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yooden

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Offline Letzte Aktivität 27. Aug. 2012 05:41
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#56585 Windows 7

Geschrieben von yooden am 17. Juli 2012 - 12:29

Es gibt Leute die wollen mit ihrem PC arbeiten und das im Team- wenn du da ankommst mit "aber auf meinem Linux läuft kein MS Project" wirst du halt ausgelacht und weggeschickt- that's it.

Jetzt vergleichst Du aber nicht mehr die Betriebssysteme, sondern Arbeitsumgebungen und gewachsene Strukturen. (Gegenbeispiele zu finden ist übrigens schwierig - die meisten Programme, die man unter Linux einsetzt, sind so gebaut, daß sie eine Zusammenarbeit erleichtern, nicht verhindern. Viele laufen auch unter Windows, LibreOffice etc.)

Natürlich kann Otto Normalanwender auch mit Linux surfen und mails checken- aber für den war Linux nie gedacht. Denn spätestnes mit Treibern nachinstallieren oder Programme die nicht in diesen App Stores vorhanden sind runterladen, compilieren etc sind die meisten doch überfordert.

Wovon sprichst Du? Wie lange ist es her, daß Du Erfahrungen mit Linux gemacht hast?

Treiber werden vom OS geliefert, da installiere ich nichts nach. Ich nehme mal an, daß Du mit "diesen App Stores" die Softwarearchive meinst. Da hätte ich gerne mal ein Beispiel, ich behaupte, daß diese Archive alles enthalten, was Otto Normalnutzer braucht, alles spielend einfach zu installieren, getestet, täglich aktualisiert, bestens aufeinander abgestimmt etc.

Ich kann mich gerade an zwei Fälle erinnern, Software von außen installiert zu haben: Opera und vor längerer Zeit mal ein Spiel, das ich gekauft hatte. (Damals gab es das noch!) In beiden Fällen wurde die Software genau so ausgeliefert, wie es für mein OS gepaßt hat, die Installation war dann ein einziges Kommando. Ich habe gerade auf Opera.com nachgesehen, 15 verschiedene Linuxe werden direkt unterstützt, drei weitere mit gängigen Paketen, die hunderte von weiteren Linuxen abdecken dürften.

Das Paketsystem von Debian (das auch von Ubuntu genutzt wird) hat eine Qualität, die sich Windowsbenutzer nicht vorstellen können. Das ist nicht ausschließlich im technischen Sinn gemeint, sondern schließt die exzellente Betreuung ein. Ein Beispiel: Ich benutze die Entwicklerversion von Debian (da geht zwar schonmal was schief, man bekommt aber aktuellere Pakete). Eine Paket hatte einen Defekt, der dafür gesorgt hat, daß die komplette grafische Oberfläche deinstalliert worden ist. Nochmal deutlich: Die grafische Oberfläche, die ich zu diesem Zeitpunkt benutze habe, um den Computer zu bedienen, war deinstalliert worden. Natürlich gibt es bei Linux nicht alle Nase lang Reboots, die Oberfläche lief also normal weiter. Da ich nach jahrelanger Erfahrung Vertrauen in das Paketsystem hatte, bestand meine "Reperatur" darin, bis zum nächsten Tag abzuwarten, dann eine Aktualisierung zu starten, in der der Fehler behoben war; die Pakete wurden wieder aktualisiert, alles war wieder gut. All das, ohne daß der Rechner auch nur eine Sekunde ohne Funktion war. Soviel zu "diesen App Stores".

Mir ist unerklärlich, warum jemand Softwareinstallationen als Argument für Windows benutzt. Sorry, aber solange das nicht mit konkreten Beispiele versehen ist, muß ich annehmen, daß derjenige nicht viel Erfahrung mit APT gemacht hat.

Wo das dokumentiert ist? Keine Ahnung

Das ist schon ein sehr schwerer Bug, da muß es doch einen Fehlerbericht geben? Ich konnte mit Google nichts zu dem Thema finden.

