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Johannsen

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#58875 Erfrierungen

Geschrieben von Johannsen am 28. Oktober 2012 - 17:08

Soweit mir bekannt ist (aus diversen Erste-Hilfe- und HLW-Kursen, die allerdings schon lange zurück liegen) werden sowohl unterkühlte Gliedmaßen als auch ein komplett unterkühlter Körper niemals aktiv z.B. durch heißes Wasser aufgewärmt. Das Problem ist, dass der Körper bei Kälte zuerst die Durchblutung der Extremitäten einstellt, um die Kerntemperatur für die lebenswichtigen Organe oben zu halten. Wenn man jetzt von außen aufwärmt, dann regt dies eine starke Durchblutung der Extremitäten an, was dazu führt, dass das kalte Blut von außen ins Körperinnere kommt und dann kann es echt kritisch werden. Also immer passiv aufwärmen. Gut einpacken und dann die Eigenwärme des Körpers nutzen, um wieder warme Füße und Hände zu bekommen. Allerdings ist das im besagten Fall vermutlich noch nicht so kritisch.

Kälteschäden sind oftmals Hitzeschäden sehr ähnlich. Die Hautrötung, die du beschreibst ist u.U. eine Erfrierung 1. Grades, analog zur Verbrennung 1. Grades (z.B. einfacher Sonnenbrand). Danach kommen Erfrierungen 2. Grades: Frostbeulen (vgl. mit Brandblasen). 3-gradige Erfrierungen/Verbrennungen gehen dann mit ernsthaften Gewebeschäden einher.

Wenn hier jemand medizinisch besser bewandert ist, kann er mich sicher ergänzen oder verbessern.

Die Rötung selbst könnte bei nassen Socken auch durch erhöhte Reibung an der aufgeweichten Haut des Fußes kommen.

Ansonsten sind die beschriebenen Beschwerden auch sehr ähnlich dem Gefühls, was einem die Hände im Winter zum Beispiel nach ausführlichem Eiskratzen ohne Handschuh im Winter bescheren. :-)

Ich glaube an der Stelle mit nassen Füßen hätte ich eher Angst vor Blasenentzündung oder ähnlichem, als vor Erfrierungen. Aber auch die überlebt man üblicherweise ohne bleibende Schäden.


Bei einer Unterkühlung stimmt es das man den Körper nicht schlagartig wieder aufwärmt. Die Gefässe weiten sich und das warme Blut aus dem Körperkern fliesst in die Extremitäten.

Bei Erfrierungen allerdings ist man mittlerweile davon abgekommen das ganze "langsam anzugehen". Die Schädigungen des Gewebes werden bei Erfrierungen ja durch eine Minderdurchblutung hervorgerufen.
Die besten Chancen das betroffene Areal zu "retten" hat man wenn man schnellst möglich die Blutversorgung des Gewebes wieder herstellt.
Natürlich fliesst dann kaltes Blut in den Körperkern.
Hier kann man unterstützend mit warmen Getränken einer Unterkühlung vorbeugen. Ferner sollte der Körper des Betroffenen ebenfalls gewärmt werden, bzw. gut vor der Umgebungskälte geschützt werden.


#58854 Erfrierungen

Geschrieben von Johannsen am 27. Oktober 2012 - 15:31

Also Angst vor Erfrierungen brauchst du nicht zu haben.
Da braucht es schon tiefere Temperaturen.

Besonders enge Kleidung an den äusseren Extremitäten und langfristige Kälteeinwirkung unter 0°C führen zu Erfrierungen.
Das kribbeln und "schmerzen" der Hände ist vollkommen normal. Die rötliche Färbung ist ein gutes Zeichen da dies ein Beweis von guter Durchblutung in den Händen ist.

Erfrierungen äussern sich meist anfänglich mit Blässe der betroffenen Areale. Später kann es zu bläulichen Verfärbungen kommen. Der schwerste Grad der Erfrierung ist die Nekrotisierung (Absterben) des betroffenen Bereichs.

Kalte Hände erwärmt man nicht unter warmen Wasser



Warum denn das?

