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natürlicher Zunder


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25 Antworten in diesem Thema

#11 dieter

dieter
  • 32 Beiträge

Geschrieben 06. August 2008 - 17:01

Moin zusammen,
an Rhein :lol: da gibt es alles. Mit Stahl kann man Quarz,Eisenpyrit, Jaspis nehmen. Eben alles was Funken schlägt, einfach mal testen.
Zum Thema Zunder:
Vogelfedern, (besonders Pflaum), Moos und Baumflechten (wenn Trocken) Holzstaub (unter Morschen Rinden), der feine Staub im Innern getrockneter Pilze (es gibt sogar einen Zunderpilz), getrocknete Scheiße von Pflanzenfressern, insbesondere das Innere von harten Hasen und Kaninchenkötteln (aber schön aufbrechen und zerbröseln), Holundermark soll gehen, Baumrinden (besonders die dünne Zwischenrinde zwischen Borke und Stamm von Birke, Lärche und Zeder - Birke auch wenn sie nass ist) Tierfell (das was beim Kämmen des Hundes in der Büste bleibt, findet man am vertrocknetem Unterholz)
Noch mehr??
Die feinen Härchen von Pflanzen wie Mais, Gerste, Weizen... Weidenkätzchen wenn sie schön flauschig sind. Der Inhalt (Fütterung) von Nestern von Vogel und Nagern. Stofffasern.
Sehr wichtig ist die gute Mischung und das noch Luft dran kommt.
Wenn gar nichts mehr geht und man hat ein Signalgerät dabei kann man auch eine Patrone kontrolliert in ein Erdloch abfeuern :tape: nicht ungefährlich!!! aber schnell ein großes Feuer ;-)
Viele Grüße
Dieter

#12 Arne

Arne
  • 246 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 10. August 2008 - 19:38

Wo gibt es in Deutschland eigentlich natürliche Feuerstein vorkommen? Gibt es sowas überhaupt?


Moin zusammen,
an Rhein :lol: da gibt es alles. Mit Stahl kann man Quarz,Eisenpyrit, Jaspis nehmen. Eben alles was Funken schlägt, einfach mal testen.


Ja, so habe ich das auch verstanden. Mann kann viele Steinsorten verwenden, denn die Funken kommen nicht vom Stein (auch wenn er Feuerstein heißt), sondern vom Stahl. Dieser muss dafür kohlenstoffhaltig sein. D. h. ein Carbonstahl-Messer für die Wildnis kann im Notfall auch zur Erzeugung von Funken benutzt werden.

Das alles hat natürlich nichts mit Feuerstahl zutun. Um bei diesem mit dem Messerrücken Funken erzeugen zu können, kann der Stahl auch rostfrei sein.


Zur Zeit versuche ich die von Scoutmaster erwähnten Fuzzsticks zum Feuermachen zu verwenden. Mit mäßigem Erfolg. Hier sieht man mal wieder, wieviel Übung und Erfahrung man braucht um etwas "primitives" wie Feuer mit minimaler Ausstattung zu machen. Selbst ein funktionstüchtiges Feuerzeug ist abseits der Zivilisation nicht unbedingt ein Garant für Feuer, wenn man keinen geeigneten Zunder zur Hand hat und es an Erfahrung fehlt. Kälte, Hunger (und Angst) erschweren dies noch um einiges.

#13 Isildur

Isildur
  • 363 Beiträge

Geschrieben 10. August 2008 - 19:55

Hab in Norwegen trockenen Flechten verwendet. War jetzt nicht der Brüller aber mit ein wenig Zeitaufwand und Windstille gings. War allerdings auch sehr trocken alles.

#14 SlaX

SlaX
  • 692 Beiträge

Geschrieben 11. August 2008 - 06:34

Arthur,

Meinst du das was wenn man mit dem Daumen reindrückt so weich ist ? Das ist hier im Harz meist feucht, das wird kein guter Zunder sein.

