Zum Inhalt wechseln


Johannsen

Registriert seit 28. Apr. 2011
Offline Letzte Aktivität 09. Mai. 2016 13:12
*****

#64825 Nahrung aus der Natur

Geschrieben von Johannsen am 01. August 2013 - 16:44

Moin ihr Bushcrafter, Waldläufer, Survivor, Wanderer und Naturfreunde!

Jeder der sich gerne draussen bewegt, ist schon an ihnen vorbei gekommen.
An wem?
An den Früchten der Natur! ^^

Im Rahmen vom Survival bietet uns die Natur ein riesiges Angebot von pflanzlicher Notnahrung.
Meiner Meinung nach sollte sich jeder, der sich mit Survival / Bushcraft etc. beschäftigt auch mit Nahrung aus der Natur auseinandersetzen!
Ich habe eigentlich auf jeder meiner Touren Essbares gefunden und ich denke das man den "Outdoor- Altag" mit frischen Leckereien noch um ein wesentliches aufwerten kann.

Hier können wir nun eine kleine Sammlung von dem was ihr so gefunden, zubereitet oder direkt verspeist habt (wenn möglich mit Bildern) erstellen.

Ich starte einfach mal mit ein paar Leckereien aus der jüngsten Vergangenheit.

Als erstes eine Frucht die jeder kennt. Der wilde Apfel

Hier handelt es sich allerdings um einen verwilderten Kulturapfel wenn mich nicht alles täuscht
Eingefügtes Bild
Dieses Jahr wurde der mittlerweile seltene, echte Wild- Apfel zum Baum des Jahres 2013 ernannt.
Das Bundesministerium für Umwel und Naturschutz hat einen lesenswerten Artikel dazu herausgegeben.
Hier der Link: Der Wild-Apfel ist Baum des Jahres 2013

Geschmeckt hat er aber dennoch und bot mir eine willkommene Erfrischung
Eingefügtes Bild

Als nächstes habe ich in der letzten Zeit mein Augenmerk auf, unsere kleinen Freunde, die Pilze gerichtet.
Angeregt von einem bekannten Bushcrafter der auf Youtube sehr aktiv ist, habe ich vor geraumer Zeit schoneinmal einen Beitrag über den Mu Err geschrieben und ihn seither auch des häufigeren gefunden.

Das Judasohr ... Ein Pilz der fast nicht zu verwechseln ist und zu jeder Jahreszeit geerntet werden kann
Eingefügtes Bild

Die Ausbeute war nicht zu verachten
Eingefügtes Bild
Da ich an diesem Tag kein Verpflegungsproblem hatte, wurden die Pilze getrocknet und warten nun darauf rehydriert den Weg in meinen Magen zu finden ;-)

Etwas kratziger bei der Ernte, aber um so schmackhafter, verhielt es sich mit meinem nächsten Kandidaten.
Der wilden Brombeere

Es waren noch nicht viele reif ... Aber gelohnt hat es sich trotzdem!
Eingefügtes Bild

Diese kleine aber feine Ausbeute fristet nun die nächsten 8 Wochen in einem Bad aus Rum :D
Eingefügtes Bild

Vieleicht hat ja der ein oder andere ebenfalls Freude an frischer Nahrung direkt aus der Natur und möchte seine Erfahrungen mit uns teilen.


#64823 Benötige Info zum G82 Rangepack

Geschrieben von Johannsen am 01. August 2013 - 15:20

[mod]
Aus gegebenem Anlass möchte ich auf darauf hinweisen, dass in diesem Forum auf eine "einigermaßen" richtige Rechtschreibung zu achten ist!
So bleiben die Kommentare übersichtlich, lesbar und die Qualität des Forums ist weiterhin gesichert.

In diesem Sinne verweise ich hiermit auf die Regeln des Foums.

[/mod]


#64745 Trekkingtour Norwegen

Geschrieben von Johannsen am 24. Juli 2013 - 21:38

In dem von dir gewählten Zeitraum wirst du auf jeden Fall noch mit Winter rechnen müssen!

Grade Touren im Winter finde ich persönlich sehr schön. Es ist einfach nochmal ein anderes Erlebniss in der Kälte unterwegs zu sein.
Allerdings stellen solche Gegebenheiten auch einige Ansprüche an Equipment und vorallem die richtige Planung der Tour!

Das war im März diesen Jahres im Pasvik
Eingefügtes Bild


Das Klima ist in Norwegen teilweise sehr stark von der jeweiligen Region abhängig.
Hast du schon eine Region vor Augen in der die Tour stattfinden soll?