Bei Erfrierungen ist es unabdingbar notwendig die betroffenen Körperstellen möglichst schnell zu erwärmen. Das kann natürlich unter warmen Wasser geschehen. Allerdings ist das im Fall einer echten Erfrierung durchaus schmerzhaft, führt aber im besten Fall durch die erneute Durchblutung des Gefäße zu einer kompletten Regenerierung des "erfrohrenen" Areals.


Beste Grüße,

Johannes


#58803 Mein ETC ["Every- Tour- Carry"] Kocher

Geschrieben von Johannsen am 24. Oktober 2012 - 17:39

Um Draussen für das leibliche Wohl zu sorgen ist ein wenig Equipment erforderlich.
Das Kochgeschirr


Hier ein Teil meiner aktuellen Outdoorküche.

Die "Teeküche"

Bestehend aus:

- Trangia Dosenkocher (Aus dem schwedischen Armee- Kochgeschirr)

Im Gegensatz zu dem "normalen" Spiritusbrenner von Trangia mit 110g. Gewicht und den Abmessungen von 40 x 70 mm. schlägt die Armeeversion des Dosenkochers mit 170g und einer Größe von 90 x 50 mm zu Buche.
Das Fassungsvermögen ist mit 15cl., im Gegensatz zum "Normalen" mit 10cl., um 1/3 größer. Dieses zusätzliche Volumen macht sich auch in der Brenndauer bemerkbar, die entsprechend auch zunimmt. So kommt man auf ca. 34min. Brenndauer.
Besonders im Wintereinsatz hat sich das zusätzliche Volumen bezahlt gemacht.

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- MSR Titan Kettle (0,85 Liter Fassungsvermögen; 118 Gramm)

Im Bundle mit dem Säckchen des US Poncho´s
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Ich bin davon abgekommen einen Windschutz mitzuführen da sich bisher immer schnelle, "equipmentfreie" Lösung
gefunden hat.

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Wenn möglich grabe ich ein kleines Loch, in das ich den Brenner stelle und stelle den Topf auf Stöcke, Äste oder Steine. So lässt sich, selbst bei starkem Wind, zuverlässig ein guter Windschutz herstellen.

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So brauche ich bei "gemäßigten" Temperaturen ca. 5 Minuten um 500ml Wasser zum kochen zu bringen.
Wenn es um die größeren Mahlzeiten geht nutze ich eigentlich immer ein Kochfeuer.
Für Tee, Kaffee, Pudding oder schnelle Instandmahlzeiten bin ich aber mit meinem Spiritusbrenner sehr zufrieden.

Beste Grüsse und allzeit "Gut Weg",

Johannes


#58233 Outdoor Frühstück

Geschrieben von Johannsen am 28. September 2012 - 18:15

(M)eine Frühstücksvariante

Ich mische mir gerne Morgens einen Süssen Moment mit Haferflocken und Bananenchips. Allerdings bereite ich den Pudding eher wie eine Puddingsuppe zu und gebe dann im Nachhinein nach Belieben Haferflocken dazu.
Natürlich kann man auch Milchpulver verwenden aber ich finde so eine warme "Vanille Pudding Suppe" am Morgen (besonders an einem kalten Morgen^^) schon sehr atraktiv.
Die Haferflocken bieten dazu eine nette Sättigungsbeilage und liefern ihrerseits die geforderte Energie für einen guten Start in den Wandertag.
Es können natürlich auch alle anderen Trockenfrüchte, Cornflakes, Müsli oder Nüsse hinzugefügt werden. So hat man Abwechslung im Geschmack ;-)
Nun kann man noch die Süssen Momente variieren und es wird bestimmt nicht langweilig.


Wünsche allzeit "Gut Weg"

johannes


#58136 Täglich Bushcraft

Geschrieben von Johannsen am 23. September 2012 - 19:44

Moin Moin ihr "Odoo´ler"

Gestern habe ich mal wieder eine nette Tagestour in meinem Stammwald gemacht.
Ich hatte mal wieder das schönste Wanderwetter das Ich mir vorstellen kann. :rain:

Allerdings gab es zwischen den Schauern immer wieder die Möglichkeit bei einer Tasse Tee das sonnenbeschienene Panorama zu geniessen das sich mir auf dem Panoramaweg in der Nähe von Bad Münder geboten hat.
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Da ich die meiste Zeit abseits der Wege unterwegs war habe ich die Möglichkeit gehabt eine Wildschwein Rotte (sagt man das so? ^^ ) zu beobachten die sich ausgiebig mit dem Umgraben des Bodens beschäftigte. Ihrerseits beobachteten sie mich auch, liessen sich aber nicht von meiner 10m entfernten Anwesenheit stören.

