Zum Inhalt wechseln


Sporty

Registriert seit 20. Jul. 2011
Offline Letzte Aktivität 26. Feb. 2023 18:47
-----

#68342 Böker Desert Warrior

Geschrieben von Sporty am 05. Januar 2015 - 21:28

ich bin auch offen für alternativen bis ca. 70 euros..

 

Böker hat letztes Jahr einige Modelle heruntergesetzt, u.a. das Magnum Southwest. Länge vergleichbar, mit 400 g ein relativ hohes Gewicht, das ist ein wuchtiges Gebrauchsmesser. Für aktuell 40 Euro bekommt man dazu ein hochwertiges Griffmaterial.

 

Auf youtube existiert ein russisches open box video, das zeigt die Größendimension, die Einarbeitungen am Klingenrücken auf Daumenhöhe sowie die Scheide, auch ohne Sprachverständnis sprechen die Bilder für sich.




#68222 Wahl zwischen zwei Messern-Brauch eure Hilfe

Geschrieben von Sporty am 02. Dezember 2014 - 09:35

Entscheiden sollte man sich für ein Messer, nachdem man es in der Hand hatte. Nicht aufgrund von Internet Fotos oder noch so gut gemeinten Ratschlägen. Anhaltspunkte geben Vergleiche, wenn man schon eines der Konkurrenten in der Hand hatte und grob abschätzen kann, wie sich die Breite eines Griffes oder das Gewicht anfühlt. Bei Bushcraft wird viel mit dem Messer gearbeitet, es gibt verschiedene Griffhaltungen, deshalb ist m.M. das eigenhändige Probieren "entscheidend".

 

Wen interessieren ein paar Euro Preisunterschied, wenn man sich nach 10 Minuten im Gebrauch grün und blau ärgert, weil der Griff scharfkantig ist, zu dick oder zu dünn, das Messer kopflastig, die Scheide zu hoch oder zu tief am Gürtel sitzt usw. usf.

 

Für "mittlere" Belastungen ist das Böker Arbolito verwendbar, der Griff ist jedoch relativ dick, für kleine Hände würde ich deshalb abraten, besonders wenn man noch Handschuhe angezogen hat. Wir haben schließlich Winter. Die Lederscheide des Arbolito trägt dick auf und man muss beim Ein- und Ausstecken schon aufpassen, sonst schneidet man Zug um Zug ins Leder tiefer.

 

Das Gerber Warrant wird offiziell in 7CR17MoV gefertigt, entspricht dem 440A, an sich i.O., jedoch gibt es in dieser Preisklasse hochwertigere Stähle, im direkten Vergleich mit 440C würde ich Letzteres klar vorziehen. Aluminium als Griffschalen können im Winter sehr unangenehm werden. Tanto zum Bushcraften ? Das muss ein Witz sein. Oder der Fragesteller hatte noch nie ein Tanto in Holz verwendet. Für Bushcraft m.M. ein absolutes No Go. Die Firma Gerber bietet viele Messer, darunter wirklich geeignete Exemplare. Beispiel das Gator fixed in 420HC Stahl, den ich gleichauf mit dem 440C verorten würde.

 

Aber ... es geht auch um Klingenform und Schneidgeometrie, ein Messer mit Wellenschliff-Anteilen bei einem Bushcraft Einsatz halte ich für die falsche Wahl, wie soll man das unterwegs schärfen ? Eines der wenigen mir bekannten Exemplare mit brauchbaren Wellenanschliffen ist das Begadi Feldmesser mit vorne angebrachtem Wellenschliff. Siehe zum Grundmodell die Review Videos von MrDirdeck, der hier im Forum Mitglied ist und sicher gerne Antworten für Details beantwortet. Wobei in den Videos eigentlich alles gesagt ist.

 


 

Falls dein Budget doch größer ist, schau doch in die vielen anderen Diskussionsfaden hinein. Als erster Hinweis: Linder Super Edge, deutsche Produktion und Qualitäts-/Härtegarantie, der m.M. mit unter 100 Euro günstigste Einstieg in einen "Superstahl", jedoch mit Anforderungen an das Schleifequipment.