#64509 Suche ein kleines bzw. mittelgroßes Outdoor Messer

Geschrieben von Johannsen am 27. Juni 2013 - 20:09

Also ich kann das Izula absolut empfehlen!
Meines begleitet mich jetzt schon ca. ein Jahr an meinem Gürtel.
Bisher wurde ich noch nicht enttäuscht von dem Messer.
Eingefügtes Bild
Der Griff des Izula ist tatsächlich relativ klein, ich komme aber mit den Griffschalen und der Wicklung sehr gut damit zurecht.
Meiner Meinung nach reicht ein Messer dieser Größe voll und ganz für den "Outdoor / Bushcraft- Alltag".
Beim Batoning hat es natürlich auf Grund der Größe gewisse Nachteile, aber möglich ist es.

Auf meiner letzten Huskytour habe ich auf diese Weise Anzündhölzchen hergestellt. Allerdings wird die Beschichtung so auf dem Klingenrücken ganz schön beansprucht.
Aber, wenn ich Holz spalten will, habe ich eben auch entsprechendes Werkzeug dabei ^^
Das Nachschärfen geht bei dem 1095er schön schnell und die Schärfe wird auch gut gehalten.
Mit Korrosion hatte ich bisher auch keine Probleme da hin und wieder ein wenig Speck geschnitten wird ;-)

Die Scheide ist aus unspektakulärem Kunstsoff, erfüllt ihren Zweck aber voll und ganz und ist durch die Bohrungen und Schlitze auch vielseitig anpassbar.

Ist ein feines, kleines Messer!


#64249 Power Schleuder

Geschrieben von Johannsen am 30. Mai 2013 - 07:42

Inspiriert von einem interessanten, wenn auch ein wenig verrücktem, Youtube Channel habe ich ein neues MYOG Projekt gestartet.
- Eine Zwille in Eigenregie -

Ich habe das aus der Physiotherapie bekannte Theraband verwendet, dass sich großer Beliebtheit bei "Zwillen Schützen" erfreut.

Eingefügtes Bild

Nun musste nur noch eine passende Astgabel gefunden werden.
Es wurde ein schönes Stück Buche das regelrecht darauf wartete "beschnitzt" zu werden.

Eingefügtes Bild

Langsam aber sicher nahm meine Schleuder Form an.
Da ich keine Schnitzmesser zur Verfügung hatte verwendete ich meine Stecheisen zum schnitzen.

Eingefügtes Bild

Nachdem der Griff sowie weitere Feinheiten fertiggestellt waren konnte das Theraband zugeschnitten werden.
Da ich meiner Schleuder ein wenig Power gönnen wollte habe ich mich für doppellagiges theraband entschieden.

Die Zuschnittmaße für das Theraband betrugen:

4x [28cm x 3cm]
4x [15cm x 0,5cm]

Nun konnten die "Gummis" montiert werden.
Zum Befestigen habe ich mich für die, annähernd Werkzeugfreie, "Wickelmethode" entschieden.
Hierbei werden die doppelt gelegten Flachbänder mit den dünnen Therabandstreifen an der Schleuder befestigt.
Mit ordentlich Zug verarbeitet, bildet diese Wicklung eine bombenfeste Verbindung.

Eingefügtes Bild

Die ersten Schusstests verliefen ohne Probleme und ich kann sagen das ich noch nie mit einer Schleuder dieser "Größenordnung" geschossen habe. Sie hat echt Wumms!

Nun bin ich vom Schleudervirus infiziert und die nächsten Projekte stehen schon auf dem Programm.
Ich möchte in Zukunft verschiedene Griffmaterialien, Formen sowie Therabänder verwenden und ausprobieren.

Hat von euch schon mal jemand eine derartige Schleuder gebaut oder hat Erfahrung mit dem Zwillenschiessen?
Ich würde mich über einen Gedankenaustausch freuen!


#64111 Outdoor - Bushcraft - Survival - Treffen 2013 in Berlin

Geschrieben von Johannsen am 20. Mai 2013 - 20:25

Scheint ja eine wirklich illustre Gruppe gewesen zu sein :D

Da schlägt einem Wochenend- Arbeiter der Neid ins Gesicht bei so einem netten Treffen ^^


#63957 Das Topfdilemma, Suche nach d. perfekten Topf

Geschrieben von Johannsen am 04. Mai 2013 - 13:53

[mod]So, und nun wieder ---> Zurück zum Thema[/mod]

Ich hab mir aus einer edelstahldose selbst einen Topf gebaut. Da passt ca. ein Liter rein und hat mich insgesamt ca. 5€ gekostet (ein paar Kleinteile hatte ich noch zuhause).
...
Die kleine Bushbox passt auch noch mit rein und ein selbst gebauter Spiritusbrenner, in der Kombination ist das mein komplettes Kochset.


