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Sind Outdoor-Jacken wirklich dicht?


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36 Antworten in diesem Thema

#21 Schnipschnapp

Schnipschnapp
  • 22 Beiträge

Geschrieben 03. August 2012 - 14:04

Hier habe ich so meine Zweifel. Bei solchen Angeboten muss man sich zunächst einmal zwei Fragen stellen:

  • Ist das wirklich die Original BW Ware oder irgendeine billige Alternative?
  • Handelt es sich wirklich um Neuware oder ist das Produkt wie so oft bei Original BW Ausrüstung gebraucht?

Wenn die Ware bereits gebraucht ist, stellt sich dann die Frage wie gut die Membran überhaupt noch ist.

So oder so halte ich Rückschlüsse auf den Preis bei Armeeausrüstung für unmöglich. Zum einen geht es meist um sehr, sehr große Mengen. Wenn man weiß, daß die Firma für Monate ausgelastet ist, kann man ganz anders kalkulieren als bei einer Anfrage von 5 Jacken für den Armyshop um die Ecke. Zum anderen sind solche Aufträge auch immer eine Prestigesache. Wenn man damit werben kann, daß man für die Armee des Landes XY produziert, dann ist auch das etwas wert und fließt mit in die Kalkulation mit ein. Unter Umständen nimmt man da auch einen Verlust in Kauf, weil der gute Kundenname weitere Einnahmen generiert.


Es gibt Soldaten, die tauschen ihre dienstlich gelieferte Nässeschutzbekleidung gegen die vom lhd-shop aus, damit sie wirklich optimale Regenschutzbekleidung haben.

#22 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 03. August 2012 - 14:08

Hier habe ich so meine Zweifel. Bei solchen Angeboten muss man sich zunächst einmal zwei Fragen stellen:
[...]
Wenn man weiß, daß die Firma für Monate ausgelastet ist, kann man ganz anders kalkulieren als bei einer Anfrage von 5 Jacken für den Armyshop um die Ecke. Zum anderen sind solche Aufträge auch immer eine Prestigesache. Wenn man damit werben kann, daß man für die Armee des Landes XY produziert, dann ist auch das etwas wert und fließt mit in die Kalkulation mit ein. Unter Umständen nimmt man da auch einen Verlust in Kauf, weil der gute Kundenname weitere Einnahmen generiert.


Richtig die Frage nach Gebrauchtware oder Nachbauten ist wichtig. Lt. ASMC handelte es sich um Original Neuware. Vielleicht ist die Jacke noch dort zu finden oder bei anderen Händlern. Britische und Schwedische Armee (und hier will mir wohl niemand was von einem so großen Produktionsvolumen erzählen) Nässeschutzjacken sind auch wesentlich günstiger als 300€.

Sorry ich finde den Zweiten Teil deines Beitrags etwas konfus. Natürlich ist das Volumen was die BW bestellt größer als 5 Jacken von einem Army Shop. Aber 5 Jacken für einen Army Shop um die Ecke näht auch niemand - so Aussagen sind auch wenn humorig gemeint sicher nicht hilfreich - ich denke es ist schon geläufig das es sowas wie einen Großhandel und Direktvertrieb worüber der Einzelhandel ware bezieht?

Wenn müssen die Volumina zwischen Outdoormarken und Fertigungsvolumen eines Zulieferers der BW vergleichen werden. Und da läßt JW, Adidas oder North Face mit einem nochmals wesentlich größeren Volumen sicher mehr produzieren als die BW von einem Zulieferer. Zudem die Outdoormarken lassen zudem vorrangig dort fertigen, wo es besonders günstig ist, sprich Bangladesch, Vietnam, Kambodscha und große Fertigungskapazitäten vorhanden sind - die BW Lieferanten sind i.d.R. zumindest in der EU ansässig.
Letzlich kommt man bei den Outdoormarken häufig auf günstigere Produktionskosten, geringere Materialkosten durch "Hausmarken" und ein größeres Produktionsvolumen. Die höheren Preise kommen eben nur durch Marketing, Marktpositionierung etc. zustande und haben mit den reellen kosten nichts zu tun. Das ist im Handel eigentlich auch seit Jahren hinlänglich bekannt.