 

P.S. Das Böker Arbolito gehört zu meinen Lieblingen, davon abraten fällt mir schwer, weil als älterer Geheimtipp für eine tollen Allrounder noch immer erhältlich auf dem Markt, doch man sollte den Verwendungszweck ganz oben als Kaufkriterium definieren und für "grobe" Arbeiten halte ich es für verfehlt. Weil der Klingenschliff nach vorne sich stetig verdünnt, besser weil stabiler sind für hohe und höchste Belastungen solche Klingenstärken, die bis knapp vor die Klingenspitze durchgehend sind. Für feinste Arbeiten hat man i.d.R. sowieso ein leichtes Klappmesser dabei.




#65537 Ontario Blackbird SK5

Geschrieben von Sporty am 13. Oktober 2013 - 09:00

Dich schickt der Teufel, uns zu verführen. Du liest unsere Gedanken und kaufst dir dann jene Messer, die wir uns ingeheim wünschen. Weiche !

:D


#65423 TRC Knives - TR 13

Geschrieben von Sporty am 30. September 2013 - 19:05

Danke für die ausführliche Antwort.

Vielleicht nochmal stärker auf den Aspekt "Leistung" statt "Preis", mir ist klar, dass du einen Kurztest im Video präsentierst, aber (bestimmt) wesentlich mehr und länger mit den vorgestellten Messermodellen hantierst hast. Deswegen meine Fragen an dich, ich denke vor und nach Video hast du dir ein erweitertes Bild machen können: Bietet der höherwertige Stahl oder die Manufaktor einen spürbaren Mehrwert an Schneidleistung oder Schnelligkeit oder Sicherheit oder anderen Kriterien ... in deinen Testbedingungen ?

So wird es evtl. klarer, was der Leistungsaspekt meint. Gerade wenn sich die groben Maße der Klingen stark ähneln. Und logisch, du hast ein subjektive Herangehensweise, die so nicht übertragbar ist. Immerhin mit dem unschätzbaren Vorteil, alle diese Messer nebeneinander vergleichen zu können.

Ich verstehe einfach nicht wieso sich einige immer über die Preise von handgemachten Messern beschweren.


Allein meine Nachfrage nach dem Preisniveau ist sofort Beschwerde ? Nein, das wäre ein Mißverständnis, aber die Frage darf doch hoffentlich erlaubt sein ?! Dort wo ich einen Vorteil in der Handfertigung sehe, bin ich gerne zu einer angemessenen Vergütung bereit. Die Antworten beispielsweise von Heiko Häß in diesem Forum (wie anderen), in denen es um die Kostenkalkulation geht, sind für mich nachvollziehbar, führt man sich vor Augen, dass jeder Fertigungsschritt Arbeitszeit und Fehlschlagrisiko umfasst. Am Ende der Produzent noch etwas verdienen will. Und zu unterscheiden, worin genau der handwerkliche Part besteht oder objektiv Nebenkosten (plus Schwankungen) vorhanden sind, ist denke ich wichtig, ebenso wohin das Geld fließt, in welche Art von "Philosophie" eines Anbieters und ob man diesen Ansatz unterstützen möchte.

Meine persönliche Kriterien sind, dass ich von dem "Einkauf" einer bestimmten Eigenschaft etwas für mich Messbares bekommen möchte, das kann gerne die Haptik, das Besondere am Einzelstück, die Stimmigkeit des Gesamtproduktes u.ä. sein. Oder konkret ein besonderer Messerstahl, der in der Materialbeschaffung die Differenzkosten ausmacht.

Hauptsache ich kaufe einen für erkennbaren Gegenwert ein. Mir ist völlig klar, dass bei Sammlern wie unterschiedlichen Einkommen die Bemessung dieses Gegenwerts höchst unterschiedlich ausfällt, weniger rational als gemessen am Wow-Effekt oder Reizempfinden. Das Gefallen eines bestimmten Messers oder eines anderen Ausrüstungsteils ist deshalb per se individuell anders und die Bereitschaft, dafür einen Geldwert abzudrücken gleichermaßen.

Würden wir alle unsere Ausrüstungsgegenstände erst nach finanziell erfolgreicher Berufstätigkeit bzw. nach Ansparen anschaffen, dazu noch vom überkommenen Geist der Handwerkerära beseelt sein statt vom kurzlebigen Konsumdenken, der Trend zu Massenfertigung wäre deutlich niedriger und jeder hätte handgefertigtes Werkzeug, egal ob Hammer, Beil, Messer oder darüberhinaus Schuhe, Möbel, Bekleidung. Wobei es bei Messern noch leichter möglich wäre, mehrere Varianten in unterschiedlichen Gewichts- und Verwendungsklassen anfertigen zu lassen.