Sieht gut aus :)
Was wiegt denn das Set? :D


#63591 Kleider machen Leute!?

Geschrieben von Johannsen am 07. April 2013 - 16:13

Na der scheint ja größeres vorzuhaben so wie er ausgerüstet ist :D


#63552 Varanger Expedition - Mit Hundeschlitten in die arktische Klimazone

Geschrieben von Johannsen am 04. April 2013 - 17:15

Von den Fotos her müssen die Eindrücke noch bewegender gewesen sein als der erste Teil.


Die Wälder des Pasvik waren auch genial aber mir persönlich haben die letzten Etappen auf Varanger am besten gefallen.
Diese unglaublichen, weissen Weiten der Hochebenen und die raue, zerklüftete Küste waren einfach unglaublich eindrucksvoll.
Noch dazu hatten wir mit dem Wetter wirklich viel Glück an den letzten 3 Tourentagen. Auf der Halbinsel sowie auf Vardø sind starke Stürme an der Tagesordnung und können das Outdoorleben auf sehr harte Prüfungen stellen. Aber 3 Tage Sonnenschein waren nicht nur aussergewöhnlich sondern auch wunderschön. :)

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! ;-)


Ja das stimmt! Aber die nächste Tour in der Größenordnung wird nun erstmal ein wenig warten müssen.
Besonders nach Meinung meiner "Regierung" ^^


#63549 Varanger Expedition - Mit Hundeschlitten in die arktische Klimazone

Geschrieben von Johannsen am 04. April 2013 - 14:04

Teil 2

Varanger Expedition


Perfekter Zeltplatz
hEingefügtes Bild

Morgenstimmung
Eingefügtes Bild

Nun sollte nach einer kurzen Fahrt der Streckenabschnitt folgen auf den ich mich am meisten gefreut habe.
Die Etappe an der Küste der Barentsee entlang.

Mit den Hunden an den Klippen entlang
Eingefügtes Bild

Trail am "Strand"
Eingefügtes Bild

Pause an der See
Eingefügtes Bild

Nach ein paar weiteren Kilometern bauten wir unser Lager direkt am Wasser auf.
Der Platz war perfekt, das Wetter bombastisch und selbst die Seehunde beobachteten uns. Immer wieder konnte man sie beim auftauchen und Ausschau halten beobachten. Herrlich!
Da wir den Tag zuvor gut Strecke gemacht haben, hatten wir viel Zeit den vorletzten Tourentag richtig zu geniessen.

Direkt am "Strand"
Eingefügtes Bild

Blick auf die Küste
Eingefügtes Bild

Abendstimmung beim Wasserholen
Eingefügtes Bild

Nach einer stürmischen Nacht im Zelt konnten wir am nächsten Tag euphorisiert den letzten Streckenabschnitt starten.
Wir wendeten uns von der Barentsee ab um über ein, vollständig von Wasser umgebenes, Hochplateau des Fjords den direkten Weg zur Insel Vardø einzuschlagen.
Wir hatten einen stetigen Wind und gleissenden Sonnenschein. Der Loipengott meinte es gut mit uns!

Fahren auf der Hochebene
Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild

Panorama geniessen! "Der Nordpol war leider nicht zu sehen!" ^^
Eingefügtes Bild

Die letzte Abfahrt vom Plateau mit "Special Guest" aus der Familie
Eingefügtes Bild

An unserem Tourenziel angekommen wurden wie immer zunächst die Hunde versorgt und die Menschen genossen die Vorzüge der Zivilisation.
Warme Dusche, Sauna, Bier

Da ein Familienmitglied der Organisation ein Fischerboot zur Verfügung stellte, konnten wir noch einen Ausflug auf die Vogelinsel Hornøya die der Insel Vardø vorgelagert und ein Paradies für Ornithologen ist.
Beim "kraxeln" über die Felsen konnten erst kürzlich zuvor angereiste Papageientaucher, Kormorane und weitere Seevögel beobachtet werden.
Zeitweise fühlte ich mich wie in einem Hitchcock Film ^^

Großes Geflatter
Eingefügtes Bild

Atlantic Puffin im Anflug
Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild

Alles in Allem war die Tour mehr als gelungen!