Leider fehlte mir dieses Wochenende die Zeitresource für eine Übernachtung. Mein Monatskontingent für (Zitat meiner Frau) "Dein Hobby" war leider schon aufgebraucht ^^

Beste Grüsse und allzeit "Gut Weg",

Johannes


#57968 Täglich Bushcraft

Geschrieben von Johannsen am 14. September 2012 - 07:47

Moin Moin,

Jetzt ist es schon fast wieder eine Woche her aber ich berichte trotzdem einfach mal.
Meine letzte Tour führte mich, wie so oft, in mein Stammwandergebiet den Deister.
Das Wetter war durchwachsen, also so wie ich es gern habe, und super geeignet um sich in der Natur zu bewegen.
Da wir erst in der Abendsonne gestartet sind mussten wir unser Nachtlager natürlich im Dunkeln aufbauen.
Das bringt natürlich immer ein paar Schwierigkeiten mit sich da man einfach einen weitaus eingeschränkteren Blick auf das Gelände und die direkte Umgebung hat.

Da ich mit zwei Wanderkumpanen unterwegs war und wir alle Hammocks nutzen musste ein geeigneter Platz gefunden werden an dem wir alle zusammen mein Tarp nutzen konnten.
Das gestaltete sich natürlich zunächst nicht ganz einfach da wir keine geeignete "Baumkonstellation" fanden.
Die Lösung war naheliegend wie auch einfach...wir haben einen "Querbalken" zwischen zwei Bäume gebunden um die Hammocks dort Fächerförmig zu befestigen.
Auf diese Art und Weise konnten wir entspannt und ohne anzuecken alle den, dann doch begrenzten, Platz unter dem Tatonka Tarp 2 nutzen.

Als Sitzgelegenheit um unser kleines Kochfeuerchen wurden drei Tripots gebunden.

Als kleines Kuriosum: Es muss Nacht der Füchse gewesen sein. Ich habe allein schon in der Dämmerung 5 Stück unsern Weg kreuzen sehen.
Am Lager hat man sich ein wenig beobachtet gefühlt.
Kaum leuchtete man in die Umgebung tauchten immer wieder "leuchtende" Fuchsaugen auf...*spooky* ^^
Und wir konnten ein herrliches "Fuchsgebell"-Konzert geniessen das nur von Käuzchen und dem sonoren Rufen eines Uhu´s durchbrochen wurde.

Am nächsten Tag haben wir noch ca. 20Km Wegstrecke zurückgelegt und mal wieder Plätze im Deister besucht an denen wir länger nicht mehr waren.
Unser Mittag nahmen wir an den Hügelgräbern zu uns.
Ein herrlich naturbelassenes Waldstück umgibt diesen Platz. Man kommt sich vor wie in der Zeit zurück versetzt.
Gegen Nachmittag erreichten wir den "grossen" Steinbruch um südlichen Deister.
Hier konnte ich eine Gratis Lehrstunde in Orchideenkunde erhalten da wir zwei Rentnerinnen trafen die ihrerseits scheinbar Botanik Profis waren und uns viel erzählten ^^

Ich habe auf jeden Fall mal wieder etwas dazu gelernt da ich wirklich nicht wusste das es Orchideen in unseren Breiten gibt.
Nun weiss ich dass das Knabenkraut ein Orchideengewächs ist. Und das man häufig Wildschweine beobachten kann an den Stellen wo es in grösserer Ausdehnung wächst. Allerdings sind die Bestände dieser Pflanze seit dem 19. Jahrhundert wohl stark zurück gegangen in Norddeutschland.

Beim Abendessen schauten wir auf die steilen Kanten des Steinbruchs herab und haben die Abendsonne bei einem Tässchen "Trappertee" genossen.
Zudem kam der Plan das wir das "Rapellen" wieder üben wollen. In "unserem" kleinen Höhenzug gibt es so viele kleine Hänge und Abbruchkanten das man sich sozusagen durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade langsam wieder herantasten kann.
Also das nächste Mal mit Seil.