#15 Arne

Arne
  • 246 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 16. August 2008 - 18:13

Das sogenannte "Fatwood", auch bekannt als "Maya Sticks" gibt es umsonst in so ziemlich jedem Wald Mitteleuropas. Schaut euch um nach abgebrochenen Kiefern, der Baumstumpf im Boden wird den Wurzeln das Harz entziehen und das Ergebnis ist quasi unverrottbares, leicht entzündliches Holz das sich leicht in Zunder verwandeln lässt, wenn man hauchdünne Streifen mit dem Messer abschabt oder Sägemehl produziert. Wenn man dieses in Deutschland als "Kienspan" bezeichnete Holz einfach so am Stück anzündet, weiß man wie normale Menschen im Mittelalter ihre Wohnräume beleuchtet haben.

Hier ein Bild von meiner Beute die ich vorhin aus dem Wald geholt hab. Mehr Bilder über Kienspan als Zunder werden folgen.

Eingefügtes Bild

#16 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 16. August 2008 - 18:57

Meinst du das was wenn man mit dem Daumen reindrückt so weich ist ? Das ist hier im Harz meist feucht, das wird kein guter Zunder sein.


Deswegen schrieb ich ja extra: am Körper trocknen lassen! Wenn das trocken ist, brennt das sehr schnell, allerdings nicht dauerhaft. Daher schnell was größeres nachlegen. :rolleyes:

Hier ein Bild von meiner Beute die ich vorhin aus dem Wald geholt hab. Mehr Bilder über Kienspan als Zunder werden folgen.


Das sieht in der Tat schon genau wie Maya Sticks aus. Wäre super, wenn du noch mehr posten würdest. Vielleicht so eine kleine Anleitung. :cheerleader:

#17 James Blond

James Blond
  • 5 Beiträge

Geschrieben 16. November 2008 - 12:47

Feuerstein findest du wahrscheinlich in und an Flüssen.

zum Zunder:
ein guter Zunder ist auch der alte Riesenbovist, den man zur Zeit häufig findet.
In frischem Zustand ist er leicht zu erkennen: rund und weiß...ohne Stiel..wie ein Fußball oder Handball =eßbar und unverwechselbar
in altem Zustand sieht er aus wie ein Maulwurfhaufen und deshalb nicht leicht zu erkennen.
Aber einfach mal anfassen...er ist federleicht und ist ein klasse Zunder.

Viel Spaß beim testen;-))

#18 James Blond

James Blond
  • 5 Beiträge

Geschrieben 16. November 2008 - 12:50

Zunder:

Distelsamen klappt auch 100%
Gibts im Herbst haufenweise....das sind die weißen Haare an den ehemaligen Distelblüten....

#19 Herr Stapf

Herr Stapf
  • 29 Beiträge

Geschrieben 21. November 2008 - 11:02

Ich möchte den Punkt "verrottetes Holz" nochmal aufgreifen. Gemeint ist hier verrottetes Holz, daß so leicht mehlig schon ist. Kann man schwer beschreiben, aber wer sowas schon mal in der Hand hatte, weiß vielleicht, was ich meine. Die faserige Holzstruktur ist dabei schon nahezu vollständig aufgelöst.


Für mich hört sich das nach normalem morschen Holz an, das man trocknet. Kann man das als Zunder nehmen?

#20 Klondike

Klondike
  • 8 Beiträge

Geschrieben 29. Juni 2010 - 23:00

Wenn ich mehrere Tage in den Wäldern Schwedens unterwegs bin, bin hab ich immer einen luftdurchlässigen Zunderbeutel dabei, wo ich von allem hineinpacke, was mir unterwegs begegnet und besonders trocken erscheint. Das sind in der Regel im Wind flatternde Birkenrinden, Wollgras, feine Federn, Bartflechten, trockenes Rentiermoos, aber auch Späne, die ich von alten Nadelbaumstümpfen abschnitze, weil sie besonders harzhaltig sind.

Gerade trockene Wollgrasköpfe eignen sich hervorragend zum Zünden mit Stahl und Feuerstein. Sie haben einen ähnlich niedrigen Zündpunkt wie Baumwollwatte. Für den Notfall - wo man auch mal Fuschen darf - hab ich dann immer noch ein paar Tampons dabei. Das ist ja nichts anders als wasserdicht verpackte Watte. Diese Art der Anwendung sorgt stets für Heiterkeitsausbrüche bei Mitreisenden.




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