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Gutes Buch über essbare und giftige Pflanzen für unterwegs


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23 Antworten in diesem Thema

#11 binaerstoff

binaerstoff
  • 20 Beiträge

Geschrieben 15. Februar 2011 - 14:46

Kennt denn jemand vielleicht sogar ein Buch, das essbare Pflanzen, Beeren und Pilze etc. beinhaltet und mit dem man so'n bißchen baukastenartig bestimmen kann?

Ich konnte bisher nur das hier finden, aber leider hört die Amazon-Preview vor spannenden Teil auf:

alles wild: Früchte, Nüsse, Kräuter, Pilze - erkennen sammeln genießen: Amazon.de: Jonathan Hilton, Betina Berriel Díaz: Bücher

amazon.de/alles-wild-Fr%C3%BCchte-erkennen-genie%C3%9Fen/dp/3865282938/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1297770496&sr=1-1

Kennt das jemand oder hat noch ne andere Empfehlung für die Kombi?
VG
.bs

Bearbeitet von binaerstoff, 15. Februar 2011 - 14:59.


#12 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 21. Februar 2011 - 13:14

Hallo,

das Buch "Essbare Wildpflanzen: 200 Arten bestimmen und verwenden" kann ich nur empfehlen. Es ist handlich und leicht genug um es auch "draußen" ständig dabei haben zu können (wenn man wie ich immer einen kleine Rucksack dabei hat). Die Kritik (Quelle: Amazon.de) bezüglich fehlender Hinweisen auf Verwechselungsmöglichkeiten kann ich nicht nachvollziehen (u.U. bezieht sich diese auch auf ältere Ausgaben, dies habe ich nicht überprüft). Bei der Beschreibung jeder Pflanze stehen Hinweise bezüglich der Verwechselungsmöglichkeit mit giftigen "Doppelgängern", die dann ihrerseits in einem eigenen Kapitel im Detail besprochen werden. Dort finden sich auch die zu beachteten Unterschiede aufgelistet. Außerdem ist bei jedem giftigen Doppelgänger nochmals aufgeführt welche, im Buch vorkommenden, essbaren Pflanzen jeweils damit verwechselt werden können. D.h. die Hinweise auf Verwechslungsmöglichkeiten sind in beiden Richtungen nachverfolgbar. Ausnahme: Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ist beim Schierling eine essbare Pflanze mit (geringem) Verwechselungspotential aufgeführt bei deren Beschreibung selbst aber kein Hinweis auf den Schierling als giftigen Doppelgänger zu finden ist. Dies scheint aber einfach ein Fehler zu sein.
Die Beschreibungen sind dabei so gut, so dass jede Pflanze bei entsprechender Sorgfalt sicher zu bestimmen ist.
Neben den klaren Hinweisen auf Verwechselungsmöglichkeiten finde ich vor allem die Hinweise auf die Verwendbarkeit (essbare Bestandteile, Inhaltsstoffe, Heilwirkung) und die Tabelle mit den Erntezeiten sehr gut. Schön wäre es allerdings gewesen noch eine genauere Beschreibung der jeweiligen Zubereitungsarten zu haben, dies hätte aber sicherlich wieder den Umfang gesprengt.

Bezüglich der Bestimmung anhand eines Buches. Generell ist natürlich ein direkte Einführung durch einen echten Fachmann (nicht jeder der Kurse gibt ist wirklich einer), ergänzt durch eine ausführlichen Beschreibung (vollständige Mitschrift des Kurses, gutes Buch) immer dem reinen Lernen mittels eines Buches vorzuziehen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man viele Themen, wie eben auch die Bestimmung essbarer Pflanzen, bei entsprechender Sorgfalt auch mit Hilfe eines Buches erlernen kann. Dies ist umso wichtiger, da auch ein Kurs letztlich immer zeitlich begrenzt ist, das Erlernen der sicheren Bestimmung von 200 (oder mehr) Arten aber ein Prozess ist, der eine längere Zeit benötigt.
Meine Vorgehensweise dabei ist nur solche, mir bisher unbekannte Pflanzen zu "probieren" bei denen ich mir bei der Bestimmung aller Merkmalen (aus dem Buch) zweifelsfrei sicher bin die Pflanze korrekt identifiziert zu haben (hier ist größte Sorgfalt walten zu lassen) und bei denen es keine Verwechselungsmöglichkeiten mit giftigen Doppelgängern gibt. Hierbei ziehe ich gerne auch noch ein zweites Bestimmungsbuch (Kosmos) zu Rate.
Bin ich mir bezüglich der Bestimmung absolut (und nur dann!) sicher, wende ich das Verfahren zum Testen unbekannter Pflanzen an. Ist sicherlich schon etwas übertrieben, hiermit minimiert sich das Restrisiko aber praktisch auf null und man stellt auch sicher, dass keine persönliche Unverträglichkeit (Allergien, etc.) vorliegt.
Bei Pflanzen die eher schwierig von giftigen Doppelgänger zu unterscheiden sind, würde ich, dann immer noch den Rat eines Experten suchen und mir vor allem erstmal den giftigen Doppelgänger zeigen und erklären lassen. Erst dann würde ich den Verzehr solcher Pflanzen, wenn überhaupt, in Erwägung ziehen.
Die hier beschriebene Vorgehensweise ist natürlich nach wie vor auf eigenes Risiko zu praktizieren. Lieber auf den Test eine Pflanze verzichten als ein unnötiges Risiko einzugehen, möge es auch noch so klein erscheinen.