#23 morph

morph
  • 130 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Wandern

Geschrieben 03. August 2012 - 15:30

Letzlich kommt man bei den Outdoormarken häufig auf günstigere Produktionskosten, geringere Materialkosten durch "Hausmarken" und ein größeres Produktionsvolumen. Die höheren Preise kommen eben nur durch Marketing, Marktpositionierung etc. zustande und haben mit den reellen kosten nichts zu tun. Das ist im Handel eigentlich auch seit Jahren hinlänglich bekannt.


Eben. Deshalb macht es meiner Meinung nach auch durchaus Sinn, sich insbesondere bei den Nässeschutzjacken auch mal bei den militärischen Modellen umzuschauen, wie beispielsweise die britische Nässeschutzjacke. Die Klamotten sind robust, und wenn sie neu sind, ist die Membran auch in Ordnung und dicht. In der Regel wird dort auch original Goretex 3-Lagen-Laminat verbaut und man hat dann für recht kleines Geld eine robuste und funktionierende Regenjacke.

Natürlich sind die Klamotten nicht auf minimales Gewicht und Packmaß optimiert und die Farbgebung ist auch eher gewöhnungsbedürftig. Wenn man das in Kauf nehmen kann, spart man allerdings locker mal eben 250 Euro oder mehr. Letztendlich muss man ja auch immer sehen, wo man die Klamotten einsetzt. Zum Brötchen holen bei strömendem Regen sieht eine Jacke in DPM vielleicht ein bisschen strange aus. Wenn man aber draußen in der Natur unterwegs ist und vielleicht noch einen Rucksack mit sich herumschleppt, relativiert sich dieses Erscheinungsbild auch schon wieder.

Natürlich sind die teureren Jacken auch schöner geschnitten, sehen schicker aus etc. Ich finde aber nicht, dass das jetzt den immensen Preisunterschied rechtfertigt. Und ob diese Preise am Markt verlangt werden können, entscheidet letztendlich der Konsument, indem er diese teueren Jacken kauft oder eben nicht.

#24 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 03. August 2012 - 17:38

Die Schöpfungsgeschichte der Preise wurde bereits sehr gut angedeutet. Je mehr modebewusste Outdoorfans es gibt, um so astronomischer werden die Preise sein, weil z.B. irgendwelche "Fachzeitschriften" das eine oder andere Produkt himmelhoch anpreisen. Dadurch wird dem potenziellen Käufer suggeriert, dass er genau DAS benötigt. Viele übersehen dabei womöglich, dass es sich um Funktionskleidung handelt. Sie soll gegen das Eindringen von Regenwasser schützen. Das tut schon Plastikfolie :lol: :lol: :lol:

Zurück zum Thema:

Eine Goretex-Jacke hält so lange dicht, wie es eben regnet (auch 10 Tage am Stück) und so lange die Membran intakt ist. Goretex darf sich nur nennen, was wirklich Goretex ist - gestrecktes PTFE (Teflon).
Dieses kommt aus der Raumfahrt, hat eine wahnsinnige Chemikalienbeständigkeit, kann Temperaturen ab, bei denen das Leben nicht mehr möglich ist und das sowohl im positiven als auch im negativen Bereich. Die Dicke der Membran beträgt etwa 0,2 mm und somit besitzt sie eine sehr geringe mechanische Stabilität. Sie muss also zwischen (i.d.R. zwei) luftdurchlässigen, abriebfesten Stoffschichten untergebracht werden. Diese Stoffe müssen auch die Feuchtigkeit nach außen transportieren können. Dieses Laminat wird dann in die Kleidung eingearbeitet.

Die Poren der Membran sind 20.000 mal kleiner als ein Wassertropfen (also ist sie wasserdicht), aber sie sind etwa 700 mal größer als ein Wasserdampfmolekül (also atmungsaktiv). Um diese Atmungsaktivität zu unterstützen, werden die Außenmaterialien der Gore-Kleidung bewusst extrem luftdurchlässig gewählt und vllt. etwas wasserabweisend. Was passiert beim Regen? Die Außenhaut der Jacke durchnässt ziemlich schnell. Das Wasser kommt aber nicht weiter, da die Gore-Membran den Weg versperrt. Schwitzt man unter der Jacke (weil die Tour anspruchsvoll ist), so kann die Körperfeuchtigkeit auch nicht mehr weg, weil das eingeschlossene Wasser im Wege steht. Man wird nass... Das Gleiche gilt analog für Goretex-Schuhe.