Alles in Allem eine schöne Kurztour.

"Gut Weg",

Johannes


#57549 Fuchsbandwurm

Geschrieben von Johannsen am 28. August 2012 - 18:26

Laut dem Biologen und Survival-/Bushcraft-Experten Johannes Vogel gehört die Geschichte, dass man sich durchs Beerensammeln einen Fuchsbandwurm einfangen kann ins Reich der Märchen. Er sagte, dass es keinen nachweisbaren Fall gibt und das nur bei Risikogruppen vereinzelte Fälle gibt.
[...]
Ich mach mir überhaupt keinen Kopf drum, das ganze scheint wirklich hauptsächlich Hysterie zu sein. Bei 150 Toten in 30 Jahren scheint mir die Möglichkeit bei der Kräuterwanderung vom Blitz erschlagen zu werden das schlimmere Übel.


Die Fälle / Todesfälle die in Verbindung mit Fuchsbandwürmern verzeichnet sind stehen immer in Verbindung mit Haustieren die in Feld, Wald und Flur unterwegs waren bei denen sich der Halter über den Kontakt mit dem Fell seines Schützlings infiziert hat.

Im Fell eines Tieres das sich in der "Gefahrenzone" bewegt ist die Chance natürlich höher das sich Eier des Fuchsbandwurms festsetzen und durch späteres Streicheln des Tieres (und darauf folgenden Mundkontakt ^^ ) in den menschlichen Wirt bewegen können.
Aber auch da sollte man keine Panik verbreiten und nun anfangen "Bello" zu desinfizieren oder gar abzukochen :lol:

Wenn man nun selber auf Nahrungssuche geht ist es schonmal sinnvoll von stark beschmutztem "Sammelgut" Abstand zu nehmen wenn die Möglichkeit des Abwaschens nicht gegeben ist.

Wenn man es nun allerdings aus dem Aspekt der Pflanzlichen Notnahrung im Survival Rahmen betrachtet ist die Angst vor dem Fuchsbandwurm ziemlich unbegründet. Mann muss ja erstmal lange genug überleben um den tatsächlichen Ausbruch der Krankheit zu erleben. (ca. 5-15 Jahre bei der Echinokokkose) ^^


#57341 Work and Travel Neuseeland 2012/13

Geschrieben von Johannsen am 22. August 2012 - 18:39

Cleanhead, new shoes
And I don't know where I am goin' to.
Baldhead,black tie,
I don't need a reason why.
They come runnin' just as fast as they can
Coz' every girl's crazy 'bout a sharp dressed man.


Auf das du den Wind auf unvergleichliche Art und Weise über dein Haupt streichen fühlst ;-)

...und zur Not gibt es ja noch Mützen :lol: ...

Viel Freude in Neuseeland!!

"Gut Weg",

Johannes


#57174 300 Tage allein auf einer Insel

Geschrieben von Johannsen am 16. August 2012 - 10:40



Der Schweizer Xavier Rosset hat sich die Aufgabe gestellt 300 Tage, ohne jede Hilfe als eine Machete und einem Taschenmesser, auf der Insel Tofua im Süd- Pazifik zu überleben.

Kokospalmen, Stechmücken, Angelversuche, Einsamkeit, Verletzungen, Sinnfindung und der Tanz auf dem Vulkan

Meiner Meinung nach eine wirklich gut gelungene Doku über ein sehr interessantes Projekt!

:popcorn: :popcorn:
Viel Spass beim anschauen,

Johannes




#55977 Outdoor Apps für iPhone & Android

Geschrieben von Johannsen am 20. Juni 2012 - 17:32

Ich habe ein Samsung Galaxy S I9000 in Gebrauch, natürlich mit Android Betriebssystem ^^
Da ich mich irgentwie vehement dagegen wehre kostenpflichtige App´s zu nutzen sind alle App´s der Liste kostenfrei/OS.

Die kleine App- Liste:

Navigation:

- Google Maps

[Meiner Meinung nach ist Google Maps schon eine sehr zuverlässige App wenn es um Navigation mit dem Smartphone geht.]

