Meine Anforderungen orientieren sich an einer Umgebung wie Deutschland, wo es i.d.R. nicht angebracht ist regelmäßig Behelfs-Unterkünfte zu bauen und riesige Lagerfeuer zu betreiben. Kleinere Feuer, kleinere Schnitzarbeiten und generelle Küchenarbeiten sind die Standard-Anforderungen.
gut schärfbar: kein Wellenschliff, kein Recurve, skandinavische Form gut geeignet da Schleif-Führung eingebaut ist
tauglich für Feuerstahl: Carbonstahlklinge und scharfkantiger Messerrücken (Säge vom Schweizer Messer ist dafür auch absolut genial)
Batoning: Klinge mit gewisser Spaltwirkung und lang genug für benötigte Durchmesser ( nicht mehr als 12 cm )
gute Handlage, geringes Gewicht, (gute Auffindbarkeit), ausreichend stabil, gute Scheide, leichte Pflegbarkeit.
küchentauglich: lang genug, Klinge dünn genug (Spaltwirkung)
Tragbarkeit: nicht zu schwer, nicht zu sperrig, kein Streß mit den Mitmenschen bzw. der Polizei
Kosten: bei einem Gebrauchsmesser sollten die Kosten nicht vom Gebrauch abhalten
Man sieht schon an den Anforderungen, dass bei nur einem Messer Kompromisse notwendig sind. Mehrere Messer bzw eine Kombination von Messern, Sägen und Beilen erfüllen die Anforderungen sicherlich besser. Ich selber verwende gerne skandinavische Messer, insbesondere die Mora-Messer mit Carbon-Klingen. Dazu ein großes schweizer Taschenmesser mit Säge sind für mich vollkommen ausreichend. Baumfällarbeiten gehören nicht zu meinen Anforderungen. Bei den Mora-Messern (abgesehen vom Mora-2000) habe ich mir selber Lederscheiden angefertigt, da ich bei den mitgelieferten Angst hatte, das Messer zu verlieren
. Ich habe auch mit Fertig-Klingen selber Messer im skandinavischen Stil gebaut und denke, daß dies eine preiswerte Möglichkeit ist ein individuelles und an den persönlichen Bedürfnissen orientiertes Messer zu erwerben. Ich bin davon überzeugt, daß skandinavische Messer echte Gebrauchsmesser sind, da diese dort seit Jahrhunderten verwendet werden. Gäbe es eine bessere Form, wäre sie bestimmt übernommen worden. Der einzige Nachteil ist das Fehlen eines Handschutzes. Den benötigt man zum Stechen, was für einen Nicht-Jäger nicht wirklich von Bedeutung ist.
Ich selber lehne Messer mit militärischem Hintergrund eher ab.
Ich lebe nicht im Krieg, benötige deshalb auch keine Waffe und möchte meine Mitmenschen nicht unnötig ängstigen. Einen besonderen Gebrauchsvorteil dieser Messer konnte ich auch noch nicht entdecken. Zudem gefallen mir Messer mit Holzgriffen und Lederscheiden einfach viel besser.