Zurück ging es dann mit der Hurtigrute nach Kirkenes durch den großen Varangerfjord.
Was bleibt sind die Erinnerungen und die unstillbare Lust auf eine neue Tour!

Good Bye Vardø
Eingefügtes Bild


"Abenteuer ist die in Kauf genommene Strapaze!"


#63546 Varanger Expedition - Mit Hundeschlitten in die arktische Klimazone

Geschrieben von Johannsen am 04. April 2013 - 09:16

- Expedition Varanger -

Mit Hundeschlitten in die arktische Klimazone



Der Plan:

- Start von Svanvik aus an der russischen und später der finnischen Grenze entlang durch den Pasvik Nationalpark.
- Auf den Spuren des Finnmarkslopet durch die Berge zur Varanger Halbinsel.
- Überquerung der Varanger Halbinsel und ihren Hochebenen.
- Entlang der Küste der Barentsee bis zu dem Tourenziel, der Insel Vardø und der Vogelinsel Hornøya

Eingefügtes Bild



Die Tour:

Ich startete von Hannover aus mit SAS zunächst nach Kopenhagen um von dort aus nach Oslo und nach einer Übernachtung nach Kirkenes weiter zu fliegen. In Kirkenes sollten sich die restlichen Tourenmitglieder und Organisatoren treffen um dann gemeinsam ins ca. 40km entfernte Svanvik zu fahren.
Das erste Problemchen liess nicht lange auf sich warten. In Kirkenes waren wir nun zu dritt und es fehlten die anderen beiden Mitstreiter die mit den Organisatoren und den 57 Hunden von der ca. 1000km entfernten Huskyfarm anreisten und auf dem Weg zuerst von einer Lawine, danach von einem Defekt am Fahrzeug aufgehalten wurden. So kamen die Hunde in 2 Portionen an und wir waren erst spät in der Nacht komplett.
Die Wartezeit haben wir mit der Versorgung der ersten Hundeportion und kurzerhand dem Legen einer Loipe verbracht da es zunächst keinen zuverlässigen Zugang zu dem Grenzfluss nach Russland gab den wir auf den ersten Kilometern befahren wollten.
Also hieß es: "Schneeschuhe an und vorspuren!"

Im Hintergrund unsere Unterkunft des Tourenvorabends: Bioforsk Svanhovd
Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild

Nach ein paar Stunden aufgeregten Schlafes konnte es nun endlich losgehen.
Die Schlitten wurden ausgestattet, Hundefutter und Verpflegung für die Menschen aufgeladen, die persönliche Ausrüstung verstaut und die Hunde nochmal gefüttert.

Es gibt einiges zu verstauen ...
Eingefügtes Bild

Gewicht des Schlittens: ca. 150kg
Eingefügtes Bild

Dann ging es endlich los!
Meine acht Alaska Huskys waren hoch motiviert und es ging zügig auf den Grenzfluss der Norwegen von Russland trennt. Es galt besonders darauf zu achten auf keinen Fall die, im Winter mit Stöcken abgesteckte, Grenze zu überschreiten da sonst von russischer Seite mit drakonischen Strafen zu rechnen sei. Sogar das Andeuten eines Grenzüberschreitens wird geahndet. Doch darauf waren wir auch nicht aus und bewegten uns in Richtung der Wälder des Pasvik Nationalparks.
An der Grenze stiessen wir immer wieder auf norwegische Grenzpatroulien die mit Scootern unterwegs waren und sich jedesmal sichtlich über uns Naturverrückte mit ihren Hunden freuten.

Links der Stöcker: Russland - Rechts der Stöcker: Norwegen
Eingefügtes Bild

Das Vorankommen war auf Grund des guten Wetters und der guten Schneebedingungen auf dem Fluss sehr gut. Doch die Finnmark liess uns durch plötzliche Wetterwechsel schnell die Macht der Natur spüren.

Eine "Wetterwand" ... Es wird schneien!
Eingefügtes Bild

Schneefall vor Kulisse des teilweise nicht zugefrorenen Flusses
Eingefügtes Bild

Doch auch im Schneetreiben konnten wir auf dem Grenzfluss sowie auf Scooterloipen gut Strecke machen.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir schlugen unser erstes Lager auf dem Fluss auf.

Hilleberg Atlas. Ein klasse Zelt!
Eingefügtes Bild


Nach weiteren Kilometern auf dem Eis liessen wir den Grenzfluss hinter uns und tauchten nun in die tief verschneiten Wälder des Pasvik ein.
Sofort verringerte sich unser Tempo da wir nicht immer eine Loipe zur Verfügung hatten und Hunde sowie Menschen wurden von der wundervollen Natur gefordert. Die Anstrengungen waren durch die Schönheit der Landschaft gut zu ertragen.