Mein (immer dichter) Regenschutz heißt BW-Poncho, dazu ein Paar Tatonka-Gamaschen. Gewicht etwa 1000 g, Packmaß akzeptabel klein. Kostenpunkt: Poncho 12 EUR, Gamaschen 28 EUR. Der Poncho ist weit genug, um ihn über dem Rucksack zu tragen. Dadurch kommt etwas Luft an den Mann. Er lässt sich aufknüpfen und kann sogar als Mini-Tarp herhalten. Ansonsten versprüht er den Charme der Plastik-Folie in steingrau-oliv ^^
Ich will nicht verheimlichen, dass man darunter rekordverdächtig schwitzt, aber wenn das Teil auf Distanz gehalten wird, dann geht es wirklich.

Wer mit einem Regenschirm auskommen kann, ist wohl am besten dran, noch besser ist, man findet einen Schutz und wartet bis der Regen vorbei ist.

Bearbeitet von maku, 03. August 2012 - 18:08.


#25 yooden

yooden
  • 63 Beiträge

Geschrieben 03. August 2012 - 18:26

Ich will nicht verheimlichen, dass man darunter rekordverdächtig schwitzt, aber wenn das Teil auf Distanz gehalten wird, dann geht es wirklich.

Mit "Teil" meinst Du dann also den Träger?

#26 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 03. August 2012 - 18:47

Sorry, das kam etwas mehrdeutig 'rüber. Ich meinte das Teil (also den Poncho) auf Distanz vom Körper des Trägers halten. Der Fall tritt z.B. genau dann ein, wenn der Poncho über dem Rucksack getragen wird. Es ist eben wichtig zu vermeiden, dass er eng am Körper anliegt, weil dann das körpereigene Wasser dem Regenwasser fast gleich kommt. Je weiter der Poncho vom Körper gehalten wird, um so atmungsaktiver wird die Angelegenheit. Die "Krisenzone" sind dabei die Schultern sowie die obere Partie des Brustkorbs und des Rückens, weil der Poncho dort zwangsläufig aufliegt.

Bearbeitet von maku, 03. August 2012 - 18:50.


#27 DaBeppo

DaBeppo
  • 461 Beiträge
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 03. August 2012 - 20:18

Ja da kann ich nur grinsen. Gut das ich damals eine wind- sportswear Jacke durch gute Beziehungen und viel Charme die normal regulär 249 Euro gekostet hätte für lächerliche 25 Euro erstanden habe.
Und das Beste ist, die ist dicht und die passt mir wie angegossen.
Ab und an muss man mal auch a Dussel haben. :D

Gruß Thomas

#28 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 03. August 2012 - 22:19

(...) für lächerliche 25 Euro erstanden habe.(...)


Kein Lappen dieser Welt ist mehr wert :D

#29 Gast_Iring

Gast_Iring

Geschrieben 04. August 2012 - 19:11

Preisfrage und Glückssache. Ich kauf schon lange kein Goretexbeschichtungszeug mehr - auch wenn die Masse der Anhänger der Hohepriesters aus dem Globetempel anderer meinung ist. Ich Trage DrizzaBone - LeoKöhler Smock - Walkwolle und Poncho und bin Pumpsfidel zufrieden. Kostet alles nicht die Hälfte von Exotischen Urvögeln...

#30 dani

dani
  • 13 Beiträge
  • WohnortTulln
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Kanusport, Klettern, Skifahren, Wandern

Geschrieben 05. August 2012 - 17:41

:wondering:?

Seltsam, das sollte nicht so sein. Ich habe einen Goretex Overall. Damit habe ich schon ganze Tage im Dauerregenverbracht ohne nass zu werden.


Ich habe auch eine Goretex Jacke. Die hat leider noch nicht ganze Tage Regen mitgemacht, aber zumindest so ca. 8 Stunden, ohne dass ich nass war.




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