- komoot [Link zum Store]

[komoot bietet die Möglichkeit Offline Maps auf dem Telefon zu speichern bzw. verschiedene Karten in das Handy zu integrieren. Leider ist das Program nur in der persönlichen Region kostenfrei und kostet in der Vollversion 29,90 €.]

Geocaching:

- c:geo
[Link zum Store]

[c:geo funktioniert insgesamt ganz gut. Schön finde ich die Funktion, dass man direkt beim "cachen" die Logeinträge aktualisieren kann und vollen Zugriff auf die Infos zu den Caches hat. Mich stört die "Ungenauigkeit"...kein Vergleich zu einem GPS!]

Outdoor:

- Schwammerlratgeber [Link zum Store]

[Der Schwammerlratgeber ist ein Pilzführer für die gängigsten Pilze in Deutschland. Leider umfasst die App zurzeit nur 28 verschiedene Pilze...hier könnte noch erweitert werden. Ansonsten ist sie übersichtlich aufgebaut und mit guten Bildern und Beschreibungen ausgestattet. Ferner bietet der Schwammerlratgeben die Möglichkeit die Funde mittels GPS auf der Karte festzuhalten]

- NABU Vogelführer [Link zum Store]

[Der NABU Vogelführer umfasst eine Datenbank von 250 heimischen Vögeln. Anhand von Kriterien die abgefragt werden schlägt einem die App verschiedene Vögel vor. Bei einigen liegt auch direkt ein Soundfile der Vogelstimme vor. So ist die "Arbeit" die Vögel zu bestimmen ein leichtes. Eine sehr hilfreiche und vorallem informative App!!]

Beste Grüsse,

Johannes
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#55643 Schweiz Bushcraft

Geschrieben von Johannsen am 05. Juni 2012 - 12:00

mein Kumpel und ich haben vor 3-4 Tage in der Schweiz zu Bushcraften.

Auf was müssen wir denn genau achten in der Schweiz was darf man was nicht was ist Grauzone? (Feuer, schlafen, angeln, messer,...,... )


Natürlich befindet man sich schnell in rechtlichen Grauzonen bei der Ausübung "unseres" Hobbys. In Deutschland ist ja nahezu alles reglementiert, doch da kommt es meiner Meinung nach ganz auf die Art und Weise an wie man sein Hobby betreibt.

Wenn man natürlich, Machetenbewaffnet und Müll hinterlassend riesige Lagerfeuer in Naturschutzgebieten entfacht um das selbst gewilderte Tier zu braten dann sollte man seine Grundeinstellung zum Bushcraften gründlich überdenken. ^^

Wenn man sich entsprechend verhält so kann man auch durchaus mit den "Ordnungsorganen" (Förster, Jäger, Ranger, Polizei) sprechen...wenn man denn überhaupt auffällt. Ich bi sehr häufig draussen und mache eigentlich immer ein kleines Lagerfeuer; Probleme habe ich noch nie bekommen.
[Dies soll kein Aufruf zu einer Straftat sein! Die geltenden Gesetze haben natürlich Bestand!]

Eine gewisse Vorsicht ist natürlich in speziell abgegrenzten Gebieten wie: Wildruhezonen, Naturschutzgebieten und Nationalparks geboten. Hier könnte die man durchaus negativ auffallen und im schlimmsten Fall böse zur Kasse gebeten werden.

So zurück zu deiner Frage ^^ ...
In der Schweiz herrscht das "Jedermannsrecht", d.h. : "Jeder Mensch hat das Recht die Natur, unabhängig von Besitzansprüchen, zu nutzen."
Allerdings gibt es natürlich auch hier Regelungen.

(Hier einmal der Wiki Auszug für die Schweiz)

Schweiz

Die allgemeinen Nutzungsrechte bestimmter Länder haben ihren Ursprung in den mittelalterlichen Rechten aller Bürger eines bestimmten Gebietes an gemeinschaftlichem oder herrenlosem Eigentum wie Allmenden oder herrenlosem Land (z. B. im Hochgebirge, öffentliche Gewässer etc.). Die Regelungen befinden sich in erster Linie im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB). Einzelne Kantone regeln die Zutritts- und Nutzungsrechte von Personen ohne spezielle Nutzungsrechte noch detaillierter.