Pasvik Nationalpark
Eingefügtes Bild

Der Wettergott war uns am zweiten Tag wohlgesonnen und wir konnten bei herrlicher Beleuchtung durch die Wälder fahren und die vielen Seen passieren.

Bei Sonnenschein und -10°C lässt sich das Leben geniessen
Eingefügtes Bild

Je tiefer wir in den Nationalpark eindrangen, desto urwüchsiger und unwegbarer wurde das Gelände. Die Hunde mussten sich durch Schnee kämpfen der teilweise höher war als sie selbst und die Menschen versackten bei jedem Schritt von den Kufen der Schlitten mit unter bis zur Hüfte im tiefen Schnee. Wir kamen nur noch langsam voran und wünschten uns die Loipe des Finnmarkslopet herbei.
Doch diese musste zunächst erreicht werden.

Der Pasvik wird wilder je näher wir der finnischen Grenze kommen
Eingefügtes Bild

Der Motor der Tour. Die Hunde vollbrachten mal wieder eine unglaubliche Leistung
Eingefügtes Bild

Auf Grund der Schneeverhältnisse erreichten wir unser Etappenziel nicht und machten stattdessen an einer kleinen Schutzhütte Rast die uns auch als nachtlager dienen sollte. Zelten ist schön, aber in diesem Moment hatte keiner ein Problem mit einer Hüttenübernachtung.
Die Hunde wurden versorgt, der See wurde angebohrt und die Hütte angeheizt.
Kurz nach unserer Ankunft erreichte ein norwegisches Pärchen die mit Ski und Pulka und einem Malamut unterwegs waren ebenfalls die kleine Hütte und schlugen ihr Zelt neben uns auf.

Abendessen mit 9 Personen in der Hütte denn, "Platz ist auch in der kleinsten Hütte!"
Eingefügtes Bild

Die beiden hatten sich 9 Monate Zeit genommen um von Nord- nach Südnorwegen zu reisen und waren froh als wir sie zum Abendessn einluden. Sie hatten sich nach eigener Aussage die letzten 2 Monate von "Trockenfutter" ernährt und nahmen unsere "Luxus Verpflegung" dankend an. Es gab Seelachs mit Gemüse und Couscous; es hat etwas Gutes wenn der Organisator der Tour früher einmal Koch in einem Sternerestaurant war.
So schlemmten wir gemeinsam, fachsimpelten über Wetter, Natur und vergangene Touren und liessen den Abend mit paar Gläschen Whisky ausklingen.
Am nächsten Morgen wurden wir von den beiden anderen Abenteurern freundlich verabschiedet und setzten unseren Weg, in Richtung finnischer Grenze und der ersehnten Loipe des Finnmarkslopet, fort.
Wir mussten uns nun durch die Bergregion des Pasvik schlagen bis wir endlich die ersten Loipenstäbe erblickten.

Mit schwerem Schlitten durch "klebrigen" Schnee
Eingefügtes Bild

Da der Finnmarkslopet aber vor über einer Woche vor uns zu Ende war, war die Loipe hoffnungslos im Schnee versunken. Die Leithunde konnten sie nicht spüren und wir mussten weite Streckenabschnitte dieses Tages mit Schneeschuhen vorweg gehen um die Hunde zu leiten.
Wir kamen an diesem Tag in den ersten 7 Stunden nur geschlagene 10km vorwärts. Immer am finnischen Grenzzaun entlang über die Berge.

Der Blick zurück in "leichtere Zeiten"
Eingefügtes Bild

Der Grenzzaun als ständiger Begleiter
Eingefügtes Bild

Aber nach jedem Anstieg folgt irgentwann der Gipfel und eine Abfahrt. Wir erlebten das die Strecke besser wurde und nur die Südhänge von Schneewehen heimgesucht wurden.
Endlich konnten die Hunde wieder laufen!

"Über die Kante"
Eingefügtes Bild

Wir fuhren an diesem Tag bis zur Dämmerung und bewältigten soviel Strecke wie möglich.

Die letzten Strapatzen des Tages
Eingefügtes Bild

Nach einer Nacht im Zelt führte uns der Trail durch herrliche Märchenwälder die wir bei gutem Wetter geniessen konnten.
Es ging wieder voran!