- MS Office benutze ich schon seit ca. 5 Jahren nicht mehr, seitdem nur noch
OpenOffice und hatte damit bisher noch keine Probleme (auch keine
Kompatibilitäts-Probleme (wenn es sowas dann auch für Ubuntu oder Dergleichen
geben würde wäre das super)

OpenOffice läuft natürlich, ich würde aber zu LibreOffice wechseln. Das ist ein Fork, nachdem Oracle (Besitzer von OpenOffice) unfreundlich zur Community geworden ist. Das Dokumentenformat ist identisch.

Ich werde es aber auf jeden Fall zuerst mal testen, hätte da auch noch
einen älteren Desktop-PC ;)

Dann lieber per CD auf Deinem normalen PC, dann weißt Du, ob alles läuft.

Welche Funktion haben denn die Ubuntu-Leute aus Firefox entfernt, um Windows-Umsteiger nicht zu überfordern? War das eine wichtige Funktion?

Sollte kein Geheimnis sein, ich wollte mir nur die Erklärung sparen, die ist nämlich länglich.

Also: Bei X11 (so heißt der grafische Teil von Linux) gibt es die Zwischenablage, wie man sie auch von Windows kennt. Zusätzlich gibt es aber die Primärauswahl, die einen ähnlichen Zweck hat, aber einfacher funktionert. Die Zwischenablage geht so:
  • Text mit der Maus markieren
  • Strg-C
  • Auf das andere Textfenster klicken
  • Strg-V

Die Primärauswahl geht so:
  • Text mit der Maus markieren
  • Auf das andere Textfenster klicken (typischerweise mit dem Mausrad)

Daran muß man sich gewöhnen, das geht aber offensichtlich schneller.

Das Schöne daran ist aber, daß man noch andere Funktionen daraus ableiten kann, und da kommt Firefox ins Spiel: Wenn ich eine URL markiere, reicht es unter Linux, in ein FF-Fenster zu klicken (nur nicht gerade in ein Textfeld), damit FF die URL lädt.

Ist das eine "wichtige" Funktion? Es geht sicher auch ohne (sieht man ja bei Windows), wenn man sich aber an die Primärauswahl gewöhnt hat, benutzt man sie halt ständig. Wenn sie dann nicht funktioniert, stolpert man jedesmal darüber.

Unter Ubuntu wurde das mit einer FF-Option abgestellt. Ich hätte das zwar wieder rückgängig machen können, mir hat das aber gezeigt, daß Ubuntu eher für Windows-Umsteiger gedacht ist, und daß man sogar soweit geht, Funktionalität zu entfernen, um diese nicht abzuschrecken. Darum bin ich bei Debian geblieben.


#56560 Windows 7

Geschrieben von yooden am 16. Juli 2012 - 19:23

Linux scheidet halt einfach aus wenn man [...] z.B. Adobe Photoshop und MS Office nutzen will/muss.

Ja, aber wer will das schon? Die meisten Leute wollen einfach nur Bilder bearbeiten, Briefe schreiben oder Tabellen kalkulieren.

(Was kosten eigentlich aktuell Photoshop und Office? Bei Alternate €1164, gibt's sicher auch billiger, wenn man einen PC kauft.)

Übrigends dieser tolle Ubuntu Live Linux USB Stick installiert erstmal GRUB als Bootmanager

Wie, einfach so ohne nachzufragen? Wo ist das genauer beschrieben?

Ich sage mal wenn das Microsoft passieren würde, da wäre das Geschrei groß!

Mit Recht, Live-Systeme haben nicht an der Festplatte rumzufummeln.


#56548 Windows 7

Geschrieben von yooden am 16. Juli 2012 - 11:48

(Hintergrund: Ich benutze daheim seit April 2000 ausschließlich Linux, im Büro muß ich leider Windows XP benutzen. Fairness ist von mir nicht zu erwarten, auch wenn ich meine Apologetikphase hinter mir habe. Windows nervt mich immer noch jeden Tag.)