Nach ZGB gilt, dass Wald und Weide für jedermann zugänglich sind, soweit dadurch keine übermäßige Nutzung verbunden ist. Außer in speziellen Fällen, wie z. B. zum Schutze von Jungwald oder Biotopen, darf auch Privatwald nicht eingezäunt werden, um den Zutritt fremder Personen zu verhindern. Besonders nutzungsintensive Aktivitäten mit möglichem Schadenpotenzial am Eigentum (z. B. Veranstaltungen im Wald, Zufahrt mit Wagen oder Motorfahrzeugen) können aber von Bewilligungen abhängig gemacht werden. Analoge Regelungen gelten auch für nicht nutzbares Land wie öffentliche Gewässer, Fels, Schnee und Eis - unabhängig davon, ob dieses tatsächlich herrenlos ist (d. h. der Hoheit der Kantone untersteht, so dass kein neues Privateigentum begründet werden kann) oder sich das unfruchtbare Land in Ausnahmefällen in Privateigentum befindet.

Auch kann zum Schutze der Kultur durch den betreffenden Kanton eine Begrenzung der Ausübung des Jedermannsrechtes erlassen werden (z. B. zum Pflücken von Pilzen, Sammeln von Beeren und Holz im Wald).


...sprich, Info über das jeweilige Kanton einholen...

(Und nochmal ein Wiki Auszug über das Feuermachen)

Feuer

Prinzipiell ist es – ausgenommen in Finnland – zulässig, auf unkultiviertem Land ein Lagerfeuer anzuzünden, solange man dabei größtmögliche Vorsicht walten lässt. Falls die Gefahr besteht, dass Vegetation in Brand geraten könnte, darf kein Feuer gemacht werden. Auch auf Felsen darf kein Feuer gemacht werden, da diese bersten könnten. Besondere Vorsicht ist auch auf Moos, Torf und ähnlichen Untergründen geboten, da hier ein Feuer unter Umständen unbemerkt weiterschwelen kann. Idealerweise benutzt man eine hierfür eingerichtete Feuerstelle. Auch sollte man stets darauf achten, dass im Notfall genügend Löschwasser zur Verfügung steht. Bevor eine Feuerstelle verlassen wird, muss unbedingt sichergestellt werden, dass das Feuer vollständig gelöscht ist.

Bei Brandgefahr durch Trockenheit können die örtlichen Behörden das Feuermachen verbieten. Ein solches Verbot gilt dann auch für speziell eingerichtete Feuerstellen! In Nationalparks und Naturschutzgebieten kann das Feuermachen weiter eingeschränkt oder auch gänzlich verboten sein. Ob Feuermachen an einer bestimmten Stelle gerade erlaubt ist oder nicht, ist im Einzelfall bei der jeweiligen Gemeindeverwaltung, Polizeistation oder Touristinformation zu erfragen.

Als Brennmaterial darf auf dem Boden liegendes Totholz, Reisig etc. verwendet werden. Es dürfen keine Äste, Zweige oder Rinde von lebenden Bäumen abgesägt oder abgebrochen werden.

Finnland: Das Entfachen von offenem Feuer ist ohne Genehmigung des Grundeigentümers nur in Notfällen erlaubt. Campingkocher und ähnliche Geräte, bei denen das Feuer nicht mit dem Boden in Berührung kommen kann, sowie speziell eingerichtete Feuerstellen dürfen jedoch benutzt werden.

Norwegen: Im Zeitraum 15. April bis 15. September ist das Entfachen von offenem Feuer in der Nähe von Wald generell verboten.


Vieleicht äussern sich ja noch ein paar Schweizerfahrene zu dem Thema um dir weiter zu helfen. Ich kann eben nur von meiner Erfahrung in Deutschland und Norwegen sprechen.
Hier noch ein Zitat aus einem ähnlichen Thread:

natürlich, auch schweizer wälder sind brennbar, erstaunlicherweise habe ich seit 77, so lange lebe ich in der schweiz noch nie von einem walbrand auf der alpennordseite gelesen. das ist keine frage der vorstellung, das ist in der schweiz so, mit der ausnahme in der alpensüdseite, das wie bereits erwähnt, publiziert wird.

vor zwei jahren hatten wir einen extrem heissen sommer und die behörden erwägten ein feuerverbot im wald das war kurz vor dem 1.8. dem nationalfeiertag der schweizer. die leute sind deswegen fast durchgedreht.:)

vielleicht hast du mal lust auf eine waldtour in der schweiz, herzlich willkommen.bin immer dabei mit feuern natürlich:) 14.11.es war 18 grad!
misfit


Der Link zum Thread: Bushcraft Ja, aber wo?

