Odoo Stahl Liste
#22 Gast_Fuchs
Geschrieben: 08. February 2009 - 14:43
Dann werd' ich mal weitermachen, freut mich wenn es Dir und anderen vielleicht hilft.
Danke! Mir helfen diese Erklärungen auf jeden Fall; vor allem auch bei künftigen Kaufentscheidungen.
Zitat von Morales:
Zu deiner Frage: 440C ist nur im direkten Vergleich weniger zäh, was allerdings in keinerlei Weise bedeutet, dass der Stahl schnell brechen würde. Eine entsprechende Dicke einer Klinge kann das z.B. ohne weiteres ausgleichen. Ganz wichtig: Weniger zäh bedeutet nicht automatisch spröde und alles ist relativ.
Danke auch für diese Erklärung.
#23
Geschrieben: 08. February 2009 - 21:42
In den meisten Messerstählen sind verschiedene Legierungselemente enthalten, um deren Eigenschaften zu verändern. Auf konventionelle Art, sprich einfache Stahlschmelze, lassen sich nur bis zu einem bestimmten Grad Elemente wie Vanadium zugeben, alles darüber hinaus würde beim Abkühlen abgeschieden werden. Ohne jetzt genauer auf den Herstellungsprozess genauer einzugehen: Durch eine feine Verstäubung bei der Schmelze wird diese Grenze quasi 'umgangen', so dass Stähle hergestellt werden können, die wesentlich höhere Zusätze an Legierungselementen enthalten als mit konventionellen Methoden hergestellte.
Die bekannteste und am häufigsten vertretene Firma für die Herstellung von PM-Stähle ist Crucible aus den USA, deren bekanntester Stahl der CPM-S30V sein dürfte. CPM steht dabei für Crucible Particle Metallurgy. Verwendet werden Produkte u.a. von Crucible von Spyderco, Benchmade, Chris Reeve, Kershaw und Buck.
Andere PM-Stähle auf dem derzeitigen Markt sind u.a. RWL34, ZDP-189, Damasteel oder Elmax Superclean.
Gruß,
Carsten
#24 Gast_Fuchs
Geschrieben: 08. February 2009 - 23:29
#25 Gast_jackknife
Geschrieben: 08. February 2009 - 23:54
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#26
Geschrieben: 09. February 2009 - 00:26
Sowohl als auch! Die Pulvermetallurgie bezieht sich nur auf den Herstellungsprozess. Es gibt sowohl rostträge als auch rostende Stähle, die so hergestellt werden. Der CPM-3V, den Fehrman z.B. verwendet, hat nur 7,5 Prozent Chrom.Das sind aber dann rostfreie oder sogenannte rostträge Stähle?
#27 Gast_Fuchs
Geschrieben: 09. February 2009 - 23:17
Sowohl als auch! Die Pulvermetallurgie bezieht sich nur auf den Herstellungsprozess. Es gibt sowohl rostträge als auch rostende Stähle, die so hergestellt werden. Der CPM-3V, den Fehrman z.B. verwendet, hat nur 7,5 Prozent Chrom.
Danke, Morales.
Der Stahl CPM hat aber jetzt mit dem Stahl 154 CM nichts zu tun, sind zwei verschiedene Stähle?
Ich frage deshalb, weil ich mir ein Gerber Messer aus dem 154 CM Stahl bestellt habe, welches mein bisheriges EDC, ein Opinel Nr. 8 mit Carbonstahlklinge, ablösen soll.
#28 Gast_jackknife
Geschrieben: 09. February 2009 - 23:34
- Assassin gefällt das
#29
Geschrieben: 10. February 2009 - 09:15
VG-10
Dieser Stahl kommt hauptsächlich bei Fällkniven und bei SOG zum Einsatz. Sein hoher Kobaltanteil sorgt dafür, daß der Stahl auch bei hoher Härte noch eine sehr gute Zähigkeit hat. Der Stahl ist extrem rostträge. Er besitzt eine sehr gute Schnitthaltigkeit und kann auf eine sehr scharfe Schneide geschliffen werden. Insgesamt ist es ein sehr guter Stahl, der leider auch recht teuer ist.
CPM-S30V
Dabei handelt es sich um einen pulvermetallurgischen Stahl, der von der Firma Crucible entwickelt wurde (CPM=Crucible Particle Metallurgy). Er wird unter anderem bei Benchmade, Kershaw, Lone Wolf Knives oder auch Spyderco verwendet. CPM-S30V ist ein rostträger Stahl. Er ist sehr hochwertig, besitzt eine sehr gute Schnitthaltigkeit und nimmt eine außerordentlich scharfe Schneide an. Der Stahl ist jedoch schwer nachzuschärfen und teuer.
#30
Geschrieben: 10. February 2009 - 10:36
Verwendung findet er bei nahezu allen Messerherstellern, Benchmade, RAT etc.
Neuerdings auch als CPM D2 erhältlich.
Deutsche Din-Entsprechnung: 1.2379
Ein sehr verschleißfester Stahl, der ursprünglich für Stanzwerkzeuge mit stumpfen Winkel und langer Standzeit entwickelt wurde.
Enthält viele Carbide, ist extrem schnitthaltig (um es mit den Worten eines Mitglieds des Bladeforums zu sagen: "Takes a lousy edge and keeps it forever").
Dadurch allerdings auch Einschränkungen: kann nicht so fein ausgeschliffen werden wie andere Stähle, verlang einen gröberen (ca. 40°) Schneidenwinkel, da er sonst zum Ausbrechen neigt.
Für kleine und nicht/kaum Schockbelastete Messer gut geeignet, jedoch nicht für Haumesser, auch Querbelastungen verträgt er schlecht.
Aufgrund der Carbide eine eher offene, sägeförmige Schneide, die gut im Zugschnitt arbeitet, Druckschnitt schlecht, ergo fürs Schnitzmesser nicht die erste Wahl.
Enthält 11-13% Cr, ist jedoch eher als "beständiger Nicht-Rostfreier" Stahl zu bezeichnen, da viel Cr in die Carbide wandert. Läuft im Gebrauch an, verlangt Pflege, sonst Rostgefahr.
Schwerer zu schärfen.
Benchmade hatte Anfangs mit D2 Probleme mit der Wärmebehandlung, was dazu führt, dass sich dort gern einmal die Schneide umlegt. Sollte aber jetzt behoben sein.
Fazit:
Stärken in der Schnitthaltigkeit, jedoch mit einigen Nachteilen erkauft, gröbere Schneidenwinkel, eingeschränkte Missbrauchsfähigkeit und herabgesetzte Korrosionsbeständigkeit.
Für kleine Messer als EDC, womöglich mit Beschichtung, jedoch gut geeignet.
Grüße
Micha
Bearbeitet von Shuya, 10. February 2009 - 14:03,
Tippfehler-Teufel
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