Ubuntu lese ich wirklich ständig irgendwo. Und man liest darüber auch echt nur Gutes ... so zumindest mein Gefühl.
Ich denke, ich werde es mir auf jeden Fall mal probe-installieren.

Für die ersten Schritte muß man es nichtmal installieren, das bootet auch von der CD (läuft dann natürlich eher langsam).

Ich habe vor einigen Monaten ein neues Notebook gekauft und gleich ein neues Linux aufgespielt (allerdings Debian; Ubuntu ist ein Ableger von Debian). Mit einer Ausnahme¹ ging das so problemlos, daß ich regelrecht überrascht war (das war bei dem Notebook davor anders). Das schöne an Debian: Das CD-Image (*.iso) kann man auch einfach auf einen USB-Stick kopieren, der bootet dann auch. (Ähem: Einfach unter Linux, keine Ahnung, wie man das mit Windows hinbekommt.)

Ubuntu wollte ich schon zweimal testen, in beiden Fällen habe ich den Versuch schnell wieder abgebrochen. Interessanterweise in beiden Fällen mit einer Begründung, die Dich als Windows-Nutzer vermutlich nicht interessiert:
  • Die Ubuntu-Leute haben eine Funktion aus Firefox entfernt, um Windows-Umsteiger nicht zu überfordern. Das ist erstens sowieso eine dämliche Idee, zweitens geht es um eine richtig nützliche Sache.
  • Die aktuelle Version wurde für USB-Sticks nur für Windows, Mac und Ubuntu angeboten, nicht aber für andere Linuxe. *facepalm*
Du wirst sicher Spaß mit Ubuntu haben. Die Bedienung ist anders als XP (neuere Windowse kenne ich nicht), es ist aber alles an Funktionen da, was man so braucht. Das System ist wesentlich flexibler, es gibt reichlich kostenlose Software und im Internet viele Möglichkeiten, Hilfe bei Problemen zu bekommen. Wenn Du mal beschreibst, wofür Du den Rechner benutzt, kann ich auch versuchen, passende Programme zu nennen.

Die Ausnahme sind moderne Spiele, da ist die Menge im Vergleich zu Windows verschwindend gering. Es gibt ein paar sehr gute Spiele, wenn Du nur wenig spielst, kannst Du Glück haben und Dein Lieblingsspiel finden, das solltest Du aber vorher prüfen. (Vielleicht ändert sich das bald, Valve (Half-Life, Steam) stellt Linuxentwickler ein. Das ist aber nicht der erste Versuch in dieser Richtung.)

Ich habe im Heim- und Büro-Notebook vergleichbare Hardware (Dual-2.*-CPU, 4 GB RAM, Festplattenverschlüsselung), das Heimnotebook mit Linux ist in jeder Hinsicht deutlich schneller. (Ich warte noch ein wenig auf billigere SSDs, davon verspreche ich mir nochmal einen Geschwindigkeitssprung.)

Ich bleibe also bei Debian, für Dich als Einsteiger empfehle ich Ubuntu, weil das Berechtigungskonzept sehr anfängerfreundlich umgesetzt ist (identisch mit MacOS, ich weiß gerade nicht, wer da von wem geklaut hat), und weil die Hilfen auf Einsteiger ausgerichtet sind.

Falls Du übrigens einen billigen kleinen Linux-Rechner suchst: Raspberry Pi

So, genug geschwätzt, sag bescheid, wenn Du noch Fragen hast.

¹: Das Notebook hatte einen Bug, der unter Windows nicht sichtbar wurde. Darum mußte ich das BIOS fixen.


#56525 Suche Multitool

Geschrieben von yooden am 15. Juli 2012 - 08:45

Ich habs mir jetzt 3 mal durchgelesen und weiß immer noch nicht was du mir sagen willst :popcorn:

Dir speziell garnichts, das war nur der Aufhänger. Ich wollte nur betonen, daß ein Leatherman durch seine Konstruktionsweise sogar mit einer rutschenden Mutter überfordert ist, die ich mit einem Swisstool einfach mit der Zange festhalten kann.