Gruß Thomas

PS: Vorstellung folgt...

#13 Gast_Brainfire

Gast_Brainfire

Geschrieben 21. Februar 2011 - 19:15

der Meinung bin Ich auch . Das Buch hab Ich auch und es hat mir in meiner Lernphase sehr geholfen.Sehr Illustrierte gut beschriebene Fotos die nicht nur die Pflanze aus der entfernung beschreiben und auch zeigen

#14 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 23. Februar 2011 - 09:21

Nachtrag:
Ich habe mal nachgeschaut. Beim Bärwurz fehlt der Hinweis auf die Verwechselungsmöglichkeit mit dem Schierling, beim Schierling ist sie aber aufgeführt. Das Verwechselungspotential ist hier aber nicht allzu hoch, davon mal abgesehen sollte man den Bärwurz eh lieber in destillierter Form aus dem Bayrischen Wald zu sich nehmen.

Zur Frage bzgl.:
"alles wild: Früchte, Nüsse, Kräuter, Pilze - erkennen sammeln genießen:"
Ich kenne das Buch nicht daher kann ich es leider auch nicht bewerten. Generell ist es aber so, dass gerade Pilze ein sehr umfangreiches Themengebiet sind. Ich persönlich würde hier auf alle Fälle ein eigenes Buch heran ziehen (von Kosmos gibt es ein sehr gutes). Im verwendeten Buch müssen unbedingt zu jedem Pilz auch die giftigen Doppelgänger aufgeführt werden. Durch das höhere Verwechselungsrisiko ist das Bestimmen von Pilzen mittels eines Buches deutlich kritischer als dies bei Pflanzen ist. Auch kann man auf Pilze die Methoden zur Prüfung der Verträglichkeit von Pflanzen nicht einfach übertragen (aufgrund der häufig erst verzögert eintretenden Giftwirkung). Ausnahme: Geschmacksprüfung von sicher als Täublinge identifizierten Funden.
Bei Pilzen sollte daher möglichst ein geprüfter Fachmann (Pilzberatungsstelle) oder ein erfahrener Pilzsammler als Mentor herangezogen werden. Lernt man es nur über ein Buch sind die oben für Pflanzen beschriebenen Vorgehensweisen ebenfalls anwendbar. Hier gibt es aber viel mehr Fälle bei denen aufgrund des Verwechselungsrisikos ohne fachmännische Einweisung auf den Verzehr verzichtet werden sollte.
Vorsichtig wäre ich auch bei älteren Bestimmungsbüchern. Viele Pilze (und auch manche Pflanzen) die früher als essbar galten, sind heute als giftig eingestuft. Die teils fatale Giftwirkung tritt dabei oft erst nach häufigeren Genuss und auch nur bei wenigen Personen auf. Aus diesem Grund sind auch Erfahrungswerte (...ich esse diese Pilze schon seit 50 Jahren) mit Vorsicht zu genießen.
Anekdote am Rande. In einem Magazin einer Krankenkasse wurde im letzten Jahr einer dieser Pilze (ich glaube es war der Grünling) als essbar aufgeführt. Später wurde dieser Fehler dann mit Hilfe der Medien bekannt geben und vor dem Verzehr gewarnt.

#15 MPO

MPO
  • 67 Beiträge
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Geschrieben 23. Februar 2011 - 10:36

Ich muss meinem Vorredner Recht geben. Will man sich mit dem Thema Pilze auseinander setzen, ist ein eigenes Buch für dieses Thema unumgänglich. Ich bevorzuge die Variante, kleines Buch für unterwegs, großes Buch daheim zwecks genauerer Bestimmung (vor allem aus der Neugier heraus).
Pilze im allgemeinen sind nicht zu unterschätzen, hier gibt es Pilze, die nur in Verbindung mit anderen Substanzen (zB. Alkohol) giftig sind, Gifte welche nach langen Zeiträumen (sogar einem Jahr) zu Organversagen führen und Gifte, auf die nicht jeder reagiert (Unverträglichkeiten, Sensibilität etc. kennen wir ja auch von diversen Pflanzen).
Und manchmal spielt natürlich auch die Menge eine Rolle.