In der Küche verwende ich häufig Messer und verwende dort trotzdem nur "günstige" Massenfertigung, die entsprechend häufig nachgeschliffen werden, weil mir das ausreicht und die Nachteile (Zeitaufwand) akzeptabel sind. Weil ich mit Plastikgriffen gut leben kann und mir die Pflege von Holzgriffen gerne spare. Ein Opinel in der Küchenschublade hat bei mir den größten Pflegeaufwand. Solche Abstufungen erlebt sicher jeder in seinem Haushalt.

Umgekehrt die handgefertigen Produkt über deren praktische Bedeutung hinaus zu stilisieren, in eine Art heilige Verehrung zu rücken, halte ich für oft überzogen. Anlaß dazu einschlägige youtube Videos mit Unboxing Gottesdienstzeremonie. Gerade wenn ich mir so manche "Einheitsmesser" ansehe, mit dem Touch taktische Verwendung oder Bezeichnungen, in denen weniger seltene Holzarten als Griffe (sondern Micarta), statt eigene Schmiedearbeiten Fertigstähle mit Fremdhärtung und für mich kaum ersichtliches Finishing (weil nicht selbst in der Hand gehabt) dann unkritisch jeder Preis verlangt werden kann. Ohne pauschal alle neuen, kleinen Messerfertiger bewerten zu wollen. Es gibt ja einen Sammlermarkt, der generiert eine konstante Nachfrage, in der Outdoorpraxis machen die handgefertigten Messern sicher nur einen Bruchteil aus, vielleicht bei den Jägern noch den größten.

Ich verstehe den Reiz, ich erliege selbst oft diesem Reiz bei Schneidwerkzeugen, nüchtern betrachtet reichen wenige, voneinander unterscheidbare Längen und Dimensionen für ein ganzes Leben aus. Man möchte halt mal Abwechslung... ^^

Back to topic, bin leider ausgeufert, ich gönne dem TR 13 die Beachtung, kann mir noch kein eigenes Bild machen von der Fertigungsqualität, deshalb ebensowenig von der Preisgestaltung, weil ich die gesparten 100 Euro oder mehr lieber woanders investiere bzw. mir für Neuanschaffungen in anderen Bereichen anspare, die kaputt gehen, keine Reparatur lohnt o.ä. Diese Einstellung ist sicher genausowenig rational, aber die Freizeitaktivität draussen ist vermutlich kein rein rationales "Geschäft". Sondern gibt uns etwas auf der emotionalen Ebene, dann kann ja gerne ein Lieblingsmesser - aus Handfertigung mit besonderen, individuell gewählten Materialien - dieses Gefühlserlebnis noch steigern. :D

Lege ich solche Maßstäbe an, erscheint mir das TR 13 eher langweilig, weil - wie oben schon erwähnt - ein Stück flacher Stahl mit schwarzem Griff und dann noch Kydex. Gut, wahrscheinlich habe ich meinen Geschmack längst gefunden, muss mir darüber hier beim Schreiben nur nochmal klar werden. :embarrest:


#65218 Komplette (Erst/Anfänger-) Ausrüstung

Geschrieben von Sporty am 12. September 2013 - 22:32

Leider ist bei mir im in der Gegend echt nichts mehr (Lauche&Maas noch nie von gehört)


Rocksports, die hatten bereits einen Laden in Ulm, aus der Zeit kenne ich die. Lauche&Maas kenne ich seit den 80ziger Jahren. Der Äquator hat leider zugemacht in Ulm. Woick hat viele Basis Sachen in Ulm, kann alles bestellen, bei Sport Sohn gibt es eine ausreichende Vielfalt an Schuhen etc. Grenzenlos war ein super Laden in Ulm mit hochwertigen Sachen (z.B. Exped), leider zugemacht.

Mir scheint, du kanntest bisher ausschließlich Jack Wolfskin ? Das hat sich jetzt hoffentlich geändert.

Klar kannst du dich ausschließlich online "beraten" lassen. Grundlegende Ausrüstung findest du in jedem Katalog, zuviel Mühe ?

