Mich würde mal von den Rettungssanitätern, etc. oder anderen kometenten Usern interessieren was braucht man wirklich?
Nun da muß ich dich jetzt entäuschen: Das was wir im Rettungsdienst machen und eine Selbstmedikation haben eigentlich nix miteinander zu tun. Zum einen handelt man bei einer Selbstmedikation eigenverantwortlich. Dienstlich ist es mir streng untersagt einem Patienten Medikamente zu verabreichen, das bleibt zur Zeit dem Notarzt vorbehalten. Der Rettungdienst behandelt auch keine Erkrankungen sondern nur Symtome. Ziel ist es einen Patienten zu transportiern und nicht ihn zu heilen. Auch wird man in einem Rettungswagen keine Tabletten finden. Es macht ja keinen Sinn mit Sondersignalen zu einem Patienten zu fahren um dort 1-2 Stunden zu warten bis die Wirkung einsetzt. Es kommen fast ausschließlich Injektionslösungen zum Einsatz.
Kann man zur Wundreinigung eigetlich auch den Spiritus des Brenners benutzen?
Ja ist nicht optimal aber wenn man nix besseres hat kann man auch mit Alkohol desinfizieren. Zur Handdesinfektion ist es gut zu gebrauchen bei kurzfristiger Anwendung. Bei großen Wunden wär ich aber vorsichtig. Da besteht das Risiko das der Alkohol in den Körper gelangt. Bei sowas würde ich die Wunde verbinden und auf dem schnellsten Weg das nächste Krankenhaus aufsuchen.
Außerdem habe ich oft auch Ballistol dabei, ist sowohl technisch nutzbar als auch zur Wunddesinfektion oder Hautpflege.
Da schließe ich mich Woz an: Ballistol ist nun mal nicht das Allroundwundermittel als das es immer beworben wird. Die desinfizierende Wirkung beruht auf den enthaltenen Alkohol. Und zur Hautpflege ist es genauso ungeeignet wie Vaseline. Abgesehen von der Konsistenz ist Vaseline und der Hauptbestandteil des Ballistols das Weißöl sehr ähnlich was die Eigenschafften angeht.
Im großen und ganzen kann ich mich Arthurs Liste anschließen. Ich würde an der Stelle allerdings Medikamente für eventuel vorhandenen chronischen Erkrankungen ausklammern. Das ist für jeden individuel und würde den Umfang eines einzelnen Threads sprengen.
Hier ist also jeder selbst gefragt den gesunden Menschenverstand zu benutzen. Nicht umsonst weise ich ja auch im Film darauf hin die Anwendung der Medikamente mit dem Hausarzt oder Apotheker abzusprechen und sich den Beipackzettel durchzulesen. Dort ist zum Beispiel bei Immodium Akut zu lesen, daß man es nicht bei Verstopfungen anwenden soll und das man maximal 6 Kapseln pro Tag und diese maximal über 2 Tage nehmen sollte.
Also wem das nicht einleuchtet das man eim Mittel gegen Durchfall nicht bei Verstopfung nimmt, dem sollte man besser gar keine Medikamente in die Hand geben.
Abschließend möchte ich noch vor der zu sorgloser Einnahme von Paracetamol warnen. Die angegebenen Maximaldosen sollte man keinesfalls überschreiten. Macht zum einen Sinn. Wenn durch die Maximaldosis der Schmerz nicht gestillt werden kann dann wird eine noch höhere Dosis auch keine Wirkung bringen und eine Paracetamolüberdosis ist alles andere als harmlos. Das ist nicht selten tödlich.