Zu deiner Frage mit dem Messer: Da gibt es einen bestehenden Thread der das Europäische Messerrecht bis ins Detail auseinandernimmt ;-) Da wirst du sicher Antworten finden!

Hier der Link: Messerrecht in Europa

Hoffe das konnte schon mal ein wenig Klarheit bringen.

Beste Grüsse und allzeit "Gut Weg",

Johannes


#55033 Outdoor billig aus dem Supermarkt - Pro & Contra

Geschrieben von Johannsen am 27. April 2012 - 11:50

OT: Diese Diskussion könnte gut ein eigenes Thema vertragen! Denn es geht ja langsam eher um die Einstellung zur Natur und dem Outdoorhobby an sich als um den qualitativen Vergleich von Diskounter Ware und Outdoor Fabrikaten namhafter Hersteller.


Ich denke mit etwas Glück ist es definitiv möglich auch in Diskountern brauchbares Equipment zu beziehen.


#54412 Eure EDC-Ausrüstung

Geschrieben von Johannsen am 28. März 2012 - 23:27

So, hier ist meine EDC Ausrüstung.

Ich habe zuvor einen Moorhead Rucksack getragen, habe diesen aber nun gegen ein MFH Assault Pack in Verbindung mit einer MFH Utility Pouch small "Molle", getauscht und bin mit diesen günstigen Mäxpädition Clonen bisher zufrieden :)
Eingefügtes Bild
Auf der rechten Seite ist mein Poncho befestigt und auf der anderen Seite ist via Molle die Utility Pouch befestigt in der sich "Rettungsfolie", Vic Outrider, Primus Feuerstahl, ein einfaches Multitool, Draht und zwei "Zunder- Tampons" befinden.
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Im der vorderen, kleinen Tasche befinden sich mein Faltbecher, zusammenklappbare Primus Gabel/Löffel Kombo und ein Fenix Headband ohne Batteriefach.
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In der grossen, vorderen Tasche darunter ist eine selbstgemachte Organizer- Tasche untergebracht die Stifte, eine Verbandsschere, Klopapier, Latexhandschuhe und ein 2 Liter DrySack beinhaltet.
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Das vordere Hauptfach halte ich bis auf die kleine Lektüre und Taschentücher weitestgehend frei. (Meist befindet sich meine Fleecejacke darin wenn ich sie nicht trage ^^ )
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Im hinteren Hauptfach befindet sich ein fester Papp- Aktensammler, ein Kufya, etwas zu Trinken (im Moment meist Energy Drink´s) und, in dem kleinen Fach am Rücken, ein zusammengestelltes "Medikit".
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Am Gürtel trage ich noch eine Fenix PD30R5 und in der Hosentasche ein BökerPlus Jim Wagner Reality Based Blade (mit abgeschraubem Daumenpin...schön Regelkonform :) ) und mein Handy.
Eingefügtes Bild

Nicht im Bild:
Im Fach direkt am Rückenpolster habe ich noch eine Schaumstoff/Alu- Sitzunterlage dabei die sich schon häufig als sehr angenehm erwiesen hat :D

Natürlich kann ich nachvollziehen das es viele Menschen gibt die bei dem Anblick meines Rucksackinhaltes nur den Kopf schütteln können, allerdings auch wenn sie von meinen Wochenend Ausflügen sowie Urlaubsplänen erfahren.
Ich sehe das aber als Teil meines Hobbys und es macht mir Spass an meiner Ausrüstung zu feilen!... besonders wenn man mit Gear und Tat zur Seite stehen kann ^^

"Gut Weg"

Johannes

EDIT:

Wie unangenehm, ich hätte meinen Becher nach dem letzten Auflug nochmal abwaschen sollen :embarrest: wie peinlich :embarrest:


#54363 Leckere Rezepte für die Outdoorküche

Geschrieben von Johannsen am 26. März 2012 - 16:38

Erst Vorgestern mal wieder gemacht..."Grill Banane"

Eine ganz herrliche Nachspeise oder auch süsse Zwischenmahlzeit ist die "Grill Banane". Die Zubereitung ist denkbar einfach und man benötigt eigentlich so wie kein Equipment ausser ein Lagerfeuer mit "grillfähiger" Glut.

