Ein Wellenschliff schneidet viel aggressiver als eine glatte Klinge.
Der Wellenschliff vieler Hersteller in der Nähe des Griffs macht Sinn. In der Nähe des Griffs schneiden bedeutet die meiste Kraft auf das Schneidgut ausüben zu können (Hebelgesetz). Benchmade, Gerber, Spyderco machen doch wohl nicht etwa alles falsch?
Das Wellenschlifftaschenmesser von Victorinox ist dann wohl eher ein tolles Brotzeitmesser und nix zum schnitzen.
Übrigens die nächste Steigerung der Wellenschliffklinge heißt dann Säge. ![:tape:](http://forum.odoo.tv/public/style_emoticons/default/images/allgsmiley/tape.gif)
Puh, das ist ein ziemliches Durcheinander und das meiste stimmt so auch leider nicht.
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Zunächst einmal schneidet ein Wellenschliff nicht aggressiver. Er bringt im Prinzip nur mehr Schneide auf dem selben Raum unter. Gleichzeitig sorgt er für einen leicht wechselnden Druck auf das Schneidgut, so daß dieses auch meist komplett von dem Mehr an Schneide erfasst wird. Dies geht aber auf Kosten der Kontrollierbarkeit eines Schnittes.
Welche Art und Positionierung eines Wellenschliffes Sinn macht, kann man nicht pauschal sagen, da dies abhängig vom Einsatzzweck ist. Ursprünglich war der Wellenschliff über die gesamte Klinge verteilt. Erfunden wurde der Schliff
von der Firma Güde im Jahr 1941 zunächst ausschließlich für den Haushaltsbereich (Küchenmesser, Brotmesser, etc.). Dort kam ein Komplettwellenschliff zum Einsatz da eine glatte Klinge hier nicht von Nöten, ja sogar eher hinderlich war. Teilwellenschliffe an Klingen haben ihren Ursprung hauptsächlich im taktischen Bereich. Hierbei sorgte der glatte vordere Teil für gute Penetrationseigenschaften, während der untere Teilwellenschliff zum Kappen von Schnüren und ähnlichem sehr nützlich war. Zunehmend hält der Teilwellenschliff seit einigen Jahren nun auch Einzug in den Bereich ziviler Messer. Bei diesen ist es aber meist viel wichtiger, daß man im unteren Bereich der Klinge präzise Arbeiten kann und dabei stört ein Teilwellenschliff. Hilfreich ist er dagegen im oberen Bereich der Klinge, da etwa bei Rettungsmessern das Messer nicht weiter hinter das Schneidgut geführt werden muss und das Verletzungsrisiko sinkt.
Der Teilwellenschliff am hier vorgestellten Victorinox Messer ist eben nicht als Brotmesser geeignet, sondern sehr gut zum Schnitzen. Mit dem vorderen Wellenschliff kann man schnell viel Holz wegschneiden um dann mit dem hinteren, glatten Klingenteil präzise Arbeiten zu können.
Zu guter Letzt ist eine Säge keine Steigerung des Wellenschliffes. Eine Säge funktioniert nach einem komplett anderen Prinzip. Sägen haben Zähne und reissen kleine Späne aus dem Holz. Ein Wellenschliff ist dagegen, wie der Name ja bereits vermuten lässt, ein Anschliff an eine Klinge. Diese zerschneidet das Holz.