#56517 Suche Multitool

Geschrieben von yooden am 14. Juli 2012 - 19:37

[Victorinox ist] mit der Ratsche und Bit viel besser zum Arbeiten.

Ach ja, jenseits aller Gespräche über die Qualität: Wer ist denn auf die Schnapsidee gekommen, die Bits an der Zange anzubringen? Ich sehe mich im Regen am Straßenrand mit dem Leatherman am Mopped rumschrauben; wenn dann eine Mutter durchrutscht, wird man mein Gezeter im ganzen Landkreis hören.


#56478 Nalgene Oasis bzw. Us feldflasche kompatibel mit BW Becher?

Geschrieben von yooden am 13. Juli 2012 - 11:31

21,5 cm Höhe
12,5 cm Breite auf Höhe 10 cm
11 cm Breite auf Höhe 1 cm
16 cm Höhe Halsansatz

Meine eigentliche Frage ist aber immer noch offen:

Ob die US Feldflasche oder die Nalgene Oasis (die ja beide ungefähr Baugleich sind) in dieses Aluminiumgehäuse der BW-Feldflasche passen.

Zollstock?


#56402 Wo darf man wildcampen/fischen in D/EU?

Geschrieben von yooden am 10. Juli 2012 - 17:15

OT: Genau das darf er eben nicht, dafür würde man einen Waffenschein benötigen.
Wenn dein Bekannter mal eine Stichproben-Kontrolle (sind Momentan recht selten) bei sich zu Hause hat wird er seinen Jagdschein, die Waffenbesitzkarte, die Waffen und Munition verlieren und ein Anzeige bekommen.


OT: Bezieht sich das auf das Kopfkissen? Das war natürlich etwas flapsig. Keine Ahnung, ob er einen Waffentresor oä. hat.

Ansonsten: Wo sollte ein Jäger seine Waffen aufbewahren, dh. was wäre bei einer Kontrolle auffällig?



#56398 Kurzreview capCAP

Geschrieben von yooden am 10. Juli 2012 - 14:56

Keine Ergebnisse gefunden für 'capcap'.


Ich teste gerade verschiedene Typen von Wasserbehälter, einer davon sind die bekannten Flaschen von Nalgene. Weil viele so darüber gejammert haben daß es sich aus der weiten Öffnung schlecht trinken läßt, habe ich mir dazu einen capCAP besorgt.

Funktionert auch, das Teil. Es trinkt sich sehr angenehm daraus, trotzdem kann man immer noch die große Öffnung der Nalgene nutzen. Ich find's praktisch.

Es gibt auch Negatives:
  • Mein erster Deckel hatte nach einem Tag einen Längsriß im Bändchen. Austausch war kein Problem.
  • Wenn man eine Tasche benutzt, die auf Nalgenes maßgeschneidert ist, kann es knapp werden.
  • Das Bändchen dreht sich am kleinen Deckel nicht gut mit, so daß man es beim Offnen/Schließen mitschleift.

Der capCAP kostet knapp €6, ich würd's wieder kaufen.


#56378 Sind Outdoor-Jacken wirklich dicht?

Geschrieben von yooden am 09. Juli 2012 - 16:17

Wie sind eure Erfahrungen im Dauerregen?

Auf dem Mopped trage ich eine BMW Streetguard (I), das war angeblich eine der ersten Moppedjacken, bei denen die Membran direkt mit der Schutzschicht verschweißt ist (oder so ähnlich). Bis dato hatten Moppedjacken eine Innenmembran, darum ist die Schutzschicht (Cordura oä.) naß, schwer und kalt geworden.

Jedenfalls: Die Jacke hält dicht. Sofern ich Ärmel und Kragen sauber abdichte, bleibe ich trocken. Wenn das auf dem Mopped bei 100 km/h klappt, gibt es sicherlich auch Outdoorjacken, die Regen von oben zuverlässig abhalten.

(Großartiges Teil, jeden Cent wert. Jetzt nach ca. 60.000 km sieht man schon einige Gebrauchsspuren, aber 20.000 km sind sicher noch drin.)