Wundervolles Panorama
Eingefügtes Bild

Nach einigen weiteren Kilometern über die Berge trennten wir uns von dem mittlerweile liebgewonnenen Grenzzaun und stiessen auf eine gut zu befahrene Scooterloipe. Hier trafen wir einen Samen auf einem Scooter der uns berichtete das er sich auf den Weg gemacht hat um die Strecke des Finnmarkslopet abzufahren um die Loipe wieder herzustellen. Zwei Tage zu spät für uns... Doch er war uns eine große Hilfe da er uns den Weg nach Neiden, eine Station des Finnmarkslopet, zeigte. Hier erwartete uns erneut eine (zu) warme Hütte und die Hunde bekamen Stroh für ihre Liegeplätze. Genau richtig nach der "Tiefschnee- Ackerei".

Am nächsten Tag ging es bei bestem Wetter auf der Route des Lopet weiter über die Berge in Richtung der Varanger Halbinsel.

Raue Natur
Eingefügtes Bild

Auch an diesem Tag wechselte das Wetter und wir bekamen starken Schneefall.

Nicht weit vom White Out
Eingefügtes Bild

Trotz Schneefall kamen wir gut voran und schlugen unser Zelt am Abend auf einem See auf.

Eingefügtes Bild

Der nächste Tag brachte uns durch zerklüftete Felsen immer näher an die Varanger Halbinsel und unser Futterdepot in Varangerbotn.
Plötzlich öffneten sich die Felsen und gaben den Blick auf die weiße Halbinsel und den Fjord frei.

Die Landschaft wechselte vollkommen. Wir kamen der nördlichen Baumgrenze immer näher.
Eingefügtes Bild

Wir befanden uns nun am Ende der Loipe und fuhren das Depot an um uns mit neuem Hundefutter zu versorgen. 30 - 40 kg pro Schlitten wurden aufgeladen; die Schlitten wurden wieder schwer.

Das Depot in Varangerbotn
Eingefügtes Bild

Wir durchquerten die kleine Stadt und zogen viele Blicke auf uns. Selbst in Nordnorwegen sieht man nicht so häufig 6 Hundegespanne wie sie über die Kreuzung fahren.

Ob Stop auch gilt wenn man auf einem Schlitten unterwegs ist? ;)
Eingefügtes Bild

Die Varanger Halbinsel bot eine vollkommen andere Landschaft als die tief verscheiten Wälder des Pasvik.

Eisige Weiten
Eingefügtes Bild

Nun sollte uns unser Weg auf die Hochebenen der Varanger Halbinsel bringen. Mich erinnerte die Landschaft an eine Wüste bei dem gleissenden Sonnenschein der uns zu Teil wurde.

Die High Plains auf Varanger
Eingefügtes Bild

Kilometer für Kilometer fuhren wir an diesem Tag durch die eisigen Weiten und waren froh über unser Glück mit dem Wetter. Da die Varanger Halbinsel immer wieder von heftigen Stürmen heimgesucht wird riefen wir bei den zuständigen Behörden an um Informationen über unsere Route einzuholen. Gut das wir das gemacht hatten, denn es wurde uns mitgeteilt das ein großer Streckenabschnitt an der Küste wegen akuter Lawinengefahr vollständig gesperrt sei.
Wir mussten umplanen und entschlossen uns unser Tourenziel von den anderen Seite aus anzufahren und drehten nach Osten ab, anstatt nach Norden durchzufahren.

Eingefügtes Bild

Begünstigend für diese Entscheidung war, das die Eltern der Organisatorin eine Hütte haben die nun auf unserem neuen Weg lag. Also fuhren wir diese an. Ein willkommener Umweg!
Am nächsten Morgen ging es wieder bei gutem Wetter aber starkem Wind weiter.

Lenticularis über den Bergen über Vester Jakobselv
Eingefügtes Bild


Wir kamen Stück für Stück der Barentsee näher. Den Streckenabschnitt auf den ich mich besonders gefreut hatte.
Unser Lager schlugen wir ca. 10km vor der Küste auf und hatten wie so oft auf dieser Tour großes Glück mit dem Wetter.


Edit: Leider kann ich grade keine weiteren Bilder verlinken daher geht es mit Teil 2 weiter ->




#63028 Täglich Bushcraft

Geschrieben von Johannsen am 05. März 2013 - 09:34

Ah, an den Ricklinger Teichen war ich gestern auch.

Obwohl es in der Sonne ca 18°C waren (gefühlte 10°) kann man auf dem Wasser noch eine dünne, partielle Eisschicht ausmachen.
Die Schwäne scheint es nicht zu stören ^^ und wenn das Wetter so bleibt dann wird auch dieses Überbleibsel des Winters bald verschwunden sein.

Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild

Ich wünsche allen einen schönen Start in den Frühling!
Allzeit "Gut Weg!"


#62790 Pilze sammeln im Februar? Das Judasohr

Geschrieben von Johannsen am 26. Februar 2013 - 21:24

Ich habe mich heute von einem bekannten Bushcraft- Youtuber inspirieren lassen und habe mich auf die Suche nach dem Judasohr gemacht.
Den meisten ist das Judasohr vermutlich unter dem Namen Mu Err bekannt, einem Pilz der in der asiatischen Küche eine häufige Verwendung findet.
Hier zu Lande ist er auch als Hollunderschwamm oder auch als Waldohr bekannt.
Er gehört zu der Gattung der Ohrlappenpilze und ist ein parasitärer Pilz der sich vom Substrat altersschwacher, abgestorbener und kranker Bäume ernährt.

Das Leitmotto für meinen kleinen Ausflug lautete: "Suche den schwarzen Hollunder, finde das Judasohr"

Mein Weg führte mich in die Leinemasch, ein Augebiet das sich direkt an der Leine in der Nähe von Hannover befindet.

Eingefügtes Bild

Das Judasohr ist zu jeder Jahreszeit zu finden. Aber erst bei feuchtem Wetter entfaltet es sich sodass es gut sichtbar ist. Also war heute genau der richtige Tag ^^ [Niederschlag 10% / Luftfeuchtigkeit 94%]

Ich folgte dem Lauf der Leine und spähte nach Hollunder

Eingefügtes Bild

Zunächst waren meine Augen noch im Zivilisationsmodus und ich erspähte nur Abfall der achtlos in der Natur hinterlassen wurde. Für mich immer wieder ein Graus!

Besonders sind mir dabei die Schrothülsen der hier ansässigen Jäger aufgefallen. Besonders ärgerlich da ich der Meinung war das sie eigentlich zu einem Personenkreis gehören denen viel an der Natur liegt

Eingefügtes Bild

Doch schon nach kurzer Zeit stellten sich meine Augen wieder auf den wundervollen Anblick der Natur ein und ich fand die ersten Pilze.
Der Name Judasohr oder Waldohr lässt sich aus der Form des Pilzes ableiten die der eines menschlichen Ohres sehr ähnelt.
In der Vergangenheit wurden dem Judasohr heilende Kräfte zugesprochen.
Er wurde bei Entzündungen der Augen als Auflage verwendet um seine entzündungshemmende Wirkung zu nutzen.

Die ersten Pilze. Ob der Hollunder mich wohl gehört hat?

Eingefügtes Bild

Die Fruchtkörper werden drei bis neun Zentimeter groß. Sie haben bei feuchter oder nasser Witterung ein lappenartiges oder ohrmuschelförmiges Aussehen. Sie stehen seitlich vom Holz ab, sind nach außen gewölbt und leicht samtig an.
Das Judasohr ist eigentlich mit keinem anderen Pilz zu verwechseln. Die Möglichkeit der Verwechselung besteht zu geringen Teilen wenn man junge Kandisbraune Drüslinge findet. Diese sind zwar nicht giftig, gelten aber als ungeniessbar.

Hier war ich mir nicht zu 100% sicher und liess die Pilze an ihrem Platz

Eingefügtes Bild

Nicht immer war der Zugang zu den Pilzen ohne Hindernisse

Eingefügtes Bild

Überall in der Natur liessen sich schon die ersten Zeichen des Frühlings erkennen.

Weidenkätzchen und Knospen des Hollunders

Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild

Hier scheinen auch andere Feinschmecker auf der Suche nach dem Judasohr zu sein

Eingefügtes Bild

Auf meinem Rückweg hatte ich Gesellschaft von den ersten Graugänsen und Schwänen die auf den feuchten Wiesen ästen.
Ferner lief ich an einem potentiellen Aufschnitt vorbei, einem Rebhuhn ^^
In Ermangelung eines vernünftigen Objektives verwendete ich einfach Fernglas und Handy mit einem Ergebniss das gar nicht so schlecht war.

Eine noch nicht besetzte Sommerresidenz von Familie Storch

Eingefügtes Bild

Meine Ausbeute an Pilzen war zwar nicht übermässig, aber für eine kleine Suppe werden sie mir reichen.
Das nächste Mal werde ich versuchen sie zu trocknen.

Eingefügtes Bild

Fast wieder bei den, an die Leinemasch angrenzenden, Wohngebieten angekommen lief mir doch glatt noch ein Bote des Frühlings über den Weg.