Wenn du nur ganz grob etwas wissen willst (á la "den da kann ich essen, dass weiß ich sicher. Diese dort, keine Ahnung, da lass ich auf jeden Fall die Finger von."), dann schaue dir den Unterschied zwischen Porlingen und Röhrenpilzen an (lehrne zu unterscheiden, ist zum Glück relativ einfach) und präge dir die Satanspilze, sowie den Gallenröhrling ein (damit du weißt, von welchen du auf jeden Fall die Finger lassen solltest). Der Rest der Röhrlingsfamilie ist in der Regel essbar.
Besonderheit Hexenröhrlinge
Solange du keinen zu nervösen Magen hast, oder sowieso auf dies und das reagierst, sind auch diese essbar. (ließ dazu am besten selbst einmal nach und vergleiche hier auch verschieden Bücher, vor allem die mit mehr Text). Bei Hexenröhrlingen (der Name kommt im übrigen von der Färbung und ihrem sehr schnellen Wechsel zum blauen an der Schnittfläche) gibt es halt unterschiedliche Aussagen, da es vorgekommen ist, dass Menschen darauf reagiert haben (Magenverstimmungen, Übelkeiten), wo wir wieder bei Mengen und Unverträglickeiten/Sensibilitäten sind. Ich weiß zB. das ich punkto Unverträglichkeiten nicht betroffen bin (will es trotzdem nicht mit Mengen testen) und schmecken tun sie zB. sehr gut.

#16 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 24. Februar 2011 - 09:10

Nun ist es an mir meinem Vorredner voll und ganz zuzustimmen. Ich zum Beispiel habe lange Zeit auch "nur" Röhrlinge gesammelt und war damit immer sehr zufrieden.
Ergänzende sei hier noch der bittere und leicht giftige Schönfussröhrling erwähnt (den ich bisher noch nie gesehen habe, aber das muss nichts heißen) und das beim Verzehr des netzstieleigen Hexenröhrling der Genuss von Alkohol bis zu 72h danach zu Vergiftungserscheinungen führen kann (Details und genau Zeiten bitte in der Fachliteratur nachschlagen).
Ein Pilz den man (bei uns) praktisch auch nicht verwechseln kann (trotzdem genau hinsehen!) ist mein persönlicher Favorit der Semmelstoppelpilz.

#17 MPO

MPO
  • 67 Beiträge
  • Sport:Angeln, Camping, Geocaching, Kanusport, Survival, Wandern

Geschrieben 24. Februar 2011 - 09:37

Wer über den Tellerrand der Röhrlinge noch etwas hinausschauen möchte, dem lege ich vor allem den Schopftintling ans Herzen. Meines Erachtens gehöhrt hier zum Verwechseln pure Absicht hinzu.
Schmeckt sehr lecker und kommt meißt in kleinen Kolonien vor, was gleich die Ausbeute erhöht.
Als nächste Steigerrung, kann man sich die Familie des Parasol anschauen, hier wird es dann schon langsam umfangreicher.

Bitte, wenn ihr Pilze sammelt, schneidet den Pilz sauber ab, beim rausreißen würde der eigendliche Pilz beschädigt werden (das was wir ernten ist ja nur die Frucht). Erkennt ihr nach dem Ernten, dass der Pilz von oben zwar hui aber von unten pfui ist, legt ihn einfach wieder auf den Waldboden, mit den Röhren/Lamellen nach unten, so hat er vieleicht noch eine Chanze sich zu verbreiten. Ihr wollt ja auch nächstes Jahr, wieder etwas von dieser Pfundstelle haben.

#18 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 24. Februar 2011 - 12:43

Bezüglich des über den Tellerands schauen stimme ich absolut zu, als Doppelgänger gilt der graue Faltentintling aber die beiden lassen sich doch recht gut unterscheiden. Letzterer ist in Verbindung mit Alkohol giftig. Weitere relativ sicher zu bestimmende Pilze sind der Semmelstoppelpilz und die diversen Leistlinge.

Bezüglich des Abschneidens. Vorsichtiges rausdrehen ist auch in Ordnung wenn das Loch danach wieder abgedeckt wird (zum Vermeiden des Austrockens des Myzels). Dies ist immer dann wichtig wenn man Pilze erntet bei denen die Wurzel zur Bestimmung mit heran gezogen werden sollte. Andere, wie eben Röhrlinge, Semmelstoppel etc. schneide ich auch ab.

#19 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 15. März 2011 - 09:09

Für alle die sich neu mit diesem Thema beschäftigen. Jetzt beginnt die ideale Zeit um sich in die Themen essbare Wildpflanzen und Heilpflanze einzuarbeiten. Die ersten Nahrungs- und Heilpflanzen beginnen bereits zu wachsen (eigentlich schon seit Februar). Wenn man jetzt mit dem Thema beginnt und die Entwicklung über das Jahr hinweg ständig verfolgt bekommt man auch gleich ein Gefühl wann und wie lange die einzelnen Pflanzen zu finden sind und wie sie sich entwickeln.

#20 tribesman

tribesman
  • 2 Beiträge
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 18. März 2011 - 00:45

Meiner Ansicht nach das Beste Buch zum Thema ist die scheinbar weitgehend unbekannte Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen: 1500 Pflanzen Mitteleuropas
Es ist nicht gerade billig, aber es lohnt sich auf jeden Fall in der Sammlung zu haben :)

Lieben Gruß,
tribesman

Bearbeitet von Ruebe, 18. März 2011 - 13:23.
Linkt gepostet ohne ausreichend Beiträge





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