#56376 Arbeitsbedingungen Enlan, Sanrenmu, Ganzo usw.

Geschrieben von yooden am 09. Juli 2012 - 15:00

Ich habe gar nicht versucht irgendwas über dich zu vermuten.

Ach ja? Dann ist wohl die Katze über die Tastatur gelaufen, als Du gerade Deine Nachrichten geschreiben hast. Kann ja mal passieren.

Da wird man nach seiner Meinung gefragt und wenn es eine andere ist als die des Themenstarters wird man in der Luft zerrissen.

Ein dritter und letzter Versuch: Meinungsfreiheit bedeutet nicht, daß man seine Meinung sagen darf, ohne daß andere widersprechen dürfen, schon garnicht in einem öffentlichen Forum. (Ich weiß ehrlich nicht, warum es mir nicht gelingt, mich in dieser Sache verständlich zu machen.)


#56359 Arbeitsbedingungen Enlan, Sanrenmu, Ganzo usw.

Geschrieben von yooden am 08. Juli 2012 - 22:04

Ach Yooden, ich habe nichts gegen dich und auch nichts gegen deine Ansichten. Denke dir deinen Teil und ich denke mir meinen und wir brauchen uns dann auch nicht angiften.

Ich wiederhole mich gerne: Du kannst gerne denken, was Du möchtest. Wenn Du uns Deine Gedanken mitteilst, riskierst Du Widerspruch.

Der Rest Deiner Nachricht hat nun wirklich nichts mehr mit dem Thema zu tun. Du kannst das gerne in irgendeiner Plauderecke wieder aufgreifen. Laß es aber bitte, Deine Vermutungen über meine Person zu äußern. Bisher warst Du da nicht so erfolgreich.


#56354 Arbeitsbedingungen Enlan, Sanrenmu, Ganzo usw.

Geschrieben von yooden am 08. Juli 2012 - 17:41

Ich gönne jedem seine Meinung aber bitte lasst mir auch meine.

Du kannst gerne eine Meinung haben, das bedeutet aber nicht, daß Du diese unwidersprochen äußern kannst.

[Rant über Deutschland]
Um es mal ganz deutlich zu sagen: Deutschland und der Euro kotzt mich einfach nur noch an.

Wir haben hier einen sagenhaft hohen Lebensstandard, inklusive vieler sehr, sehr reicher Leute. Wenn Dich das Land trotzdem so ankotzt, solltest Du auswandern, zB. nach Bangladesh, da werden immer wieder Jobs in der Textilindustrie frei.

Ich kenne genug Leute hier die selber nicht mehr wissen wie sie sich was zum kauen kaufen sollen weil sie von der Stütze leben und keinen Job mehr bekommen.

Genau, deren Job wird nämlich jetzt von Chinesen oder Maschinen erledigt, während sich der Chef die Taschen füllt.

Und nochmal für dich Yooden:
ob du es magst oder nicht aber mir ist es absolut egal wie die Arbeitsbedingungen oder der Lebensstandard in anderen Ländern aussieht, solange in unserem Land es nicht besser aussieht. Ok, hier gibt es keine Strafgefangenenlager und auch keine Kinderarbeit aber dafür genug anderen Rotz den ich jetzt nicht mal aufzählen mag.

OT: Schauen wir doch mal nach, worüber Bild Online heute am lautesten jammert:
  • Top-Nachricht Politik: Afghanin wegen Ehebruch hingerichtet.
  • Top-Nachricht Inland: Deutsche Jugendliche feiern so viel, daß ihre Gesundheit gefährdet ist.
Tja, da sieht man deutlich, wie erbärmlich dreckig es uns Deutschen in unserem Elend geht.



#56347 Arbeitsbedingungen Enlan, Sanrenmu, Ganzo usw.

Geschrieben von yooden am 08. Juli 2012 - 12:34

ich will eure hitzige Diskussion ja ungern unterbrechen. Ob jemand viel oder wenig verdient, seine Butter im Bioladen kauft oder nicht hat meiner Meinung nach nicht mehr wirklich viel mit dem eig. Thema zu tun.

