Soweit mir bekannt ist (aus diversen Erste-Hilfe- und HLW-Kursen, die allerdings schon lange zurück liegen) werden sowohl unterkühlte Gliedmaßen als auch ein komplett unterkühlter Körper niemals aktiv z.B. durch heißes Wasser aufgewärmt. Das Problem ist, dass der Körper bei Kälte zuerst die Durchblutung der Extremitäten einstellt, um die Kerntemperatur für die lebenswichtigen Organe oben zu halten. Wenn man jetzt von außen aufwärmt, dann regt dies eine starke Durchblutung der Extremitäten an, was dazu führt, dass das kalte Blut von außen ins Körperinnere kommt und dann kann es echt kritisch werden. Also immer passiv aufwärmen. Gut einpacken und dann die Eigenwärme des Körpers nutzen, um wieder warme Füße und Hände zu bekommen. Allerdings ist das im besagten Fall vermutlich noch nicht so kritisch.
Kälteschäden sind oftmals Hitzeschäden sehr ähnlich. Die Hautrötung, die du beschreibst ist u.U. eine Erfrierung 1. Grades, analog zur Verbrennung 1. Grades (z.B. einfacher Sonnenbrand). Danach kommen Erfrierungen 2. Grades: Frostbeulen (vgl. mit Brandblasen). 3-gradige Erfrierungen/Verbrennungen gehen dann mit ernsthaften Gewebeschäden einher.
Wenn hier jemand medizinisch besser bewandert ist, kann er mich sicher ergänzen oder verbessern.
Die Rötung selbst könnte bei nassen Socken auch durch erhöhte Reibung an der aufgeweichten Haut des Fußes kommen.
Ansonsten sind die beschriebenen Beschwerden auch sehr ähnlich dem Gefühls, was einem die Hände im Winter zum Beispiel nach ausführlichem Eiskratzen ohne Handschuh im Winter bescheren. :-)
Ich glaube an der Stelle mit nassen Füßen hätte ich eher Angst vor Blasenentzündung oder ähnlichem, als vor Erfrierungen. Aber auch die überlebt man üblicherweise ohne bleibende Schäden.
Bei einer Unterkühlung stimmt es das man den Körper nicht schlagartig wieder aufwärmt. Die Gefässe weiten sich und das warme Blut aus dem Körperkern fliesst in die Extremitäten.
Bei Erfrierungen allerdings ist man mittlerweile davon abgekommen das ganze "langsam anzugehen". Die Schädigungen des Gewebes werden bei Erfrierungen ja durch eine Minderdurchblutung hervorgerufen.
Die besten Chancen das betroffene Areal zu "retten" hat man wenn man schnellst möglich die Blutversorgung des Gewebes wieder herstellt.
Natürlich fliesst dann kaltes Blut in den Körperkern.
Hier kann man unterstützend mit warmen Getränken einer Unterkühlung vorbeugen. Ferner sollte der Körper des Betroffenen ebenfalls gewärmt werden, bzw. gut vor der Umgebungskälte geschützt werden.
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