@Arthur:
Du magst recht haben damit, dass man kein 15cm Messer BRAUCHT, um einen Faden abzuschneiden, aber weißt du - es macht MIR einfach Spaß. Ich finde es hat Flair und Stil, anstatt ein einfaches Vic zu nehmen. Ich würde das weder unter Machogehabe noch unter "Mit-Kanonen-auf-Spatzen-SChießen" ablegen, sondern unter Geschmackssache.
Für mich besteht diese ganze Debatte nicht nur aus einer Diskussion um Waffengesetz und Freiheits- Bürgerrechte, sondern vor allem um das "Recht auf persönliche Entfaltung". Es gehört zu mir, mein 15cm Messer, wie ein anderer seinen BMW Q7 liebt, den er bestimmt auch nicht in der Innenstadt braucht.
Ich denke, niemand kann generelle Aussagen dazu machen, was andere brauchen und was nicht. Von sich selber auf andere zu schließen ist gefährlich, gerade, wenn es dann im Gesetzestext landen soll.
Wer BRAUCHT denn heute schon was? Sein wir doch ehrlich: Ein Großteil unseres ganzen Krimskrams verlässt vllt nur die SChublade, um einfach angesehen zu werden.
Das bezieht sich jetzt auf alles, nicht nur Messer.
Hinter allem steckt auch der Wunsch, etwas möglichst hochwertiges oder eben Ästhetisches zu besitzen. SOnst "bräuchten" wi nicht einmal Schweizer mit den schönen roten Schalen, sondern würden alle mit nem Matrosenmesser unsere Brötchen schneiden.
Und wenn wir etwas ästethisch nennen, sind wir beim Geschmack. und über den kann man bekanntermaßen weder streiten, noch sollte man einen "Einheitsgeschmack" per Gesetz durchzuprügeln versuchen. Ich will einfach nicht gesagt bekommen, was ich als hübsch und angebracht zu empfinden habe. Das ist mein Bier. Ich zahl Steuern, wähle und bin volljährig, damit hab ich das Recht auf eine eigene Meinung, persönliche Entfaltung. Und solange ich niemanden gefährde und das tu ich nicht übrigens, eher helfe ich meinen Mitmenschen aus mit meinem Zeugs, sehe ich keinen Grund, wieso man einem rechtschaffenen Bürger irgendwas verbieten sollte.
Und dabei sehen wir mal ganz davon ab, dass gerade ein Verbot diese Dinger für Jugendliche interessant macht. Die fühlen sich als Gangster, dazu gehören Ordnungswidrigkeiten und der bewusste Verstoß gegen Regeln.
Den einzigen, den dieses Gesetz trifft, ist der kleine Mann, wie wir alle. Wir müssen mit dieser Grauzone leben, die da geschaffen wurde.
Wie mein Vorredner sagte: Wehret den Anfängen. Übrigens, was ganz schnell unter der Hand wieder aus dem Gesetz gestrichen wurde, war ein bestimmter Teil, der sinngemäß aussagte, dass Waffen ihrem Wesen nach Gegenstände seien, die dazu bestimmt sind, um gegen Bürger Gesetze durchzusetzen. Ich muss mal sehen, wo das war, evtl Messerforum.net..? Werde versuchen, das nachzureichen.
Jede Diktatur hat damit angefangen, dem Bürger alles wegzunehmen, das er einsetzen könnte, um gegen Unterdrückung aufzubegehren. Und man ist auch jetzt ziemlich erfolgreich damit. Wer von uns kann sich denn vor Gericht selber verteidigen? Wer blickt durch im Dschungel der Verordnungen und Vorschriften? Aber genau das müsste man, durchblicken, wenn man auf demokratischem Wege etwas versuchen wollte - wogegen auch immer, ich betreibe hier ja keine Volksverhetzung
Wie auch immer: ich betrachte dieses Gesetz als Eingriff in die Bürgerrechte und mein Recht auf persönliche Entfaltung. Man möchte, dass ich wähle, Steuern zahle und meinen Teil zum BIP beitrage. SOll mir recht sein, aber man möge mich bitte nicht behandeln wie einen 5 Jahre alten Jungen!
In meinem Schützenverein hängt ein kleines Plakat:
"Als sie den Leuten die Kalaschnikov wegnahmen, war ich beruhigt. ALs sie den Magnumschützen die Waffen abnahmen, war ich im Urlaub. Als man Großkaliberschützen entwaffnete, streichelte ich meine Luftdruckpistole. Dann verbot man die Luftdruckgewehre und Kleinkaliberwaffen - ich atmete durch. Und jetzt will man mich entmündigen - und niemand ist mehr da, um mir zu helfen..."
Ich denke, das bringt rüber, was vonnöten ist. Zusammenhalten, fachübergreifend agieren.
Wir sollten aufhören, Leute aufgrund dessen zu brandmarken, was wir selber brauchen oder was diese Leute mit sich tragen, solange es niemanden direkt gefährdet.
Mehr Toleranz und Miteinander, dann kriegen wir alles gebacken, da bin ich sicher