  • Das Argument mit dem Einkommen verstehe ich so: "Ich kann mir keine Messer aus Deutschland leisten, also muß ich welche aus China kaufen, obwohl dort die Arbeitsbedingungen schlecht sind."
  • Die Butter taugt als Vergleich, weil es dort ebenfalls gute Produkte ("die teure Kerry Gold Butter weil die ja von so glücklichen Kühen kommt") und billige, schlechte Produkte gibt.

So verstanden gehören die Argumente also schon zum Thema, auch wenn ich in beiden Fällen nicht glaube, daß die Argumente wirklich tragfähig sind (wie ja beschrieben).

Wenn Du das anders siehst, dann verstehe ich das Thema nicht.

[Persönliche Erfahrungen]

Ich verstehe nicht, in welcher Hinsicht Deine Erfahrungen Deine Position unterstützen. 90 Deiner Kollegen haben ihren Job verloren, also ist es ok, wenn wir weiterhin nur auf den Preis achten?

Da ich nicht in China arbeite und ich einen guten Chef habe brauche ich mir keine Sorgen machen das ich im Strafgefangenenlager leben muß.

Ich habe mal die Teile betont, die mir besonders wichtig erscheinen.

Nichts für ungut, aber das scheint für mich der Kern Deiner Argumentation zu sein. Bitte verbessere mich, wenn ich mich irre.

Denk mal darüber nach und wenn du ab sofort nicht nackt durch die Gegend läufst, kein Auto mehr fährst und nie wieder einen PC benutzt, elektronische Geräte benutzt und wirklich nichts mehr aus China benutzt dann können wir noch einmal ernsthaft darüber sprechen.

Sorry, das ist einfach irreführend, ich kann sehr wohl Deine Meinung kommentieren, auch wenn ich selbst nicht perfekt bin. Wie sollte sich jemals etwas verbessern, wenn nur perfekte Lösungen akzeptiert werden?

Ich könnte jetzt noch ergänzen, daß ich drei von den vier Sachen, die Du erwähnt hast (Computer, Fernseher, Auto, Kleidung) nicht besitze oder aus deutscher Produktion kaufe, insofern reicht der implizite Vorwurf der Heuchelei auch diesmal (vgl. Butter) nicht weit.


#56329 Arbeitsbedingungen Enlan, Sanrenmu, Ganzo usw.

Geschrieben von yooden am 07. Juli 2012 - 13:17

Mal im Ernst, meint jemand die "rühren" zwei verschiedene "440C Suppen" an...

Bei der Stahlrohmasse gibt es vermutlich keine Unterschiede, aber sonst hätte ich schon einige Ideen, wie man billige und teure Messer auf den gleichen Produktionsstraßen bauen kann. Qualitätskontrolle, Aufwand, Nachbearbeitune etc.

Mir ist ehrlich geagt sowas von egal wo ein Messer herkommt, wie es hergestellt wurde und wie die Arbeitsbedingunegen da sind.

Akzeptiert; ich hoffe, Dir ist dann gleichermaßen gleichgültig, wenn Du am Arbeitsplatz vom Chef mit illegalen Methoden ausgenutzt wirst, wenn Du wg. Schadstoffen am Arbeitsplatz krank wirst oder wenn in 20 Jahren Deine Kinder von chinesischen Investoren unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen werden.

Falls nicht, dann erkläre bitte mal den Unterschied.

Wenn mir ein Sanremu oder Ganzo gefällt und ich für die Qualität nur 10 Euro berappen muß wird Benchmade dadurch ärmer???

Herr Benchmade (oder wie der heißt) ist mir erstmal egal, aber klar haben solche Kaufentscheidungen Auswirkungen auf heimische Produktion. Sieh Dich mal um, was in der hiesigen Wirtschaft passiert, und wie der Druck auf die Arbeitnehmer erhöht wird. Denkst Du, daß hat nichts mit billigen Produktionsstätten in Übersee zu tun?