Equipment:

- Alufolie, oder Grillrost (wenn man die Glut Variante benutzt)
- Pfanne oder Topf (Sollte man den Kocher benutzen)
- Messer

Zutaten:

- Bananen (Soviele wie man eben Essen möchte ^^ )
- Honig oder Zucker
- Pudding a´la Süsser Moment (Nicht notwendig aber genial in Kombination)

Zubereitung:

Zunächst nimmt man sich die Banane und ritzt die Schale der Länge nach an. Danach wird die Banane in die Alufolie verpackt und in die Glut gelegt. Nun muss eigentlich nur noch 2-3 Minuten gewartet werden, die Banane in Alu einmal gewendet und nochmals 2-3 Minuten warten.
Nun kann die Alufolie geöffnet werden. Die Banane ist fertig wenn die Schale annähernd schwarz verfärbt ist und sich ganz leicht an der angeritzten Stelle aufklappen lässt.

Jetzt fehlt nur noch Honig und wer es richtig "schlotzig" mag der kann noch Pudding (Wenn man grade einen Süssen Moment dabei haben sollte ;-) ) dazu geben. Natürlich sollte dieser spätestens wenn man die Banane das erste Mal dreht fertig sein damit er noch ein wenig nachziehen kann.
Fertig und Lecker!!

Sollte man einen Grillrost parat haben kann natürlich auf die Alufolie verzichtet werden. Hierbei kann man die Färbung der Schale und damit den Garzustand noch besser beobachten.

Bei der Variante ohne "Feuer" mit einem Kocher muss man natürlich die Bananen an die jeweilige Topfgrösse anpassen. (Normalerweise halbieren) Die Schale wird ebenfalls der Länge nach angeritzt damit man später leichter an das Gargut herankommt.
Nun werden die Bananenstücke in Topf oder Pfanne gelegt und ebenfalls so lange "gebacken" bis die Schale schön dunkel verfärbt ist. Bei dieser Methode ist der einzige Nachteil das beim erhitzen der Banane durch das vorherige Durchschneiden Flüssigkeit austritt die sonst in der Schale bleiben würde. Also mehr abzuwaschen ^^
Aber genau so lecker!

Guten Hunger!!

"Auf das eure Kochfeuer nie ausgehen mögen!"


#53943 Leckere Rezepte für die Outdoorküche

Geschrieben von Johannsen am 11. März 2012 - 22:08

War das mit dem franzoesischen Namen gerade eine witzige Anspielung auf das nicht so witzige Gesetz bezueglich Brennnesseln in Frankreich? Falls ja: sehr gelungen, Johannes! :-D

gruss
couchcamper

p.s. angeblich gibt es ein noch kleines Dorf, das sich diesem Bloedsinn widersetzt und weiterhin Nesseln nutzt. ;-)


OT: Stimmt ja ... von diesem wiedersinnigen Gesetz habe ich schon vor geraumer Zeit gehört. Der Brennnesselkrieg ... und natürlich gleich bei der Suppen Namensgebung einbezogen ^^ ... Scherz beiseite ...


Wie so viele Pflanzen die schon von unseren Urvätern als Nahrung oder gar zur medizinischen Anwendung genutzt wurden ist die Brennnessel eine sehr wichtige Pflanze und ihre heilsamen sowie auch überaus schmackhaften Eigenschaften sollten (dürfen!!) nicht in Vergessenheit geraten.

Zum Beispiel kann man die Samen der Brennnessel hervorragend anrösten und als "crunch" zu einem frischen Salat essen. (leicht nussiger Geschmack)
Brennnessel Samen sind mein persönlicher Outdoor Sesam ^^ und mindestens genauso lecker!!