Einen Campingstuhl ... also da fürchte ich ... kannst du gleich nach Langenau zu Storer und dort gleich bei Süd West vorbeischauen. Nee, in Ulm und um Ulm herum sitzt man wirklich auf dem Trockenen. :huh:

Hab den Eindruck, dir fehlt es (sehr) an der Orientierung, was du überhaupt brauchst. Bist du überhaupt jemals mit Rucksack unterwegs gewesen ? Dann hast du natürlich kein Gefühl, was wichtig wäre, etwas Vertrauen in die Verkäufer ist schon notwendig. Versetz dich mal in deren Lage, sie sollen dir anhand erster grober Aussagen das später Richtige verkaufen. Für beide Seiten problematisch. Mir geht es oft so, ich habe sehr konkrete Vorstellungen, kenne mich aufgrund Recherche gut aus und im Laden gibt´s nix, weil "zu speziell".

Ich rate dir, gehe mal rein in die o.g. Läden, liegen alle in erreichbarer Nähe, nimm die Ware mal in die Hand und bekomme ein Gefühl für Gewicht und Qualität, frage nach was die Unterschiede sind und vergleiche die Preise. Mit konkreten Bezeichnungen kannst du dann leicht im Internet Erfahrungsberichte einholen. Und höre dir genau die Argumente der Verkäufer an. Hohles Geschwätz von Herstellerwerbung abgelesen findet man leider zunehmend, da arbeiten oft "Verkäufer" statt Benutzern dieser Ausrüstung.

Evazote Matte, Meindl Schuhe, Falke Socken, Rucksack von Deuter, Schlafsack von TheNorthFace, Primus Kocher, Sigg Trinkflasche, Opinel Taschenmesser, Zelt von Hilleberg .. das sind ja die üblichen Namen, damit fährt man niemals falsch. Sucht man günstigere oder nach Optik oder speziellen Kriterien andere Marken, findet man sie.

Wirklich schwierig wird´s meiner Meinung bei Bekleidung generell, da zählen oft die alten, guten Namen wenig, falls man aufgrund Qualitätseinsparung einfach Pech hat oder zu dünnes Material gewählt hat. Ein gutes Softshell muss nicht teuer sein, aber man sollte schon ein Bekleidungsstück "lesen können", d.h. auf saubere Nähte prüfen und keine Kompromisse bei der Passform eingehen. Falls ein Stück schon im Laden zwickt, wird es unterwegs zum Graus. In so einem Falle kann der billigste Noname Artikel die bessere Wahl sein als das teuerste Edelstück mit neuestem Hightech-Hickhack. Wie sollte man da pauschal Ratschläge geben ?

Zum Thema Kompass, da rate ich gleich zum passenden KnowHow Buch zu Orientierung. Rainer Höh hat mehrere empfehlenswerte Ratgeber geschrieben, die kann man teilweise in der Stadtbibliothek in Ulm (!) ausleihen bzw. vor Ort einsehen. Ich empfehle zusätzlich das Ultraleicht-Büchlein von Stefan Dapprich, ob bereits für den Anfang oder begleitend für die Optimierung.

Etwas Literaturstudium (Ratgeber wie Kataloge) helfen dir mit Sicherheit, eine Orientierung zu bekommen, dort werden Unterschiede bei den Materialen oft genauer geklärt als es dir ein Verkäufer in zwei Sätzen nahebringen kann.

In meiner Anfangszeit war das Schlagwort Cordura und Ripstopnylon sowie Alukochgeschirr Standard. Damit lockt man heute niemand mehr hinter Ofen vor. Inzwischen habe ich mir viele Ausrüstungsteile, mehrfach, von verschiedenen Herstellern zugelegt, aber daraus Erfahrungswerte auf 1-2 Sätze zu kondensieren, das schaffe ich nicht.

Was ich nachvollziehen kann bei Einsteigern ist die Unübersichtlichkeit. Ein Laden verdient nunmal mehr an teuren Titan-Töpfen, kann mit solchen Empfehlungen aber völlig am konkreten Bedarf vorbei verkaufen. Was man wirklich benötigt, lernt man m.M. unterwegs, genauso womit man schlecht zurechtkommt. Das weder der Verkäufer noch jemand, der dir online Hilfestellung gibt. Das lernt man schon noch. :D Ebenso eine Therm-A-Rest Matten zu flicken, weshalb ich Evazote als Alternative noch mal ins Spiel bringe.