Von der Produktion abgesehen spielt auch der Handel in Deutschland eine Rolle: Solange Leute hier zB. Schuhe kaufen, die erklärtermaßen (!) durch Kinderarbeit hergestellt worden sind, wird es diese Kinderarbeit weiter geben.

Oder geht Ihr alle in den Laden und kauft die teure Kerry Gold Butter weil die ja von so glücklichen Kühen kommt? Oder kauft ihr die JA-Butter vom REWE für einen Drittel des Preises?

Ich kaufe meine Butter im Bioladen, wenn möglich Demeter.

Ich habe 3 Kinder und muß schon auf die Preise achten.

Das Argument lasse ich für Lebensmittel gelten (zähneknirschend, herkömmliche Tierproduktion schadet mir auch dann, wenn ich damit nichts zu tun haben will), wir sprechen aber im Grunde von Luxusartikeln. Mehr als ein Taschenmesser brauchen die wenigsten, alles was darüber hinaus geht, ist Hobby.

Ich habe einen guten Job und werde auch sehr gut bezahlt

...das wirft natürlich ein neues Licht auf Deine Argumentation. Hast Du nicht eben behauptet, daß Du "auf die Preise achten" mußt?

Und es soll auch Leute geben die von Harz4 leben und sich nun mal keine teuren Markenmesser kaufen können. Erzählt denen mal was von schlechten Arbeitsbedingungen und das sie lieber Messer aus Deutschland kaufen sollen.

Nochmal: Messer sind in Deutschland überwiegend ein Hobby.

Stell Dir aber mal vor, wie lustig diese Unterhaltung wäre, wenn derjenige einen Job in der Produktion hatte, aber nichts mehr finden kann, weil die Industrie nach China auswandert.

Ich setze mich schon seit einigen Jahren mit dem Thema auseinander und ich denke ich kann aus meiner Erfahrung heraus sprechen.

Noch eine Überraschung. In welcher Form setzt Du Dich mit dem Thema auseinander, sprichst Du mit den Angehörigen der Selbstmörder? Hast Du mal ein chinesisches Straflager besucht, in dem die Insassen für europäische Unternehmen arbeiten müssen? Die Frage ist ernst gemeint, welche "Erfahrungen" hast Du in dieser Thematik gemacht?


#56312 Arbeitsbedingungen Enlan, Sanrenmu, Ganzo usw.

Geschrieben von yooden am 06. Juli 2012 - 17:30

Ach nein, nicht schon wieder so eine Weltverbesserungsdiskussion.
Muss das immer und immer wieder durchgekaut werden?

Ja, muß. Und was noch schlimmer ist: Du mußt unbedingt diesen Thread lesen, gründlich darüber nachdenken und bis morgen einen 15-seitigen Essay darüber verfasst haben, sonst holt Dich die Forumspolizei und Du kommst in einen Einzelthread.

Hierzu fällt mir eine schöne Geschichte ein: Wie ihr vielleicht wißt, war die chinesiche Firma Foxconn schon öfters in den Schlagzeilen. Die Firme produziert für Apple iPhone, iPad und Co. Aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen haben sich dort vor einiger Zeit viele Mitarbeiter vom Dach der Firma in den Freitod gestürzt. Nachdem die hohe Selbstmordrate in aller Welt bekannt wurde, hat das Foxconn Management reagiert. Aber anstatt wie zu erwarten die Arbeitsbedingungen zu verbessern, hat man Fangnetze rund um die Fabrik angebracht. Mitarbeiter, die vom Dach springen werden seit dem sanft aufgefangen und können sich zumindest nicht mehr bei Foxconn selbst umbringen.. ^^

Ob die Geschichte stimmt, weiß ich aber nicht.

Guckstu hier.

Noch besser finde ich etwas aus dem Spiegel: "Das Foxconn-Management schrieb seinen Beschäftigten laut chinesischen Medien einen Brief, in dem sie sich schriftlich verpflichten müssen, sich nicht selbst zu töten."

...sonst kommen sie in den Knast, oder wie?

Edit: Justizvollzugsfriedhof?