Kriegssaga oder, falls doch passiert, pures Glück.

Nehberg beschreibt in seinen Büchern ähnliche Methoden, um zB vergraben im Uferschlamm trinkende Tiere zu fangen, mit bloßen Händen.

Auch gelesen habe ich derartiges von Tom Brown Jr., dem ich dies aber im Gegensatz zu allen anderen auch wirklich abkaufe. Aber er hat sich sein Leben lang mit Überleben, der Natur, ihrem Wesen und so weiter beschäftigt.

Und wenn dann Tony Lennartz (ich weiss, er liesst hier mit), in einem TV-Filmchen über seine Kurse sagt, man soll sich auf einen Baum zurück ziehen, sein Messer an einem Stock befestigt und auf ein nahendes Wildschwein warten, dann komme ich gelinde gesagt ins Schmunzeln und schalte um. :rolleyes:
Nix für ungut, aber ich halte sowas nicht für praxisbezogen.

Grüße
Micha

#4 Gast_weltenbummler

Gast_weltenbummler

Geschrieben 20. Mai 2010 - 09:44

Bei Rambo I First Blood hats ja auch mit einem Wildschwein funktioniert :-D
Glaube das wenn das Reh direkt unter einem steht hätte man vielleicht eine halbwegs realistische Chance das zu erlegen- allerdings ist die Wahrscheinlichkeit bis ein Reh unter einem stehen bleibt so gering das man wahrscheinlich eher beim lauern verhungert.
Bei Vöglen und Hasen funktioniert ein Speer sicher einfacher als den Hopplern nachzulaufen- aber auch das muss man üben...

#5 pettchen

pettchen
  • 35 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 09:55

Meiner Meinung geht das, ist aber nicht effektiv und zum "Überleben" schon gar nicht geeignet.
"Survivalexperte Raab" hat mit Nehberg solch einen Versuch gestartet. Ich denke die Aufnahmen dazu wurden in einem Tierpark gemacht. Leider finde ich das Video grade nicht.

Es gibt zudem mehrere Möglichkeiten einen Zwangspass für bestimmte Tierarten zu schaffen, um die Effektivität um ein paar Prozentpunkte zu steigern...

Das Effektivste sind und bleiben aber Fallen. Und das Wichtigste ist nicht die genau ausgetüftelte Falle an sich, sondern das Wissen über das Verhalten der zu fangenden Tiere. Wer das kennt, und dann noch ein paar cm Draht übrig hat, hat schon gewonnen.

#6 David

David
  • 208 Beiträge
  • WohnortSüd-West Niedersachsen, Deutschland

Geschrieben 20. Mai 2010 - 11:11

@ pettchen Hier bitte, der Vollständigkeit halber:

Platz 4: Raab in Gefahr - Überlebenstraining - Videos - TV total

(nur zur Ergänzung, ich weiß das es nicht gut ist einfach nur Links zu posten)

Man könnte das aber schon wieder zu einen eigenen thema machen.

#7 Tony

Tony
  • 46 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 11:21

@Shuya,
es liegt mir fern hier in meiner Sache zu missionieren oder deine persönliche Ansicht zu korrigieren.
Fakt ist, dass es in der Praxis keine effizientere Methode gibt als die von Dir angezweifelte. Diese Meinung teile ich mit sehr vielen Praktikern die etwas vom Wildverhalten verstehen u. sich keinen Annahmen hingeben. Alles Andere gehört in´s Disneyland.
Rehspezifisch ist ein Fang mit bloßen Händen möglich aber die Voraussetzungen kennst Du demnach sicher auch besser als ich.

#8 Semiramis

Semiramis
  • 7 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 12:12

@Weltenbummler
Wer spricht denn davon, irgendjemanden nachzurennen?

@Tony
Mich darfst du aber gerne missionieren ^^

Ich finde die antworten hier sehr interessant. Falls es euch interessiert: Ich habe in einem Jagdforum auch nachgefragt, ob eine solche Jagd möglich ist. Jüngere Leute waren der Meinung, dass es sicher nicht geht. Ältere sprachen davon, dass man ein Reh wahrscheinlich nur dann so erlegen kann, wenn es bereits geschwächt ist.

Hasen hingegen kann man rel. einfach fangen. Sie drücken sich häufig ihrem Instinkt folgend auf den Boden... Es wurde sogar von jemanden erzählt, der regelmäßig wilde Hasen fängt (mit der hand!) um nachzusehen, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt.

Vom Wildschwein habe ich jetzt auch schon zum zweiten Mal gehört... das stelle ich mir ausgesprochen anspruchsvoll vor...

#9 Kampfpudding

Kampfpudding
  • 788 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 12:41

Habe von den sog. schottischen Ghillies gehört (daher der Name Ghillie Suit). Die haben sich ziemlich gut der Umgebung angepasst. Tierrufe imitiert. Und wenn der Wind noch von vorne kommt, könnte es rein theoretisch möglich sein. Inwiefern das in der Praxis funktioniert weiß ich nicht, für mich klingts aber schon plausibel.

Grüße
pudding

#10 Tony

Tony
  • 46 Beiträge

Geschrieben 20. Mai 2010 - 13:16

@Seminaris,
meine Methode, im Notfall ein Stück Rehwild mit bloßen Händen einzufangen, würde sofort von einigen "Tierfreunden" wegen dem "Kick" und dem "streicheln wollen" versucht werden. Das ist ohne Not, nicht nur verboten sondern würde zwangsweise dazu führen, dass etliche Ricken anschleßend ihre Kitze verstoßen.
Aus diesen Gründen werde ich diese Fangmethode nicht veröffentlichen und hoffe dabei auf dein Verständnis.
Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, das Mancher in den kostarmen Nachkriegsjahren diese Methode zur Ernährung seiner Familie ausnutzte.




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