Wie der Storch im Salat

Eingefügtes Bild

Ich hoffe der kleine Ausflug in die niedersächsische Natur hat euch Spass gemacht.
In meinem Blog werde ich mich bei Zeiten noch über Rezepte und Trocknung des Judasohres auslassen.

Ich wünsche euch allzeit "Gut Weg"


#62715 Medikamente bei der Ersten Hilfe

Geschrieben von Johannsen am 24. Februar 2013 - 17:25

Ich sprach ja auch nicht von geschultem Fachpersonal. Mir ist auch durchaus bewusst, dass ein Ohnmachtszustand eines Diabetikers wohl eher mit Unter- statt mit Überzuckerung zu tun hat. Ich wollte mit diesem Beispiel lediglich aufzeigen, dass die Taktik " Patient liegt bewusstlos dort, ich als Ersthelfer finde bei ihm Insulin und spritze es ihm" mehr Schaden anrichtet als sie Nutzen bringt. Weil diese Taktitk ja mehrfach hier angesprochen wurde.


Mir ging es auch darum klar zu machen, dass es maßgeblich an der individuellen Kompetenz des Helfers liegt ob eine Situation positiv oder negativ für den Verletzten ausgeht.

Wenn dies dennoch geschieht wurde eindeutig fern ab der eigenen Kompetenz gehandelt


Ich finde die Diskussion über die etwaige Gabe von Medikamenten in einer Ersten hilfe Situation irgentwie hinfällig.
Solange man nach gutem Wissen und Gewissen handelt wird es nie zu Problemen kommen!

Bei der Gabe von Medikamenten sollte immer der Grundsatz herrschen dass,
sobalt ich mir nicht zu 100% sicher bin, ich keine Medikamente verabreiche.
Nicht bei mir selber, nicht bei anderen.

Wenn ich bei einem Bewusstlosen eine Spritze finde und sie ihm einfach so verabreiche kann man doch nicht von Verantwortungsbewusstsein sprechen. Genauso verhält es sich auch mit jedwedem anderen Medikament.

Auf das wir alle gesund bleiben mögen!


#62614 Medikamente bei der Ersten Hilfe

Geschrieben von Johannsen am 20. Februar 2013 - 12:43

Da die meisten "Erste Hilfe Sets" gar nicht mit Notfallmedikamenten und nötigem Equippment ausgestattet sind erschliesst sich mir die Fragestellung hier nicht wirklich.

Wenn ich, z.B. hier in Deutschland im Straßenverkehr, in eine Situation gerate in der Erste- Hilfe- Maßnahmen notwendig sind habe, zumindest ich, nicht mein vollausgestattetes Expeditions Medikit dabei und professionelle Hilfe ist auf Grund unserer Infrastruktur immer in "greifbarer" Nähe.

Wenn ich allerdings fern ab der Zivilisation in eine Situation komme und mich mit einer schweren Verletzung konfrontiert sehe sind die "rettenden Kräfte" meistens mehrere Stunden entfernt. Hier sieht die Situation natürlich anders aus. Allerdings muss dazu gesagt werden das die entsprechenden Fähigkeiten maßgeblich wichtig zum erfolgreichen bewältigen einer solchen Situation sind.
Ohne entsprechendes Wissen kann ein Laie auch mit einem vollausgestattetem Krankenwagen keinen Schwerverletzen retten.

Die Diskussion entstammt ja aus der Reiseapotheke - bei den hier vorgestellten Packs findet sich ja eigentlich nie ein Medikament, was hierzu geeignet wäre.
Sollte aus anderen Gründen doch mal was da sein (z.B. für eine Expedition ect), besteht ja i.d.R. auch Konsens darüber, wie in solchen Fällen zu handeln ist.


Da hast du vollkommen Recht.

Dieses Thema ist sehr individuell zu betrachten. Ich hätte kein Problem damit wenn ich von einem meiner Touren Kameraden bei einer schweren Verletzung mit Medikamenten und entsprechenden Maßnahmen versorgt werden würde. Ebenso wenig würde ich auch nicht zögern das gleiche für andere zu tun.
Die Grenzen des Machbaren werden nur durch den Rahmen der Kenntnis gesteckt.

Eine OP am offenen Herzen wäre also für mich im Fjell auch nicht möglich und daher fahrlässig.
Eine Versorgung eines gebrochen Beines oder einer Wundadaption mittels Klammern oder Naht und erforderlicher Schmerzbehandlung sind schon möglich.

Je höher das Risiko ist das man eingeht, desto besser sollte das Training sowie die enstprechende Vorbereitung sein